unpassende Sprüche eurer Therapeuten

[hungryheart]

gerade sehe ich wieder diesen
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thread, der mich reizt, mal die entgegengesetzte frage zu stellen:

therapeuten sind ja auch nur menschen und hauen deshalb - so gut und kompetent und toll sie oft sind- vielleicht auch manchmal komische sprüche raus.
oder gute zur falschen zeit.
wie ist das bei euch?


bei mir fällt mir spontan ein:
"sie sind für mich wie eine tochter, es gibt eine starke gegenübertragung" (zu einer zeit, als ich mich gefühlsmäßig aus diesem mutter-tochter-dings grad ganz gut zu lösen begann , teils ein bisschen aufmüpfig war, andere themen hatte. der satz zu DEM zeitpunkt hat mich wieder ziemlich in ganz starke übertragungsgefühle zurückgeworfen.)

als ich im schweren untergewicht war:
"kein busen, kein hintern, schauen sie sich doch mal an, das ist total unattraktiv" (als ob ich ds nicht gewusst hätte )

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[Eve...]

"Was sehen Sie, wenn Sie die Augen schließen?" Ich: "Nichts".
Antwort des Theras: "Genau das sind SIE!"

Zu seiner Ehrenrettung: Es ging um die "Essenz", dessen, was wir wirklich sind, als eine Art religiösen Gedanken, dass also das Außen am Ende ja verschwindet und das Innere bleibt. Er meinte natürlich nicht, ich sei ein Nichts. Fand ich aber schon krass.

[Miss_Antroph]

Mein Therapeut kommentierte mein ständiges Einbrechen auf die Kontaktversuche meines Ex-Freundes nicht mehr einzugehen mit:

"Ihnen ist schon klar, dass Sie sich prostituieren"?

Ähmm. Ja. Da musste ich erst mal schlucken. Auch wenn ich verstanden habe, auf was er hinaus will mit dieser provokanten Art.

LG
Miss

[*AufdemWeg*]

Ziemlich zu Beginn der Therapie:

Thera: Haben Sie schon einmal einen Ihnen nahestehenden Menschen durch den Tod verloren?

(einige Stunden davor hatte ich mich durchgerungen und ihr von meiner Totgeburt zu erzählen)

Ich wies sie darauf hin (nach mehreren Tagen per Brief, anders hab ichs nicht geschafft )

Sagte sie in der nächsten Stunde:
Ich hatte es nicht vergessen, lediglich nicht präsent


Bis heute hab ich ihr das nicht 100%ig verzeihen können
Warum eigentlich nicht?

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[Eve...]

Weil es für Dich, AdW, (verständlicherweise) eine so immense Bedeutung hatte. Dann versteht man nicht, dass das Gegenüber dies nicht erspürt.

[*AufdemWeg*]

Aber Eve,

was bedeutet erspüren?
Sie hat es doch gewusst.
Gibt es keinen Unterschied zwischen dem Vergessen meiner Lieblingsspeise und meinem toten Sohn?
Vielleicht hätte ich es auch leichter gehabt,
wenn sie sich einfach entschuldigt hätte
anstatt einen Unterschied zu machen zwischen vergessen und nicht präsent haben.
Es tut mir leid, ich bin bei diesem Thema wirklich sehr emotional
merke ich gerade.
Ich packs wieder weg

LG ADW

[Eve...]

AdW, das meinte ich nicht; natürlich wusste sie es, denn Du hast es ihr gesagt.

Ich meinte, sie hat nicht erspürt, welchen Stellenwert es für Dich hat, dieses Thema. Ich finde vor allem schade, dass sie nicht einmal, als sie es merken musste, die passenden Worte für Dich fand.

[*AufdemWeg*]

Eve,
ich glaube schon
dass sie auch um den Stellenwert wusste
hat es uns doch viele Stunden gekostet
ehe ich es einmal aussprach.

Ich finde vor allem schade, dass sie nicht einmal, als sie es merken musste, die passenden Worte für Dich fand.

Genau das ist es, was mir auch bis heute nachhängt
zumal sie einige Zeit später
als sie wieder einmal etwas nicht präsent hatte
ganz sarkastisch meinte:
Ist das jetzt wieder ein unverzeihlicher Fehler?

An diesem Punkt hängt es.
Ich habe auch nie wieder mit ihr
über dieses Kind gesprochen danach

[Eve...]

Siehst Du, AdW, da hast Du DEN Punkt.

Tu Dir den Gefallen und verbalisiere das nochmal ihr gegenüber, sonst bleibt da eine u. U. schwärende Wunde zurück.
Ganz vom angekratzten Vertrauen abgesehen.

[caligo]

Mir hat mein voriger Therapeut in den letzten Stunden gesagt:

" Sie sind absolut therapieresistent!!!"

Zum Glück bin ich nicht mehr bei Ihm, aber es hat sich eingebrannt. Es hindert mich oft, etwas Neues zu erlernen oder auszuprobieren. Dann fall ich wieder kilometerweit nach unten und brauche sehr lange, um in die Nähe des Randes zu kommen.

[Elena]

Hallo Auf dem Weg,

Vielleicht hätte ich es auch leichter gehabt,
wenn sie sich einfach entschuldigt hätte
anstatt einen Unterschied zu machen zwischen vergessen und nicht präsent haben.

Das sehe ich genauso! Sie hätte dazu stehen sollen, als es so lapidar wirken zu lassen.

als sie wieder einmal etwas nicht präsent hatte
ganz sarkastisch meinte:
Ist das jetzt wieder ein unverzeihlicher Fehler?

Schon ganz schön hart, sich scheinbar des Ausmaßes Deines Schmerzens nicht bewußt zu sein. So kommt der Kommentar zumindest rüber. Hast Du noch Vertrauen in sie?

LG Elena

[Hippis]

grad eben am Telefon als ich im selbstmitleid versunken bin und total zugemacht habe obwohlich das Gespräch gesucht habe:

Thera: Also wenn sie jetzt meine Tochter wären, dann würde ich jetzt erst mal mit ihnen schimpfen und dann ....
Ich : machen sie doch:
Thera : nein das werde ich bestimmt nicht machen aber mir kommt der Impuls daz hoch...

[Verdandi87]

Also, das ist zwar nicht mir passiert, aber einer Mitpatientin. Es ging wohl darum, dass er seine Sym- bzw. Antipathie Patienten gegenüber offen zeigen würde.

Patient: Hören Sie denn wirklich auch Patienten, die Sie vielleicht nicht so mögen, genauso gut zu, wie denen, die Sie mögen?
Thera: Was wollen Sie denn jetzt hören? Ich kann mich leider nicht unter den Tisch setzen und Musik hören, wenn Sie reden. Dann muss ich das eben ertragen!

[Silent*]

Mein Ex-Thera sagte ständig zu mir: " Sie haben da einen gewaltigen großen und schweren Rucksack zu tragen"
und auch nicht nur einmal: " Sie sind bislang mein schwerster Fall"


Beides Sätze, die ich überhaupt nicht ertrage, nicht leiden kann und schon gar nicht hören will.

Meine jetzige Thera hatte das mit dem Rucksack auch schon gesagt, aber ich glaub, sie bemerkte evt. den Zorn auf diese Äußerung
*sie tat es zum Glück seitdem nie wieder*

Ich weiß, was ich mit mir rumschleppe und ja ich lebe auch damit noch ... na und? Wie krank soll ich denn nach diesen Aussagen aussehen und sein? Bin nach außen hin, eigentlich auch normal, wie jeder andere auch -.-
da fällt mir noch ein vom EX-Thera: "Sie sind schlank, sehen immer gut gekleidet aus, sind sportlich, warum mögen Sie sich denn damit nicht?" ...

*grml* ...

Patient: Hören Sie denn wirklich auch Patienten, die Sie vielleicht nicht so mögen, genauso gut zu, wie denen, die Sie mögen?
Thera: Was wollen Sie denn jetzt hören? Ich kann mich leider nicht unter den Tisch setzen und Musik hören, wenn Sie reden. Dann muss ich das eben ertragen!

dazu fällt mir nur ein:

lg

[hungryheart]

ein kliniktherapeut (gottseidank nicht zu mir und nicht mein bezugstherapeut, -er hat aber zusammen mit meiner thera die gruppentherapie geleitet, in der ich auch saß)
zu einer mitpatientin, die ihren ärger über den thera nicht ausdrücken konnte:

"sehen sie, deshalb ist es so angenehm für mich, mit essgestörten zu arbeiten. wenn die sich über etwas ärgern, dann hungern sie halt ein bisschen mehr, oder kotzen das abendessen aus, gell frau x, das machen sie dann, oder schneiden sich, und ich krieg den ärger nicht ab"
also, es war schon klar, dass er es gut gemeint hat und mit seinen provokationen (er war anhänger der provokativen richtug) die mitpatientin motivieren wollte, ihm mal richtig die meinung zu sagen. das problem war nur, dass dieser thera, wie öfters mal, die grenze nicht kannte, an der es zu viel wurde. (gerade eines meiner themen....ich hatte immer das gefühl, mit meiner emotionalität und lebendigkeit zu viel zu sein, und dann so eine aussage.....
auch gut gemeint, aber auch klarer fall von grenze nicht gefunden.

zu mir in der gruppe irgendwann mal
"frau x, behalten sie bitte die essstörung. sie DÜRFEN ja gar nichts ändern und gesund werden. wenn sie die essstörung nicht mehr haben, sind sie unerträglich für ihre umwelt"

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