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Helene T.
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Post Mon, 26.Apr.04, 19:25      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
Hallo Helene,
hey, das ist ja eine gute Frage. Wenn ich ihm eine Chance gäbe, müßte ich meine Projektionen, Wünsche und Träume, die ich an ihn richte aufgeben. Ich weiß nicht, ob ich das will.
Aber der Gedanke hat sehr viel Potential!


hehe.... na also Twisted Evil
Das heißt, weiterwursteln wie bisher oder die Ärmel aufkrempeln und rein ins Eingemachte! Liegt bei dir! Aber brich jetzt nichts übers Knie! du musst jetzt nicht alles auf einmal entscheiden, erledigen, durchkämpfen oder was auch immer. Step by step. Jetzt hast erst mal das Potential erkannt, jetzt leg dir erst mal in aller Ruhe auseinander, was da auf dich einströmt und wenn du es schaffst, dann rede mit deinem Thera darüber. Muss ja nicht alles auf einmal sein. Kleien Portionen verdaut man üblicherweise leichter...

Wie war eigentlich deine Zielvorstellung beim Beginn der Therapie?

_________________
Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Katarina
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Post Mon, 26.Apr.04, 19:33      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

... an Helene,
ich kam nicht mehr klar, hatte mich in eine Affäre mit einem "anderen" Mann verrannt. Meine Ehe krieselte schon länger und immer wieder! Da bin ich in die Therapie gegangen. Nächste Woche zieht mein Mann "auf Probe" aus ... und jetzt noch der Stress mit dem "Psycho".
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Helene T.
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Post Mon, 26.Apr.04, 19:40      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Das heißt, das Thema ist ziemlich klar Beschreibbar mit wiederkehrenden Problemen mit Männern. Und jetzt hast es mit dem Thera. "Was a Wunda" wie man in Wien sagen würde Wink
Wenn du dich nicht "unmittelbar stellen" möchtest oder eventuell noch nicht kannst, kannst du in der nächsten Sitzung einmal beginnen das Thema Beziehung zu deinem Vater zu beleuchten?

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Liebe Grüße aus Wien,
Helene
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Katarina
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Post Wed, 28.Apr.04, 18:46      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe, Verliebtheit, Sex in der Therapie scheint ja ein Dauerbrenner zu sein. Schon Freud hatte sexuelle Kontakte zu seinen Klientinnen. Nun, heute darf das keiner mehr. Und trotzdem: Es passiert immer wieder! Mich macht das richtig wütend!
Das, was bei Euch rüberkommt, wenn Ihr von Euren Therapeuten sprecht, daß sie Eure Liebesgefühle forcieren und provozieren, Andeutungen machen, Gefühle erwidern, sind sicher richtige Eindrücke. Ich habe mittlerweile keinen Bock mehr, das immer nur und ganz allgemein irgendwelchen Projektion der Klientin anzulasten! Der Thera ist eben auch nur ein Mensch/Mann und wird durch die Regeln der Therapie, die ja gesetzlich geschützt ist, in seine Grenzen gewiesen und das unter Androhung von Konsequenzen.
Irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht, wenn die o.g. Symptome immer wieder in Therapien auftauchen und zudem noch tabuisiert werden, indem man sie als Übertragung benennt. Das macht es nur noch schlimmer, wie mir scheint. Das Alles ist doch irgendwie "krank" und meiner Meinung nach werden die Frauen, die sich hier äußern und sich redlich bemühen das klar zu kriegen, von den ach so überlegenen Therapeuten, die sich der Thematik nicht wirklich stellen, sondern sich immer wieder auf ihre Regeln berufen, nur noch kränker gemacht. Als Frau muß man das dann, zusätzlich zu den Problemen, die einen zur Therapie bringen auch! noch mittragen.
Also Leute: Es liegt in der Natur der menschlichen Seele, daß man sich verliebt und/oder Sex mit einem Menschen haben will, der einem nahe ist. Auch der Thera kann sich dem nicht entziehen, indem er sich hinter seiner Überlegenheit verschanzt, sich zu Übermenschen stilisieren läßt und seine Probleme dann im Privatleben irgendwie (ich weiß nicht wie) kompensiert.

Was bringt diese Selbstquälerei auf beiden Seiten? Einen garantierten Therapieerfolg? Müssen wir uns denn immer nur quälen, damit wir glücklich werden?


Last edited by Katarina on Wed, 28.Apr.04, 19:31; edited 1 time in total
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Annemarie
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Post Wed, 28.Apr.04, 19:01      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Katarina,

was mir als einziges im Moment dazu einfällt ... Was ist denn los? Was ist passiert verwirrt

Vielleicht möchtest Du näheres dazu schreiben, was Dich im Moment (ich denke) wirklich belastet?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du diesen "Rundumschlag" so richtig ernst meinst?

Alles Liebe,
Annemarie

PS.: Das Doppelposting vom anderen Thread habe ich entfernt.

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Liebe ist das Fundament des Lebens

Last edited by Annemarie on Wed, 28.Apr.04, 19:13; edited 1 time in total
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Belle
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Post Wed, 28.Apr.04, 19:10      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Text von der Verfasserin gelöscht


Last edited by Belle on Thu, 29.Apr.04, 19:40; edited 1 time in total
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r.l.fellner
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Post Wed, 28.Apr.04, 19:43      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Katarina,

Katarina wrote:
meiner Meinung nach werden die Frauen, die sich hier äußern und sich redlich bemühen das klar zu kriegen, von den ach so überlegenen Therapeuten, die sich der Thematik nicht wirklich stellen, sondern sich immer wieder auf ihre Regeln berufen, nur noch kränker gemacht.

meinen Sie mit "hier" dieses Forum und mit den "Therapeuten, die sich.." mich? Ich vermute mal, nein - aber falls doch, dann würde mich doch sehr interessieren, auf welche meiner Zeilen Sie diese Einschätzung konkret beziehen.

Freundlichen Gruß
Fellner

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Katarina
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Post Wed, 28.Apr.04, 20:22      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Herr Fellner,
... ich meinte mit "hier" schon die Frauen, die in der Therapie mit dem o.g. Thema konfrontiert werden, es gibt aber auch allgemein eine hohe Dunkelziffer von "sexuellem Mißbrauch" in der Therapie, die hier nicht benannt ist.

... natürlich meine ich nicht Sie, das sollte auch nicht so rüberkommen, sorry! Sicher sind Sie, genau wie auch mein Therapeut, bemüht, Schaden, der durch das Thema, Liebe/Sexualität/Erotik zwischen Thera und Klient etc. in der Therapie entsteht, zu verhindern.

Wozu dienen aber die Regeln, wenn dadurch neue Probleme enstehen? Das möchte ich wirklich sehr gern wissen.

Wir leben in einer Gesellschaft in der Sexualität liberalisiert worden ist; in der Therapie, wo Nähe und Intimität aufgebaut wird, ist das Thema aber tabuisiert...
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Katharina
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Post Wed, 28.Apr.04, 20:36      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Katarina wrote:
Schon Freud hatte sexuelle Kontakte zu seinen Klientinnen.


das ist falsch, Freud hatte keine sexuellen Kontakte zu seinen Klientinnen oder Klienten Wink
Sein Schüler C. G. Jung hatte eine Patientin als Gespielin (Sabina Spielrein)
Stöpsel2
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Post Wed, 28.Apr.04, 21:20      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Katarina,

was ist Dein eigentliches Problem dabei? Dass Du findest, das was tabuisiert wird?
Oder dass es diese Regeln gibt?

> Wozu dienen aber die Regeln, wenn dadurch neue Probleme enstehen? Das möchte ich wirklich sehr gern wissen.

Vielleicht weil es ohne diese Regeln noch schwieriger waere?
Du hoerst Dich ein bisschen so an, als wolltest Du, dass sich die Therapeuten auf ihre Patienten einlassen. Aber:
Zum einen, wie sollten die Therapeuten das bewerkstelligen? Ich meine, so rein zahlenmaessig, das geht doch nicht? Das meinst Du doch nicht?
Zum anderen, selbst WENN sich beide Seiten gegenseitig verlieben wuerden, sie eine Beziehung anfangen wuerden, waere es eine ungleiche Verteilung, die Abhaengigkeit waere dann ja in die Beziehung geschleppt. Also, ICH wuerde das nicht wollen.

> von den ach so überlegenen Therapeuten, die sich der Thematik nicht wirklich stellen, sondern sich immer wieder auf ihre Regeln berufen

Was erwartest Du von den Therapeuten?

Oder haderst Du grade damit, dass die Welt so ist wie sie ist?
Na ja, es ist eben leider so, dass manche Menschen (meistens die Frauen) eher abhaengig sind, sich an jemandem orientieren. Tja, warum eigentlich, ich weiss es auch nicht mehr, hatte ich mal gelesen warum. Na ja, ist doch dann irgendwie logisch, dass diese Probleme dann auch in der Therapie auftreten. Das ist doch nichts, was der Therapeut mit ihnen "macht". Es wird durch den Umstand der Therapie halt forciert, aber nicht absichtlich, sondern ist schwer zu vermeidendes "Nebenprodukt". Wobei das wahrscheinlich auch wieder von der Therapieart abhaengt, vermute ich mal.

Viele Gruesse
Stoepsel
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Pseudonym
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Post Thu, 29.Apr.04, 9:47      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Katarina,

es ist schwer, einen Menschen zu lieben, der diese Zuneigung nur bedingst erwidern darf. Wenn es Deinen Therapeuten auch getroffen hat, ist es auch für ihn sehr schwer. Allerdings steht tatsächlich seine Berufszulassung auf dem Spiel, wenn er sich auf diese Liebe einlässt. Du könntest aus irgend einem heute unbekannten Grund mit ihm Zwist bekommen und ihn dann anzeigen wegen stattgefundener Übergriffe in der Psychotherapie. Dieses Risiko geht kein vernünftiger Therapeut ein. Er hat nur zwei Möglichkeiten, die ihm beruflich nicht schaden: Entweder auf diese Liebe zu verzichten oder nach ausdrücklicher Beendigung der Therapie oder Abbruch dieser Therapie mit Dir eine Beziehung anderer Art zu beginnen. Bedenke, daß ein Strafverfahren mit dem Ergebnis des Vorbestraftseins das Ende der therapeutischen Laufbahn bedeutet. Deshalb ist gelebte Liebe in der Therapie tabu.

Viel Glück wünsche ich Dir einstweilen und hoffentlich schmerzt es bald weniger. Vielleicht ist Dein Therapeut momentan ja wirklich nur ein Übertragungsobjekt, mit dem Du deinen Kummer aus der Zeit mit deinem Vater und mit deinem Ehemann bearbeiten kannst.
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plum
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Post Thu, 29.Apr.04, 17:33      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

An Pseudonym,

also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, könnte der Therapeut, nach Beendigung der Therapie, durchaus eine Beziehung mit der Patientin eingehen, ohne sich dabei strafbar zu machen???

Ich dachte immer, dass man, im gewissen Sinne, für bestimmte Zeit trotzdem weiter Patientin des Therapeuten bleibt Rolling Eyes
Immerhin hat er ja die Akte der Patientin und wie will man nachvollziehen, wann genau die Beziehung angefangen hat? Es bleibt doch trotzdem ein Risiko für den Therapeuten, oder?
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Post Fri, 30.Apr.04, 15:09      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Plum,

Du siehst das ganz richtig, das Risiko für den Thera ist aus dem von Dir genannten Grund sehr groß.
Der Abschluß einer Therapie ist nachvollziehbar, denn der Thera muß regelmäßige Berichte an die Gutachter der Krankenkasse schreiben, damit diese bezahlt. Er teilt auch mit, wann und mit welchem Erfolg die Therapie beentdet worden ist.
Ob aber ein Verhältnis schon vor Beendigung einer Therapie begonnen hat, läßt sich nicht so leicht beweisen, falls die Geschichte strittig wird. Das müsste er sich fast von seiner Patientin / danach Freundin schriftlich geben lassen - denke ich mal.
Bleibt abgesehen von alledem noch zu überlegen, ob es für eine Frau wirklich so toll ist, mit einem Mann im Alltag zusammen zu leben, der fast alles über sie weiß. Wird er immer - auch im Streitfall - so souverän sein, dieses Wissen nicht auszuspielen? Auch Therapeuten und Therapeutinnen streiten privat, und das nicht schlecht. Sie werden genauso wütend wie jeder andere Mensch. Da kann schon mal was Stechendes daherkommen. Und was weiß die Patientin im Gegenzug vom geliebten Therapeuten? Gar nichts oder wenig! Das wäre noch zu bedenken, glaube ich.
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Katarina
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Post Fri, 30.Apr.04, 17:42      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo,
hatte mich erstmal ein wenig zurückgezogen, um wieder den Boden unter meinen Füßen zu spüren...

Meine letzte Sitzung war heavy. Leider konnte die "Sache" mit meinem Thera nicht "verbal" geklärt werden, obwohl ich das Thema angesprochen! habe. Wir haben nicht darüber geredet und ich hatte das Gefühl, er möchte das auch nicht. Er hat mir aber vermitteln können, daß ich selbst jetzt absolut im Vordergrund stehe und nicht meine Gefühle für ihn und daß sein größtes Interesse darin besteht, mit mir therapeutisch zu arbeiten. Ich bin ihm sehr dankbar, daß er das hinbekommen hat.

Die Frage ist doch, bin ich mir selbst wichtiger oder sind mir meine Gefühle für ihn wichtiger. Oder andersherum: die Arbeit mit mir ist ihm wichtiger und nicht seine persönlichen Gefühle. Das lernt man im eigenen Interresse zu trennen. Oder anders ausgedrückt: Meine Seele hat ein anderes Ziel als mein Ego. Ich denke schon, das Sympathie und Zuneigung trotzdem in unsere Arbeit mit einfließt. Letztendlich heilt doch nur die Liebe. Und muß der Thera seinen Schützling lieben, damit dir Therapie erfolg hat?

Hallo Pseudonym,
>Der Abschluß einer Therapie ist nachvollziehbar, denn der Thera muß regelmäßige Berichte an die Gutachter der Krankenkasse schreiben, damit diese bezahlt. Er teilt auch mit, wann und mit welchem Erfolg die Therapie beendet worden ist.

Wie sieht es denn aus, wenn man die Therapie, so wie ich, selbst bezahlt? ...ich meine rein hypothetisch ;-) Bei mir hat die Kasse die Kosten erstattet. Dann habe ich mich entschieden weiter zu machen und selbst zu zahlen.
Ich wollte das für mich noch nicht abschließen, hat sich auch gelohnt weiter zu machen.

Gruß Katarina
und Danke für Eure Statements ;-)
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Post Sun, 02.May.04, 11:28      Re: Liebe in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Katarina,

es freut mich für Dich, daß Du mit so viel Gespür und Eigenliebe die Situation gemeistert hast. Ich war in einer ähnlichen Situation und es hat mich sehr viel Kraft gekostet, wieder zu einer vernünftigen therapeutischen Zusammenarbeit zu finden, die auch bald beendet sein wird. Ich habe mit dem Thera nie darüber gesprochen, weil es sich nach meinem Empfinden nicht nur um Übertragung gehandelt hat, sondern auch eine persönliche und widersprüchliche Haltung seinerseits mitverantwortlich war.

Wie es bei einem Selbstzahler wäre? Nur die schriftliche Bestätigung des Patienten würde den Therapeuten meiner Ansicht nach vor unangenehmen juristischen Folgen schützen.

Recht herzliche Grüße aus München
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