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carö
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Post Mon, 30.Jan.06, 22:19      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

hallo marmala,

dass du dich so viel auch auf theoretischer ebene mit dem thema auseinandersetzt, könnte ja auch eine möglichkeit sein, echte erfahrungen zu verhindern... zumindest habe ich diese verhalten an mir selbst auch ab und zu bemerkt... weiss nicht, nur so eine idee. dieses rationalisieren und theoretisieren "kann" sich als so eine art widerstand entwickeln/darstellen..

ansonsten liebe sternenmeer:

Quote:
Ich könnte mir auch vorstellen, dass vielleicht die Therapieart nicht ganz die richtige für dich ist. Das weißt du sicherlich besser als ich, aber ich meine, in einer Gesprächstherapie ist der Therapeut meist sehr zurückhaltend. In dem Sinn, dass der Therapeut sich eher nicht-direktiv und v.a. empathisch verhält und kaum Ratschläge erteilt. Vielleicht würde dich eine andere Therapieform mehr ansprechen?


bei solchen aussagen stehen mir echt die haare zu berge... ist nicht bös gemeint, aber ich finde das unüberlegt, sowas zu schreiben, denn du steckt nun wirklich nicht in "ihren schuhen" verzieh mich...

lieben gruß
caroline

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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
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Post Mon, 30.Jan.06, 22:50      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo Caroline,

Caroline wrote:
bei solchen aussagen stehen mir echt die haare zu berge... ist nicht bös gemeint, aber ich finde das unüberlegt, sowas zu schreiben, denn du steckt nun wirklich nicht in "ihren schuhen"

Okay... ich gehe davon aus, dass niemand in Marmalas "Schuhen steckt"... Meint: Anhand weniger Zeilen kann kein Außenstehender den "Knackpunkt" von Marmala offenlegen. Daraus folgt: Therapeut und Klient haben tiefere Einsichten als wir alle hier, und sollten dies thematisieren. Ich kann / wir können nur Ideen/Gedankenanstöße geben und Vermutungen aufstellen. Rücksicht auf den Therapeuten, welcher sich wohl in der Tat sehr viel Mühe gibt, ist fehl am Platz (wie Jelka bereits sinngem. schrieb). Meint: Was nützt mir ein Therapie, bei der sich der Therapeut nach allen Regeln der Kunst bemüht, aber mir trotzdem nicht (genug) geholfen wird...

Weswegen dir die Haare zu Berge stehen (ich bin dir deswegen sicherlich nicht böse Wink), wenn ich sage, dass auch die Therapieform nicht die für Marmala optimale sein könnte, vermag ich allerdings nicht ganz nachzuvollziehen. Ich könnte mir für meinen Teil sehr gut vorstellen, dass ich -beispielsweise in einer Analyse- noch nicht so weit vorangekommen wäre wie in einer Verhaltenstherapie - weil das Konzept (soweit ich darüber gelesen habe) nicht das passende für mich wäre. Dass ich in der Verhaltenstherapie (konkrete) Hausaufgaben erhalte und mir gelegentlich konkrete Ratschläge erteilt werden, half mir bisher jedenfalls sehr viel. Trotzdem zur Klarstellung: Damit wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass Marmala einen Wechsel in Erwägung ziehen soll... Meint: Vielleicht ist die Methodik des Therapeuten nicht die für sie zugeschnittene...

Liebe Grüsse
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marmala
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Post Mon, 30.Jan.06, 22:54      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

stimmt schon, grau ist alle Theorie, nur mit der Umsetzung ist das immer so eine Sache!

Es hört sich vielleicht etwas paradox an, was ich jetzt erzähle, aber durch meine "Selbsttherapien" schaffe ich es zeitweise sehr gut, mich aus meinen Tiefs zu befreien. Nur dann kommen wieder Phasen, in denen ich halt gar nicht aus meinem Loch komme, ja gar nicht will und denke, was soll die ganze Schönrederei, und dann halt der ganze Kladderadatsch, den ein Depression so ausmacht. Es kommt mir manchmal vor wie ein Hamsterrad, ich befreie mich, und bin wieder drin, ich befreie mich... Durch die Therapie hatte ich gehofft, grundsätzlich etwas zu ändern und wie gesagt so eine Art Knackpunkt zu finden. Was nützen mir soziale Kompetenztrainings, wenn ich ihm erzähle, dass ich daundda kaum ein wort rausgebracht habe, weil ich so tief in meinem Loch war und ich es in meinen guten Phasen durchaus schaffe, einen antständigen Small Talk hinzulegen???
Oje, jetzt bin ich wieder anspruchsvoll Embarassed

Ganz umsonst war die Therapie bis jetzt nicht, das kann ich nicht sagen. Es gab so ein paar sachliche Themen, bei denen er mir Kraft seiner Authorität die Schuldgefühle zum großen Teil genommen hat (ich habe z.B. keinen Kontakt zu meinen Eltern). Ich will ja nicht unfair sein zwinkernd..

Das mit dem schrittweise Vorwärtskommen stimmt schon auch, es macht mir wieder ein wenig Mut, das zu lesen Smile

danke für die tollen Antworten!

viele Grüße,
marmala
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Post Mon, 30.Jan.06, 23:21      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

zur Güte: ich finde es nicht schlimm, wenn in Frage gestellt wird, ob ich die richtige Therapieform gewählt habe. Ich möchte doch Eure Meinungen hören in Bezug auf meine Therapieerfahrung (und -wahrnehmung). Meinen "Knackpunkt" möchte ich hier gar nicht erörtern, ich denke, meine Therapie ist da der richtige Platz für Wink wenn ich über meine Problematik schreibe, dann um meine Erwartungen an eine Therapie zu beschreiben (ich hoffe, ich war nicht zu ausschweifend) und Eure Einschätzung dazu und Eure Erfahrungen zu hören...

Im Moment ist es mir kein Bedürfnis, die Therapieform zu wechseln. Ich möchte mich erst mal in dieser Therapie engagieren...

liebe Grüße
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Post Tue, 31.Jan.06, 0:38      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo Marmala,

Quote:
Und ja, das "sich öffnen" ist bei mir auch so ein Thema – v.a. am Anfang habe ich immer die toughe, souveräne marmala gegeben, die ihr Leben im Griff hat, wären da nicht diese blöden Depris – Herr Doktor, können Sie die bitte wegmachen?

Das könnte sinngem. aus meiner Feder stammen Wink .

Quote:
Ich würde mir so wünschen, ... oder irgendwie das Gefühl hätte weiterzukommen, mal was Grundsätzliches zum Nachdenken hätte!

Für meinen Teil denke ich schon (viel) über die Therapie nach / über Äußerungen des Therapeuten / was mich beschäftigt, etc. Aber auch darüber, was ich erreichen will, woran es hapert, etc. Hier hilft es mir des öfteren, wenn ich meine Gedanken strukturiert zu Papier bringe, mich sortiere und versuche das anzusprechen, was mir davon wichtig erscheint.

Quote:
Es gab so ein paar sachliche Themen, bei denen er mir Kraft seiner Authorität die Schuldgefühle zum großen Teil genommen hat

Kraft seiner Autorität ??? Besser wäre es für dich, wenn du lernst, dir Schuldgefühle kraft Einstellungsänderungen nehmen zu können...

Quote:
Er sagt mir auch gelegentlich, dass es mit mir so schwierig sei und seine anderen Patienten wären ja soundso – toll, denk ich mir dann immer (trotzig), freut mich, dass die anderen Patienten so begabt sind... – werdet Ihr eigentlich auch öfter mit anderen Patienten verglichen?

So etwas habe ich bisher noch nie gehört (und werde ich vermutlich auch nie hören). Direkt mit anderen Patienten verglichen, wurde ich bisher ebenfalls noch nicht. Wobei... doch einmal, aber im positiven Sinn - dafür habe ich Schwächen, die andere nicht haben... Mir wird manchmal auch erzählt, dass es anderen Patienten/Personen in bestimmten Situationen ähnlich geht. Das hilft mir (und das ist wohl Sinn und Zweck), da ich sehe, dass ich nicht die einzige mit diesem oder jenen Prob bin...

Quote:
kennt Ihr das auch, dass der Therapeut lauter Sachen sagt, und Ihr denkt immer "Weiß ich schon, hilft aber nix."

Geht mir ab und an auch so, so in dem Sinne: Was ich theoretisch weiß, dass es gut/richtig für mich wäre, kann ich/können meine Emotionen nicht unbedingt realisieren. Meint: Ich / meine Ratio weiß z.B., dass es mir nicht gut tut, wenn ich mich über etwas ärgere. Aber mein Buch tut es vielleicht dennoch...

Liebe Grüsse
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marmala
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Post Tue, 31.Jan.06, 20:09      Re: Wie kann Therapie helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo und schönen guten Abend Very Happy

Quote:
Das könnte sinngem. aus meiner Feder stammen Wink .


Da muss ich uns jetzt aber auch mal kurz in Schutz nehmen: im Alltag ist uns diese Eigenschaft schon auch durchaus nützlich! Wenn ich nicht die Möglichkeit hätte bei Bedarf umzuswitchen auf die toughe, (fast) lebensfrohe marmala, wie trist sähe dann erst mein Leben aus?! Und im Beruf – gar nicht auszudenken! Also es hat auch etwas Gutes, diese "rauhe Schale". Nur sich dann halt in der Therapie fallen zu lassen – harter Tobak, keine Frage! Das muss man auch erst lernen...

Quote:
Hier hilft es mir des öfteren, wenn ich meine Gedanken strukturiert zu Papier bringe, mich sortiere und versuche das anzusprechen, was mir davon wichtig erscheint.


Das ist vielleicht 'ne gute Idee, werd' ich mal ausprobieren!

Quote:
Wobei... doch einmal, aber im positiven Sinn - dafür habe ich Schwächen, die andere nicht haben...


... vielleicht sind wir beim selben Therapeuten und er erzählt mir immer von DIR?????? Wink Wink Wink

Quote:
Geht mir ab und an auch so, so in dem Sinne: Was ich theoretisch weiß, dass es gut/richtig für mich wäre, kann ich/können meine Emotionen nicht unbedingt realisieren. Meint: Ich / meine Ratio weiß z.B., dass es mir nicht gut tut, wenn ich mich über etwas ärgere. Aber mein Buch tut es vielleicht dennoch...


Das ist interessant! Mir ging es heute Morgen genauso, als ich feststellte, dass dieser Thread mit einem attraktiven Schriftzug versehen wurde: "Verschoben!". Wer mag sich an einem Thread beteiligen, dessen Einträge aus dem Jahr 2003 stammen??? kopf Aber mittlerweile bin ich wieder gaaaanz ruhig.... und außerdem freue ich mich über den interessanten Austausch, der bisher hier stattgefunden hat balloon

viele liebe Grüße,
marmala
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marmala
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Post Tue, 31.Jan.06, 23:27      jetzt check ich's Reply with quoteBack to top

jetzt check ich's, ich bin vom Forum "Erfahrungen mit PT" in "Fragen zur Psychotherapie und Kassenfinanzierung" verschoben worden. Was ich, lieber Admin, besonders wenn man meine Eingangsfrage betrachtet, nicht richtig finde. (Und auch, wenn man die anderen Fragen in diesem Forum betrachtet.)

Grüße,
marmala
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Post Wed, 01.Feb.06, 15:10      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

Hallo Marmala,

Quote:
jetzt check ich's, ich bin vom Forum "Erfahrungen mit PT" in "Fragen zur Psychotherapie und Kassenfinanzierung" verschoben worden.

Wundert mich auch ein wenig... aber na ja, wird schon seinen Grund haben...

Quote:
Da muss ich uns jetzt aber auch mal kurz in Schutz nehmen: im Alltag ist uns diese Eigenschaft schon auch durchaus nützlich!

Stimmt Smile ! Man muss ja nicht unbedingt wie sieben Tage Regenwetter herumlaufen. Ob es bei mir eine "rauhe Schale" ist, weiß ich nicht - vielleicht eher eine Elefantenhaut... Rolling Eyes Blöd ist es nur wirklich, wenn man die nicht mal in der Therapie vollständig ablegen kann, wo es keinen Grund gibt, diese anzubehalten. Im Gegenteil, in der Therapie ist das wohl eher hinderlich - aber ich lerne allmählich dazu Wink ...

Quote:
... vielleicht sind wir beim selben Therapeuten und er erzählt mir immer von DIR??????

Das glaube ich schon aus dem Grund nicht, da du vermutlich nicht von München aus zu meinem Therapeuten fährst Wink Wink . Nein, im Ernst: Mich würde es doch verunsichern, wenn ich von meinem Therapeuten (sozusagen als Negativbeispiel) mit anderen Patienten verglichen werden würde. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass alle Patienten gleich behandelt werden - und wenn ich es mal brauche, dann erhalte ich mal ein Lob. Einfach hat der es vermutlich nicht mit mir Embarassed , aber das habe ich auch nie versprochen... Wink

Liebe Grüsse
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lilu
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Post Wed, 01.Feb.06, 16:05      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

vielleicht liegt es an der erwartungshaltung? ich stelle immer öfter fest, das die wahre hölle im leben der kontrast zwischen erwartung und realität ist. vor allem wenn man zum einen gewisse erwartungen nicht mal wirklich selber kennt - zum anderen wenn sie so auswüchse von einem seltsamen "rechtsdenken" stammen. so von wegen: ich habe es (nicht) verdient, das dieses und jenes.... dann frage ich mich: WER hat es denn verdient? keiner, im prinzip... aber es passiert trotzdem...
zumal gibt es einen chinesischen fluch der lautet: mögen alle deine wünsche in erfüllung gehen.

was ich sagen will ist eigentlich: ich denke nicht das alles heilbar ist, oder es auch sinn macht zu heilen. zumindest leide ich auch seit vermutlich meinem 12. lebensjahr immer wieder an depressionen. einerseits habe ich mich irgendwie daran gewöhnt das ich eben meine sch+++phasen habe - andererseits - an diese qual gewöhnt man sich nie - und immer wieder hätte man sich besseres ERWARTET.
als ich in therapie ging hatte ich eigentlich gar nicht mehr die erwartung, das meine depressionen auf ewig geheilt werden könnten oder sowas. insofern empfand ich die therapie auch als erfolgreich - weil sie mir zumindest ansätze für den umgang mit meinen depressionen lieferte. hätte ich erwartet das ich geheilt werde, wäre das ergebnis sehr enttäuschend gewesen. und hätte ich den anspruch an mich selber gehabt, zu heilen, wäre ich von mir selber enttäuscht und würde mich eben als eine sehr schlechte patientin fühlen...
ich denke eher, das mir die therapie gelassenheit und geduld gelehrt hat - und eben auch die kraft hinzunehmen nicht perfekt zu funktionieren. das bedeutet: trotzdem ich gelernt habe, mit depressionen umzugehen, DARF es mir passieren das ich es nicht realisiere wo ich gerade stehe, oder das ich es nicht sofort anwenden kann. und ich kann mich TROTZDEM als wertvollen menschen fühlen der in seinem wert nicht geschmälert wird, nur weil er depressiv ist und es nicht so mit links schafft da wieder heraus zu kommen. insofern finde ich ist das ein starker fortschritt. mein weg war eher, diese krankheit als einen teil von mir anzunehmen, was mir auch ermöglicht damit verantwortungsvoll umzugehen - als für allezeit geheilt zu sein.
einzig was ich feststelle ist, das ich das fü mich selber zwar prima verstehe und kapiere und auch ausleben kann - das ich aber ein schlechtes gewissen gegenüber dem menschen habe den ich liebe. weil ich ihm nicht die immerfröhliche lilu bieten kann und manchmal echt besorgniserregend drauf bin. anders gesagt: ich zweifle daran, ob andere die krankheit ebenso annehmen können für ihr leben wie ich. zumals es ja einen menschen betrifft der mit mir lebt. die depression wird ja so auch zu einem teil SEINES lebens - und DAS bereitet mir probleme - weil ich es als ausreichend empfinde, das es MICH betrifft - wozu dann auch noch den menschen den ich über alles liebe???
aber werde ich wohl auch noch einen weg finden müssen... vermutlich ist es mehr mein vertrauen in die akzeptanz und toleranz anderer. er hat vermutlich bei weitem nicht den konflikt wie ich ihn mir ausmale. er kennt mein problem aber auch nur von aussen - ich von innen. und daher erscheint mir vielleicht was äußerlich stattfindet so furchtbar dramatisch, weil es aus meiner perspektive eben so schrecklich ist...

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marmala
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Post Fri, 03.Feb.06, 14:48      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

Quote:
Nein, im Ernst: Mich würde es doch verunsichern, wenn ich von meinem Therapeuten (sozusagen als Negativbeispiel) mit anderen Patienten verglichen werden würde. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass alle Patienten gleich behandelt werden - und wenn ich es mal brauche, dann erhalte ich mal ein Lob.


Ja, es verunsichert mich auch immer wieder. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht immer schlechter abschneide – manchmal sagt er auch, das gehe ganz vielen so, die zu ihm kommen, und einmal hat er zu einer bestimmten Problematik einen anderen Patienten ins Feld geführt, der das auch nicht auf die Reihe bekäme und wie solle man da helfen. Rolling Eyes (tja, wenn ich das wüsste, wär ich wahrscheinlich gar nicht in Therapie....) Aber es ist interessant zu erfahren, dass andere auch oft verglichen werden. Ist vermutlich eine übliche Technik...

Quote:
Einfach hat der es vermutlich nicht mit mir Embarassed , aber das habe ich auch nie versprochen... Wink


Ich versuche mir gerade den Patienten vorzustellen, bei dem der Therapeut sagt: "Mensch, bei dem hab' ich's aber mal wirklich einfach!" Wie der wohl aussähe??? Surprised

schmunzelnde Grüße,
marmala
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Post Sat, 03.Jun.06, 15:27      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

Hallo, Marmala,hätte dir etwas zum Thema mitzuteilen,aber ist denn dein Problem noch aktuell?Schreib doch mal,wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist,wenn du möchtest...

Herzlicge Grüße
Zarin
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Post Sat, 03.Jun.06, 17:26      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

r.l.fellner wrote:
... es gibt Methoden, die vorwiegend am Intellekt ansetzen....

Herzliche Grüße
Richard L. Fellner


Was bedeutet das denn??? Ich interessiere mich leider auch immer für die vorgehensweise und Therapiemöglichkeiten. Das finde ich auch nicht schlimm. Wär ich schwer krbskrank, würde ich mich auch über alle hilfreichen Methoden informieren. Warum ist die Psychotherapie so anders?

Viele Grüsse!

Indi

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Viele Grüsse!

Indi
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Zarin2005
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Post Tue, 11.Jul.06, 17:05      Re: wie wirkt Psychotherapie? Reply with quoteBack to top

Hallo,Marmala,hätte gern auf deine PM geantwortet,nur leider schnall ich`s wohl irgendwie nicht...also halt hier -ist ja auch nicht weiter schlimm...

War am Beginn meiner Therapie an genau demselben Punkt wie Du,ich dachte doch tatsächlich,man könnte das "Problem"(eigentlich fehlt mir doch nichts,wenn da nicht diese fiese Angst und Unruhe wäre...) intellektuell lösen.Schließlich habe ich doch immer(fast)alles irgendwie auf diese Art gelöst...Man gibt sich ein bißchen Mühe(von Mitarbeit in der Therapie hatte ich wohl irgenwo gelesen) und schon verschwinden alle lästigen Übel wie von Zauberhand...

Es wird wohl nach ca. fünf,sechs Sitzungen gewesen sein als , sie doch tatsächlich sagte:"Sie sind nicht hier,um schlaue Sätze zu sagen." Question( Häh? - Wieso eigentlich nicht?)Zwei,drei Stunden später ,es ging mir nach wie vor Sch...,bemerkte sie eine Minute nach Beginn,sie hätte den Eindruck,ich wollte heute nicht hier sein(Verdammt,wie hat sie das nur so schnell gecheckt,ich gebe mir doch immer solche Mühe,der Super-Klient zu sein?)Dann die Frage:"Weche Beziehung haben sie zu mir?"(O Weia ,was sag ich bloß?) Meine Antwort entsprach dann der Wahrheit , nämlich :"Ich habe keine Beziehung zu ihnen ,ich will das auch gar nicht..."

Kurz und gut ,sie hat gesagt ,ich könne gehen und dann wiederkommen ,wenn ich bereit bin zu arbeiten,ich solle dann anrufen,bis dahin gebe es keine Sitzungen.Na KLasse,dachte ich.Die Wochen danach waren,auch wegen anderer Probleme,richtig schlimm.Ich fühlte mich als Totalversager
und auch von ihr völlig im Stich gelassen.

Wochen später,ich hatte mich eher halbherzig wieder hingerafft,was blieb mir übrig,kam das Gespräch auf eben jene Situation.Meine Blockade war (zum Teil )ein Ergebnis einer unbedachten Herabsetzung ihrerseits,das fiel mir dann auf eine detallierte Frage von ihr ein...Sie schluckte ,hatte Tränen in den Augen ,das Eis war gebrochen und ab da konnten wir arbeiten.

Für mich war Therapie vor allem diese starke gefühlsmäßige Bindung ,die vieles in mir verändert hat.Das "Sich Einlassen und Vertrauen-Können" war das Wichtigste,denke ich.

Herzliche Sommer-Sonnen-Grüße
Zarin zwinkernd..
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