Aripiprazol Abilify

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Arakakadu
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Aripiprazol Abilify

Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:19

Hat jemand das Medikament auch ohne Schizophrenie bzw bipolarer Störung verordnet bekommen?

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Hamna
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:21

Ja, ich, wegen leichter Psychoseneigung.

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Arakakadu
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:24

Darf ich fragen was unter einer leichten Psychoseneigung verstanden wird? Mir wurde eine vorübergehende wahnhafte Störung diagnostiziert. Bzw vermutet.... Ich habe Phasenweise sinnestäuschungen und extreme Ängste für ein paar Tage, das flacht dann wieder ab und ich bin wieder "normal"

Ich tue mir sehr schwer dieses Medikament zu nehmen da es ja nciht so ohne ist

Wieviel mg nimmst du und verträgst du es gut?
Danke dir :)


Hamna
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:38

Also, ich hatte sowas wie Zwangsgedanken. Meine Tochter ist zu einem Auslandsaufenthalt nach Asien aufgebrochen und hatte ihre Wohnung aufgegeben. Ganz viele Sachen hat sie dann bei mir in der Wohnung eingelagert. Ich dachte am Abend vor ihrer Abreise, sie sei tot und ich stünde vor ihrem Nachlass. Ich wusste rational, dass das nicht stimmt, aber die Gedanken bzw. das Gefühl, sie sei tot, wurde ich trotzdem nicht los. Daraufhin hat mein damaliger Psychiater mir Abilify verschrieben. Es schlug sofort an und ich bekam erstmal sowas wie einen Höhenflug. Die Depression, unter der ich gelitten hatte, war wie weggeblasen, ich hab dann eine Firma gegründet, mal eben so aus dem Stand. :anonym: Dieser Höhenflug dauerte ungefähr drei Monate. Mein Psychiater sagte, das könne vorkommen.

Später bekam ich sowas wie Stimmen im Kopf. Ich habe sie nicht akustisch gehört, eher so gedacht. Die Stimmen haben mich übelst beschimpft. Ich habe dann die Dosis wieder erhöht.

Ansonsten habe ich sie gut vertragen, jetzt - nach 9 Jahren! - bin ich dabei, sie endlich auszuschleichen. Ich habe bis zu 25 mg genommen. Je nachdem, wie es mir ging, durfte ich die Dosis selbst regulieren. Im Moment nehme ich 10 mg und gehe ab Mitte September runter auf 5 mg. Abilify bekomme ich aber schon seit Jahren nicht mehr, sondern meistens Aripiprazol Beta.

Ich kann aber sagen, es hat mein Leben insgesamt sehr positiv verändert. Ich hoffe, ich schaffe es irgendwann ganz ohne, weil ich jetzt seit Jahren eigentlich stabil bin. Erst kürzlich habe ich mitbekommen, dass Aripiprazol Demenz begünstigen soll. Ich hoffe, ich kriege keine Spätfolgen.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:38

Arakakadu hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 20:24 Darf ich fragen was unter einer leichten Psychoseneigung verstanden wird? Mir wurde eine vorübergehende wahnhafte Störung diagnostiziert. Bzw vermutet.... Ich habe Phasenweise sinnestäuschungen und extreme Ängste für ein paar Tage, das flacht dann wieder ab und ich bin wieder "normal"

Das ist sowohl bei Traumafolgestörungen als auch Persönlichketisstörungen wie Borderline ein mögliches Symptom. Nennt sich psychotisch dekompensieren und tritt gerne unter vermehrtem Stress auf.

Da hat man nicht eine "extra" wahnhafte Störung, es ist einfach ein Symptom der Grunderkrankung. Wenn das nur phasenweise auftritt könnte man auch in der Zeit ein Bedarfsmedikament nehmen.

Ich würde das Apiprazol mal ausprobieren. Entweder es macht irgendwas gutes für deinen psychischen Zustand oder nicht. Das kann dir keiner vorhersagen.

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Arakakadu
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:43

Hamna.... Oh OK, das klingt ja anstrengend für dich damals... Danke für deine ausführliche Antwort, ich wünsche dir gutes gelingen für das ausschleichen. Sonst hast du keine Medikamente genommen? Firma gegründet durch aripiprazol 😂 hoffe du warst erfolgreich.

Das mit dem Alzheimer habe ich noch nicht gelesen. Ich habe zum Glück noch nicht sehr viel nachgelesen. Aber ich muss jetzt schon 2 Medikamente nehmen und habe echt schiss vor einem. 3ten :(
Zuletzt geändert von Arakakadu am Fr., 01.09.2023, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Arakakadu
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:46

Münchner ja ich weiß... Das kann unter Stress vorkommen. So wie auch bei mir wie du vermutlich gelesen hast in meinem anderen thread.
Das problem bei mir ist Tatsächlich... Ich habe meine auf und Abs aber im Grunde schaffe ich alles gut und ich bin auch nicht komplett Banane.
Aber durch die therapie wurden meine Deckel geöffnet und durch das loslassen der Sucht entsteht Stress.
Ich habe im hochstress meinen trockner laufen gehört, oder Rauch gerochen (bin in der Nacht aufgesprungen) weil ich dachte es brennt, oder vor allem wahnhafte beziehungsgedanken und starkes Misstrauen das mir Angst macht und mich einschränkt. Ich weiß auch dass das nicht real ist, aber ich brauche immer jemand anderes zum Realitätscheck. Ich nehme auch noch vortioxetin was mich (wenn ich es regelmäßig nehme) schon sehr disntanziert. Jz soll ich beides nehmen und ich hab so ein Problem es auszuprobieren weil ich davor auch Angst habe.

Wenn der "wahn" weg ist geht es mir wieder völlig normal. Und ich bin komplett zurechnungsfähig darum bin ich sehr sehr vorsichtig...


Hamna
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 20:51

Arakakadu hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 20:43 Hamna.... Oh OK, das klingt ja anstrengend für dich damals...
Ja, das war es.
Arakakadu hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 20:43 ich wünsche dir gutes gelingen für das ausschleichen. Sonst hast du keine Medikamente genommen?
Vorerst nicht, später kam Elontril (Bupropion) dazu, 300 mg. Das gehe ich als nächstes an. ;-)
Arakakadu hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 20:43 Firma gegründet durch aripiprazol 😂 hoffe du warst erfolgreich.
Nee, war alles zu unausgegoren. ;-)

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 21:29

Arakakadu hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 20:43 jetzt schon 2 Medikamente nehmen und habe echt schiss vor einem. 3ten :(
Du "musst" überhaupt keine Medikamente nehmen.
Du bist ein freier Mensch und kannst jederzeit frei entscheiden ob du etwas nehmen möchtest oder nicht.
So wie du schreibst scheinst du ja auch mit Medikamenten zu jonglieren, setzt hier mal das Antidepressivum ohne Rücksprache ab, nimmst da mal Beruhigungsmittel.
Das wirkt sich natürlich nicht gerade positiv auf den Grundzustand aus.

Ich kann auch hier nur nochmals betonen: Geh in eine Klinik. Lass dich umfassend behandeln. Auch in Bezug auf die Medikamente. Und hör auf mit den Spielchen, die du offenbar auch mit verschiedenen Ärzten und Medikamenten spielst.

Wer verordnet denn das alles? Weiß derjenige vom plötzlichen Absetzen des einen Medikaments? Vom Beruhigungsmittel?


Hamna
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 21:33

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 21:29 So wie du schreibst scheinst du ja auch mit Medikamenten zu jonglieren, setzt hier mal das Antidepressivum ohne Rücksprache ab, nimmst da mal Beruhigungsmittel.
Das wirkt sich natürlich nicht gerade positiv auf den Grundzustand aus.
Oha, das wusste ich so natürlich nicht, davon kann ich auch nur abraten, das kann den Allgemeinzustand extrem durcheinander bringen. ::?

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Arakakadu
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 22:36

Chrysokoll..... Wo liest du heraus dass ich mit Medikamenten jongliere? Natürlich habe ich einen psychiater, sonst gäbe es keine Verordnung... Und nein keine Spielchen, nur starkes Misstrauen bzw hinterfrage ich gerne, bevor ich noch mehr nehme. Ich habe von meinem jetzigen Antidepressivum angefangen zu erbrechen vor lauter Übelkeit obwohl ich es über 2 Jahre genommen habe. Ich finde es toll und schätze es wenn du mir antwortest. Aber ich mag nicht ständig verurteilt werden und mich rechtfertigen. Ich habe Gründe und man kann hier nicht auf alles eingehen, würdest du mich persönlich kennen, würdest du alles mit anderen Augen sehen. Es ist nicht so einfach wie es sich liest. Aber genau um diese Panik geht es... So wie im anderen thread. Ich hatte einfach extreme Angst aber das ganze ging in eine komplett andere Richtung und da musste ich aussteigen.
Ein stationärer Aufenthalt wäre für mich sicher das beste, eine lange Pause nur mit mir.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.09.2023, 23:45

Also ich habe von Fluoxetin Panikattacken bekommen. Evtl ist das Antidepressivum ein Faktor das die Ängste verschlechtert?

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Gespensterkind
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Beitrag Sa., 02.09.2023, 07:01

Ich hab mal Aripiprazol bekommen in niedriger Dosis zur "Stabilisierung". Es ging mir damit nicht besser und ich hab es irgendwann selbst weggelassen. Aber es gibt so viele Möglichkeiten der Interaktionen/Wechselwirkungen von Medikamenten. Wenn Du Dir noch unsicher bist, dann solltest Du Dich lieber nochmals beraten lassen, vielleicht auch mit Zweitmeinung. Ich würde nur dann etwas nehmen, wenn ich selbst das auch für sinnvoll halte!

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 02.09.2023, 07:43

Gespensterkind hat geschrieben: Sa., 02.09.2023, 07:01 Ich hab mal Aripiprazol bekommen in niedriger Dosis zur "Stabilisierung". Es ging mir damit nicht besser und ich hab es irgendwann selbst weggelassen. Aber es gibt so viele Möglichkeiten der Interaktionen/Wechselwirkungen von Medikamenten. Wenn Du Dir noch unsicher bist, dann solltest Du Dich lieber nochmals beraten lassen, vielleicht auch mit Zweitmeinung. Ich würde nur dann etwas nehmen, wenn ich selbst das auch für sinnvoll halte!

Danke. Genau das sollte ich aus dem Grund jetzt auch bekommen. Ich habe schon mal gestartet und ich war so müde dass ich fast während den Gesprächen mit anderen weggedöst bin, verstehe nicht warum. Da es eher munter macht. Hast du gar nix gemerkt oder eher ein egal gefühl? Ich weiß das wirkt über all anders. Ich hab nur Angst dann nicht mehr viel zu fühlen aber dann kann man es ja wieder absetzen. Danke euch

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 02.09.2023, 07:44

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 01.09.2023, 23:45 Also ich habe von Fluoxetin Panikattacken bekommen. Evtl ist das Antidepressivum ein Faktor das die Ängste verschlechtert?
Danke, das kann ich ausschließen.

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