Kontrollsüchtige Schwester

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Kontrollsüchtige Schwester

Beitrag Do., 29.11.2007, 23:06

Hallo,

mein Problem ist das Problem meiner ältesten Schwester: Sie - übrigens selbst praktizierende Psychiatrin - ist offenbar kontrollsüchtig.

Zunächst die Geschichte: Im Alter von ca. 18 Jahren hatte meine Schwester einen Streit mit meinen Eltern, vorwiegend meiner Mutter, um ihren Freund, der sich mindestens sechs Jahre hinzog (er war meiner Mutter nicht "genug", heute ist er mein Schwager). Der Streit legte sich, als meine Schwester mit meiner Nichte schwanger war.

Ende 1996 traten erste auffällige Symptome auf: Mein Vater hatte einen Schlaganfall, der ihn rechtsseitig lähmte und an Bett ud Rollstuhl fesselte. Zusammen mit meiner Mutter wurde mir die Kontovollmacht im Beisein eines leitenden Bänkers übetragen. Später wurde zwischen mir und meinem Vater im Beisein und mit Zustimmung meiner
Mutter - vor einem Notar ein Vertrag geschlossen, der Regelungen für die Vergütung der Vermögensverwaltung enthielt (ich wohnte im Hause und hatte dort mein Büro). Wegen der Kontovollmacht rief meine Schwester ohne mein Wissen meinen jüngeren Bruder und meine ältere Schwester an und meinte, mein Vater könne einen solchen Vorgang wegen seiner Erkrankung nicht vornehmen.

Als ein behindertengerechtes Bad eingerichtet werden musste, hatte sie ein fertiges Konzept, schlug ihr bekannte auswärtige Handwerker vor und war beleidigt, als ich dagegen opponierte und der Umbau mit den hausbekannten Handwerkern durchgeführt wurde.

Nach einer Hautkrebs-OP meiner Mutter berief sie einen "Famlienrat der Nachkommen", also ohne meine Eltern ein, um darüber zu reden, was man tun könne, falls meine Mutte nicht mehr für meinen Vater da sein könne - dafür gab esaber keiinerlei Anzeichen.

Als ich meinen Betrieb 2002 schloß und Bürgschaften meines Vaters (von meinem Vater vor einem Notar im Beisein und mit Zustimmung meiner Mutter unterschrieben) gezogen wurden, berief sie ein Tribunal mit meinem Bruder, meiner Schwester und den Schwägern, aber ohne die Eltern - ein, in dem ich von ihr für den Geldverlust verantwortlich gemacht wurde. Tatsächlich hatte ich durch gute Anlagegewinne (lt. Bank wurde Vaters Aktiendepot von mir konservativer geführt, als von ihm selbst vorher) den Verlust auf annähernd null begrenzt. Es wurde überlegt, ob jemand anderes - also ein Schwager - die Vermögensverwaltung übernehmen sollte. Weil das beide nicht übernahmen, wurden mir Auflagen für die zukünftige Verwaltung gemacht. Jede dieser "Sitzungen" begann mit der "Einlassung" meiner Schwester, dass man immer "so spitze Bemerkungen" über sie mache. Von beiden Treffen erfuhren meine Eltern nichts.

Anfang dieses Jahres habe ich meine Mutter über die Vorgänge informiert und sie bekräftigte, dass die Vermögensverwaltung von mir geheim zu halten sei. In der Folge drohte meine Schwester die Betreuerbestellung für die Finanzverwaltung (salopp: Entmündigung) für meine Mutter an. Ich versuchte ein konstruktives Gespräch, in dem mich nur unter Druck setzte und erpresste (eine "smarte" Gehirnwäsche versuchte?). Daraufhin habe ich die Vermögensverwaltung nach Rücksprahe mt meiner Mutter, die nunmehr leichte Demenz zeigt, abgegeben und den Kontakt abgebrochen.

Meine Geschwister versuchten auch, mich mit psychischem Druck zu beeinflussen.

Weitere Auffälligkeiten;
- meinen Bruder forderte sie auf, seinen - moralisch absolut einwandfreien - Autorenjob im Comedybereich aufzugeben
- meiner Schwester gab sie den Rat, ihrer (Einzelkind-) Tochter ein Geschwister zur Seite zu stellen
- mit wollte siefür eine Wiederholungsklausu in mienem Studium lernen - den Stoff aber wollte sie bestimmen
- als mein Vster starb, wollte sie, dass mein Schwager (ihr Mann) federführend die Beerdigung organisiere - als das nicht klappte, tauchte sie bis zum Tag der Beerdigung nicht mehr auf.

Die Diagnose der vermutlichen Kontrollsucht stellte ein mir befreundeter Arzt - allerdings kein Psychiater, also kann er mir keine fundierten Ratschäge geben.

Meien Frage: mir wurde prophezeit, dass sie weitere Themen finden wird, die der Fsmilie Stress machen werden. Ich könnte die Sache auf sich beruhen lassen - aber es ist eben auch meine Schwester. Gibt es etwas, das ich tun kann, oder muss ich auf Einsicht hoffen und abwarten?

Danke für Ihre/Eure Antworten!

icepick

Werbung

Benutzeravatar

Hibis-Kuss
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 19
Beiträge: 25

Beitrag Fr., 30.11.2007, 10:28

Liebe icepick,



es tut mir leid wenn ich das sag aber irgendwas stimmt wirklich nicht mit ihr, dass sie den Eltern helfen will aber ohne das sie was erfahren sollen versteh ich auch nicht. (vl hatte sie ja einen hintergedanken)

Außerdem arbeitet sie so wie sich das anhört meistens gegen dich.
Ich finde du solltest sie mal zur rede stellen unter 4 Augen und ihr erklären, dass du ihre Schwester bist und kein Patient den sie Ratschläge gibt. Vielleicht kannst du ja was menschliches aus ihr rausholen nicht, dass sie deine Ansichten so Objektiv sieht wie eben bei einen Patienten.

lg
Hibis-Kuss
[hr][/hr]
Auf den [Geist] muß man [schauen]. Denn was nützt ein [schöner] Körper, wenn in ihm [nicht] eine schöne Seele wohnt.

Benutzeravatar

lubarani
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 56
Beiträge: 6

Beitrag Fr., 30.11.2007, 11:16

Hallo Icepick!

Was mir so durch den Kopf geht beim Lesen deines Beitrags:
Du schreibst, sie ist die älteste Schwester. Ist sie die älteste deiner Geschwister überhaupt?

Ich habe etwas ähnliches mit meiner ältesten Schwester erlebt, die sich als erstes Kind ihrer Eltern verantwortlich gefühlt hatte und eines Versäumnisses schuldig, wenn wir jüngeren Geschwister eine Aufgabe übernahmen, die sie aus ihrer Sichtweise heraus eigentlich übernehmen hätte sollen. Auch das äußerte sich so, dass sie uns ständig kritisierte, uns mit Vorwürfen und Vorschlägen telefonisch bombardierte und mit Drohungen, welche rechtlichen Schritte sie unternehmen könnte, die unsere unlauteren Absichten schon aufdecken würden.

Wir waren 6 Geschwister, drei Männer und drei Frauen. Sie war in der wirtschaftlich und privat schlechtesten Situation, verglichen mit uns anderen.

Meine Eltern sind jetzt schon sehr lange tot (mein Vater starb vor 18 Jahren, meine Mutter vor 12), aber erst ein paar Jahre nach dem Tod meiner Mutter konnten wir mit meiner Schwester ein so offenes Gespräch führen, aus dem wir die wahren Gründe ihrer ständigen kritischen Einmischungsversuche erfuhren. Sie war gekränkt, hatte ein schlechtes Gewissen, wollte beweisen, dass sie sich ja eh kümmern würde, wenn man sie nur ließe, usw. usf.

Vielleicht spielt das bei deiner Schwester auch eine Rolle. Ich weiß aber nicht, wie du das jetzt herausfinden kannst. Das hängt wohl damit zusammen, wie offen ihr miteinander umgehen könnt. Ich könnte mir vorstellen, dass das gar nicht leicht ist.

Liebe Grüße
Lubarani

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Fr., 30.11.2007, 11:53

Hallo Lubrani,

Du beschreibst da ein ähnliches Problem wie meines. Allerdings ist ein offenes Gespräch mit meiner Schwester überhaupt nicht möglich. Der einzige Versuch endete - wie beschrieben - in psychischem Druch und Erpressungsversuchen (genau wie bei Dir mit Prozessandrohungen gegen mich). Allerdings ist sie wirtschaftlich sehr gut gestellt als Psychiatrin.

Dass sie vor allem gegen mich arbeitet, kann auch daran liegen, dass ich halt Hauptakteur bin bzw. war.

Ja, sie ist die älteste meiner Geschwister. Die nächstjüngere ist meine zweite Schwester, dann komme ich und danach mein Bruder.

Die beiden Geschwister hat sie - was das Mißtrauen angeht - auf ihrer Seite.

Zur Verantwortung: Inn dem erwähnten Gesprächsversuch reklmiete sie für sich "die moralische Verantwortung, dass meine Mutter immer genug Geld hat".

Was mich eigentlich interessiert: Sind hier im Forum auch Fachleute unterwegs, die Hinweise geben können, was zu tun ist (auf der Skala von 'nichts' bis 'konsequent vorgehen'). Mediation und Supervision hatte ich meinem Bruder gegenüber schon ins Spiel gebracht - er vermutete, das würde sie sicher ablehnen...

Grüße

icepick

Werbung

Benutzeravatar

lubarani
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 56
Beiträge: 6

Beitrag Fr., 30.11.2007, 12:10

Hallo Icepick!
Wende dich vll. an Herrn Dr.Fellner direkt, den Betreiber des Forums. Er kann dir am ehesten sagen ob man hier auch Experten um Rat fragen kann.

Als Schwester würde ich mit meiner Schwester einfach einmal saftig streiten. Sie fragen, was ihr nicht passt, mich dran erinnern, wie wir als Kinder miteinander umgegangen sind und mal nicht darauf achten, ob das auch vernünftig ist. So eine Art Dampf ablassen.
Aber da spielt es natürlich eine Rolle, wie die geschwisterliche Beziehung überhaupt funktioniert (hat).

Ich wünsche dir, dass ihr bald einen gangbaren Weg findet.

Liebe Grüße
Lubarani

Benutzeravatar

rainyday
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 290

Beitrag Do., 06.12.2007, 19:49

Hallo icepick,

ich bin zwar auch kein Profi, aber mir ist beim Lesen deines Beitrags Folgendes eingefallen: Deine Schwester hat sich offenbar jahrelang wegen ihres Freundes mit euren Eltern gestritten und hat sich wahrscheinlich die ganze Zeit sehr mies gefühlt. Schließlich ist es mehr als eine große Beleidigung, wenn die eigene Mutter Terror macht, weil ihr der Freund nicht passt - statt sich mitzufreuen; schließlich war es ja der Richtige, denn sie ist jetzt noch mit ihm zusammen.
In dem Moment da eure Eltern krank wurden, trat sie auf den Plan und versucht nun vielleicht zu beweisen, dass sie doch die gute Tochter ist und möchte Anerkennung erzwingen, die sie jahrelang vermisst hat. Aber ihr Verhalten provoziert euch und bringt ihr wieder Ärger ein - ein Teufelskreis.
Vielleicht besteht die Lösung in der Aussöhnung mit der Mutter? Ich habe den Eindruck, dass sie ganz konkret IHR etwas beweisen will.

rainyday
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Do., 06.12.2007, 21:20

Hallo rainyday,

dass meine Schwester sich als "die Gute" beweisen will, sehe ich auch so. Das ist wohl das Wesen der Kontrollsüchtigen. Eine Aussöhnung mit meiner Mutter hat im Grunde genommen stattgefunden: Als sie schwanger war und ihren Freund/jetzigen Mann heiraten wollte, hat mein Vater den Spuk beendet. Meine Mutter hat die Kurve zwar nicht sofort gekriegt, aber - das ist wichtig - sie hat sie gekriegt und hat sie und meinen Schwager sogar gerne besucht.

Wir - also mindestens die Geschwister - haben diese Zeit nie aufgearbeitet und sie in die Familie zurückgeholt. Ich glaube, meine Schwester hat durch dieses Versäumnis einfach weiter gemacht bzw. sich weiterhin außerhalb der Familie gesehen und ist weiterhin eifersüchtig geblieben.

icepick


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4596

Beitrag Mi., 12.12.2007, 16:47

Kontrollsucht und sich als die gute Ute hinstellen sind meines Erachtens zwei paar Schuhe.
Ansonsten hat deine Schwester einfach zu vielem eine ganz andere Meinung als du. das soll ja erlaubt sein...

Sprichst du denn mit ihr darüber wie es dir mit ihrem Verhalten geht?
amor fati

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Mi., 12.12.2007, 23:32

Valée,

sie stellt sich nicht aktiv als "die Gute" dar, sondern will wohl eher mit ihren Aktioen als Gute erscheinen, das ist ein Unterschied.

Die Kontrollsucht ist keine Schnapsidee von mir - der Arzt weiß schon, was er da sagt. Dass Sie eine eigene Meinung hat, ist nicht das Problem. Ihre Aktionen sind das Problem, weil sie andere Meinungen bzw. "privatautonome Entscheidungen" nicht respektiert und psychischen Druck bzw. psychiatrischen Zwang einsetzt. Angesichts dessen erscheint mir Deine Meinung grotesk, das Entsetzen darüber zu kritisieren.

icepick


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4596

Beitrag Do., 13.12.2007, 09:27

Nochmal die Frage: Hast du deine Schwester mal darauf angesprochen?
amor fati

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Do., 13.12.2007, 14:23

Nicht nur ich, das haben alle schon versucht - Je nach Vorfall mehr oder weniger energisch.

Mein Versuch verlief so, dass ich ziemlich schnell die sinnlosigkeit einsehen mußte, weil sie mich mit psychischem Druck und Erpressung unter Stress setzte und mir sagte was ich zu denken habe - vielleicht ahnst du, was das heißt.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24371

Beitrag Do., 13.12.2007, 14:45

Hm... hört sich so an, als ob zwischen euch beiden schon seit einiger Zeit etwas schwelt. Wie war das Verhältnis zu dieser Schwester denn früher so?
Ihre Aktionen sind das Problem, weil sie andere Meinungen bzw. "privatautonome Entscheidungen" nicht respektiert und psychischen Druck bzw. psychiatrischen Zwang einsetzt.
Mein Versuch verlief so, dass ich ziemlich schnell die sinnlosigkeit einsehen mußte, weil sie mich mit psychischem Druck und Erpressung unter Stress setzte und mir sagte was ich zu denken habe - vielleicht ahnst du, was das heißt.
Magst du mal ein Beispiel ausführlicher beschreiben? Und wie verhältst du dich, wenn du das Gefühl hast "erpresst" zu werden?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24371

Beitrag Do., 13.12.2007, 16:00

Nachtrag:
rief meine Schwester ohne mein Wissen meinen jüngeren Bruder und meine ältere Schwester an und meinte, mein Vater könne einen solchen Vorgang wegen seiner Erkrankung nicht vornehmen.
Hm... wobei es schon Erkrankungen gibt, die dazu führen können, dass erteilte "Vollmachten" (wobei es da ja unterschiedliche Arten gibt... und welche je nach dem mit bestimmten Pflichten/Auflagen für den "Bevollmächtigten" verbunden sein können) nicht wirksam sind... wohlgemerkt zum Schutz des Betroffenen. Weiß nicht, was bzw. ob der Notar (ggf. unter Einbezug eines Arztes) in der Hinsicht etwas "abgesegnet" hatte.
Daraufhin habe ich die Vermögensverwaltung nach Rücksprahe mt meiner Mutter, die nunmehr leichte Demenz zeigt, abgegeben und den Kontakt abgebrochen.
Demenz... insbes. fortschreitende kann dazu führen, dass - rechtlich gesehen - bestimmte eigenständige Entscheidungen vom Betroffenen nicht oder nur noch eingeschränkt getroffen werden können. Heißes Eisen.

Wichtiger ist eigentlich folgendes: Warum arbeitet ihr gegeneinander und nicht miteinander?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

titanicknick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 8

Beitrag Do., 13.12.2007, 16:07

hallo,
hatte auch jahrelang ein verkorkstes Verhältnis zu meiner Schwester.
Ständig Streit um Wichtiges und Unwichtiges. Jeder fühlt sich im Recht und wärmt dazu noch alte Geschichten auf.
Betraf das Studienthema- DEIN Studium? dann kann das ja auch nur sehr lange her sein, wenn Deine Altersangabe stimmt.
Ich sehe bei diesem ganzen Hin-und Her vor allem, dass sich bei Euch jeder anstrengt es besser wissen zu müssen.
Eure Mutter hat 6 Jahre den Schwiegersohn madig gemacht,
dafür muss viel Härte aufgebracht werden und es ist beispielhaft, däfür, dass egal welche Position eingenommen wird:
Misstrauen und Rechthaberei im Spiel sind.
Ich kenne Deine Schwester nicht, und auch nicht den Rest der Familie, es ist schwer das beschriebene zu beurteilen- nimm´s nicht zu persönlich, aber, dass Du über Dritte eine Ferndiagnose anstrengst, ist für mich genauso symptomatisch wie die ganzen Erzählungen.
"Übrigens, ich hab da ne Diagnose für dich. Dr.so-und-so sagt, du bist kontrollsüchtig, und die im Forum sagen auch- da stimmt was nicht mit dir. " Mit ausführlicher Symptomauflistung! Mit Höhepunkten in Jahreszahlen! Das bringt ein besseres Verhältnis nicht voran... Auch wenn es stimmen würde. Es ist ein allseits bekannter und verbreiteter Stursinn und keine Krankheit, oder?
Wenn die jeweiligen Besserwisser sich nicht anstrengen, den anderen in seiner jeweiligen Situation zu sehen und zu akzeptieren und mal menschlich zu verstehen- selbst vielleicht auch mal seine eigene Unsicherheit einzugestehen statt sturköpfig vom Standpunkt nicht abzurücken dann ist natürlich jeder überfragt.
Ich kann es nicht genau sagen, was meine Schwester und mich letztendlich näher gebracht hat- aber die Aussicht auf ein schlechtes Verhältnis wie unsere Mutter es mit mit ihren Geschwistern nach dem Tod der Eltern hatte ist mir so greulich, dass man mal von materiellen Themen Abstand nimmt und sich fragt, was einem wichtiger ist. Mir ist es jetzt wichtiger, dass ich sehe, dass meine Schwester doch nicht so verbohrt ist, wie ich immer dachte und umgekehrt.
Übrigens zwischen den Geschwistern und meiner Mutter herrscht schon nach langem Streit (ums Erbe) jetzt jahrelang Funkstille und jeder sieht sich als Opfer des anderen. Es gibt kein Rezept das zu verhindern. Das weiss ich auch.
Der klügere gibt nach- kanns auch nicht sein. Aber kleine freundliche Schritte, indem man den anderen anders miteinbezieht in die Entscheidungsfindungen.
Liebe Grüsse
und viel Glück und Kraft und Verständnis

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
icepick
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Do., 13.12.2007, 17:31

@ titanicknick:

Die Diagnose Kontrollsucht habe ich in der (falschen) Annahme hier gepostet, weil ich dachte, es hier mit Fachleuten zu tun zu haben. Weiter oben ist ja geschrieben worden, dass das nicht der Fall ist.

Diese Diagnose habe ich meiner Schwester nicht mitgeteilt und werde das auch nicht tun - jedenfalls nicht so, dass ich ihr das "vor den Latz knalle". Ich hatte erwartet, hier Hinweise zu bekommen, wie ich nun mit ihr umgehen soll. Oder es kann jemand die Kontrollsucht widerlegen.

Diese Diagnose habe ich auch nicht "angestrengt", sondern einem Freund (der Arzt ist) zufällig von meinen aktuellsten Erlebnissen mit ihr erzählt. Die Kontrollsucht war ein Hinweis, der sich bei genauerer Sachrecherche sehr bestätigt.

Gerade seit der Einschätzung ihres Verhaltens als kontrollsüchtig kann ich sie besser verstehen.

Akteull ist es so, dass ich mich von der Familie zurückgezogen habe. Ich besuche meine Mutter regelmäßig (ca. alle 6-8 Wochen bei großer räumlicher Distanz). Über ihren Gesundheitszustand o. ä. erfahre ich nichts. Ich könnte sicherlich den Arzt fragen - ich befürchte aber, das wird mir dann wieder als "hintenrum herumspioniern" angekreidet. Also mache ich z. Zt. gar nichts.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag