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nightwish45
Helferlein


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Oberhausen W, 45
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Mon, 08.May.06, 11:42 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo Alissa,
Du hast recht damit, wenn Du schreibst, dass es für mich auf Distanz auf der einen Seite leichter ist, mich abzugrenzen, auf der anderen Seite weiß ich, dass die schlimmen Phasen viel schneller vergehen würden,wenn ich eben da wäre. Meine Nähe wirkt doch positiv auf ihn, die Erfahrung habe ich gemacht.
Er ist es ja auch, der die Beziehung immer wieder beendet und dann immer wieder ankommt, wenn ich gerade auf dem Wege bin, alles zu verarbeiten.
Wir haben absolut geniale Zeiten, von unwahrscheinlicher Nähe und Zärtlichkeit geprägt, umso krasser empfinde ich dann die Phasen der Ablehnung und des Rückzuges.
Wie oft bin ich selber unendlich traurig, aber auch wütend auf ihn und ist er wieder da, kann ich einfach nicht anders, als ihn in den Arm zu nehmen und mich zu freuen, dass er wieder da ist.
Ich habe das Gefühl, dass ich selber in den letzten 1 1/2 Jahren mich verändert habe, ich übernehme grundsätzlich die Verantwortung für ihn, das schlaucht. Man möchte sich ja auch gerne einmal anlehnen können, das funktioniert nur in den guten Phasen, wo ich das ja eigentlich weniger benötigen würde.
Dazu kommt, dass ich in meinem Umfeld auf totales Unverständnis wegen dieser Beziehung stosse und auch auf massive Kritik deshalb.
Komischerweise führt das bei mir aber nicht zu den "gewünschten Erkenntnissen" sondern eher zu dem Gedanken: "und jetzt gerade".
Ich bin wohl eher ein Rebell .
Im Moment geht es mir aber extrem bescheiden, immer öfter frage ich mich, ob ich das noch will und im Moment haben wir auch extreme Distanz zueinander.
Extrem aufgefallen ist mir, wie schlecht er mit Stress und Belastungen umgehen kann. Es überfordert ihn total, er wird wütend, depressiv und leistungsunfähig. Das sind dann die Phasen, in denen er sich komplett zurückzieht, ausser vielleicht einem "Gute Nacht" am Abend (und das auch nur schriftlich) habe ich zur Zeit keinen Kontakt zu ihm.
Es tut weh, auf der anderen Seite werde ich selber ruhiger, aber ich weiss auch genau, die Phase der Annäherung wird wieder kommen und ich hoffe, dass ich die Kraft habe, dieser dann mal mit Ablehnung zu begegnen. Ich glaube einfach nicht mehr an die Möglichkeit, dass es auf Dauer funktionieren kann mit uns. Trotz allem liebe ich diesen Mann und
habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich zurückziehe.
Ein blöder Kreislauf, in dem man da gefangen ist.
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Mon, 08.May.06, 21:53 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo nightwish,
Quote: | Meine Nähe wirkt doch positiv auf ihn, die Erfahrung habe ich gemacht. |
Dir ist aber schon klar, dass - sollte er wirklich ein Borderliner sein - es, wenn Du in seiner Nähe bist, für ihn gleichzeitig noch mehr Reibungspunkte geben würde? Ich weiß schon - das ist eine verrückte Schlussfolgerung. Aber bei uns war es so.
Natürlich gab es hauptsächlich Gründe von außen, die ihn (seiner Meinung nach) in diese Phasen trieben, aber sehr oft war ich (seiner Meinung nach) der Grund. Weil ich mich nicht entsprechend verhalten habe, weil ich nicht das richtige gesagt habe, weil ich das Telefon nicht schnell genug abgehoben habe, weil, weil, weil.......
Und so, wie Du das anfangs beschrieben hast, ist das bei Euch ja auch so, dass DU Dich - seiner Meinung nach - nicht angemessen verhältst.
Quote: | Man möchte sich ja auch gerne einmal anlehnen können, das funktioniert nur in den guten Phasen, wo ich das ja eigentlich weniger benötigen würde |
Es ist wirklich, als ob Du von meiner Beziehung sprechen würdest..... Mich haben seine Phasen nach ein paar Jahren in einer Weise psychisch und körperlich belastet, dass ich Hilfe benötigt hätte. Die ich natürlich in keiner Weise bekam....
Wenn es ihm gut ging und er mich durchschnaufen ließ - dann hab' ich mich anfangs schnell erholt. Da ging's mir dann so, wie's mir eigentlich sonst grundsätzlich geht: vorwiegend gut.
Und da hätte ich mich auch anlehnen können.
Ich hab' mir vor ein paar Jahren sogar mal eine Auszeit von ihm genommen - bin einen Monat auf Urlaub gefahren. Ohne ihn. Es hat drei Wochen gedauert, bis ich mich selbst wieder "gefunden" habe. Da hätte mir eigentlich endgültig klar werden müssen, dass er mich wirklich krank gemacht hat. Aber ich hab' ja noch 4 Jahre weitergemacht.
Entschuldige - ich tendiere heute sehr dazu, Dir zu sagen, dass Du Dich zurückziehen sollst, solange Du noch relativ leicht kannst.
Ich habe ihn heute Nachmittag getroffen (wir sehen uns relativ oft wegen unserem Sohn), und schon als er kam, hab' ich gesehen, dass er kurz vor einer ganz schlimmen Phase steht. Das merkt er selbst nicht - da ist alles so unstet an ihm. Sein Blick, seine Bewegungen, die Art, wie er spricht. Mir kommt er da immer vor wie ein Tier, das gereizt im zu engen Käfig auf und ab läuft.... das sind dann nicht die plötzlichen Ausbrüche (von einer Sekunde auf die andere - ohne, dass man es kommen sieht), sondern jene, auf die man wartet wie die Maus vor der Schlange.....
Da hab' ich dann immer ganz ambivalente Gefühle: das eine sagt mir: Flucht, bevor es losgeht - und das andere sagt mir: hilf' ihm...
Aber - und das muss einem einfach klar sein nightwish: man kann jemandem nicht helfen, der sich selbst nicht helfen will bzw. sich nicht helfen lassen will.
Wieso meldet er sich im Moment nicht? Welchen Stress hat er?
Lieben Gruß
Alissa
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Tue, 09.May.06, 0:18 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo liebe Alissa,
wir reden nicht zufällig von dem selben Mann ?
Alles was Du schreibst kenne ich auch. Die plötzlichen Ausbrüche, wenn nicht alles so 100% perfekt läuft, wie er sich das im Moment vorstellt, wenn ihm was daneben geht. Aber auch die Phasen, die sich langsam ankündigen. Ich kenne genau das was Du schreibst. Es beginnt damit, dass er unruhig hin und her läuft, sich auf nichts konzentrieren kann, genervt ist, wenn er angesprochen wird. Er weicht dann auch meinem Blick aus. Er hat mir mal gesagt, ich könnte dann den Hass in seinen Augen erkennen.
Im Moment hat er mehr privaten Stress, den ich hier im offenen chat nicht beschreiben möchte, das wäre was für eine persönliche Nachricht.
Beruflich hat er einigermassen zu tun.
Heute hat er sich mal wieder schriftlich gemeldet und die Stimmung schien ganz ok zu sein. Wir haben sogar einige Späßchen gehabt. Aber reden, das will er immer noch nicht. Aber das wird die nächsten Tage anstehen, sofern er keinen neuen Grund findet, mich zu "bestrafen".
Aber ganz ehrlich kann ich im Augenblick ganz gut damit umgehen und mit einiger Distanz habe ich auch meine Erholungsphasen *zwinker*.
Ich versuche nicht mehr zu hinterfragen, warum er wann und wie reagiert, ich nehm das so und mach mein Ding. Ist er auf dem Rückzug, dann werde ich erst recht aktiv und mache was für mich, aber ich denke, das funktioniert wirklich nur auf Entfernung gut.
Wir haben nie mehr als 4 Tage am Stück miteinander verbracht und da lief es eigentlich bestens. Liegt aber auch an der Freizeitebene, da gerät er nicht so schnell ausser Kontrolle.
Die letzten beiden Monate stand er privat sehr unter Druck und das äußerte sich dann auch ganz klar in vielen Wutanfällen, depressiven Phasen und vermehrten Rückzügen. Ich glaube, er weiss instinktiv auch, dass er mir dann weh tun könnte und vermeidet dann lieber den Kontakt solange, bis er sich wieder "im Griff" hat.
Du schreibst, Du würdest heute zu einer frühen Trennung tendieren, *seufz*, vom Kopf her denke ich da ähnlich, wenn ich ihn nicht so unheimlich lieb hätte und immer irgendwo noch die Hoffnung, dass es sich auch wieder mal bessert.
Ich kenne auch anhaltend gute Phasen von 3 Monaten oder so. 4mal im Jahr ein Ausbruch, das lässt sich ertragen, denke ich.
Ich habe im Moment psychologischen Beistand, das hilft mir und bestärkt mich auch darin, wie ich mit ihm umgehe.
Ich hab schon so oft gesagt, das war es jetzt, aber durchgehalten habe ich es nie. Am Wochenende sagte noch eine Bekannte zu mir: Das mit euch ist noch lange nicht vorbei, Du verteidigst ihn immer noch.
Ich glaube, das werde ich auch immer, er ist kein schlechter Mensch, nur krank und leider fehlt ihm dazu die Einsicht.
So, nun aber ins Bettchen, schon wieder so spät, ich grüß Dich lieb, tut gut die Erfahrungen mit Dir auszutauschen.
Bis bald
nightwish
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Tue, 09.May.06, 11:54 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Liebe nightwish,
Quote: | wir reden nicht zufällig von dem selben Mann ? |
Ja, nicht wahr, könnte man meinen. Aber das liegt wohl daran, dass die Krankheitsbilder sehr ähnlich sind, d.h. dass ähnliche Situationen als ähnlich belastend empfunden werden und sich dann die Reaktionen gleichen.
Auch mein Ex-Mann konnte mit Stress in keiner Weise umgehen. Er war nicht fähig, dann eines nach dem anderen anzugehen und so die Aufgaben "abzuarbeiten". Hat immer alles gleichzeitig gestartet, ist von einem zum anderen gesprungen und hat letztendlich gar nichts fertiggemacht. Das waren dann die Dinge, die ich hinter ihm hergeräumt habe (v.a. die Firma betreffend). "Interessant" fand ich immer, dass er sich Stress oft künstlich erschaffen hat, indem er ausgerechnet in heißen Phasen (also Phasen mit viel Arbeit aber noch ohne Zeitdruck) sich irgendwelche Aufgaben überlegt hat, die gemacht gehörten oder wenn er umfangreiche Informationen SOFORT haben wollte, die er erst in drei Wochen gebraucht hätte....
Damit hat er uns dann von dringenden Arbeiten abgehalten, hat gleichzeitig seine nicht erledigt, weil er uns ja bei der Informationszusammenstellung "überwachen" musste, weiter gleichzeitig hat er (mitten in dieser Arbeit) dann plötzlich auch noch jemanden weggeschickt, um DRINGENDST was zu besorgen (was auch erst in 4 Wochen benötigt worden wäre... usw.usw.) -- und damit hat er alle in den Wahnsinn getrieben. NATÜRLICH konnten die von ihm gestellten Aufgaben dann nicht zufriedenstellend erledigt werden. Fazit: nächster Ausbruch, an dem natürlich wir schuld waren, weil wir alle unfähig sind.....
Und wieder ein Telefon in Stücke zerschmettert...
Heute weiß ich, dass er damit die Verantwortung einfach abwälzen wollte. Er ist ja nicht schuld, sondern wir. Er muss ja ausflippen....
Und - auch wie bei Deinem Freund - in guten, klaren Phasen: da war er extrem effizient, kreativ, lösungsorientiert. Er ist in seiner Branche (technisch) einer der Top-Leute österreichweit.
Quote: | Ich kenne auch anhaltend gute Phasen von 3 Monaten oder so |
Ja, hatten wir auch. Das waren die Monate, wo ich wirklich Hoffnung schöpfte, dass alles gut gehen würde.
Quote: | Liegt aber auch an der Freizeitebene, da gerät er nicht so schnell ausser Kontrolle. |
Auch dasselbe in Grün. Im Urlaub - wenn wir mal Urlaub machten - passierte das nie. Bzw. aufkeimende Ausbrüche hatte er selbst wieder schnell unter Kontrolle.
Quote: | Ich habe im Moment psychologischen Beistand, das hilft mir und bestärkt mich auch darin, wie ich mit ihm umgehe |
Das finde ich gut! Es ist halt schade, dass auch nur DU hier die Verantwortung übernimmst. Wo eigentlich er sich psychologische Hilfe suchen sollte.
Es freut mich, dass Dir der Austausch gut tut. Du kannst mir auch gerne eine PM schreiben, wenn Du Sachen nicht öffentlich erzählen magst.
Einen schönen Tag wünsch' ich Dir noch!
Alissa
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Tue, 09.May.06, 14:29 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hi Alissa,
ja die Schilderungen ähneln sich einfach total. Tut gut zu erfahren, dass es auch andere Menschen mit dem selben Problem gibt. Aber eigentlich haben ja auch _wir_ das Problem, dann wir können uns nicht abgrenzen und nicht loslassen. Wir übernehmen die Verantwortung bzw. lassen sie uns aufdrücken.
Dein Ex hat ja mal eine Therapie gestartet, also war ja irgendwie und irgendwann mal die Einsicht da, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt.
So sieht mein Freund das leider nie, es sind immer die anderen die Fehler machen und die ihn provozieren und verletzen wollen!
Das beginnt bei den kleinsten Kleinigkeiten. Rechtschreibfehler in einem Brief oder falsche Zeichensetzung? Das empfindet er schon als Missachtung seiner Person! Jedes Wort muss man auf die Goldwaage legen, was trotz allem nichts nutzt, denn er findet auch da wieder Fehler (natürlich bei mir).
Beruflich schafft auch er vieles, er ist hochintelligent (IQ über 140), kreativ in vielen Dingen. Er hat viele interessante, aber allesamt "einsame" Hobbys. Er findet es schön, wenn man sich für seine Dinge interessiert, umgekehrt lehnt er aber meine Interessen zu 99,9% ab. Schon alleine eine Unterhaltung darüber nervt, weil ihn einfach nur _seine_ Dinge interessieren.
Verantwortung ist die andere Sache, die übernimmt er grundsätzlich nicht, das hat mich oft massiv zur Weissglut gebracht, heute weiss ich es gehört einfach zum Krankheitsbild. Er übernimmt sie weder für sich noch für andere! Und wenn ihm mal nachweislich Fehler unterlaufen, dann nennt er sich selber Vollidiot, Trottel, Versager, A****loch usw.
Aber auch das mindere Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ist eben ein teil des Krankheitsbildes. Richtig gut geht es ihm immer dann, wenn er mir etwas beibringen kann oder auf einer Ebene einfach besser ist als ich. Dann hebt sich die Stimmung schlagartig, innerhalb von Sekunden.
Man müsste sich also einfach permanent zum Deppen machen, um ihm zu gefallen, aber wer will das schon?
Ich habe mir im Moment einiges an Lektüre zum Thema Borderline und Umgang damit besorgt und lese viel. Je mehr ich lese umso mehr verstehe ich auch die Ursachen, woher dieser Zustand stammen könnte.
Nur ändern kann nur er selber etwas und ich denke, dass wird er niemals tun.
Was mich interessieren würde: Hat sich in den 10 Jahren Deiner Ehe der Zustand Deines EX verändert? Zum Positiven oder Negativen hin?
Ich habe in letzter Zeit verstärkt den Eindruck, dass es immer schlechter wird mit ihm (scheint an den massiven Problemen zu liegen, die er allerdings durch sein Verhalten selber oft heraufbeschwört). Näheres dazu dann mal in einer PN, das ist nichts für die Allgemeinheit.
Wünsch Dir noch einen schönen Tag
Bis bald
nightwish
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Tue, 09.May.06, 17:47 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Liebe nightwish,
Quote: | Das beginnt bei den kleinsten Kleinigkeiten. Rechtschreibfehler in einem Brief oder falsche Zeichensetzung? Das empfindet er schon als Missachtung seiner Person! |
Wenn es nicht so traurig und gleichzeitig so belastend wäre, dann müsste man ja direkt darüber lachen. Kleinste Kleinigkeiten...... Du sagst es!
Quote: | Was mich interessieren würde: Hat sich in den 10 Jahren Deiner Ehe der Zustand Deines EX verändert? Zum Positiven oder Negativen hin? |
Hmm, das kann ich so pauschal nicht sagen. Wenn Du mich vor ein paar Jahren gefragt hättest, hätte ich gesagt, es wird immer schlimmer je älter wird. Aber so stimmt das auch nicht.
Er hatte z.B. vor 5 Jahren mal ein ganz besonders schlimme Zeit. Da ging das 4-5 Monate durch. Ein Tag war schlimmer als der andere. Aus den kleinsten Kleinigkeiten wurden mikro-mäßige Kleinigkeiten. Überspitzt ausgedrückt: ein schlampig gelochtes Blatt Papier hat ihn zur Weißglut getrieben...... oder ein um 5cm zu schräg geparktes Auto....
Damals ging auch die finanzielle Selbstverletzung soweit, dass ich dachte, wir können uns das - im wahrsten Sinne des Wortes - bald nicht mehr leisten.
Aber dann kam eine sehr lange, ruhige Phase. Und danach Zeiten, wo die Ausbrüche seltener und nicht so stark waren.
Letzten Sommer war es dann wieder ganz extrem (das hab' ich nicht mehr so mitbekommen, weil wir ja schon getrennt waren) - mir hat nur die Sekretärin erzählt, dass sie sich nicht erinnern könne, dass er mal so hart am Rande spaziert ist.....
Seit Herbst ist wieder eine sehr ruhige Phase - die aber - glaube ich - offensichtlich dem Ende zugeht.
Ich denke mir oft, wenn er lange ruhig war, dann sind die Ausbrüche umso heftiger und langandauernder.
Quote: | Ich habe in letzter Zeit verstärkt den Eindruck, dass es immer schlechter wird mit ihm (scheint an den massiven Problemen zu liegen, die er allerdings durch sein Verhalten selber oft heraufbeschwört). Näheres dazu dann mal in einer PN, das ist nichts für die Allgemeinheit. |
Ja, man weiß dann nicht, was zuerst da war: die Henne oder das Ei?
Ich persönlich glaube halt nicht, dass sich mit dem Alter das legt. Es verlagert sich dann womöglich nur auf andere Bereiche. Und - meinem Ex-Mann würde wirklich nur eines helfen: die Erkenntnis und konsequente Therapie.
Und - nightwish - er ist bloß 1x bei einer Psychotherapeutin gewesen. Hat ja am nächsten Tag schon gesagt, dass WIR verrückt wären (also auch die Psychotherapeutin) und nicht er. Also, ein ernstzunehmender Versuch war das nicht. Auch später war nie mehr davon die Rede.
Du kannst mir jederzeit eine PM schreiben.
Alles Liebe und einen schönen Abend wünsch' ich Dir!
Alissa
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nightwish45
Helferlein


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Oberhausen W, 45
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Tue, 09.May.06, 21:10 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo Alissa,
na wenigstens hat Dein Ex mal einen Versuch gestartet, wenn auch halbherzig, bei meinem Freund tut sich gar nichts in die Richtung. Keinerlei Einsicht!
Ich würde mir so sehr wünschen, dass er es einmal mit einer Therapie versucht, nur dazu fehlt die Bereitschaft, da er sich ja für vollkommen normal hält. Alle anderen sind verrückt und Therapeuten und Psychiater sowieso.
Das alles klingt so ähnlich, was Du schreibst.
Wie hast Du den Abspprung denn geschafft? Hat er die Trennung direkt akzeptiert oder Dir auch noch Terror gemacht?
Immer wenn ich mich zurückziehe werde ich massiv bombadiert um in dem Moment, wo ich reagiere, wieder fallengelassen zu werden.
Ein ewiger Kreislauf das Ganze, nur irgendwie muss man den durchbrechen.
Wie war Dein Weg?
LG nightwish
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Thu, 11.May.06, 19:43 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo Alissa,
wie bist Du nach der Trennung mit Dir selber klar gekommen?
Haben auch Dich die Schuldgefühle so bedrückt? Schafft man es alleine dieses Verantwortungsgefühl nicht mehr zuzulassen? Oder hast Du dazu therapeutische Hilfe gebraucht?
Wenn ich nur eine Chance sehen würde, ihm zu helfen, dann wäre ich nie gegangen. Er fehlt mir sehr. Letztendlich ist ja nicht alles schlecht gewesen. Ich habe massive Selbstzweifel, auch an meiner Entscheidung und meinem Verhalten. Habe ich alles richtig gemacht? Stelle ich zu hohe Anforderungen an ihn?
Kennst Du das alles im Nachhinein auch?
Lieben Gruss
nightwish
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Thu, 11.May.06, 20:25 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo nightwish,
Deine momentanen Selbstzweifel kenne ich selbst auch sehr gut. Teilweise hab' ich sie heute noch.
Ich hab' mir keine therapeutische Hilfe gesucht, weil ich eigentlich der Meinung bin, dass ich diese nicht brauche. Weißt Du, grundsätzlich finde ich, dass Verantwortungsgefühl etwas Gutes ist - und ich akzeptiere für mich, dass ich mich verantwortlich fühle. Auch, wenn es Tage gibt, an denen ich diese Verantwortung nicht fühlen möchte.....
Quote: | Letztendlich ist ja nicht alles schlecht gewesen | .
Nein, natürlich nicht. Ich glaube, dass das auch charakteristisch ist für Beziehungen zu Borderlinern. Zumindest dann, wenn die Ausprägungen so stark sind, wie z.B. bei meinem Ex-Mann. Der ja in seinen guten Phasen extrem gut drauf war manchmal. Enthusiastisch, sprühend vor Begeisterung, Tatendrang, Humor, Gefühl.... das waren auch die Wochen, wo er mich mitgerissen hat mit dieser Begeisterung, mit seiner guten Laune.....
Die Frage ist ja auch mehr, ob man dieses ständige Auf und Ab aushalten möchte und letztlich auch aushalten kann.
Quote: | Stelle ich zu hohe Anforderungen an ihn? |
Nein, nightwish, das glaube ich nicht! So wie ich das aus Deinen Schilderungen verstanden habe, stellst Du doch gar keine Anforderungen an ihn. Du reagierst immer nur auf seine.
So wie ich das übrigens auch getan hab'. Wenn man das nicht tut, wäre ein Leben als Partner eines Borderliners doch gar nicht möglich. Ich bin mir jetzt zwar nicht ganz sicher, ob es bei Dir auch schon so extrem abgelaufen ist, aber ich denke doch. Schau' mal - er will keinen Kontakt - also es gibt keinen.....
Er will wieder reden - Du redest mit ihm...
Er will mit Dir Mails austauschen - Du machst das....
Und wenn nicht? Beleidigte Reaktion!
Umgekehrt: wenn Du reden willst? Was macht er? Nichts, wenn es ihm nicht passt, oder?
Ich hab' 10 Jahre lang immer seine Anforderungen erfüllt. Teilweise unbewusst, teilweise bewusst, um mögliche Ausbrüche "abzuwehren".
Gib' noch nicht auf! Und nochmal: Du kannst ihm nicht helfen, weil er sich nicht helfen lassen will!
Ganz liebe Grüße
Alissa
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nightwish45
Helferlein


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Oberhausen W, 45
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Fri, 12.May.06, 12:11 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo Alissa,
danke für Deine Antwort, aber einige Dinge sehe ich anders als Du.
Du schreibst, Du denkst, dass Du keine Therapie brauchst, da zweifel ich an mir selber. Ich denke, dass es schon besonderer eigener persönlicher psychischer Konstellationen bedarf, wenn man eine Beziehung mit einem Borderliner lebt, sein Verhalten lange Zeit akzeptiert, sich selber immer angepasst verhält, Konflikte zu vermeiden sucht.
Ich habe ihm eine lange Mail geschrieben und versucht ihm meine Gefühle zu erklären, die schicke ich Dir mal als PN.
Ich frage mich selber, wie konnte es soweit kommen, dass ich bereit war, mich selber aufzugeben, meine Interessen nicht mehr in dem Umfang zu verfolgen, wie ich das gerne täte, mich ihm so total anzupassen und unterzuordnen. Ich denke, da sind in der eigenen Psyche Dinge aufzuarbeiten.
Habe viel über Co-Abhängigkeit gelesen, gerade im Zusammenhang mit Borderline-Partnern. Ich denke, viele Verhaltensweisen fördern wir selber
und da ich das in der Zukunft vermeiden möchte, überlege ich für mich selbst, mich mal genauer zu ergründen .
Aber jeder Mensch geht da sicher einen anderen Weg.
Ich fühle mich im Augenblick irgendwie auch erleichtert, neben unheimlicher Trauer und Enttäuschung, aber auch Wut. Das Gefühl versagt zu haben verfolgt mich ebenso wie die Zweifel, ob ich hätte eben doch helfen können?
Ich denke das Thema wird mich noch eine lange Zeit verfolgen und ich weiss auch nicht, ob es so ganz beendet ist. Ich würde mir zumindest noch ein persönliches Gespräch zum Abschluss wünschen, aber darauf lässt sich der Herr nicht ein. Auch so ein Punkt: mangelnde Kritikfähigkeit und Einsicht, keine Selbstreflektion. Ich denke, die kennen sich selber nicht und wissen nicht wie sie mit sich umgehen können. Mich belastet auch schwer, dass er jetzt sehr einsam ist, dass er wieder in eine depressive Phase verfallen wird, sich hängen lässt.
Ausserdem tut es mir jetzt schon weh, dass er im Nachhinein unsere Beziehung sicherlich genauso mies machen wird, wie seine Ehe.
Da lässt er auch kein gutes Haar dran. Ich möchte für mich wenigstens die guten Dinge retten, eine angenehme Erinnerung an die Zeit mit ihm bewahren, aber ich fürchte, das wird nicht möglich sein.
Wird sicher nach meiner Mail noch mehr eskalieren und ich rechne jetzt schon mit den Worten: Alles voller Fehler und ich hasse Dich!
Aber damit muss ich wohl leben, mir war es wichtig, dass ich ihm meine Gefühle mitteile, auch wenn er sie nicht unbedingt verstehen oder nachvollziehen kann.
Ich denke, es ist auch alles noch so frisch, ob es im Endeffekt wirklich keinen Kontakt mehr geben wird von seiner Seite wage ich zu bezweifeln und ehrlich gesagt auch daran, ob ich dann standhaft bleiben kann. Genau das ist der Punkt, denke ich, warum ich einen anderen Weg gehe und mir psycholgische Beratung suche. Nicht für ihn, sondern für mich!
Ich werde auch an mir Dinge verändern müssen, damit ich nie wieder in eine solche Abhängigkeit gerate.
Lieben Gruss an Dich und nice Weekend
nightwish
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Mon, 15.May.06, 17:39 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hi Alissa,
ich bin ne dumme Nuss, denn ich lasse mich wieder einlullen *seufz*.
Seit Samstag schreibt er mir wieder, angeblich hat er Erkenntnisse gewonnen, warum es zwischen uns immer wieder zum Streit kommt.
Ich weiß warum : Er ist einfach emotional instabil, aber das sieht er nicht!
Ich frage mich jetzt immer öfter, ist er überhaupt in der Lage zu lieben?
Hast Du bei Deinem Ex den Eindruck gehabt, dass seine Gefühle Dir gegenüber ehrlich waren? Oder ist es nicht vielmehr eine Art Abhängigkeit und eben die Idealisierung, wenn man den Ansprüchen und Wünschen des Partners entspricht?
Ich will nicht nur sporadisch geliebt werden, sondern auch, wenn es mir selber nicht gut geht, wenn ich mal mies drauf bin (kommt allerdings selten vor).
Ich denke als Partner eines Borderliners muss man selber sehr stark sein,
damit man sich selber nicht aufgibt. Kann ich das auf Dauer?
1000 Fragen und keine Antwort, nur je länger wir uns nicht sehen umso grösser wird die Distanz zu ihm. Ich glaube nicht, dass ihm selber das klar ist. Ich denke vielmehr, dass es ihm ausreicht Kontakt zu mir zu haben, wenn auch nur schriftlich.
Je mehr ich lese umso unsicherer werde ich, ob das auf Dauer Sinn macht und ob ich mir nicht selber weh tue, wenn ich mich auf die Schreiberei wieder einlasse?
Ich weiß nur eins ganz sicher, dass ich viele Dinge an ihm sehr liebe, dass
ich mich wenn wir zusammen sind, sehr wohl mit ihm fühle, aber eine Zukunft? Zusammenleben? Never!
Schreib mal zurück, wie Du drüber denkst.
Lieben Gruß
nightwish45
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Thu, 18.May.06, 15:17 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo nightwish,
entschuldige, dass ich mich jetzt erst auf Dein Post melde - bisschen stressig im Moment.
Quote: | ich bin ne dumme Nuss, denn ich lasse mich wieder einlullen *seufz*. |
Auch *seufz" - aber Du bist keine dumme Nuss. Du hast Gefühle für ihn, als erstens die Hoffnung, dass sich doch noch was ändern würde und Du Deine Beziehung zu ihm weiterführen kannst und zweitens natürlich tief in Dir drinnen auch die Fähigkeit seine schönen und positiven Seiten zu sehen.
Ich schreib' das deshalb, weil mich manchmal Leute angesprochen haben (v.a. auch nach unserer Trennung), dass sie nie verstanden hätten, was mich so lange bei diesem Mann gehalten hat. Die haben aber auch nicht seine andere (also die "gute") Seite sehen können, die ich auch heute noch gern hab'....
Und ich glaube halt, dass es Dir ganz genauso geht, oder? Du liebst diesen einen Teil von ihm und suchst eine Lösung mit dem anderen irgendwie fertig zu werden.
Quote: | Hast Du bei Deinem Ex den Eindruck gehabt, dass seine Gefühle Dir gegenüber ehrlich waren? Oder ist es nicht vielmehr eine Art Abhängigkeit und eben die Idealisierung, wenn man den Ansprüchen und Wünschen des Partners entspricht? |
Doch, seine Gefühle mir gegenüber waren ehrlich. Er hat mich ehrlich geliebt (und ehrlich gehasst). Das Problem waren mehr seine Anforderungen an mich, was die bedingungslose Loyalität betroffen hat... und zwar auch dann, wenn er jemand anders schlecht behandelt hat. Jede Kritik an seinen Worten und Taten hat er als illoyal von meiner Seite gesehen - entsprechend "hoch gehoben" hat er mich, wenn ich mich - in seinen Augen - dann loyal verhalten habe. Das meinst Du wahrscheinlich mit Idealisierung. Dann war ich die Beste, Schönste, Gescheiteste......
Abhängig von mir war (und ist er immer noch ein wenig) er, weil ich sein "Hafen" war, sein Ruhepol, seine Mitte, seine "Heimat". Ist ja auch logisch, wenn man sonst keinen Fixpunkt im Leben hat, also auch keine Freunde in dem Sinn, wie ich sie kenne. Das war ihm - wenn auch unbewusst, glaube ich - immer klar. Und deshalb wollte er mich auch nicht gehen lassen.
Quote: | Ich denke als Partner eines Borderliners muss man selber sehr stark sein,
damit man sich selber nicht aufgibt. Kann ich das auf Dauer? |
Das wirst wirklich nur DU beantworten können nightwish. Du hast mal geschrieben, dass Du psychologische Unterstützung hast. Ich hab' das so verstanden, dass sich das in Deinem Freundeskreis "abspielt", d.h. stünde Dir diese psychologische Unterstützung weiter und regelmäßig zur Verfügung?
Vielleicht kann man auch wirklich lernen, sich besser abzugrenzen. Ich hab' das halt nicht geschafft..... v.a., wie schon geschrieben, dieses ständige Auf und Ab nicht mehr ertragen können.
Was bei Dir im Moment ja wegfällt, aber was mich im Laufe der Jahre immer mehr bedrückt hat, war auch die "ängstliche" Erwartung, die ich praktisch schon jeden Abend gehabt hab', wenn sich der Schlüssel im Schloss gedreht hat: wie ist er drauf??
Ich weiß jetzt ja nicht, wie stark die Ausprägung bei Deinem Freund ist, aber bei uns war es so, dass die Stimmung vom letzten Telefongespräch um 16 Uhr bis zu seiner Ankunft zu Hause um 20 Uhr total gekippt sein konnte, weil in der Zwischenzeit noch irgendetwas für ihn unangenehmes passiert war. Das dann ohne Puffer bei mir abgeladen wurde....
Du verstehst schon? Da ging's nicht um Probleme zwischen uns, sondern um 3. Personen, die dann in ihrer Abwesenheit von ihm niedergemacht wurden...... auch anstrengend, wenn man sich auf einen schönen Abend gefreut hatte...
Habt Ihr Euch wieder getroffen? Und welche Erkenntnisse hat er gewonnen?
Lieben Gruß
Alissa
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Thu, 18.May.06, 19:16 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Hallo Alissa,
alle Dinge, die Du da schilderst, die plötzlichen Stimmungswechsel innerhalb von Minuten kenne ich auch, neben Wutausbrüchen und zeitweilig total weggetretenen Zuständen nach Aufregung oder emotionaler Belastung.
Gerade diese tranceartigen Zustände finde ich persönlich sehr beängstigend, dann kommt man gar nicht an ihn ran, weder körperlich noch mit Worten. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes, nicht erreichbar.
Du fragst, ob wir noch einmal Kontakt hatten. Ja, den hatten wir auf telefonischer Basis. War ein langes Gespräch auch sehr nah. Sein Ergebnis lautet: Wir sind die besten Freunde, aber als Liebespaar eine Katstrophe. Darum würde er gerne einfach nur mein bester Freund sein.
Ich habe das abgelehnt, weil es mir zur Zeit einfach gefühlsmässig nicht möglich ist.
Wir haben uns mit viel Tränen voneinander verabschiedet und dann sagte er, was mich echt erschreckt hat: "Lass uns lieb voneinander verabschieden. Ich möchte Dich als einzige Exbeziehung nicht hassen müssen!"
Danach äusserte er noch, dass er nun alleine bleiben und keine neue Beziehung mehr anstreben würde. Er wäre anscheinend nicht in der Lage eine Beziehung zu führen und hätte auf zwischenmenschlicher Ebene einfach Probleme, andere zu verstehen und richtig auf sie zuzugehen.
Mir tut diese Aussage sehr weh und ich denke, dass ich den Kontakt in ein paar Monaten von mir aus wieder suchen werde. Mich zumindest ab und an mal melde um zu sehen, wie es ihm geht.
Im Augenblick brauche ich einfach selber Zeit um das Ganze zu verarbeiten und innerlich zur Ruhe zu kommen.
Vom Kopf her weiss ich, es ist besser so, das Herz ist verdammt schwer.
Aber das kennst Du ja auch alles bestens und die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden. Ich hoffe auch bei ihm.
Bis bald, liebe Grüsse
nightwish45
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alissa39
Forums-InsiderIn


231
Österreich W, 39
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Thu, 18.May.06, 21:24 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Liebe nightwish,
es tut mir wirklich leid, dass es Dir im Moment so schlecht geht.
Was ich jetzt doch positiv finde an seiner Reaktion, ist, dass er offensichtlich doch erkannt hat, dass ER Probleme hat, andere zu verstehen und auf sie zuzugehen.
Und auch, dass Ihr Euch jetzt im Guten voneinander verabschiedet und getrennt hat. Vielleicht ist das für später wirklich eine Basis für eine Freundschaft. Wenn Du das dann überhaupt noch willst.
Und mach' Dir nicht allzuviele Sorgen, was ihn betrifft. Mein Ex-Mann hat genau denselben Satz gesagt: er werde nun alleine bleiben...
Das hat mir auch das Herz schwer gemacht, weil ich ihn schon ganz allein verkümmern gesehen habe.
Aber er ist nicht lange allein geblieben - aber auch nicht lange zusammen - und dann wieder nicht lange allein geblieben - und schon wieder getrennt....
Ich hab's ja schon mal geschrieben, glaube ich: er hat das Leben, das er schon vor mir geführt hat, wieder aufgenommen. Immer wieder schwer verliebt, immer schnell entliebt und unfähig, sich wirklich einzulassen.
Lass' Dir Zeit, es dauert wirklich eine Weile. Aber Du schaffst das ganz bestimmt. Und sein Glück liegt nicht in Deiner Verantwortung - das musst Du Dir ganz fest klarmachen!
Lieben Gruß
Alissa
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nightwish45
Helferlein


35
Oberhausen W, 45
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Fri, 19.May.06, 0:17 Re: Borderline oder nicht? Und wie geht man damit um? |
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Liebe Alissa,
danke für Deine lieben, aufmunternden Zeilen.
Weh hat der Abschied schon getan, aber besser im Frieden als im Streit.
Vielleicht findet sich ja irgendwann ein Weg auf freundschaftlicher Ebene,
nur denke ich, dass auch da immer wieder Eskalationen vorprogrammiert sind.
Ich denke auch, dass seine Aussage sich nicht mehr neu zu binden, zumindest vorerst, zutreffen wird. Weisst Du, ich denke, ich habe ihm unbewusst sehr häufig weh getan. Das schlimmste in der Beziehung war für mich, jedes Wort immer wieder auf die Goldwaage zu legen und ihn trotz allem mit meinen Aussagen zu verletzen, was ich nie wollte.
Zum Abschluß hat er mir noch den Rat gegeben, falls ich jemals wieder mit einem Menschen Kontakt haben sollte, der Depressionen hat, ich sollte einfach nur zuhören und wenn ich irgendetwas Positives in seinen Aussagen finden könne, genau an dem Punkt ansetzen und das fördern.
Ich weiss, ich habe ihm sehr oft weh getan, aber nie beabsichtigt, es fällt einfach schwer sich in die Lage von Borderlinern hineinzuversetzen.
Irgendwie verliert die Beziehung die Spontanität dabei, wenn man immer überlegen muss, ob man das was man denkt auch so sagen darf.
Ich hoffe, er kommt mich sich selber klar, kommt zur Ruhe, regelt sein Leben irgendwie.
Er fehlt mir unendlich, aber ich habe für mich einfach den Glauben an eine Zukunft verloren.
Wie ist denn Dein Verhältnis zu Deinem EX heute, könnt ihr freundschaftlich miteinander umgehen?
Ich grüß Dich lieb
nightwish45
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