Sich selbst therapieren

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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hysperias
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 16:30

Pianolullaby hat geschrieben: Mo., 27.07.2020, 19:06 Nach einer abgeschmierten Therapie, diese in einer "neuen" Therapie aufarbeiten wenn es alleine zuviel ist.


p.s.s Skills sind ja nicht nur für den Notfall, die können ja auch sonst positiv wirken


Für mich kommt es darauf an, was für ein Thema ich denn für die Therapie hätte. Für mich lässt sich nicht alles "alleine therapieren" Für mich ist manches einfach so überdimensional dass ich persönlich ohne Hilfe nicht weiterkäme.
Tatsächlich bemühe ich mich gerade um eine Prüfung der Diagnose aus meiner vorigen Therapie, allerdings gestaltet sich dies etwas schwer - Wartezeiten und Therapeuten, die behaupten, ich sei jetzt für zwei Jahre gesperrt. Im Grunde habe ich gerade gar nicht das Bedürfnis nach einer Therapie, sondern nur, zu klären, ob die Diagnose denn nun stimmt oder nicht. Aber ja, das ist ein wichtiger Ansatz, den du da nennst.

Tatsächlich? Ich hatte bisher den Eindruck, dass Skills zum Ruhigstellen gedacht sind. Nach dem Motto "Ich habe keine Ahnung, was Ihnen hilft, also einfach Schnuller rein". Das kann aber auch daran liegen, dass ich eben gerne den Ursachen nachforsche, vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig für Skills.

Das mit dem Thema ist ein wichtiger Punkt - bisher hatte ich immer eine ganze Liste an Themen. Jetzt, da die Therapie beendet ist (vorzeitig), stelle ich fest - ja, ich habe Themen, aber keine Liste mehr. Und an diesen kann ich ganz gut selbst arbeiten.
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hysperias
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 16:33

Bouress1989 hat geschrieben: Di., 28.07.2020, 07:43 Ich finde das ist eine sehr gute und wichtige Frage. Ich kann sie für mich so beantworten, dass es in den meisten Fällen beides braucht. Ich kann mir zum Beispiel ein Selbsthilfebuch kaufen und die Übungen nach der darin enthaltenen Anleitung machen. Oder beim Therapeuten bekomme ich Arbeitsaufträge für zu Hause. Diesen Teil könnte ich also sehr gut selbst machen und für manches Problem scheint es zu wirken.
Danke für diese Info, ich dachte bisher, es sei normal, dass man auch in einer Therapie alleine kämpft...
Selbsthilfebücher gibt es ja wie Sand am Meer. Woran meinst du, kann man gute erkennen?
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 16:48

hysperias hat geschrieben: Mi., 29.07.2020, 16:33
Danke für diese Info, ich dachte bisher, es sei normal, dass man auch in einer Therapie alleine kämpft...
Selbsthilfebücher gibt es ja wie Sand am Meer. Woran meinst du, kann man gute erkennen?
wenn man das Gefühl hat in einer Therapie alleine zu kämpfen läuft etwas gravierend falsch finde ich.
Dafür macht man doch eine Therapie, um eine Weile jemand an seiner Seite zu haben

Von Selbsthilfebüchern halte nicht wenig bis nichts, das ist jedenfalls für mich (!) und nach meiner Erfahrung nicht zu vergleichen mit dem was man in einer Therapie erarbeitet.
Und ich bin ja grade in einer Verhaltenstheapie mit viel Arbeitsblättern, Hausaufgaben, Übung, Skills etc.
Das liefe aber nicht allein, die Therapeutin wählt die für mich passend aus, auch mal miteinander, wir besprechen das nach, ich gewinne erst so die wirklichen Erkenntnisse für mich.
Allein irgendwas abarbeiten bringt mir gar nichts

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hysperias
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 16:56

Montana hat geschrieben: Di., 28.07.2020, 13:53 Deine zweite Frage finde ich heftig und mich würde interessieren, woher die kommt. Also, wie kam diese Frage zu dir?

PS: das Problem wird durch Anschauen vermutlich nicht größer. Nur die Erkenntnis wird größer und das Bedürfnis, das Problem zu bewältigen.
Die Frage, ob kleine Probleme durch den Fokus in der Therapie größer werden können?
Klar, erkläre ich dir gerne: In meiner Therapie lief es so, dass ich meine Probleme erzählt habe und die Therapeutin beinahe hilflos wirkte. Das ging so weit, dass mir regelmäßig Klinikaufenthalte angeboten wurden und wir irgendwann auf zwei völlig verschiedenen Dampfern unterwegs waren. Ja, ich gebe zu, am Anfang hätte eine Klinik nicht geschadet. Aber ich habe außerhalb der Therapie meine eigenen Methoden gefunden, die mir helfen und bin dadurch sehr aufgeblüht - was die Therapeutin nie gesehen hat. Am Ende diagnostizierte sie mir eine Persönlichkeitsstörung, die ich vor einem halben Jahr noch passend gefunden hatte, nun aber, da keine psychische Not mehr herrscht, überhaupt nicht. Jetzt bin ich hier, arbeite sehr viel an mir und sehe so helles Licht am Horizont und habe gleichzeitig eine Diagnose frisch in meiner Krankenakte stehen, die meiner und der Ansicht meines Umfeldes nach völlig daneben und gar nicht zutreffend ist.
Die Therapeutin schien so in ihrem Schubladendenken gefangen, dass sie sich weigerte, mit mir darüber zu sprechen und meine Bitte um Klärung als Sypmtom ihrer Diagnose sah. So kam es dann auch zum Ende der Therapie.

Falls das etwas kompliziert und verworren war, fasse ich es noch einmal kurz zusammen: Die Therapeutin hat nicht mitbekommen, dass ich auf dem Weg der Besserung war/bin und hat mich als kränker verstanden, als ich es bin, wodurch ich am Ende nicht mehr fair behandelt wurde.

Da hast du recht, es kann einem vielleicht so vorkommen, als würde ein Problem größer, eben durch die von dir genannte Erkenntnis, aber wenn es groß war, dann war es das schon immer.
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hysperias
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 16:58

Fighter1993 hat geschrieben: Di., 28.07.2020, 20:16 Aber ein aktives davon wegkommen, war nie Thema in der Therapie und aufgehört habe ich tatsächlich lediglich durch meine Willenskraft. Ich wollte nicht mehr abhängig sein vom Nasenspray, ich wollte ein normales Leben führen, ohne Angst das Spray daheim vergessen zu haben oder nicht rechtzeitig neues zu bekommen. Und ich habs geschafft. Genauso wie SVV nicht mehr Thema ist.

Also abschließend: Ja man kann sich in gewissen Dingen selbsttherapieren bzw selbst helfen. Welche das sind, ist natürlich individuell. Und auch ja, es ist durchaus ratsam, sich bei gewissen Dingen Hilfe zu holen. Auch wieder individuell.
Darf ich fragen, was dich auf den Weg der Besserung in dieser Hinsicht gebracht hat? Waren es Erkenntnisse, Verhaltensänderungen, neue Hobbys, etc.?
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 17:03

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 29.07.2020, 16:48 wenn man das Gefühl hat in einer Therapie alleine zu kämpfen läuft etwas gravierend falsch finde ich.
Dafür macht man doch eine Therapie, um eine Weile jemand an seiner Seite zu haben

Und ich bin ja grade in einer Verhaltenstheapie mit viel Arbeitsblättern, Hausaufgaben, Übung, Skills etc.
Das liefe aber nicht allein, die Therapeutin wählt die für mich passend aus, auch mal miteinander, wir besprechen das nach, ich gewinne erst so die wirklichen Erkenntnisse für mich.
Danke für diesen Einblick in deine Therapie, es ist wirklich interessant, zu erfahren, wie es doch laufen kann...

Ich war auch in einer VT, Blätter habe ich schon ein paar bekommen - zu Achtsamkeit. Wenn es mal Hausaufgaben gab, dann war das meist so etwas wie "Üben Sie Achtsamkeit", was ich auch ohne diese Aufforderung gemacht hätte. Übungen und Skills gab es, abgesehen von 5-4-3-2-1 keine. Was mich aber am meisten gestört hat, das war, dass meine Therapeutin zu vergessen schien, ob sie Hausaufgaben gegeben hatte, was wir in der letzten Stunde angefangen hatten, etc.
Wir haben uns meistens nur gestritten und ich hatte immer mehr das Gefühl, ich sei dort nicht willkommen, liefe auf glühenden Kohlen, etc. Und mein Klärungsversuch in der letzten Stunde wurde dann als Verlustangst eingeordnet.
Ich dachte ja, man solle mit seinem Therapeuten über Probleme reden, das war bei meiner aber leider nicht willkommen.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 29.07.2020, 17:19

es tut mir leid dass du da so blöde und negative Erfahrungen machen musstest.
Und nein, so läuft es nicht immer, schon gar nicht in einer gute Therapie.

Meine Therapeutin überlegt sehr genau welche Übungen etc. für mich sinnvoll sind, ermutigt mich die auszuprobieren, übt oder bespricht das bei Bedarf vorab mit mir.
Ich muss bzw. soll die Hausaufgaben am Vorabend vor der nächsten Stunde per mail schicken, damit sie sie schon hat und durchgehen kann.
Und ähm ja, das ist durchaus ein gewisser Druck, der nicht schlecht ist :)
Zu Beginn jeder Stunde gehen wir das durch, sie ist immer vorbereitet, hat das schon gelesen, bespricht mit mir was schwierig war, wie es mir ging usw.
Ich fühle mich damit sehr gut aufgehoben und merke wie ich weiter komme

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Couch-Potato
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Beitrag So., 02.08.2020, 14:32

Von meinem ersten Gedanken an Therapie bis zur Umsetzung sind bei mir fünf Jahre vergangen, in denen ich mich auch an Selbsttherapie versucht habe. Ich habe durch Umzug, meinen Jobeinstieg und neue Freunde, auch durch Literatur (allerdings keine klassische Ratgeberliteratur), Dinge erreicht, die ich mir nicht zugetraut hätte.
Trotzdem blieb am Ende die Erkenntnis, dass ich damit allenfalls dem kaputten Haus eine schöne Fassade gebaut habe, mehr eben auch nicht, die irgendwann zu bröckeln anfing.
Als ich dann zum ersten Mal ein Stück graue Haut gesehen habe wusste ich, dass es keine Mücke ist - um den Elefanten kennen zu lernen, brauch(t)e ich dann schon eine Therapie.
Übrigens sind ja Elefanten sehr friedliche Tiere, während Mücken tödliche Krankheiten übertragen...

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Solage
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Beitrag So., 02.08.2020, 21:37

hysperias hat geschrieben: So., 26.07.2020, 20:06 Hallo miteinander,


Und zuletzt noch eine sehr persönliche Frage: Was habt ihr nach einer negativen Therapieerfahrung Gutes für euch getan?

Bin gespannt auf Input, ich hoffe, man kann etwas mit den Fragen anfangen.
Ich habe mich auch mit juristischer Hilfe gewehrt!
Auch hatte ich einen sehr produktiven Folgetherapeuten!


montagne
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Beitrag Mo., 03.08.2020, 09:25

Sich selbst therapieren, wie in einer Therapie geht glaube ich nicht, wie man sich eben auch nicht selbst an den Haaren aus dem Wasser ziehen kann.

Wohl aber kann man auch ohne Therapie oder eben danach selbst an sich arbeiten. Ich würde es aber nicht Therapie nennen. Ich denke jeder der im Leben Erfolg haben will, auch sog. Normalos, arbeitet bewusst an sich und lebt nicht nur einfach vor sich hin.

Ich glaube, bzw. weiß aus eigener Erfahrung, dass es wirklich viel bringen kann, selbst an sich zu arbeiten. Das Leben findet nun mal Tag für Tag da draußen statt und dort muss man üben. Vom Trockenschwimmen alleine lernt man auch nicht Schwimmen.

Für meinen Teil muss ich aber sagen, dass die Therapie bei mir die Ausgangsbasis geschaffen hat, mich selbst weiterentwickeln zu können.
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hysperias
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Beitrag Di., 04.08.2020, 13:12

Couch-Potato hat geschrieben: So., 02.08.2020, 14:32 Trotzdem blieb am Ende die Erkenntnis, dass ich damit allenfalls dem kaputten Haus eine schöne Fassade gebaut habe, mehr eben auch nicht, die irgendwann zu bröckeln anfing.
Auch ich habe jahrelang über eine Therapie nachgedacht, steckte aber zu tief im Käfig, um herauszukommen... Als sie dann endlich da war, die Therapie, da lief sie völlig schief. Die Therapeutin und ich gerieten regelmäßig aneinander, sie fragte mich regelmäßig, ob ich nicht in eine Klinik wolle, machte mir Unterstellungen, dass mein Verhalten BL-mäßig sei, etc. Ich habe versucht, die Probleme mit ihr zu sprechen, was von ihr als Verlustängste interpretiert wurde.
Letztendlich habe ich gemerkt, dass die Therapie mir Angst macht, ich Wochen vorher schon Sorgen habe und so war es das Beste, sie zu beenden.

Natürlich verstehe ich, was du meinst. Man sollte sich nichts vorgaukeln und sich eingestehen, wenn man Hilfe braucht. Das habe ich getan und erkannt, dass die Hilfe nicht von anderen kommt. Nur ich kann mir selber helfen und seit ich nicht mehr in Therapie bin, ist sämtlicher Leidensdruck weg. Klar, ich habe Baustellen, aber sie belasten mich nicht mehr so stark. Ich traue mir zu, selber mit ihnen umzugehen.

Was mir aber noch fehlt, das ist das Wissen, wie ich in der Tiefe forschen kann. Die Ursachen und Mechanismen ergründen.
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Beitrag Di., 04.08.2020, 13:17

Solage hat geschrieben: So., 02.08.2020, 21:37 Ich habe mich auch mit juristischer Hilfe gewehrt!
Auch hatte ich einen sehr produktiven Folgetherapeuten!
Juristisch? Dann muss sich dein voriger Therapeut aber etwas Ordentliches geleistet haben, nehme ich an?
Der Therapieabbruch war in meinem Fall einvernehmlich und wir sind positiv auseinandergegangen, da will ich jetzt ungern ein Fass öffnen und mit dem Anwalt daherkommen... Vor allem könnte der höchstens beklagen, dass ich eine möglicherweise falsche Diagnose bekommen habe, meine bisherigen Nachfragen haben aber ergeben, dass es kein Therapeut oder ähnliche Personen für sinnvoll halten, das zu überprüfen. Anscheinend würde die Diagnose in den Akten keine Rolle spielen und mit Versicherungen sieht es wegen der Therapie sowieso schlecht aus...

Ein guter Folgetherapeut, ja, das ist ein guter Plan! Ich hoffe, du bist mit deinem zufrieden.
Sollte sich bei mir noch einmal ein Leidensdruck einstellen, werde ich mich auch noch einmal auf die Suche begeben.
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Beitrag Di., 04.08.2020, 18:22

Ich denke da, genau das in der Tiefe forschen, geht nicht alleine. Man hat blinde Flecken und sa man nicht weiß, was man nicht weiß, braucht man jemanden, der ehrlich und ohne Eigenbeteiligung rückmeldet.

Hinzu kommt, wenn da etwas ist, was sagen wir mal traumatisch ist, also so richtig... kann man sich per Definition nicht selbst stabilisieren. Könnte man es, wäre es nicht traumatisch, sondern einfach ne ganz miese Erinnerung.
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:11

hysperias hat geschrieben: Di., 04.08.2020, 13:12 Auch ich habe jahrelang über eine Therapie nachgedacht, steckte aber zu tief im Käfig, um herauszukommen... Als sie dann endlich da war, die Therapie, da lief sie völlig schief. Die Therapeutin und ich gerieten regelmäßig aneinander, sie fragte mich regelmäßig, ob ich nicht in eine Klinik wolle, machte mir Unterstellungen, dass mein Verhalten BL-mäßig sei, etc. Ich habe versucht, die Probleme mit ihr zu sprechen, was von ihr als Verlustängste interpretiert wurde.
Letztendlich habe ich gemerkt, dass die Therapie mir Angst macht, ich Wochen vorher schon Sorgen habe und so war es das Beste, sie zu beenden.
Naja, eine misslungene Therapie soll ja nicht gegen die ganze Institution sprechen, da es eine Vielzahl von Verfahren gibt und am Ende auch ein pasender Therapeut gefunden werden will - weiß aber auch, dass erfolglose Versuche ungemein demotivierend sein können, vor allem, wenn man in der Therapie keine wertvollen Denkanstöße bekommt, wie & wo man weiter machen könnte.

Was mir nicht ganz ersichtlich ist, wieso du dich so mit der Diagnose beschäftigst, auch im Nachhinein. Irgendein Etikett muss halt dran, es ist ein Werkzeug für die Krankenkasse und den Therapeuten, zu Abrechnungszwecken, höchst subjektiv, nichts weiter.
hysperias hat geschrieben: Di., 04.08.2020, 13:12 Was mir aber noch fehlt, das ist das Wissen, wie ich in der Tiefe forschen kann. Die Ursachen und Mechanismen ergründen.
Wenn die das sinnvoll erscheint, dann ist vielleicht ein tiefenpsychologisches Verfahren etwas für dich? Da hast du dann auch mehr Raum, Probleme auszubreiten statt gleich Lösungen zu üben.

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Beitrag Mi., 05.08.2020, 11:06

Couch-Potato hat geschrieben: Di., 04.08.2020, 21:11 Naja, eine misslungene Therapie soll ja nicht gegen die ganze Institution sprechen, da es eine Vielzahl von Verfahren gibt und am Ende auch ein pasender Therapeut gefunden werden will -

Was mir nicht ganz ersichtlich ist, wieso du dich so mit der Diagnose beschäftigst, auch im Nachhinein.

Wenn die das sinnvoll erscheint, dann ist vielleicht ein tiefenpsychologisches Verfahren etwas für dich? Da hast du dann auch mehr Raum, Probleme auszubreiten statt gleich Lösungen zu üben.
Da hast du recht, das Thema Therapie ist auch nicht für mich unten durch, sollte ich noch einmal einen Leidensdruck entwickeln, werde ich mich danach noch einmal umsehen. Im Moment habe ich allerdings keinen Bedarf, mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Komisch, was eine Diagnosestellung bewirkt...

Ich fühle mich persönlich angegriffen von der Therapeutin. Mein Anliegen war es, mit ihr zu besprechen, was ihr Eindruck von mir ist und völlig offene Karten auf den Tisch zu legen. Aber sie hat mir Vorhaltungen gemacht, das war auch nicht das erste Mal, aber eindeutig das schlimmste Mal. Egal, was ich sagte, es wurde immer mit "Das ist Borderline!" abgeschmettert und ich fühlte mich nicht mehr wie ein Mensch, einfach nur noch hilflos. Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass es meinen Mobbingerfahrungen ziemlich ähnlich kam - kein Wunder, dass ich mich hilflos fühlte. Die Therapeutin wusste sogar von diesen Erfahrungen und schob mir die Schuld dafür zu. Ich bin offen für Kritik, aber sie sollte bitte in einem menschlichen Ton geäußert werden.

Probleme ausbreiten war alles, was in meiner Therapie geschehen ist. Lösungen wurden leider nie erarbeitet, aber die habe ich zum Glück selbst gefunden. Aber ja, Tiefenpsychologie würde mich sehr interessieren, gibt es nur leider in meiner Gegend nicht.
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