Hallo Woman und alle anderen Leser
Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich mich hier mit einbringe.
Woman hat geschrieben:
Genau das ist der Punkt! Ich finde es wichtig, dieses 'Machtsystem' endlich
zu durchbrechen, um eben nicht mehr die 'Kleine' zu sein. Danke für den
Tipp mit dem Kapitel greiser Eltern!
Allgemein geschrieben (also nicht auf greiser Eltern) habe ich die Erfahrung das dieses Machtsystem (das Wohl der Eltern auf Kosten der Kinder ) auch ohne einer erfolgreichen Konfrontation unterbrochen werden kann.
gesprungenesWasser hat geschrieben:Denn bevor man konfrontiert so denke ich, sollte man sehr genau wissen warum einem Konfrontation wichtig ist und was genau man erreichen will.
Mir geht es dabei nicht um Schuldzuweisung. Ich erhoffe mir durch Konfrontation ein Kapitel meines Lebens endlich als Vergangenheit,
die unabänderlich ist, stehen lassen, endgültig 'ruhen' lassen zu können.
Ich will in Frieden in meiner Gegenwart leben können und nicht immer
wieder mit dem Kreislauf meiner eigenen Gedanken beschäftigt sein.
Dieses Gedankenkarrussell ist m.E nur zu durchbrechen durch Konfrontation.
Ein sich abgrenzen (sich aus diesem Machsystem wegzunehmen) funktioniert auch. Sicher wäre es in einer Verarbeitung schön, wenn Eltern zugeben, oder Reue zeigen. Doch wenn darauf gewartet wird, dann bleibt man in diesem Machtkarusell gefangen. Ich glaube mittlerweile sogar das - wenn Eltern einsichtig werden, ihren Teil auf sich nehmen, nur vermutet wird, dass mit weniger Folgen weitergelebt werden kann. Die Folgen sind M.E. genau so da, doch man kann sich ( so glaube ich derzeit) sich leichter vor sich selber entschuldigen. (es hält einem auf, weiter an sich im alleine leben zu können, zu arbeiten- es wird ja nun mitgetragen, was schlussendlich doch nur meine Erlebnisse/Schäden usw sind)
Das alles nur rein theoretisch, praktisch kann das völlig anders ablaufen,
auch das ist mir klar. Aber wie SandyZ schrieb, es gibt nur zwei Möglichkeiten.
Und warum nicht die nutzen, die mehr Aussicht auf 'Erfolg' bietet?
Erfolg empfinde ich persönlich als ein "ha" jetzt hast du es zugegeben, und doch wirst du feststellen, dass sich dadurch nicht wirklich gefühlsmässig was ändern würde. Ich wartete so lange auf ein "bereuen" meiner Mutter, doch heute sehe ich es so, dass ich losgelöst weiter gekommen bin, als wenn sie mir gesagt hätte -Ja! Ich glaube heute sogar daran, dass es wichtig ist, alleine damit umgehen zu können, ohne eine Konfrontation für sein eigenes Wohl zu brauchen. Denn was ist wenn dieses Elternteil dann stirbt. Was geschieht mit dem Teil, den der dann zu Lebzeiten doch noch mitgetragen hat. Ich vermute das dies dann erneut auf den eigenen Schultern lastet. (man dann mit der selben Situation wieder alleine dasteht, da nicht oder zu wenig darauf geachtet wurde - losgelöst von den Eltern leben zu können)
Ich mag auf keinen Fall meine Erfahrungen und eigenen Meinungen als die Wahrheit verkaufen. Sie ist nur meine Wahrheit, die mich selber betrifft. Sicher kann man als erwachsene sich entscheiden die Eltern zu konfrontieren, wenn man endlich sein eigenes Leben leben darf. Doch ich würde es nicht daran festmachen, dass es wirklich - auf Dauer - dienlich sein kann. Viel nützlicher empfinde ich das - alleine - ohne Mutter - leben zu können. Somit ihr Wohl nicht verkörpern zu müssen, sowie mein Wohl nicht an ihre Gnädigkeit hängen zu "brauchen".
Ich hoffe, dass meine Gedanken hier nicht unerwünscht sind. Es steckt keine Absicht dahinter jemanden beeinflussen zu wollen, oder zu schreiben was allgemein richtig oder falsch sein kann...Ich habe auch nur die letzten Beiträge gelesen, dass andere ist ja schon etwas älter
Liebe Grüsse
jennyfer
...