Sucht und Abhängigkeit > Nicht substanzbezogene Abhängigkeiten | Menu
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Author:
Sorgen
Date:
Oct 14, 2004
Subject:
Kaufsucht
Message:
ich bin mir leider nicht sicher, ob ich mit meinen fragen hier richtig bin - hoffe, es fühlt sich (falls ich falsch bin) keiner von mir belästigt. ich habe einfach ein problem mit jemanden, der mir sehr nahe steht - jedoch kann ich das problem nicht wirklich orten bzw. weiß ich nicht, wie ich helfen kann und ob ich es überhaupt kann..... meine frage wäre - ich kaufsucht auch eine sucht ? wenn man geld ausgiebt welches man schon lange nicht mehr besitzt ? nicht unbedingt alles für einen selber aber zb. auch für die partnerin ?? .. kann ich es als "außenstehende" stoppen ? einflußnehmen ? .. falls mir jemand diesbezüglich weiter helfen kann wäre ich sehr dankbar ...... lg "Sorgen" [size=9:c2ba23f1bf]Anmerkung Kleine Fee: Betreffzeile von "ich weiß nicht ob ich hier richtig bin" zu obiger präzisiert.[/size:c2ba23f1bf]

Author:
Noraa
Date:
Oct 14, 2004
Subject:
Re: ich weiß nicht ob ich hier richtig bin
Message:
hallo erstmal bist du hier vollkommen richtig (beitrag wird höchstens ins unterforum sucht verschoben) und belästigen tust du schon gar niemanden. eine kaufsucht an sich gibt es, auch wenn ich jetzt nicht weiß, ob das auf den menschen, der dich beschäftigt, zutrifft. hab mal schnell nach einer definition gegoogelt und folgendes gefunden: [b:358b237dfa]Definition der Kaufsucht[/b:358b237dfa] Kaufsucht nennt man das süchtige Kaufen von Konsumgütern und Dienstleistungen. Es findet in der Regel eher anfallsweise als permanent statt; zwischen den Anfällen können längere Zeitabstände liegen, mehrere Tage oder auch ein bis zwei Wochen. Es handelt sich um eine stoffungebundene Sucht, die anderen Süchten wie z.B. Drogen- Alkohol-, Esssucht oder Arbeitssucht in der Entstehungsgeschichte und den Beschreibungsmerkmalen stark ähnelt. Suchtobjekt ist das Kaufen selbst, nicht das Konsumieren der gekauften Güter. Die Produkte werden nicht um ihres Gebrauchswertes willen gekauft. Sie werden gekauft, weil das Kaufen eine kompensatorische Funktion hat, also um ein Autonomiedefizit zu kompensieren. Als Kaufsucht wird die Abhängigkeit vom kompensatorischen Kaufen bezeichnet. Der Kaufsüchtige hat keine nichtkompensatorischen Alternativen. Kaufsüchtige benutzen das Kaufen, um sich externe Bestätigung für ihren unsicheren Selbstwert und Abschirmung vor ihren unguten Gefühlen, resultierend aus der zugrunde liegenden Autonomiestörung, zu verschaffen. Von süchtigem Kaufverhalten kann erst gesprochen werden, wenn die vier Merkmale - ein als unwiderstehlich erlebter Drang, die Abhängigkeit von Suchtobjekten bis hin zum Verlust der Selbstkontrolle, die Tendenz zur Dosissteigerung und das Auftreten von Entzugserscheinungen - im Kaufverhalten klar ausgeprägt sind. Häufig tritt die Kaufsucht abwechselnd oder gleichzeitig mit anderen Süchten wie beispielsweise der Esssucht oder der Alkoholsucht auf (vgl. Schellhorn, Reisch und Raab, 1996, S. 24 und 46; Neuner und Reisch, 2002, S. 3; Raab, 2000, S. 148). hilft dir das weiter? wie man mit solchen kaufsüchtigen umgeht weiß ich leider nicht, aber ich bin sicher, dass hier der ein oder andere tip noch kommt und auch im netz (google.de --> kaufsucht) sollte einiges dazu zu finden sein... lg, noraa

Author:
squaw
Date:
Oct 18, 2004
Subject:
Re: Kaufsucht
Message:
Hallo, liebe Sorgen! Für mich stellt sich zunächst einmal die Frage, wie du überhaupt darauf kommst, dass dein Freund / deine Freundin evtl. kaufsüchtig ist. Noraa hat die klinische Definition ja bereits für dich aus dem I-Net kopiert. Doch aus meiner eigenen Erfahrung (meine Freunde haben auch oft die Befürchtung geäußert, ich sei evtl. "kaufsüchtig") muss bzw. sollte man sehr vorsichtig sein mit so einer "Diagnose". Du kannst u.U. den anderen sehr damit kränken. Ich bin z.B. jemand, der unheimlich gerne anderen Menschen etwas schenkt und ein richtiges Ritual daraus macht, zu Geburtstagen und den üblichen Feiertagen meinen Freunden und Verwandten eine Überraschung zu bereiten. Das ist eine Erfahrung aus meiner Kindheit, die ich von bestimmten Bezugs- bzw. Vorbildpersonen übernommen habe. Na, jedenfalls kaufe ich eben auch gerne ein, achte auf Preis und Qualität und denke dabei nicht immer ausschließlich an mich. Manchmal schlage ich über die Strenge, kalkuliere (was für andere sicherlich nicht sofort auf Anhieb klar ist!) aber dennoch sehr genau. Als eine Freundin mir etwas scherzhaft unterstellte, ich sei ja wohl "etwas kaufsüchtig" hat mich das heftig gekränkt und ich fühlte mich missverstanden! Lange Rede, kurzer Sinn, liebe Sorgen: Um dir bei deiner Frage besser eine Hilfstellung oder einen Rat zu geben, möchte ich dich bitten, doch ein wenig mehr zu berichten. Viele herzliche Grüße Squaw

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