NLP (Neurolinguistisches Programmieren)

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Grit_45
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 12:46

Du fragst nach dem Unterschied zwischen z. B. Flirt und NLP. Ich seh da gar keinen Zusammenhang.

Flirten findet in beiderseitigem Einverständnis, dem "Wissen" darum und erst einmal - vom Grundsatz her - absichtslos statt (irgendwelche Absichten können sein, müssen aber nicht. Selbst dann ist das beim Flirt legitim; jemanden "herumzukriegen" gehört bspw. dazu, zumindest der Versuch).
NLP hat als Therapie (in dem Fall als netterer Ausdruck statt Manipulalation ) doch immer von vornherein die Absicht, jemanden dahin zu steuern, wo er hin soll, eben zu "manipulieren", nämlich über Psycho-Techniken, die NLP ausmachen. Und das kann ja nur im Einverständnis okay sein, wie du auch selbst sagst.

Ich hab nix gegen NLP als Eigenprogrammierung!
Gruß von Grit Bild

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comus
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 15:43

Die Technik von NLP basiert in etwa auf dem was auch Paul Coelho macht, Wissen und Halbwissen zusammen klauen und das in schöne neue Worte verpacken.

Und klar hat NLP was sektenähnliches, es beginnt ganz locker bei kostenlosen NLP Einführungsseminar (wenn sie überhaupt als solches betitelt werden) und das Ziel dessen ist den Leuten Lust auf mehr zu machen, was zugegeben nicht schwierig ist wenn man wenig psychologische Vorbildung hat (ansonsten kennt man das meiste eh schon und der "Zauber" wirkt nicht so). Ziel ist es möglichst viele der überteuerten NLP Practitioner Seminare an die Frau und den Mann zu bringen und im Idealfall soll es dann munter weitergehen, NLP Trainer, NLP Master, ...... die Kreativität so sein Geld loszuwerden sind keine Grenzen gesetzt.
Und wenn man dann zig tausend Euro ausgegeben hat kommt man vielleicht drauf dafür nur sehr dürftiges theoretisches Wissen aber viel "NLP Zauber" bekommen zu haben. Mit einem Bruchteil dessen was so ein Lehrgang kostet kann man sich fundierte Literatur besorgen (abseits von NLP) und sich so statt Halbwissen tatsächlich Wissen aneignen.

Daher meine Meinung wer sich für NLP interessiert soll sich ein NLP Buch kaufen und spart sich so viel Geld.

Und das beruhigende für mich und an alle gerichtet die glauben sobald sie ein paar hypnotische Sprachmuster im NLP Verkaufseminar gelernt haben, diese Art der Manipulation kann kurzfristig die Verkaufserfolge steigern, aber dann folgt meist der Absturz. Weil es ist nicht schwierig ein Verkaufsgespräch so zu lenken dass es zu einem Abschluss kommt, solche Techniken kann jeder schnell lernen, nur wenn der Verkauf getätigt ist und der Kunde im nachhinein merkt wie er manipuliert wurde, war das auch das letzte Geschäft und sowas spricht sich herum. Daher wer als Verkäufer so kurzfristig denkt fällt mächtig auf die Schnauze und das ist gut so.

LG, comus

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littlebuddha
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 18:06

comus hat geschrieben:Mit einem Bruchteil dessen was so ein Lehrgang kostet kann man sich fundierte Literatur besorgen (abseits von NLP) und sich so statt Halbwissen tatsächlich Wissen aneignen.

Daher meine Meinung wer sich für NLP interessiert soll sich ein NLP Buch kaufen und spart sich so viel Geld.
Hallo Comus,
da stimme ich dir nicht zu. Ich habe es auch nach Jahren teils recht intensiver Literaturrecherche nicht vollbringen können, allein auf theoretischem Weg durch das Lesen von Theorien irgendwelche echten Veränderungen in mir auszulösen. Es fehlt die Praxis. Werde ich ein guter Schwimmer, wenn ich nur darüber lese? Oder etwas mehr geistiges: Werde ich ein guter Mathematiker, wenn ich die Bücher nur lese, ohne jemals eine Rechnung anzufangen? Ich bezweifel das.

Ich weiß auch selbst noch nicht, was ich von NLP halten soll. Habe mir heute ein Buch besorgt, denke aber kaum, dass mich die Lektüre allein viel weiterbringen wird. Von daher finde ich es interessant, was die Miss sagt: Man muss es anwenden, und zwar so, wie es konzipiert ist: In einer Gruppe. Angst vor dem Sektencharakter, wie Comus es sagt, habe ich aber doch.

Da die Diskussion in eine mir unwichtige Richtung geht, möchte ich noch einmal für mich selbst betonen dass ich NICHT daran interessiert bin, wie ICH mit NLP andere Leute beeinflussen kann, sondern wie und ob ich für mich selbst gewisse hartnäcktige psychische Probleme wie Schwierigkeiten im Umgang mit Frauen und Menschen allgemein, Beziehungsängste etc. überwinden kann. Ich glaube, dass man mit NLP sicher Leute manipulieren kann. Doch gerade weil es so intensiv in Werbung, BWL und so weiter eingesetzt wird, zeigt mir irgendwie, dass es funktionieren muss. Denn: Da steckt Geld drin, und die wollen noch mehr Geld. Würde es nicht wirken hätte so eine geldgeile Industrie kein Bock auf solch Seminare. Glaube ich.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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comus
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 18:48

littlebuddha hat geschrieben:Da die Diskussion in eine mir unwichtige Richtung geht, möchte ich noch einmal für mich selbst betonen dass ich NICHT daran interessiert bin, wie ICH mit NLP andere Leute beeinflussen kann, sondern wie und ob ich für mich selbst gewisse hartnäcktige psychische Probleme wie Schwierigkeiten im Umgang mit Frauen und Menschen allgemein, Beziehungsängste etc. überwinden kann.
Klare Antwort mit psychischen Problemen bist du in einer Psychotherapie oder reinen Selbsterfahrungs Gruppe besser aufgehoben als in einem NLP Lehrgang. Nebenbei wird in jedem Ausbildungsvertrag den du unterschreibst drinnen stehen dass keine psychischen Leiden bzw. Vorerkrankungen bei dir vorliegen. Die machen das nicht aus Nächstenliebe sondern um sich selbst abzusichern, d.h die nehmen dich und dein Geld gerne, nur wenn du davon Schaden nimmst bist du selbst schuld, hast es ja unterschrieben.

Und klar verändert es noch nichts ein Buch zu lesen - ohne die Theorie in die Praxis umzusetzen, ob dir das in einem gruppendynamischen Prozess besser gelingt ist fraglich. Ein NLP Seminar ist keine Selbsthilfegruppe und schon gar nicht der Stein der Weisen.

LG, comus

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littlebuddha
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 21:01

Hallo Comus,
das glaube ich ja auch irgendwie Jedenfalls sind die NLP Versprechungen fast magisch. In einer einzigen Sitzung gewisse Ängste etc. überwinden klingt wahrlich übermenschlich.

Weißt du, ich bin derzeit ziemlich verzweifelt, weil sich meine Probleme wieder mit Macht aufdrängen nachdem ich versuche die Psychopillen abzusetzen. Und ich habe keine Zeit mehr, wieder viele Monate oder gar Jahre in Therapie zu gehen um dort mein Glück zu suchen - hat mir schon zwei mal nicht dauerhaft geholfen.
comus hat geschrieben:Die Technik von NLP basiert in etwa auf dem was auch Paul Coelho macht, Wissen und Halbwissen zusammen klauen und das in schöne neue Worte verpacken.
Den Coelo kann ich ja schon gar nicht leiden! Der Quacksalber, mixt Jesus, Buddha und sonst welche Leute zu einer Mixture, die schon verweichlicht irgendwelche Pseudoweisheiten wiedergeben.

Dennoch will ich mal schauen, was NLP ist. Dieser Thread soll ja Leute erreichen, die es praktizieren, so dass sie mir ihre Erfahrungen mitteilen damit. Und dass hinter NLP keine Theorie steht, finde ich eher förderlich. Was nutzen mir Theorien? Ich will Ergebnisse!

Vielleicht hat Frau Miss Understood ja noch Vorschläge, wo ich im Netz mal gucken kann zwecks Lehrgang oder so. (Wenn die Nettiquete so was nicht verbietet?) (Wenn die Miss mal wieder Zeit findet; aber bisher schon mal einen großen Dank für deine Berichte, Miss, sowas habe ich erhofft )
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 22:03

spontan gegoogelt und nur überflogen wird hier im Forum auch die Frage diskutiert: "Ist NLP manipulativ" und der darin verlinkte Blog ist zwar visuell etwas reisserisch, aber er scheint mir beim überfliegen in jedem Fall das zu beschreiben, was dich interessieren könnte.

Und diesen Artikel hier kannte ich auch noch nicht vorher.

Zum Sektenvorwurf erscheint mir die Anmerkung, dass es kostenlose Infoabende und eine kostenpflichtige aufeinander aufbauende Ausbildung gibt keineswegs ausreichend. Der Practitioner in einer der beiden zertifizierten NLP Verbände umfasst 18-20 komplette Tage, dazwischen Selbststudium und Gruppentreffen, eine Abschlusspräsentation der erlernten Fähigkeiten und ein Zertifikat und kostet meist zwischen 1800 und 3000 EUR. Wenn das Ausbildungsinstitut anerkannt ist, kann man diese Ausbildung auch mit einem Bildungsgutschein fördern lassen.

Grundlegend ist die Seite nlp.de, darin ein Forum, die Mailingliste usw. Im Metaforum schliessen sich ganz gute Trainer mit fundierten Ausbildungen zusammen und bieten gute NLP- und auch andere Ausbildungen an.

Wie man sich vorzüglich über NLP streiten kann beweist der Wikipedia Artikel und insbesondere die Diskussionsseite dazu. Kann man lesen, wird einen aber nur verwirren als Noch nicht im Thema befindlicher. Und in den NLP-Trainern herrscht ja wie gesagt auch ein buntes Sammelsurium an Kenntnissen. Deshalb: Informieren, zu Vorträgen der Trainer gehen, die oft eben auch nicht unter dem Label "NLP" laufen - weil eigentlich kann das alles sein (oder nichts, genau, das wirft man dem ganzen auch gerne vor) und sich dann entscheiden. Oder einfach nen günstigen VHS-Kurs belegen.

Aber bei vorliegenden schweren psychischen Störungen bitte erst Rücksprache mit Therapeuten halten. Oder Therapeut suchen, der mit der ein oder anderen Methode (Hypnotherapie, Gestalttherapie, Kurzzeittherapie, das fliesst ja alles in NLP bzw. bildet auch mit die Basis) Erfahrung hat.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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littlebuddha
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 22:30

Zu der Sektendebatte möchte noch hinzufügen: In Deutschland wird gleich alles als "Sekte" verschrieen, was Geld nimmt. In den USA ist es gang und gäbe, dass Leute für ihre freikirchlichen Gemeinden Geld geben, Spenden, teils auch recht hoch, und keiner schreit gleich "Achtung, Sekte!" In Asien geben Familien den Mönchen alle paar Monate Essensgaben, was richtig Geld kostet, da es teils dutzend Mönche sind und das Essen sehr immer sehr gut ist (ich lebte selbst mal in einem Kloster für eine Woche und fand das Essen immer hervorragend und es gab viele Beilagen).

Übrigens zahlt man auch für eine Psychotherapie immens viel Geld, oder? Wenn nicht der Patient direkt, so doch die Kasse. Und ich habe noch nie den Vorwurf gehört, die Psychoanalyse wäre eine "Sekte"!

Also es geht mir bei meinen "Sektenbefürchtungen" weniger ums Finanzielle (auch wenn ich mir viele Tausend Euro momentan eh nicht leisten könnte) als um die Abhängigkeit bzw. die Gruppenbindung. Aber das ist mir erst mal weniger wichtig.

Miss, ich schaue mir demnächst mal deine Links an. Habe bisher das Buch angefangen ("NLP-Praxis" von Schwarz und Schweppe) und finds interessant. Eine Übung hat mich auch leicht überrascht. (Wie durch eine einfache Übungen aus vergangene einer belastende Situation ganz andere Gefühle bekommen; ist ja nur eine unwichtige Situation gewesen, aber die Methode hat erst mal, in dem Moment, gewirkt)

Wäre schön wenn bei Gelegenheit weitere Bemerkungen zu NLP kommen. Erfahrungsberichte etc.
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MariJane
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 13:59

Im Jahr 2017 hol ich dieses Thema mal aus der Versenkung:

Neben meiner Therapie habe ich ein Jobcoaching/Bewerbungscoaching begonnen und jetzt eine neue Coachin, weil mir der davor zu viel in meiner Kindheit rumgewühlt hat. Sie scheint mir sehr gut und auch passend, weil sie sich auch mit psychichen Erkrankungen am Rande auskennt, versteht, dass sie ihre Grenzen hat und in einer Einrichtung gearbeitet hat, die mein Therapeut mit aufgebaut hat. Schöner Zufall. Gibt mir etwas vertrauen.

Nun ist es so, dass ich in Bewerbungsgesprächen öfter anfange zu schwimmen, wenn jemand eine Schwachstelle von mir antippt. Ich rede, schockiert, wie ich bin, dann einfach drauf los und wirke dadurch natürlich nicht gut, professionell etc.

Wir haben heute besprochen, dass sie da gerne mit NLP arbeiten würde- irgendwie Anker setzen, damit ich in so einer Situation tief durchatme, mich sammel und nicht so einen Blödsinn verzapfe, wie ich es eben manchmal tue. Allerdings war ich in dem Gespräch nicht ganz offen mit meiner Erkrankung, die eben eine Psychose ist und ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn jemand in mir irgendwas verankern will? Also bezüglich der Erkrankung?

Ich persönlich würde mich darauf einlassen, die Frau passt mir in den Kram und ich bin neugierig, ob das funktioniert. Aber passt NLP zu einem Menschen, der mal ne Psychose hatte?

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 14:50

Hallo MariJane - dass du Psychosen hattest, solltest du deinem Coach sagen, es gibt NLPler, die damit arbeiten (können) und andere nicht. Wie das genau bei dir ist, worauf du ansprichst usw. kann bestenfalls sie und/oder deinE TherapeutIn beurteilen. Viel Erfolg.
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MariJane
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 15:00

Danke für deine Antwort! Ich hab schon befürchtet, dass ich da wohl offen sein muss... So richtig recht ist mir das nicht, aber letztlich ist es wohl besser für beide Seiten, wenn Sie Bescheid weiß und dann entscheidet. Die Idee mit meinem Therapeuten darüber zu reden, ist vermutlich der beste Rat, den du mir geben konntest. Der kennt mich jetzt schon lange genug und kann sich vorstellen, ob ich da irgendwie abgehe wie Schmitz Katze. Für mich als Psychotiker ist es nämlich schon ne Entscheidung jemanden quasi in meinem Kopf was "verstellen" zu lassen. Aber es klingt eben so schön einfach, da schlicht zu verankern, dass ich erstmal durchatme, bevor ich den Mund aufmache. Das reizt mich eben. Mal nicht selber an mir arbeiten müssen sozusagen.

Also nochmal Danke für deine Antwort!!

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 17:33

'NLP' als Werkzeugkasten an verschiedenen Methoden und sog 'Formaten' ist sehr umfangreich. Es gibt NLP Coaches in sehr großer Bandbreite, von Coaches, die ein (Wochenend-)Seminar besucht haben und das ein oder andere Format beherrschen über NLP Lehrtrainer oder auch NLP-Therapeuten (nicht geschützter Begriff), die sehr viel längere Ausbildungen und supervidierte Erfahrungen haben müssen. Manche Heilpraktiker Psychotherapie nutzen NLP Weiterbildungen als Zusatzqualifikation und wenden es oft an und haben dann auch entsprechend Erfahrung. Frage mal deinen Coach, falls das nicht irgendwo steht, was er oder sie da genau kann und gelernt hat.

Vielen ist inzwischen der Begriff 'Programmieren' als solches auch unpassend (er entstand im Enthusiasmus über das Entstehen der neuen Disziplin des Programmierens Anfang der 70er Jahre) und sie reden von 'Neurolinguistischer Prozessarbeit', denn so linear wie es klingt, wird da selten ein Schalter im Kopf umgestellt.

Gleichwohl das durchaus möglich ist. Ich bin nie psychotisch gewesen, habe mit einer einzigen Sitzung meine Hundephobie abgelegt - das hält seit über 10 Jahren an. Für Ängste und eingrenzbare Reaktionen sind einige der Formate sehr wirksam. WIE 'eingegrenzt' dein Problem bei 'öffentlichen Gesprächen' wirklich ist, kann vermutlich dein Therapeut einschätzen.

Ich selbst habe inzwischen auch eine Weiterbildung gemacht, die erste Stufe, den Practitioner (DVNLP), würde allerdings selber damit keine Menschen coachen, die wegen schwerwiegenderer Probleme in Therapie sind. (Ich bin aber auch kein Coach.)

Wie offen dein Therapeut gegenüber ergänzenden Methoden zu seiner ist, wirst du dann erfahren.
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 18:08

Danke für die Erläuterung! Das klingt sehr spannend, gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, ob mein Problem so wirklich eingegrenzt genug für diese Methode ist. Da werde ich mal mit meinem Therapeuten, von dem ich allerdings nicht weiß, ob er Ahnung von dieser Methodik hat, sprechen. Die Coachin unterrichtet NLP, sprich ich wäre da durchaus in guten Händen, denke ich. Mit ihr werde ich, so schwer mir das fällt, auch ehrlich sprechen. Vielleicht kann sie das dann auch selber besser einschätzen.

Also vielen Dank!

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 19:03

NLP ist ja eher eine Art 'Metamethode' inclusive entsprechender Prämissen über erfolgreiche innere Veränderung. So gesehen müssen ALLE Therapeuten Ahnung davon haben. Sie nennen das ein oder andere vielleicht nur anders, sie gehen beim ein oder anderen nicht so komprimiert an die Prozesse heran. So dass mir Therapeuten merkwürdig vorkommen, die 'NLP' komplett ablehnen. Einzelne Anwender und Anwendungsbereiche (zb Verführungskünstler/Pickup-Artists oder lupenreine Verkaufsmanipulation) kann man und sollte man allerdings vortrefflich kritisch sehen.

Hier ein Artikel:
https://www.dvnlp.de/medien/downloads/n ... munikation
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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MariJane
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Beitrag Mo., 09.01.2017, 19:47

Ich hab den Text angelesen, heute abend wird das nix mehr, aber morgen lese ich ihn sehr gerne! Klingt interessant! Danke für deine Mühe!

Ich kann mir vorstellen, dass mein Therapeut sich mit NLP wirklich nicht auskennt, da er schon recht alt ist und die Methode neuer, wie mir scheint. Aber ich frag ihn einfach und traue ihm durchaus zu, dass er mir einfach sagt, wenn er sich damit nicht auskennt oder das ablehnt. Ein wichtiger Faktor für mich in der Therapeutenwahl war, dass der nicht so ein riesen Ego hat und sich für Gottes Geschenk an die Patienten hält. Dementsprechend kann er zugeben, wenn er keine Ahnung hat oder auch einfach ehrlich sagen, dass er von der Methode einfach nichts hält und mir die Entscheidung überlässt. Ggf. kennt er sich damit aus und kann abschätzen, ob das bei mir möglich ist. Ich werds herausfinden.

Und ich frage die Coachin, die das wohl auch gut abschätzen können wird. Muss ich halt durch. Ich wollte mein Krankheitsbild in nem Bewerbungscoaching nicht offen legen, weil ich das irrelevant finde und die Erfahrung gemacht habe, dass ich dann gleich als weniger belastbar eingestuft werde. Muss ich wohl durch.

Also nochmal danke! Deine Antworten haben mir schon sehr weitergeholfen, weil ich jetzt etwas besser verstehe, was da mit mir geschehen würde. Und ich bin ein kleiner Kontrollfreak, was mein Hirn angeht.

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R.L.Fellner
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Beitrag Di., 10.01.2017, 08:38

Liebe MariJane,

da muss Ihr Therapeut aber wirklich schon sehr alt sein, der NLP-Ansatz wurde in den 70er-Jahren entwickelt.

Das "Ankern" ist übrigens eine Methode aus der Hypnotherapie, insofern gar nichts spezifisch NLP-mäßiges. Viele NLP-Praktiker wissen das aber nicht einmals selbst, sondern glauben, es handle sich bei den meisten Ansätzen um genuine Erfindungen der Begründer.

Wie bei allen zur Anwendung kommenden "Methoden" ist es aber auch hier das "Etikett" in aller Regel von eher zweitrangiger Bedeutung. Wichtig ist, dass Ihr Therapeut sich bei dem, was er tut, auskennt, und Sie entsprechendes Vertrauen haben (was aufmerksame Beobachtung und Kommunikation darüber, ob Ihnen der jeweilige Ansatz gefühlt gut bekommt oder nicht, keineswegs ausschließt).

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner

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