Diskussion: Drogentote werden jünger / Substition / ??
Diskussion: Drogentote werden jünger / Substition / ??
Hallo Leute,
anarchistin hat mich gerade darauf hingewiesen, dass in Neustadt in NÖ ein 13-Jähriger Junge an einer Überdosis Ersatzmedikation verstorben ist. Und das Wort verstorben wähle ich mit Bedacht, falls Verwandte des Jungen mitlesen, denn wer es kennt, kann sich das vorstellen.
Dieser sinnlose Tod eines Kindes!!! wirft soviele Fragen und Emotionen in mir auf. Mein Bruder wird im Mai 09 13 Jahre. Er ist ein Kind in meinen Augen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass er zum heutigen Zeitpunkt nicht mit der Thematik Drogen konfrontiert worden wäre, wäre ich nicht gewesen. Ein Kind.
Wie kommt ein kleiner Junge an Substitionsmedikamente? Mit einem 22 Jährigen, den er kennenglernt hatte. Weiß Gott wie sich dieser 22 Jährige - im Kopf wohl selbst noch Kind - fühlt. Elendig nehme ich mal an. Ein Kind auf dem Gewissen, dass wird er nie mehr wieder los werden.
In welcher Gesellschaft leben wir, dass ein Kind zu Drogen wie Compensan oder Substitol evt. auch Methadon oder Subutex/Suboxone, kommt? Das sind die aktuell am Karlsplatz erhältlichen Drogen. 20 Euro in der Tasche und man kann sich die Birne wegblasen. Ein junger Körper hält diese Konzentration an Morphinen nicht stand und Kinder sterben. Dieser Tod ist in meinen Augen elendiglich. Kein Kind der Welt hat es verdient. Ich glaube, dass kein Kind der Welt, 13 Jahre jung, das Ausmaß dessen versteht was er tut, wenn er sich eine Tablette vom Freund einwirft oder sich spritzen lässt.
Wisst ihr - Substitution - das ist für Leute die sich runterdosieren können (wenig Süchtige haben sich so gut unter Kontrolle), dass ist die Abgabe von kleinen Tabletten, damit der Körper sich gesund fühlt. Es mag Süchtige geben, die super damit leben können zB 1 Comepensan am Tag zu schlucken, arbeiten zu gehen, bisschen schwitzen und basta. Die gibt es und für jene ist Substition sicher eine gute Lösung.
Aber es gibt auch jene, die diese kleinen Tabletten verkaufen. Eigentlich braucht man nur 10 Euro. Was kostet das Leben? Das Leben? Weiß ich nicht, aber den Tod kriegt man mitten in Wien ab 10 Euro.
Es läuft was falsch. Das ist meine Meinung. Die Gesellschaft MUSS sich endlich damit auseinandersetzen, dass die User von wirklich harten Drogen immer jünger werden! Siehe: 13 Jähriger stirbt an Ersatzdrogen. Wo gibt es adäquate Anlaufstellen für genau diese jungen Menschen? Das sind Kinder die gerade erwachsen werden dürfen, sich ihre Meinung erst bilden. Ich glaube nicht, dass diese Kinder unterscheiden können zwischen der Auswirkung eines Parkemeds oder eines Comepensans. Es ist beides eine Tablette. Auch wenn man die Tablette am Löffel zergehen lässt, es war einmal eine Tablette. Und das mit der Nadel - das, was sich so wenige vorstellen können, ist heute nicht mehr so wie früher. Junge Menschen sind toleranter als früher, neugieriger, aufgeweckter,... Das muss man zur Kenntnis nehmen und Angebote gestalten, damit diese Kinder auf einen anderen Weg kommen können. Anscheinend klappt es momentan nicht so ganz.
Ich sehe mich übrigens als Hardliner - Anarchistin hat die Diskussion aufgeworfen. Denn was hat uns die Rezeptreform gebraucht? Außer Spesen nix gewesen.
Die Medikamente wurden gespuckt und aufgrund des Aufwandes am Umschlagplatz teurer. Das wars. Der Tod ist ein bisschen teurer geworden. Was das wohl gekostet hat? Vielleicht wären die Drogentoten heute 10 Jahre, hätte es die Rezeptreform nicht gegeben - aber der Umstand an sich? Unverändert!
Was meint ihr zu dieser Thematik?
Abgesehen von der überwältigenden Emotion, was kann man tun gegen diese Entwicklung der Jugend?
An die Eltern oder Geschwister:
Sprecht ihr mit euren "Jungen" über diese elendige Thematik oder ist es auch ein Tabu? Nach dem Motto: Nimm keine Drogen, du kannst über alles mit mir sprechen!
Das wusste ich auch, aber ich wusste nicht wie.
lg
sensi
anarchistin hat mich gerade darauf hingewiesen, dass in Neustadt in NÖ ein 13-Jähriger Junge an einer Überdosis Ersatzmedikation verstorben ist. Und das Wort verstorben wähle ich mit Bedacht, falls Verwandte des Jungen mitlesen, denn wer es kennt, kann sich das vorstellen.
Dieser sinnlose Tod eines Kindes!!! wirft soviele Fragen und Emotionen in mir auf. Mein Bruder wird im Mai 09 13 Jahre. Er ist ein Kind in meinen Augen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass er zum heutigen Zeitpunkt nicht mit der Thematik Drogen konfrontiert worden wäre, wäre ich nicht gewesen. Ein Kind.
Wie kommt ein kleiner Junge an Substitionsmedikamente? Mit einem 22 Jährigen, den er kennenglernt hatte. Weiß Gott wie sich dieser 22 Jährige - im Kopf wohl selbst noch Kind - fühlt. Elendig nehme ich mal an. Ein Kind auf dem Gewissen, dass wird er nie mehr wieder los werden.
In welcher Gesellschaft leben wir, dass ein Kind zu Drogen wie Compensan oder Substitol evt. auch Methadon oder Subutex/Suboxone, kommt? Das sind die aktuell am Karlsplatz erhältlichen Drogen. 20 Euro in der Tasche und man kann sich die Birne wegblasen. Ein junger Körper hält diese Konzentration an Morphinen nicht stand und Kinder sterben. Dieser Tod ist in meinen Augen elendiglich. Kein Kind der Welt hat es verdient. Ich glaube, dass kein Kind der Welt, 13 Jahre jung, das Ausmaß dessen versteht was er tut, wenn er sich eine Tablette vom Freund einwirft oder sich spritzen lässt.
Wisst ihr - Substitution - das ist für Leute die sich runterdosieren können (wenig Süchtige haben sich so gut unter Kontrolle), dass ist die Abgabe von kleinen Tabletten, damit der Körper sich gesund fühlt. Es mag Süchtige geben, die super damit leben können zB 1 Comepensan am Tag zu schlucken, arbeiten zu gehen, bisschen schwitzen und basta. Die gibt es und für jene ist Substition sicher eine gute Lösung.
Aber es gibt auch jene, die diese kleinen Tabletten verkaufen. Eigentlich braucht man nur 10 Euro. Was kostet das Leben? Das Leben? Weiß ich nicht, aber den Tod kriegt man mitten in Wien ab 10 Euro.
Es läuft was falsch. Das ist meine Meinung. Die Gesellschaft MUSS sich endlich damit auseinandersetzen, dass die User von wirklich harten Drogen immer jünger werden! Siehe: 13 Jähriger stirbt an Ersatzdrogen. Wo gibt es adäquate Anlaufstellen für genau diese jungen Menschen? Das sind Kinder die gerade erwachsen werden dürfen, sich ihre Meinung erst bilden. Ich glaube nicht, dass diese Kinder unterscheiden können zwischen der Auswirkung eines Parkemeds oder eines Comepensans. Es ist beides eine Tablette. Auch wenn man die Tablette am Löffel zergehen lässt, es war einmal eine Tablette. Und das mit der Nadel - das, was sich so wenige vorstellen können, ist heute nicht mehr so wie früher. Junge Menschen sind toleranter als früher, neugieriger, aufgeweckter,... Das muss man zur Kenntnis nehmen und Angebote gestalten, damit diese Kinder auf einen anderen Weg kommen können. Anscheinend klappt es momentan nicht so ganz.
Ich sehe mich übrigens als Hardliner - Anarchistin hat die Diskussion aufgeworfen. Denn was hat uns die Rezeptreform gebraucht? Außer Spesen nix gewesen.
Die Medikamente wurden gespuckt und aufgrund des Aufwandes am Umschlagplatz teurer. Das wars. Der Tod ist ein bisschen teurer geworden. Was das wohl gekostet hat? Vielleicht wären die Drogentoten heute 10 Jahre, hätte es die Rezeptreform nicht gegeben - aber der Umstand an sich? Unverändert!
Was meint ihr zu dieser Thematik?
Abgesehen von der überwältigenden Emotion, was kann man tun gegen diese Entwicklung der Jugend?
An die Eltern oder Geschwister:
Sprecht ihr mit euren "Jungen" über diese elendige Thematik oder ist es auch ein Tabu? Nach dem Motto: Nimm keine Drogen, du kannst über alles mit mir sprechen!
Das wusste ich auch, aber ich wusste nicht wie.
lg
sensi
Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!
Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!
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In meinen Augen ist das gesamte Thema Drogen nur durch ein Ende der Prohibition "in den Griff" zu kriegen. Wie auch immer das dann aussähe.
Aber ob der Tod dieses Kindes jetzt zentral zum Thema Drogen gehört?
Aber ob der Tod dieses Kindes jetzt zentral zum Thema Drogen gehört?
Ich habe den Beitrag von "Substanzbezogene Abhängigkeiten" hierher verschoben weil es eine allgemeine Diskussion ist. Mit reger Beteiligung, hoffe ich.
Gruß
Zwiebel
Gruß
Zwiebel
-
- sporadischer Gast
- , 20
- Beiträge: 5
Ich denke, dass sich dieses Problem auf vielen Ebenen äußert.
Es ist sehr tragisch, wenn bereits 13jährige durch mehr oder minder illegale Drogen (ich nehme nicht an, dass der Bub im Programm war?) sterben. Aber es ist genauso tragisch, wenn das 15 oder 16jährigen passiert. Gerade hier in OÖ waren es dieses Jahr meiner Meinung nach außerordentlich viele, sehr junge Drogenopfer.
In den Fällen, die ich hier mitbekommen habe, lag es meistens an einer Kombination aus Uppern und Downern, Kreislauf macht schlapp usw.
Das Problem ist hier, und das ist hinlänglich statistisch belegt, dass es, zumindest in der Szene, praktisch keine "klassischen" Süchtigen mehr gibt, die eben ausschließlich auf bspw. Morph drauf sind. Kombinationen sind die Regel, wissen wir wohl eh alle. Aber generell wird, auch bei den Leuten, die nicht körperlich abhängig sind, Partyszene etc., bunt durcheinander gemixt.
Durch die Prohibition war der Informationsfluss immer recht spärlich, zumindest, wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, die ja noch nicht einmal so lange her ist. Ich hab den Eindruck, mittlerweile wird es schon besser, allerdings bezieht sich der Großteil der Aufklärung immer bloß auf die Substanzen im Monokonsum (Ich hab zumindest noch nie einen Flyer gesehen, "Was kann ich sicher kombinieren?"). Und selbst da ist es anscheinend zu viel verlangt, den Leuten safer-use beizubringen: woher kenne ich die richtige Dosis? Wie taste ich mich an sie heran? Welche Konsumformen sind sicher, welche Risiken bergen sie?
Meiner Meinung sind u.A. das die Defizite, die dann zu solch erschütternden Meldungen führen.
Ich stelle mir gerade die klassische Ausgangssituation vor: Man ist jung, neugierig, lernt ältere "Freunde" kennen, die einem dann früher oder später den Zugang zum Zeug ermöglichen. Man weiß vielleicht, was man in der Schule oder ausm Fernsehen mitgekriegt hat, ja, da werden Leute abhängig und sterben dran und dann liegen sie auf der U-Bahn Station im Klo, denkt dann aber, das wird mir eh nicht passieren, und meine "Freunde" leben ja auch alle noch und sind gut drauf und die werden schon wissen was sie tun.
So. Ansich nicht so schlimm, wir sprechen hier ja nicht über Suchtprävention sondern darüber, jungen Todesopfern vorzubeugen.
Man entscheidet sich also, das auch mal probieren zu wollen, hat keine Erfahrung, hält sich eben an die User, die man kennt. Die sind halt ein paar Jahre älter, ein paar Kilo schwerer, kennen ihre Toleranz und fangen dann halt mal großzügig mit 75mg an, damits auch schön törnt....
Klar, gerade in dem Alter ist man labil und auch, wenn man zB in der Schule das Wissen vermittelt kriegt, "Wenn dus schon probiern willst dann nimm erstmal weniger und tus nicht ballern sondern schluck es, die Wirkung ist im Endeffekt die selbe aber es ist nicht so gefährlich", entscheidet man sich vielleicht dagegen.
Und gerade Süchtige blenden die Tatsache, dass sie bei jedem Hacker mit ihrem Leben spielen, gern aus, wenn ich mal von mir ausgehen darf, gerade, wenn ihnen der Lauf der Dinge das noch nicht vor Augen geführt hat.
An der Verantwortungslosigkeit der Menschen, der Junkies, kann Aufklärung aber auch nix ändern.
Ich denke, es ist wichtig, den Kindern keine heile Welt vorzuspielen, Drogen also weder zu tabuisieren noch zu dämonisieren. Drogen gibt es halt einfach und an sich sind die weder gut noch schlecht, manchen Leuten können sie sogar helfen (Schmerz-, Angstpatienten zB). Das, was die Leute fertig macht, ist ihr Umgang mit Drogen bzw ihre Unfähigkeit zum Umgang damit; ist die Sucht danach; ist, dass die Drogen früher oder später alles Andere im Leben unwichtig erscheinen lassen, Interessen, Prinzipien, sogar die eigene Gesundheit und schlussendlich auch einen Selbst. Und früher oder später sagt man dann, weil die Schmerzen zu stark werden, oder einfach, weil man grad geil auf einen Schuss ist, sogar zu einem Kind "Ja gut ich spritz dir was, dafür gibst du mir die Hälfte ab"
Es ist sehr tragisch, wenn bereits 13jährige durch mehr oder minder illegale Drogen (ich nehme nicht an, dass der Bub im Programm war?) sterben. Aber es ist genauso tragisch, wenn das 15 oder 16jährigen passiert. Gerade hier in OÖ waren es dieses Jahr meiner Meinung nach außerordentlich viele, sehr junge Drogenopfer.
In den Fällen, die ich hier mitbekommen habe, lag es meistens an einer Kombination aus Uppern und Downern, Kreislauf macht schlapp usw.
Das Problem ist hier, und das ist hinlänglich statistisch belegt, dass es, zumindest in der Szene, praktisch keine "klassischen" Süchtigen mehr gibt, die eben ausschließlich auf bspw. Morph drauf sind. Kombinationen sind die Regel, wissen wir wohl eh alle. Aber generell wird, auch bei den Leuten, die nicht körperlich abhängig sind, Partyszene etc., bunt durcheinander gemixt.
Durch die Prohibition war der Informationsfluss immer recht spärlich, zumindest, wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, die ja noch nicht einmal so lange her ist. Ich hab den Eindruck, mittlerweile wird es schon besser, allerdings bezieht sich der Großteil der Aufklärung immer bloß auf die Substanzen im Monokonsum (Ich hab zumindest noch nie einen Flyer gesehen, "Was kann ich sicher kombinieren?"). Und selbst da ist es anscheinend zu viel verlangt, den Leuten safer-use beizubringen: woher kenne ich die richtige Dosis? Wie taste ich mich an sie heran? Welche Konsumformen sind sicher, welche Risiken bergen sie?
Meiner Meinung sind u.A. das die Defizite, die dann zu solch erschütternden Meldungen führen.
Ich stelle mir gerade die klassische Ausgangssituation vor: Man ist jung, neugierig, lernt ältere "Freunde" kennen, die einem dann früher oder später den Zugang zum Zeug ermöglichen. Man weiß vielleicht, was man in der Schule oder ausm Fernsehen mitgekriegt hat, ja, da werden Leute abhängig und sterben dran und dann liegen sie auf der U-Bahn Station im Klo, denkt dann aber, das wird mir eh nicht passieren, und meine "Freunde" leben ja auch alle noch und sind gut drauf und die werden schon wissen was sie tun.
So. Ansich nicht so schlimm, wir sprechen hier ja nicht über Suchtprävention sondern darüber, jungen Todesopfern vorzubeugen.
Man entscheidet sich also, das auch mal probieren zu wollen, hat keine Erfahrung, hält sich eben an die User, die man kennt. Die sind halt ein paar Jahre älter, ein paar Kilo schwerer, kennen ihre Toleranz und fangen dann halt mal großzügig mit 75mg an, damits auch schön törnt....
Klar, gerade in dem Alter ist man labil und auch, wenn man zB in der Schule das Wissen vermittelt kriegt, "Wenn dus schon probiern willst dann nimm erstmal weniger und tus nicht ballern sondern schluck es, die Wirkung ist im Endeffekt die selbe aber es ist nicht so gefährlich", entscheidet man sich vielleicht dagegen.
Und gerade Süchtige blenden die Tatsache, dass sie bei jedem Hacker mit ihrem Leben spielen, gern aus, wenn ich mal von mir ausgehen darf, gerade, wenn ihnen der Lauf der Dinge das noch nicht vor Augen geführt hat.
An der Verantwortungslosigkeit der Menschen, der Junkies, kann Aufklärung aber auch nix ändern.
Ich denke, es ist wichtig, den Kindern keine heile Welt vorzuspielen, Drogen also weder zu tabuisieren noch zu dämonisieren. Drogen gibt es halt einfach und an sich sind die weder gut noch schlecht, manchen Leuten können sie sogar helfen (Schmerz-, Angstpatienten zB). Das, was die Leute fertig macht, ist ihr Umgang mit Drogen bzw ihre Unfähigkeit zum Umgang damit; ist die Sucht danach; ist, dass die Drogen früher oder später alles Andere im Leben unwichtig erscheinen lassen, Interessen, Prinzipien, sogar die eigene Gesundheit und schlussendlich auch einen Selbst. Und früher oder später sagt man dann, weil die Schmerzen zu stark werden, oder einfach, weil man grad geil auf einen Schuss ist, sogar zu einem Kind "Ja gut ich spritz dir was, dafür gibst du mir die Hälfte ab"
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Meiner Meinung liegt ein Problem in der Substitution selbst. Ersatzdrogen auf Krankenschein können keine echte Lösung sein.
Bei Alkoholikern würde niemand es befürworten, dass dieser seinen Schnaps von der Krankenkasse erhält - wieso ist es bei Drogen anders??!
Bei Alkoholikern würde niemand es befürworten, dass dieser seinen Schnaps von der Krankenkasse erhält - wieso ist es bei Drogen anders??!
-
- sporadischer Gast
- , 20
- Beiträge: 5
Weil Alkoholiker durch den Umstand, dass die Droge ihrer Wahl nicht illegal ist, nicht in einer solchen Form an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden wie bspw. Opiatabhängige.
Die Substitution ist an sich eine gute Möglichkeit zur sozialen Reintegration. Ich wage zu behaupten, dass ein Alki mit weniger Problemen konfrontiert ist, um seine Suchtmittel aufzustellen, er/sie kann sich insofern mehr seinem Leben widmen, sofern das bei Süchtigen überhaupt möglich ist.
Das Programm wird halt leider ausgenutzt bzw. von Leuten in Anspruch genommen, die eben genau die Möglichkeit, sich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wo sie ihr Zeug herkriegen, um dann einem geregelten Leben nachgehen zu können, nicht annehmen (können/wollen/...).
Dabei darf man wohl auch nicht die Sucht nach der Nadel selbst aus den Augen verlieren. Gäbe es die Substitution in einer Form, wo man sich dann drei mal am Tag in der Apo selbst injiziert und somit auch nicht auf den "Flash" verzichten muss, sähe das vielleicht auch anders aus.
Die Substitution ist an sich eine gute Möglichkeit zur sozialen Reintegration. Ich wage zu behaupten, dass ein Alki mit weniger Problemen konfrontiert ist, um seine Suchtmittel aufzustellen, er/sie kann sich insofern mehr seinem Leben widmen, sofern das bei Süchtigen überhaupt möglich ist.
Das Programm wird halt leider ausgenutzt bzw. von Leuten in Anspruch genommen, die eben genau die Möglichkeit, sich keine Sorgen mehr machen zu müssen, wo sie ihr Zeug herkriegen, um dann einem geregelten Leben nachgehen zu können, nicht annehmen (können/wollen/...).
Dabei darf man wohl auch nicht die Sucht nach der Nadel selbst aus den Augen verlieren. Gäbe es die Substitution in einer Form, wo man sich dann drei mal am Tag in der Apo selbst injiziert und somit auch nicht auf den "Flash" verzichten muss, sähe das vielleicht auch anders aus.
Findest Du? - Ich lese / höre mindestens so häufig vom "Beikonsum" wie von Resozialisierung. Das heißt, der Drogenkonsum wird für viele (die meisten? Gibt es Studien, die das Verhältnis einmal aufzeigen?) lediglich legalisiert, und - was allerdings ein wirklicher Vorteil ist - entkriminalisiert für die Abhängigen.Die Substitution ist an sich eine gute Möglichkeit zur sozialen Reintegration.
Meinst Du wirklich, ein Dauerkonsum von Ersatzdrogen hat auch nur entfernt etwas mit gesundem Leben zu tun?
Klar, dass ein Abhängiger "dafür" - für Methadon etc. - ist. Das hat eine Menge mit der Angst vor dem Leben "ohne" zu tun, den Entzug mal außen vor gelassen.
Dass das Zeug auch blitzgefährlich ist, zeigt der traurige Fall des daran verstorbenen 13jährigen einmal mehr auf.
Meine Rede - nur was für Schlußfolgerungen ziehst du daraus?Eve... hat geschrieben: Meiner Meinung liegt ein Problem in der Substitution selbst. Ersatzdrogen auf Krankenschein können keine echte Lösung sein.
Es geht doch nicht darum wers bezahlt, Alkohol ist frei verkäuflich dass ist doch der springende Punkt. Kaum jemand würde sich in Substi-Programmen gängeln lassen wenn er sein Zeug zu Industriepreisen in der Apotheke kaufen könnte.Eve... hat geschrieben:Bei Alkoholikern würde niemand es befürworten, dass dieser seinen Schnaps von der Krankenkasse erhält - wieso ist es bei Drogen anders??!
Gut, das Alkoholikerbeispiel mag hinken. Trotzdem ist etwas dran: Niemand hätte Verständnis dafür, einem Alkoholabhängigen Alkohol auf Dauer zu verabreichen, abgesehen von aller Preispolitik, oder? Das würde das Pferd von hinten aufzäumen. Substitution ist für mich eine Bankrotterklärung, weniger von den Abhängigen als von den Verantwortlichen "da oben".
Welchen Schluss ich ziehe? Dass sich jemand, der vom Stoff loskommen will, nicht auf die Position: "Ich erhalte die Ersatzdroge legal und kann damit gut leben" zurückziehen dürfte. Zeitbegrenzung bei der Verabreichung - und dann muss Eigeninitiative kommen.
Wieso wird das Drogenproblem so pflaumenweich gesehen, nochmal: im Gegensatz zum Alkoholismus!?
Welchen Schluss ich ziehe? Dass sich jemand, der vom Stoff loskommen will, nicht auf die Position: "Ich erhalte die Ersatzdroge legal und kann damit gut leben" zurückziehen dürfte. Zeitbegrenzung bei der Verabreichung - und dann muss Eigeninitiative kommen.
Wieso wird das Drogenproblem so pflaumenweich gesehen, nochmal: im Gegensatz zum Alkoholismus!?
Alkohol kann man sich doch auch - "pflaumenweich" - im Lebensmittelladen kaufen.
Das Verabreichen besorgen die Alkis schon selber, und du bezahlst es über die Stütze doch....und dein Verständnis ist dabei ohne Belang.Eve... hat geschrieben: Gut, das Alkoholikerbeispiel mag hinken. Trotzdem ist etwas dran: Niemand hätte Verständnis dafür, einem Alkoholabhängigen Alkohol auf Dauer zu verabreichen, .
Und was ist mit denen die das garnicht wollen? Oder die vor die Wahl gestellt werden Therapie oder Knast?Eve... hat geschrieben: Welchen Schluss ich ziehe? Dass sich jemand, der vom Stoff loskommen will, nicht auf die Position: "Ich erhalte die Ersatzdroge legal und kann damit gut leben" zurückziehen dürfte. Zeitbegrenzung bei der Verabreichung - und dann muss Eigeninitiative kommen.
Wie bitte? Die Knäste sind doch voll mit Abhängigen. Wer kommt denn wg. Alk in den Knast? Und das "maturing out" kann bei Substitution durchaus Jahre dauern, zu früh abzubrechen führt doch nur zu Rückfällen.Eve... hat geschrieben: Wieso wird das Drogenproblem so pflaumenweich gesehen, nochmal: im Gegensatz zum Alkoholismus!?
Was ist denn mit Eigenverantwortung?!Und was ist mit denen die das garnicht wollen? Oder die vor die Wahl gestellt werden Therapie oder Knast?
Irgendwann hat der Drogenabhängige sich für den Konsum entschieden, irgendwann muss er die Entscheidung treffen: Leben oder Sterben. Was ist an der Wahl falsch? Dass sie aufgezwungen wird? Ich würde sagen, das ist ein ausgesprochener Vorteil; in vielen Ländern gibt es nicht diese Wahl ...
Unbequeme Entscheidung, ja. Dann lieber keine? Nun, keine ist auch eine. Die Quittung für seine Entscheidungen bleibt niemandem erspart.
Und bevor jetzt kommt: "Du, Eve, hast keine Ahnung ..." Doch, hab ich. Ich war schwer tablettenabhängig. Ich musste diese Entscheidung auch treffen. Niemand behauptet, dass das einfach ist.
Genau - was ist mit der Eigenverantwortung? Warum die Leute nicht selber entscheiden lassen was sie sich reinziehen? Warum diese Leute bevormunden, kriminalisieren, verknasten und verelenden lassen?
Auch das Beispiel mit Tabletten hinkt - es war sicherlich keine gepanschte Ware, du musstest dafür wohl nicht klauen, dealen oder auf den Strich gehen?
Auch das Beispiel mit Tabletten hinkt - es war sicherlich keine gepanschte Ware, du musstest dafür wohl nicht klauen, dealen oder auf den Strich gehen?
Du zäumst für mich auch das Pferd von hinten auf mit der Fragestellung.
Selbstverantwortlich entscheiden, was ich mir "reinziehe"? Klar, dann darf ich mich auch frei für den Tod entscheiden.
Aber nicht der Gesellschaft alles weitere aufladen: Sie hat für mich ewig "optimal" (in diesem Fall im Sinne von Drogenbeschaffung) zu (be)sorgen, womit ich mich krank mache.
Warum dann nicht gleich die Droge selbst bis zum Lebensende verabreichen? Sag mir bitte einer einen vernünftigen Grund dagegen, der die Substitution gut heißt.
Dann könnten wir ja eigentlich das Leben unter Stoff als erstrebenswert, weil völlig okay, erklären ...?
Selbstverantwortlich entscheiden, was ich mir "reinziehe"? Klar, dann darf ich mich auch frei für den Tod entscheiden.
Aber nicht der Gesellschaft alles weitere aufladen: Sie hat für mich ewig "optimal" (in diesem Fall im Sinne von Drogenbeschaffung) zu (be)sorgen, womit ich mich krank mache.
Warum dann nicht gleich die Droge selbst bis zum Lebensende verabreichen? Sag mir bitte einer einen vernünftigen Grund dagegen, der die Substitution gut heißt.
Dann könnten wir ja eigentlich das Leben unter Stoff als erstrebenswert, weil völlig okay, erklären ...?
Ich zäume kein Pferd auf - du solltest dir nur darüber klar werden welch privilegierte Art der Sucht du hattest - du warst nicht durch Überdosis durch unklaren Wirkstoffgehalt oder Knast bedroht und konntest wahrscheinlich im bürgerlichem Rahmen bleiben.
Und ich lade der Gesellschaft garnichts auf - umgekehrt werden den Süchtlern durch die Prohibition die Bedingungen aufgehalst.
Und hör bitte mit diesem schwarz/weiß denken auf.
Und ich lade der Gesellschaft garnichts auf - umgekehrt werden den Süchtlern durch die Prohibition die Bedingungen aufgehalst.
Und hör bitte mit diesem schwarz/weiß denken auf.
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