Ich wurde als Kind geschlagen

Forums-InsiderIn 347 wo? M, 43

@chorisia, ich kenne deine Geschichte nicht, sollte ich aus Mangel an Information vorschnell zu unzulässigen Schlüssen gelangt sein, so möchte ich um Verzeihung bitten. Das ist oft das Problem, der geschriebenen Worte, dass sie sobald sie entlassen wurden, sehr viel Interpretationsspielraum lassen. Ich habe nirgends eine Zustimmung deinerseits zu Gewalt gelesen, ich habe jedoch deine Worte elternhasser und Psycho..., in einem Kontext gelesen, den ich jetzt nachdem ich mehr weiß, weit differenzierter sehe. (Du warst (leider) eine Projektionsfläche)

Es muß doch möglich sein, daß Wunden heilen, oder?

Lieber chorisia1,

Wunden wenn sie zu tief gehen führen zum Tod. Körperliche wie seelische.

Eine der schlimmsten Foltern, die es gibt, ist die Einzelhaft.

Dostojewskij schrieb über seine persönlichen Erfahrungen im Gulag: (verzeih ist aus dem Gedächtnis) Menschen, die in der Gewißheit des kurz bevorstehenden Hinrichtungstodes begnadigt wurden, wurden wahnsinnig.

Das sind extrembeispiele, ich habe sie bewußt gewählt, um zu verdeutlichen welche Bedeutung ich den Auswirkungen psychischer Gewalt beimesse.

Körperliche Gewalt, die man erfährt verursacht Schmerzen, wenn man aber von jenen Gewalt erfährt die man liebt, ist der psychische Schmerz, der, der einen umbringt oder verkümmern läßt. Unterlegen sein und sichnicht dagegen wehren können. Das ist für mich der Ursprung des Leidens an Gewalt. Dort kann nichts von dem entstehen, das uns zu freien Menschen werden läßt.

Du trittst jemandem auf die Zehen, bittest um Verzeihung. Kein Problem unter zivilisierten Menschen. Du lächelst provokant zurück und sagst vielleicht, selber Schuld, naja dann hängt es vom Gegenüber ab, ob du Prügel beziehst oder sich die Person zurecht verletzt fühlt und als Opfer deiner Überheblichkeit.

Quote:

Aber dann überkommt mich das Gefühl: dann sind wir ja alle auch Täter. Gibt es jemand, der noch nie gegen einen anderen die Hand erhoben oder herabsetzende Worte gebraucht hat?

Natürlich sind wir alle Täter. Ist es nicht so, dass sobald sich zwei streiten um etwas, ein Stück Brot, das das Überleben sichert, der Arbeitplatz, der die Exitsenz sichert. Es wird einen Gewinner und einen Verlierer geben.

Ich möchte nie in der Haut eines Muhammad Ali gesteckt haben, der von einem Joe Frazier verprügelt wurde. Die Schläge, die hält ein Boxer aus, das ist sein Beruf, aber die Niederlage wegstecken und erneut gegen einen George Forman in den Ring zu steigen, in dem Bewußtsein wieder verlieren zu können. Das ist es was einen Muhammad Ali zum Weltsportler machte und sein Verständnis für die Qualen eines George Forman gegen ihn, der chancenlos schien, verloren zu haben.

Verzeih ich bin Fan von beiden.

Aber: Das Verständnis für den Verlierer, ist es was für mich den entscheidenden Qaulitätsunterschied ausmacht.

Ja wir sind alle Täter, ja wir sind alle Opfer. Man gewinnt und verliert.

Aber: Ich kann auch stärker sein und muß den anderen nicht noch demütigen.

Die ganze Welt schrieb tagelang über Zidanes Kopfstoß. Ich habe Verständnis dafür, dass er provoziert wurde. Ich habe auch Verständnis dafür, dass er ausrastete. Aber ich habe kein Verständnis für die Form wie er dieses Ausrasten verkörperte. Dieser Kopfstoß hätte zum Tod Materazzis führen können und ich denke Zidane wäre es in diesem Moment auch ziemlich egal gewesen. Und wenn das stimmt, was Zidanes sagt, dann habe ich dafür auch kein Verständnis. Wahre Größe nach meinem Empfinden bestünde darin, als Vorbild für die Kinder, von seinem Kopfstoß Abstand zu nehmen, und sich bei den Kindern für sein Verhalten zu entschuldigen.

Was lernen die Kinder: Wenn jemand zu ihnen sagt, deine Schwester ist eine ...., dann haben sie die Legitimation jemanden zu verletzen. Der Superheld Zidane hat das auch gemacht.

http://www.20min.ch/sport/fussball/story/17893445

Ziemlich offtopic besser offthreadig aber Gewalt ist etwas heikles, das erfahre ich gerade.

.

Helferlein 43 Wien M, 53

Hallo Vallée!

Quote:

Du siehst deine eigenen Verletzungen nicht und wirst so auch nie die Verletzungen deines Kindes sehen.

??? Ich sehe meine eigenen Verletzungen nicht???
Kannst Du das ein bißchen spezifizieren? Ich habe keine Ahnung, wie Du auf so eine Idee kommst.

Quote:

Was sollte deine Tochter sonst tun als sich abwenden?

??? ??? ???
Na ganz normal ihr Leben leben. Und ihre Familie in einem gesunden Ausmaß daran teilhaben lassen. Wie es Millionen andere auch tun. Wie sie es vor dem Kontakt mit der Psychoterrorpeutin getan hat.

Quote:

Ein Minimalkonsens wäre wenn jeder bei sich bleibt und nicht versucht dem anderen etwas überzustülpen oder ihm die Verletzungen abzusprechen, klein zu machen.

Quote:

Man könnte auch provokant sagen, dass du hier stellvertreten für deine Kinder, andere Menschen abwertest und klein machst.

Quote:

Wie Reif ist es hier Menschen abzuwerten.

Wen habe ich abgewertet? (Bitte bezieh’ Dich auf meine Beiträge vor Deinen Unterstellungen. Mein „Psychotest“ mit Troja war jedenfalls nicht ernst gemeint.)
Ist das der Eindruck, den Du von meinen Beiträgen hast? Daß mir vor allem daran gelegen ist, andere Menschen abzuwerten? Ich hab’ so viel geschrieben, worauf zu antworten sich lohnen würde. Liest Du mit einem Filter vor den Augen?

Quote:

Wie Reif ist es hier gar nicht auf die Beiträge einzugehen, die nicht deinem gusto entsprechen.

Na ich meine, das steht mir schon zu. Jedenfalls wäre es eher ein Zeichen von Unreife, wenn man sich nicht zurückhalten kann. Aber jetzt antworte ich ja.

Quote:

Wie reif ist es eine verallgemeinerte Therapeutenschelte auszusprechen? Diesen Berufsstand als Psychoterroristen und Elternhasserlehrer zu verunglimpfen?

Das ist jetzt aber wirklich der Gipfel an polemischer Verallgemeinerung. Ich bin der Meinung, daß es viele professionelle, vertrauenswürdige Therapeuten gibt. Das ist so – daher werde ich nie verallgemeinert gegen „die Psychotherapie“ oder „die Psychotherapeuten“ wettern. Wenn Du meinen Leitspruch meinst: lies ihn bitte genau – dann hast Du meinen Leitspruch in diesem Forum. Ich persönlich habe keine guten Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht, aber meine Familie wurde durch eine mißbrauchende „Psychotherapeutin“ zerstört. Das ist meine Geschichte. Über die berichte ich. Ich schimpfe auf Elternhasserlehrer und mißbrauchende Therapeuten (=“Psychoterrorpeuten“). Bedeutet das automatisch, daß ich alle Therapeuten für Elternhasser halte?
Summ, summ, summ…

Helferlein 43 Wien M, 53

Hallo Vallée!

Ich habe meine Geschichte hierher verlagert, weil sie eigentlich in diesem Thread nichts verloren hat.

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=357752#357752

Dort findest Du den zweiten Teil meiner Antwort

Forums-InsiderIn 368 --- W, 44

edit:

Ich habe meine Antwort in Deinen neuen Thread verschoben.

Cantadora

Forums-InsiderIn 347 wo? M, 43

Quote:

Sie meinte dann, das alles ist Jahre her und sie war einfach überfordert weil wir vier Kinder sind. Und ich solle endlich aufhören auf diesem Thema weiterhin herumzureiten.

Um noch direkt etwas zu dir peavey zu sagen, falls du noch mitlesen magst.

Es wird wahrscheinlich nicht viel bringen, deiner Mutter ihr Verhalten vorzuwerfen, außer, dass du dir immer wieder Abfuhren dieser Art holst.

Trotzdem sehe ich diese Form des Protestes als Beginn einer Möglichkeit dich mit deinen Erfahrungen auseinanderzusetzen.

Du brichst das Schweigen und erntest Ablehnung obwohl du Dialog wünscht. Nun man bekommt eben nicht immer was man sich wünscht. Wenn deine Mutter nicht mehr geben kann als diese Antwort, dann mußt du das als gegeben akzeptieren, ob dir das passt oder nicht. Auch wenn es noch so schmerzt, es ist so.

Ein nächster Schritt könnte sein, dir Liebe von woanders zu holen. Alt genug bist du ja. Wahrscheinlich wird es dir aber auf Grund deiner Erfahrungen gar nicht so leicht fallen etwas zu finden was dir gut tut. Also mir ging das so, dass ich etwas von dem ich nicht wissen konnte was es ist, im Grunde gar nicht finden konnte. A bissl kompliziert.

Ich habe etwas gesucht, was ich für Liebe hielt und habe Abhängigkeit gefunden und das andauernd. Erst als ich eine Therapie machte und ein wenig dahinter kam wie wenig von mir übrig geblieben war konnte ich mich erst auf den Weg machen.

Für mich war die Therapie, der Beginn einer Lösung an der ich heute noch arbeite, aber zumindest weiß ich heute, dass es sich gelohnt hat nicht aufzugeben und noch mehr niemals nachzugeben, wenn ich wußte und spürte, dass nicht nur bei mir was schief rennt.

neu an Bord! 1 Sachsen W, 17

Hallo an alle ich bin erst neu auf der seite.Ich wollte fragen ob es hier irgendjemanden gibt der nachwirkungen aus seiner kindheit verspürt bei mir ist es nämlich der Fall.

Helferlein 92 München W, 30

Hallo Katja17,

find ich ja süß, dass du das an dieser Stelle fragst? Very Happy

Wenn du hier im Forum etwas stöberst, oder in diesem Thread, wirst du endlose Beispiele dafür finden, von Menschen die "Nachwirkungen" aus ihrer Kindheit verspüren.

liebe Grüße
paris

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Liebe Katja,

alleine an diesem Thread kannst Du schon sehen, welche Auswirkungen Schläge oder der Umgang mit dem Kind generell auf die Entwicklung dieses haben kann.

Ich denke, Du hast Dir diesen Thread nicht zufällig ausgesucht .. oder?
Magst Du noch näher darauf eingehen, was Dich persönlich dazu veranlaßt, hier zu schreiben?

Ganz liebe Grüße Dir,
Annemarie

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