Liebeskummer/Bindungsangst/Krebs

Liebeskummer und Liebessorgen aller Art, sowie Eifersucht und Trennungen sind die zentralen Themen in diesem Forumsbereich (Beitrags-Haltedauer: 1 Jahr).
Benutzeravatar

Tobe
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 533

Beitrag Fr., 12.05.2023, 13:35

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 11:11 ...Dass du dir zu viel gefallen lässt weil du Angst hast dass ein Grenzen setzen die Beziehung bedroht, dass du bei krassem Fehlverhalten des Partners keine ausreichenden Grenzen setzt,...

Du hast immer noch dieses Pickerl "leichtes Opfer" auf der Stirn kleben für Leute die sich in Beziehungen, warum auch immer, unsozial oder missbräuchlich verhalten.
Und das nächste Mal gerätst du halt ggf nicht jemanden die borderline-artig zwischen Verschmelzungssehnsucht und Abwertung/Ablehnung oszilliert sondern an einen gewalttätigen Narzissten, notorischen Fremdgeher oÄ.

Mit der Haltung mit der du Beziehungen betreibt bist du das ideale Opfer für häusliche Gewalt aller Art. Und was dir da gerade passiert ist ist noch relativ harmlos im Vergleich was andere "gestörte" Beziehungspartner so abziehen.
Das möchte ich auch gerne noch mal herauspicken und hervorheben...
Diese Gefahr sehe ich bei Dir @verlust auch und daran solltest Du zu Deinem eigenen Schutz wirklich arbeiten.
Das meine ich auch gar nicht abwertend.
Ich bin selber jemand, der auf Grund massiver Verlustangst, selber sehr schlecht bis gar nicht Grenzen setzen kann.
Und dies brachte mir leider sehr schlimme Erfahrungen (gewalttätige Beziehungen, inkl. Ehe) auf die ich gerne verzichtet hätte.
Mittlerweile kenne ich mein Problem und deshalb werde ich auch keine Beziehung mehr eingehen, bevor ich mir nicht eingermaßen sicher bin, diese Dynamik rechtzeitig zu erkennen und auch entsprechend handeln zu können.
Mir ist das Risiko einfach zu groß, nochmal eine gewalttätige Erfahrung machen zu müssen.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

Werbung

Benutzeravatar

Zauberlehrling
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 55
Beiträge: 187

Beitrag Fr., 12.05.2023, 14:05

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 10:53 Das der, der weniger Kontakt/Nähe will bestimmt, denn wenn ich mein Nähe-Bedürfnis erfüllt haben möchte, kann ich schlecht hingehen und sie ins Zimmer sperren, weil ich Nähe möchte. Sprich, es ist schon sehr nach ihren Bedürfnissen gegangen.
Wäre aber vielleicht eine gute Idee, das mit dem Zimmer ;-) .

Mir fällt auf, dass du von "bestimmen" schreibst. Das hört sich in meinen Ohren sehr autoritär an. Und wieder ein Machtgefälle, dieses Mal nur anders herum. Was ist da los zwischen euch beiden?

Als Ausweg aus dieser Zwickmühle schlage ich dann mal drüber reden vor. Ich weiß, dass ist schwierig, wenn es nicht nur an der Oberfläche dümpeln soll. Wirklich offen über Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse reden. Beziehung ist Kompromiss.

Eine andere Variante wäre, deine Nähewünsche durch eine dritte Person befriedigen zu lassen. Damit meine ich jetzt keinen sexuellen Kontakt. Es sei denn, auch der fällt bei dir mit rein.

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 10:53 Ihre Reaktion "ja, wenn wir uns so wenig sehen, können wir uns gleich trennen". Also, wenn ich Freiraum für mich einfordere war es ihr auch nicht recht.
So im Großen und Ganzen weiß D. aber schon, was sie möchte? Kann es sein, dass das Näheproblem kein Näheproblem ist, sondern nur ein Hilfsmittel, dich zu manipulieren? Das sie je nach Bedarf einsetzt?

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 10:53 Naja, man füttert immer ein Muster, wenn Du sagst, ich soll meine Hilfe nicht anbieten fütter ich auch ein Muster.. es ist einfach ein Ritt auf der Rasierklinge.

traeumend hat geschrieben: ↑Fr 12. Mai 2023, 11:28
Und würdest du nicht beiden mehr auf Augenhöhe begegnen, wenn du sie die Konsequenzen ihrer Kommunikationsmuster tragen lassen würdest? So wie eben Erwachsene die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragen?

Ja, in dem ich mir das "Gemaule", die Kritik und das Unverständnis anhören darf, warum die eigene Mutter einen nicht im KH besucht.
Ich bin in diesem Punkt sehr bei traeumend.

Klar fütterst du immer ein Muster. Ohne Muster funktionieren wir Menschen ganz schlecht. Die Frage ist ja nur, ob ein Muster positiv oder negativ ist. Und für wen es positiv oder negativ ist.

Wenn du dir Gemaule anhören darfst, kannst du zum Einen gehen. Zum Anderen kannst du die Verantwortlichkeit dafür, dass ihre Mutter D. nicht im KH besucht hat, auch an die Mutter zurückgeben. Du hättest ja geholfen, wenn die Mutter gefragt hätte.

Hast du dich mal mit dem Helfersyndrom beschäftigt?
Novembernacht

Benutzeravatar

sebi
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 65
Beiträge: 631

Beitrag Fr., 12.05.2023, 14:51

@verlust: Wie habt ihr euch denn kennen- und lieben gelernt? Was hat dich von D angezogen? Und umgekehrt?
Wenn bestimmte Themen zu einem Dauerbrenner in der Beziehung werden bringt es nichts, über Jahre hinweg immer wieder die gleichen Vorwürfe zu machen, in der Annahme, der andere würde sich doch noch ändern. Denn eines ist sicher: Für dich wird sie sich nicht ändern, denn das kann sie, wenn überhaupt, nur für sich selber tun.
Du siehst ja an dir selber, dass es gar nicht so einfach ist, sich zu verändern, nur weil der andere das möchte. Und glaub mir, es würde auch gar nichts nützen, wenn du dich für deine Partnerin verändern würdest, denn am Grundproblem ändert sich dadurch nichts.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9573

Beitrag Fr., 12.05.2023, 16:51

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 13:03 ich glaube, dass ich gerade sehr gegen meine Gefühle gehe, weil der Schmerz so unglaublich tief sitzt. Diese "Ungerechtigkeit" und dieses Gefühl der "Verurteilung" ohne sich verteidigen zu dürfen trifft mich bis ins Mark.
Auch diese Traurigkeit, das nun wieder alles in Scherben da liegt und der Satz "über Trennung sind wir doch mittlerweile drüber hinweg" keinen Bestand hat, ist mega groß. Ich weine viel und kann, wenn ich jemanden von D. erzähle auch nicht ohne Tränen erzählen. Mir geht es richtig bescheiden, esse kaum, permanente Anspannung und kein erholsamer Schlaf. Meditationen sind auch sehr tränenreich.

Aber klar, kann ich nicht den ganzen Tag meine Gefühle ausleben, weil ich u.a. Vollzeit arbeiten gehe und wenn ich einkaufen bin auch nicht zwingend einen Weinkrampf an der Tiefkühltruhe bekommen möchte.

In der VT geht es viel um Achtsamkeit und Dankbarkeit, um Verlustangst, im Coaching geht es primär darum in ein juicy life zu kommen

Tut dir das Arbeiten als Abwechslung von deinem Beziehungthema denn momentan gut? Kannst du da mal von dem Kummer und dem Kreisen um die Ex Abstand bekommen?

Wenn es dir wirklich so schlecht geht wäre es auch möglich dich mal für ein, zwei Wochen krankschreiben zu lassen, aber natürlich nur wenn es dir da alleine zuhause nicht noch schlechter geht. Alternativ könntest du auch mal sehen ob du in dem Zustand einen Platz in einer passenden psychotherapeutischen Tagesklinik bekommen kannst.

Für mich hört sich das so an als ob das was die Ex da mit dir abgezogen hat nur der Anlass ist, die Gefühle die da jetzt rausbrechen aber viel tiefer sitzen und dir da jetzt eine ganz alte Problematik um die Ohren fliegt die vermutlich früh in deiner Kindheit ihren Anfang genommen hat und die du halt bisher immer so halbwegs unter dem Deckel gehalten hast. Von daher, ich glaube garnicht dass die Gefühle die du jetzt gerade durchlebst so viel mit ihr zu tun haben.

Achtsamkeit und Dankbarkeit. Also über Dankbarkeit nachzudenken, ich finde nicht dass jetzt der passende Zeitpunkt dafür ist. Weil die Frau hat dich mies behandelt, und ich vermute mal dass dich auch früher schon mal Leute mies behandelt haben, und da jetzt noch Dankbarkeit zu generieren schlägt zu sehr in die Kerbe das zu verharmlosen, wegzuwischen, als unwichtig einzustufen und diese Leute auch noch auf einen Schild zu heben auf den sie nicht gehören.
Und Achtsamkeit, da wäre ich vorsichtig, weil man mit Achtsamkeitsübungen ebenfalls Emotionen sehr gut unterdrücken, wegdrücken kann, und dann gären sie im Untergrund und kommen an anderer stelle noch schlimmer wieder hoch. Wenn du Ablenkung von dem Schlamassel suchst würde ich weniger mit Achtsamkeitsübungen etc operieren sondern eher eine gesund-ablenkende Tätigkeit machen, Gartenarbeit, was künsterlisch-kreatives, mit einem Hund gassi gehen, mit Freunden in die Berge fahren. Du brauchst jetzt gesunde soziale Kontakte die dich stärken und Aktivitäten die erden, Freude machen und Sinn geben und wo du ein Erfolgserlebnis haben kannst.

Ansonsten habe ich das Gefühl dass eine tiefenpsychologische Therapie für so eine Problematik geeigneter ist. Und ein "juicy life" kannst du sowieso nur bekommen wenn du lernst deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auszuleben und wenn du dich in deiner Haut und im sozialen Umgang prinzipiell sicher fühlst. Weil dieses Gefühl der generellen unterschwellig nagenden Unsicherheit ruiniert Lebensfreude und Leichtigkeit im Leben sehr effektiv. Von daher lass das mit dem coaching, und such dir was tiefenpsychologisches das die Ursachen angeht warum du das nicht hast. Ggf auch stationär oder teilstationär.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 12.05.2023, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9573

Beitrag Fr., 12.05.2023, 16:57

Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05
So im Großen und Ganzen weiß D. aber schon, was sie möchte? Kann es sein, dass das Näheproblem kein Näheproblem ist, sondern nur ein Hilfsmittel, dich zu manipulieren? Das sie je nach Bedarf einsetzt?


Schön langsam nach den ganzen Schilderungen bekomme ich so den Eindruck dass das bei der Ex aus der Borderline-Ecke kommen könnte. Einmal ganz viel kuscheln wollen, dann wieder eher Distanz, dann Wieder Kontaktabbruch, dann wieder ankommen usw...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 18:52

Tobe hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 13:35 Das möchte ich auch gerne noch mal herauspicken und hervorheben...
Diese Gefahr sehe ich bei Dir @verlust auch und daran solltest Du zu Deinem eigenen Schutz wirklich arbeiten.
Das meine ich auch gar nicht abwertend.
Ich bin selber jemand, der auf Grund massiver Verlustangst, selber sehr schlecht bis gar nicht Grenzen setzen kann.
Und dies brachte mir leider sehr schlimme Erfahrungen (gewalttätige Beziehungen, inkl. Ehe) auf die ich gerne verzichtet hätte.

L.G. Tobe
Das mit den gewalttätigen Beziehungen tut mir sehr leid.
Vlt. bin ich hier etwas naiv, aber ich glaube wirklich, dass ich generell schon gut Grenzen setzen kann (im Job klappt das hervorragend). Beziehung ist in der Tat noch ein Thema, allerdings bin ich ja dran das zu bearbeiten, klar, dass das nicht von heute auf morgen geht, aber ich möchte bei einer möglichen zukünftigen Beziehung sehr achtsam sein, wen ich mir da "ins Haus" hole. Da habe ich nämlich auch noch Potential mir keine Problemfälle an Land zu ziehen, bin da scheinbar auch prädestiniert für (klar, liegt an meiner Retter-Rolle). Sind also noch viele Baustelle offen, keine Frage.
Glücklicherweise ist D. die bislang einzige Beziehung, die so massiv war.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:02

Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Wäre aber vielleicht eine gute Idee, das mit dem Zimmer ;-) .
Dann hätte ich neben dem Schlüssel im Klo runtergespült (Du witzeltest darüber) auch noch eine zerstörte Innenausstattung :lol:
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Mir fällt auf, dass du von "bestimmen" schreibst. Das hört sich in meinen Ohren sehr autoritär an. Und wieder ein Machtgefälle, dieses Mal nur anders herum. Was ist da los zwischen euch beiden?
Ich weiss es nicht, vlt. ist da wirklich so eine Dynamik, dass einmal sie und einmal ich dominant sind. Ich finde diesen Thread (auch wenn ich immer wieder mal den Eindruck habe mich rechtfertigen zu müssen) als sehr befruchtend, um auch andere Sichtweisen zu hören.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Als Ausweg aus dieser Zwickmühle schlage ich dann mal drüber reden vor. Ich weiß, dass ist schwierig, wenn es nicht nur an der Oberfläche dümpeln soll. Wirklich offen über Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse reden. Beziehung ist Kompromiss.
Reden ist ja gerade überhaupt gar nicht möglich, so ohne Kontakt. Ob das aktuell eine gute Idee wäre, weiss ich auch nicht (beiderseits), denn ich möchte mir auch im Klaren werden, was ich überhaupt möchte.
Wir haben soviel geredet, was wir besser machen wollen, mit Therapie, und ja, Ansätze waren da, aber es wird immer ein "Drama" von aussen kommen, was ggf. existenziell ist und dann ist wieder das megaschlimme Muster da.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Eine andere Variante wäre, deine Nähewünsche durch eine dritte Person befriedigen zu lassen. Damit meine ich jetzt keinen sexuellen Kontakt. Es sei denn, auch der fällt bei dir mit rein.
Ja, ich weiss, dass Bedürfnisse auch von anderen Menschen befriedigt werden können. Es müssen nicht die sein, die es auslösen (Gewaltfreie Kommunikation). Ist aber auch nicht so einfach jemanden zu finden. Ich habe zwar zwei/drei sehr gute Freunde, aber die wohnen alle weiter weg. Da ist mit Nähe nicht mal so einfach umgesetzt.
Ich glaube, dass das im "normalen" Kontext auch gar nicht so sehr das Problem ist. Das halte ich gut aus und bekomme es von ihr auch im ausreichenden Maße. Ich kippe, wenn es ein Problem gibt: dann schließt sie mich aus und lässt nur die Kinder (und den Ex-Mann) an sich ran und dann "flippe" ich aus, weil ich mich ausgegrenzt fühle und nicht die Rolle der Partnerin habe, sondern als die, die zwar unterstützen darf, wenn es gewünscht ist, sich aber sonst "verpieseln" darf. Und das haut voll in meine Kerbe.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 So im Großen und Ganzen weiß D. aber schon, was sie möchte? Kann es sein, dass das Näheproblem kein Näheproblem ist, sondern nur ein Hilfsmittel, dich zu manipulieren? Das sie je nach Bedarf einsetzt?
Ich kann es Dir leider nicht sagen. Ich glaube, dass sie schon Nähe möchte, aber im Rahmen und mit den Vorgaben, die ich mache. Aber reine Spekulation.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Wenn du dir Gemaule anhören darfst, kannst du zum Einen gehen. Zum Anderen kannst du die Verantwortlichkeit dafür, dass ihre Mutter D. nicht im KH besucht hat, auch an die Mutter zurückgeben. Du hättest ja geholfen, wenn die Mutter gefragt hätte.
Ja, da aber die Mutter auch nicht von sich aus fragen würde (woher D. das wohl hat), wäre die Situation die, dass sie nicht zu ihrer Tochter gefahren wäre.
Zauberlehrling hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:05 Hast du dich mal mit dem Helfersyndrom beschäftigt?
Eher mit der Retter-Rolle, aber das ist ja dasselbe

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:08

sebi hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:51 @verlust: Wie habt ihr euch denn kennen- und lieben gelernt? Was hat dich von D angezogen? Und umgekehrt?
Wir haben uns auf einer Online-Dating Plattform kennengelernt. Haben uns dann mehrfach getroffen und D. hat schon "Gas" gegeben, allerdings auch sehr ambivalent. Da ich mich mit dem Bindungsangst/Verlustangst-Thema überhaupt nicht auskannte, habe ich nicht verstanden, warum sie nach einem schönen Wochenende (ohne Streit, normale Verabschiedung) Schluss gemacht hat. Ich habe aber sofort eine besondere Anziehung und Intensität gespürt, die wohl gegenseitig da war/ist. So "sch..." die Trennungen sind, so schön sind die innigen Momente, wenn wir uns sehen. Sie hat auch nie live Schluss gemacht, immer am Telefon/Whatsapp, also dann, wenn sie mich nicht sehen musste.
Durch dieses hin und her, habe ich das Internet durchforstet, bin dann bei Steffi Kessler gelandet, habe dort 2 Jahre Coaching gemacht, um an meiner Verlustangst zu arbeiten, habe in meiner laufenden Therapie über Verlustangst gesprochen (wobei die Meinung meiner Therapeutin schon sehr klar war die Beziehung zu verlassen), habe eine Aufstellung gemacht (die mir sehr sehr sehr geholfen hat), habe Bücher gelesen, mich ausgetauscht, etc. p.p. Nach der letzten Trennung gab es einen Entwicklungsschub bei D., denn sie hat gesagt, dass sie einiges ändern möchte und ob wir eine Paartherapie machen wollen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:22

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 16:51 Tut dir das Arbeiten als Abwechslung von deinem Beziehungthema denn momentan gut? Kannst du da mal von dem Kummer und dem Kreisen um die Ex Abstand bekommen?
Ich arbeite fast ausschließlich im Homeoffice und dieses "Dauer-Alleine-sein" ist schon schlimm.
Allerdings habe ich Termine und muss mich da sehr konzentrieren, das ist dann natürlich gut, kostet aber viel Energie, sich permanent zusammen reißen zu müssen. Aber Homeoffice ist auch gut, wenn kein Termin ist, kann ich ins Forum schauen oder weinen.
münchnerkindlpost_id=1255397 hat geschrieben:Fr., 12.05.2023, 14:51 Wenn es dir wirklich so schlecht geht wäre es auch möglich dich mal für ein, zwei Wochen krankschreiben zu lassen, aber natürlich nur wenn es dir da alleine zuhause nicht noch schlechter geht. Alternativ könntest du auch mal sehen ob du in dem Zustand einen Platz in einer passenden psychotherapeutischen Tagesklinik bekommen kannst.
Das haben meine Kollegen, denen ich das anvertraut habe auch schon gesagt. Ich glaube aber, dass krankgeschrieben sein, meine "Einsamkeit" noch erhöht, auch wenn ich gerade nicht Topfit bin.
münchnerkindlpost_id=1255397 hat geschrieben:Fr., 12.05.2023, 14:51 Für mich hört sich das so an als ob das was die Ex da mit dir abgezogen hat nur der Anlass ist, die Gefühle die da jetzt rausbrechen aber viel tiefer sitzen und dir da jetzt eine ganz alte Problematik um die Ohren fliegt die vermutlich früh in deiner Kindheit ihren Anfang genommen hat und die du halt bisher immer so halbwegs unter dem Deckel gehalten hast. Von daher, ich glaube garnicht dass die Gefühle die du jetzt gerade durchlebst so viel mit ihr zu tun haben.
Ja, das schrieb ich ja auch schon, das sind alte existenzielle Gefühle, die ich gerade durchlebe und die ich bearbeiten möchte. Ich überlege halt, wie ich das nun am Besten mache. Ich habe noch 10 VT Stunden, dann ist vorbei (Verlängerung auch nicht mehr möglich).
münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:51 Achtsamkeit und Dankbarkeit. Also über Dankbarkeit nachzudenken, ich finde nicht dass jetzt der passende Zeitpunkt dafür ist.
Die Frage war ja, was ich in der Therapie bearbeitet habe. Da ich aktuell 1x/Monat Therapie habe, weiss meine Therapeutin aktuell nur von der Trennung. Wir haben da gar nichts gemacht, weil dei nächste Stunde erst nächste Woche ist.
Sprich die Dankbarkeitsübungen haben mit der aktuellen Situation nichts zu tun.
münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:51 Du brauchst jetzt gesunde soziale Kontakte die dich stärken und Aktivitäten die erden, Freude machen und Sinn geben und wo du ein Erfolgserlebnis haben kannst.
Gar nicht einfach zu finden. Ich habe wenige Freunde, die weiter weg wohnen. Klar, habe ich Bekannte und gestern Abend war ich z.B. essen und hatte schöne Gespräche. Nur so wirklich abgelenkt bin ich nicht, zum Einen, weil wir über D. sprechen (und ich dann weine), aber auch weil ich wenn ich Zuhause bin, gerne weg will, bin ich unterwegs, wäre ich lieber Zuhause. Und das Heimkommen in die "Stille" ist auch kein schönes Gefühl. Aber ich gebe mein Bestes Selfcare zu betreiben.
münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 14:51 Und ein "juicy life" kannst du sowieso nur bekommen wenn du lernst deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auszuleben und wenn du dich in deiner Haut und im sozialen Umgang prinzipiell sicher fühlst. Weil dieses Gefühl der generellen unterschwellig nagenden Unsicherheit ruiniert Lebensfreude und Leichtigkeit im Leben sehr effektiv. Von daher lass das mit dem coaching, und such dir was tiefenpsychologisches das die Ursachen angeht warum du das nicht hast. Ggf auch stationär oder teilstationär.
Es liegt an der aktuellen Situation. Ich habe Anfang des Jahres gesagt, dass dies mein Jahr wird, ich habe einen Urlaub gebucht, der ein Traum von mir ist, mich aber aus meiner Komfortzone holt. Ich habe mich total im Flow und gut gefühlt. Ich habe meine big five for life und weiss was ich will. So schlimm ist es prinzipiell nicht. Aber diese aktuelle Situation hat mich komplett aus der Umlaufbahn katapultiert.
Und ja, irgendwie hätte ich gerade auch Bock auf eine Reha (habe ich schon zwei gemacht, wie eine TP und jetzt eben eine VT). Ich vermute nur, dass ich das gerade alles gar nicht organisiert bekomme, weil gerade soviele Dinge anstehen (die ich gemacht habe, als ich im Flow war, nichtwissend, dass mich irgendwas so aus der Bahn schiessen könnte)

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3881

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:27

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 19:08 Ich habe aber sofort eine besondere Anziehung und Intensität gespürt, die wohl gegenseitig da war/ist. So "sch..." die Trennungen sind, so schön sind die innigen Momente, wenn wir uns sehen.
Nur mal so ein Gedanke: Könnte es sein, dass es das emotionale Chaos und die Achterbahnfahrten sind und die Hormonausschüttungen, die dieser (emotionale) Stress in dir erzeugt, als "special" und besonders erlebst - vielleicht auch, weil die Achterbahnfahrten dir ein Gefühl der Lebendigkeit geben, das du in deinem sonstigen Leben so nicht spürst?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9573

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:42

steffikessler.de

Ehrlich gesagt, halte ich für unseriösen Blödsinn. Weil, hier geht es stets nur um die Rettung der Beziehung. Nirgendwo sehe ich coaching für die gute Beendigung der Beziehung, es werden also unrealistische Versprechungen über die Rettbarkeit und Rettungswürdigkeit von Beziehungen gemacht.

Der erste Schritt ist aber, feststellen tut mir die Beziehung überhaupt gut. Weil wenn nicht, dann ist es nicht sinnvoll Strategien zu entwickeln die Beziehung am Laufen zu halten.

Die Frau zockt Verzweifelte ab.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:57

lisbeth hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 19:27 Nur mal so ein Gedanke: Könnte es sein, dass es das emotionale Chaos und die Achterbahnfahrten sind und die Hormonausschüttungen, die dieser (emotionale) Stress in dir erzeugt, als "special" und besonders erlebst - vielleicht auch, weil die Achterbahnfahrten dir ein Gefühl der Lebendigkeit geben, das du in deinem sonstigen Leben so nicht spürst?
Guter Impuls. Ich weiss es nicht. Da muss ich drüber nachdenken.
Christian Hemschemeier (Psychotherapeut, der sich mit Bindungs- und Verlustangst auseinanersetzt) meinte mal "nichts fühlt sich so gut an, wie die falsche Beziehung).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Verlust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 111

Beitrag Fr., 12.05.2023, 19:59

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 19:42
Die Frau zockt Verzweifelte ab.
Das kann ich nicht bestätigen, wie gesagt, habe ich mit einer ihrer Therapeutinnen an meiner Verlustangst gearbeitet. Und die "Strategie" ist eben den eigenen Selbstwert/Verlustangst zu bearbeiten um aus der Abhängigkeit und Dynamik herauszukommen.
Sie verspricht nicht, dass die Beziehung gerettet werden kann.

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9573

Beitrag Fr., 12.05.2023, 20:00

Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 19:22 Es liegt an der aktuellen Situation. Ich habe Anfang des Jahres gesagt, dass dies mein Jahr wird, ich habe einen Urlaub gebucht, der ein Traum von mir ist, mich aber aus meiner Komfortzone holt. Ich habe mich total im Flow und gut gefühlt. Ich habe meine big five for life und weiss was ich will. So schlimm ist es prinzipiell nicht. Aber diese aktuelle Situation hat mich komplett aus der Umlaufbahn katapultiert.
Blümchentapete auf die schimmelige Wand gepappt? ;) Ich kann aus Erfahrung berichten, dass Aktivismus nicht gegen unterschwellig gärende psychische Probleme hilft. Die werden dadurch nur zeitweise übertüncht.

Und ist das was du da willst etwas das dir wirklich gut tut und dich heilt oder ist es eher oberflächlicher Spass? Nicht dass ich gegen oberflächlichen Spass bin, man sollte Spass und Zufriedenheit nur nicht verwechseln.

Du hast einen Urlaub gebucht der dich aus der Komfortzone holt? Naja, dich aus der Komfortzone holen, das hat die Beziehung ja jetzt gemacht. Besser als jeder Bungeesprung und jedes Höhlentauchen. Sogar kostenlos. :hammer: :anonym:
Verlust hat geschrieben: Fr., 12.05.2023, 19:22Und ja, irgendwie hätte ich gerade auch Bock auf eine Reha (habe ich schon zwei gemacht, wie eine TP und jetzt eben eine VT). Ich vermute nur, dass ich das gerade alles gar nicht organisiert bekomme, weil gerade soviele Dinge anstehen (die ich gemacht habe, als ich im Flow war, nichtwissend, dass mich irgendwas so aus der Bahn schiessen könnte)
Das lässt sich da nicht mit einplanen? Weil so eine Reha bekommt man ja auch nicht sofort.

Benutzeravatar

Lady Nightmare
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 186

Beitrag Fr., 12.05.2023, 20:05

Ja, die Frage ist, was dich in der Beziehung hält. Mir ist vor einigen Jahren eine Frau begegnet, deren Interaktionen mit mir auch und zwar von Anfang an (es blieb bei einer Anbahnungsphase) durch dieses Komm-her-geh-weg-Muster gekennzeichnet waren. Mir war bewusst, dass ich einen Beziehungswunsch hatte und mit einem viertel Bein bin ich schon wieder in einer Verliebtheit gelandet, aber Gott sei Dank hatte ich in diesem Fall genug Draufsicht, um zu merken, dass da etwas nicht stimmt, dass es dieses Komm-her-geh-weg ist, was mich bindet. Als sie mich dann schlussendlich einmal draufgesetzt hat bei einer Verabredung, habe ich ihr gesagt, dass es mit uns nicht funktionieren kann. Ich habe eine schwere Verlustmacke mal euphemistisch ausgedrückt. Ich muss mich schützen.

Warum willst du dich nicht vor D. schützen? Offenbar hat es ja schon mehrere Trennungen gegeben, was doch alles Kraft kostet.

Ich finde es gut, dass du dein Bestes gibst Selfcare zu betreiben.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag