Kleine Umfrage zur Therapieform

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Möbius
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 14:26

Also ... um ehrlich zu sein - mit Ausnahme der gerade begonnenen regulären Psychoanalyse, um die ich explizit gebeten hatte, habe ich mir nie große Gedanken über die Methode gemacht. Auf den Attesten und Befunden stand immer schön "TfP" und so habe ich das hier reingeschrieben. Wir saßen an einem kleinen runden Tisch einander gegenüber und redeten - meist redete ich. Aber nach welcher Schule sich mein Therapeut da richtete ... ok - weil ich mich vor Aufnahme der Therapie bei ihm selbst ein großes Stück weit analysiert hatte, haben wir uns stets in der analytischen Begriffswelt bewegt. Aber er hat mich auch zur meiner Sexualtherapie ermuntert, mir den Rücken gestärkt: Tun Sie das, das ist richtig, was Sie tun, machen Sie weiter, gehen Sie weiter zum Baggersee, ins Pornokino ! Über meine diesbezüglichen Experimente und Ergebnisse habe ich ihm auch schön brav berichtet und wir haben sie gemeinsam ausgewertet. Ist das "Sexualtherapie" - oder wie ? Mir eigentlich wurscht, welches Etikett oben drauf klebt.

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sandrin
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 14:29

Chakotay hat geschrieben: Ist das wirklich so außergewöhnlich?
Chakotay
Bei kassenfinanzierten Therapien und den Therapeuten, die sich durchführen, schon.

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lisbeth
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 15:03

Chakotay hat geschrieben:Naja,
Traumatherapie ist ja üblicherweise in gewissem Maße methodenübergreifend.
Das auf alle Fälle. Habe auch für mich festgestellt, dass Therapeuten mit einer fundierten traumatherapeutischen Ausbildung (also nicht nur ein Wochenendseminar...) eine größere Offenheit gegenüber "anderen" Methoden mitbringen.
Chakotay hat geschrieben:Ausbildungen hat mein Therapeut in Gestalttherapie, Musiktherapie, kreative tiefenpsychologische Therapie (ja, das gibt es ) und Somatic Experiencing nach P. Levine.
In den anderen Bereichen hat er jahrelange Erfahrung und ist generell fast allem gegenüber aufgeschlossen.
Ist das wirklich so außergewöhnlich?
In dieser Bandbreite finde ich schon.
Die Aufgeschlossenheit findet man schon öfters mMn(siehe oben), aber dass wirklich so viele verschiedene Ausbildungen gemacht wurden und dann auch praktiziert werden und mit einfließen, ist glaube ich schon eher selten.
Ich hatte beim meiner letzten Suche eine Therapeutin mit auf dem Zettel die vielleicht ähnlich breit aufgestellt war und die ich mir liebend gern mal angeschaut hätte. Die hat dann aber nur privat abgerechnet und hatte einen Stundensatz, der deutlich über dem Doppelten des GKV-Satzes lag.

Wie läuft das denn praktisch ab, Chakotay? Sagst du am Anfang der Stunde: Heute würde ich gerne [Musik machen, Malen, körpertherapeutisch arbeiten usw...], oder entsteht das meistens aus der Situation bzw. aus dem Gespräch heraus oder schlägt dein Therapeut da auch mal was vor?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Chakotay
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 15:06

@ Sandrin:
Ja, da hast du natürlich - leider - Recht.
Meine Therapie ist nicht kassenfinanziert.
Zeitweise hat der Fonds der Bundesregierung sie bezahlt, ansonsten muss ich selbst in die Tasche greifen.

Ein bisschen OT:
Als ich deine Eingangsfrage, welche Therapieformen so im Forum vertreten sind, las, wollte ich mich erst nicht aktiv an dem Austausch beteiligen (ohwohl ich sehr neugierig mitgelesen habe), da "Traumatherapie" ja in Deutschland immer noch keine anerkannte, und damit kassenfinanzierte, Therapieform ist. Finanziert wird ja nur eine der 3 großen "Schulen" und das auch immer nur im Rahmen des üblichen Zeitkontigents, obwohl mittlerweile klar ist (s. z. B. Begründung, warum der Fonds der Bundesregierung überhaupt eingerichtet wurde), dass in der Traumatherapie methodenübergreifend gearbeitet werden sollte und dass sie bei den meisten Menschen länger dauert als die üblichen Stunden bei VT, TfP und Analyse.
Aber das ist ja hier schon oft diskutiert worden; ich musste es nur nochmal loswerden...

P.S. Lisbeth noch nicht gelesen, antworte gerne später, muss jetzt erst einmal los.
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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sandrin
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 17:53

Das wusste ich so gar nicht. Aber es ist klar, dass da ein anderes Vorgehen gefragt ist als sonst. In der Klinik waren auch immer wieder Patienten dabei, die Traumatherapie machten. Leider hat sich ja durch die Neuerungen nichts daran geändert, dass die Auswahl an Verfahren sehr gering ist.

Darf ich fragen, ob das ein Arzt ist, bei dem du die Therapie machst?


mio
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 20:16

Chakotay hat geschrieben:Naja,
Traumatherapie ist ja üblicherweise in gewissem Maße methodenübergreifend.
Dürfte zumindest häufig sein. Meine Thera die ja auch Traumathera ist hat auch verschiedenste Ansätze im "Baukasten" und diverse Fortbildungen in unterschiedlichen "Zusatztherapieformen". Ich finde das auch ungemein hilfreich, weil wenn das eine nicht funktioniert, dann können wir auf was anderes zurückgreifen und mir helfen diese unterschiedlichen methodischen Ansätze sehr.

Klar hat sie dahinter auch noch "ihr grundsätzliches Therapiemodell und Verständnis" (in dem Falle TfP, was ihrer Aussage nach eher ungewöhnlich ist bei Traumatheras), aber sie zückt halt je nach Bedarf und Situation eine "Alternative Möglichkeit" aus dem "Hut" sozusagen. Und erweitert ihr Repertoire da auch laufend und mit viel Freude und Begeisterung durch Fort- und Weiterbildung.

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Chakotay
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 20:31

@ Lisbeth:
Mein Therapeut rechnet auch nur privat ab, aber zu einem durchaus moderaten Stundensatz. Deine probatorische Thera wollte das Doppelte des Satzes der GKV??? Das ist echt heftig!

Gerade, weil mein Therapeut nur privat abrechnet, habe ich ihn vorher auf "Herz und Nieren" abgeklopft. Er hat in den von mir genannten Methodenschwerpunkten "richtige" Ausbildungen; allein die SE-Ausbildung läuft über 3 Jahre. Als Musiktherapeut ist er Dozent und bildet selbst Musiktherapeuten aus.

Du fragst, wie das in der Therastunde praktisch abläuft. Tja, irgendwie ist die Methodenbreite omnipräsent.
Das Gespräch ist auf jeden Fall immer Schwerpunkt, egal, ob wir malen, Dosenwerfen oder musizieren.

Hier einige kurze Beispiele:
Manchmal sage ich zu Beginn, dass ich keine Lust auf Reden habe. Dann versucht mein Thera, durch wenige gezielte Fragen einen kleinen Ansatzpunkt herauszukitzeln, sodass die nächste Intervention bspw. lauten könnte: "Suchen Sie sich doch mal ein Instrument, auf dem Sie Ihre Lustlosigkeit spielen können." So gelangen wir in einen musikalischen Dialog, in dem Veränderung möglich ist.
Manchmal sind wir aber auch im Gespräch und ich stocke, weil ich für das, was gerade ist, keine Worte finde. Dann kann es sein, dass ich auf Anregung meines Therapeuten Figuren stelle oder Postkarten nehme, um etwas auszudrücken.
Die genaue Wahrnehmung meines Körpers ist eigentlich immer dabei präsent und ich werde gezielt darauf hingewiesen bzw. gespiegelt. Manchmal werde ich auch aufgefordert, etwas mit dem Körper auszudrücken.
Weiterhin kann es sein, dass ich mich zu Hause kreativ mit etwas beschäftigt habe (so etwas bekomme ich auch schon mal als "Hausaufgabe") und das Ergebnis mitbringe - ein Gedicht, ein Bild, eine Skulptur, ein Klangbild oder was auch immer -, das dann wiederum Anstoß für das Gespräch ist.
Wir pendeln also ständig zwischen allen möglichen Methoden hin und her und nutzen, was gerade hilft.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so eine Vorgehensweise für Therapeuten ganz schön anstrengend ist. Gerade die Prozesse und Ergebnisse der kreativen Vorgehensweisen sind ja auch für Theras kaum berechenbar und somit muss er immer sehr wach und flexibel sein und durchaus bereit, mal insofern auf Risiko zu gehen, dass er spontan auf meine Reaktionen eingehen muss.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick verschaffen.
Viele Grüße!
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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Chakotay
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 20:33

@ Sandrin:

Nein, er ist Therapeut und rechnet nur privat ab.
Für die diesbezüglichen ärztlichen Dinge habe ich einen Psychiater, der meinen Thera (beruflich) kennt. Den suche ich allerdings nur einmal im Jahr oder so auf...
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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Chakotay
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 20:35

@ Mio:

Ja, das klingt prinzipiell ähnlich, wie mein Therapeut mit mir arbeitet.
Schön zu lesen, dass es auch für andere hilfreich ist, nicht immer nur reden zu müssen!
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)


mio
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 20:52

Chakotay hat geschrieben:Schön zu lesen, dass es auch für andere hilfreich ist, nicht immer nur reden zu müssen!
Reden bringt halt auch nicht viel, wenn ich eh immer nur "keine Ahnung" sagen kann. Da muss dann ja erst mal "Ahnung" (also Zugang) her...mittlerweile "kann" ich das auch besser im "normalen Gespräch", das liegt aber eben am besseren Zugang. Am Anfang fiel mir das sehr schwer bzw. ich konnte oft gar nichts dazu sagen oder so.

Und gerade in solchen Situationen half es mir dann auf "einer anderen Ebene" einzusteigen. Eben über Kreatives, Imaginatives, Sinnbildliches.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 23:48

Chakotay hat geschrieben:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so eine Vorgehensweise für Therapeuten ganz schön anstrengend ist. Gerade die Prozesse und Ergebnisse der kreativen Vorgehensweisen sind ja auch für Theras kaum berechenbar und somit muss er immer sehr wach und flexibel sein und durchaus bereit, mal insofern auf Risiko zu gehen, dass er spontan auf meine Reaktionen eingehen muss.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick verschaffen.
Viele Grüße!
Chakotay
Genau das zeichnet gute Therapeuten aus, spontan auf die Befindlichkeit des Pat. sinnvoll einzugehen.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit jeder therapeutischen Arbeit.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Mondin
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 23:58

Möbius hat geschrieben:Über meine diesbezüglichen Experimente und Ergebnisse habe ich ihm auch schön brav berichtet und wir haben sie gemeinsam ausgewertet. Ist das "Sexualtherapie" - oder wie ? Mir eigentlich wurscht, welches Etikett oben drauf klebt.
Also ich würde sagen, ja. Ich habe bei meiner Analyse ja auch sehr sexlastig Traumata aufgearbeitet und es ging viel über meinen Werdegang im Milieu. Das ging ganz ähnlich, wie Du es beschreibst und war als "sexualtherapeutische Aufarbeitung" Teil der Analyse. Um ein Etikett habe ich mich ebenfalls nicht geschert, Hauptsache es half (und das tat es).

Gruß!
Mondin

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lisbeth
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Beitrag So., 22.01.2017, 11:50

Chakotay hat geschrieben:Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick verschaffen.
Viele Grüße!
Chakotay
Ja. Danke dafür.
Chakotay hat geschrieben:Mein Therapeut rechnet auch nur privat ab, aber zu einem durchaus moderaten Stundensatz. Deine probatorische Thera wollte das Doppelte des Satzes der GKV??? Das ist echt heftig!
Die Therapeutin mit dem Wahnsinns-Stundensatz habe ich letzten Endes gar nicht ausprobiert, weil mir klar war, dass ich mir das dauerhaft gar nicht leisten kann... Ich hatte angefragt, was bei ihr die Bedingungen sind, weil ich sie von ihrem Profil her spannend fand.

Im Grunde genommen arbeitet meine jetzige Therapeutin auch mit ziemlich vielen verschiedenen Methoden. Das fließt dann aber eher nur am Rande mit ein. Sie hat Stifte da und es gab schon die eine oder andere Stunde, wo ich aufgemalt habe, was mich bewegt, weil ich nicht drüber reden konnte oder es nicht ausdrücken konnte. Körperempfindungen spielen auch eine Rolle, aber auch eher am Rande. Sie arbeitet sehr viel mit Imaginationen, hat auch eine Ausbildung in Katathym Imaginativer Psychotherapie - da habe ich für mich gemerkt, dass diese Imaginations-Ebene mir sehr viel hilft. Vielleicht weil es mich so effektiv von der "Kopfebene" wegholt...

Im Grunde genommen ist das für mich das "therapeutische" Ideal. Einen "Werkzeugkoffer" voll Methoden. Und damit auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Werkzeugen therapeutisch zu arbeiten. Und sie miteinander zu kombinieren.
Die Therapeuten, die für mich nicht hilfreich waren, waren die, die sehr eng an "ihrer" Methode und ihrem Vorgehen geklebt haben und davon nicht abgewichen sind (war vor allem in der Klinik so). Z.T. auch nicht abweichen konnten, weil ihnen die Souveränität oder die Erfahrung fehlten..

Und ja, wie Chakotay auch sagt, das ist für den Therapeuten sicher anstrengender, aber vielleicht auch "belohnender", weil sich - so erlebe ich es jedenfalls - eine ganz andere Form der Interaktion zwischen mir und der Therapeutin ergibt.
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― Anne Lamott


Sunna
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Beitrag So., 22.01.2017, 12:11

Einen hohen Stundensatz kann ich gut verstehen, wenn die Aus- und Fortbildungen dahinter entsprechend wertvoll sind. Therapeuten müssen sie aus eigener Tasche finanzieren und das Geld muss auch wieder hereinkommen. Das hat nicht nur etwas mit Aufgeschlossenheit zu tun, sondern ganz banal etwas mit finanziellen Ressourcen. Es gibt bestimmt viele Therapeuten, die ihren Weg ein wenig anders gehen würde, gäbe es diese Barriere (neben vielen anderen) nicht.


mio
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Beitrag So., 22.01.2017, 12:33

Sunna hat geschrieben:Einen hohen Stundensatz kann ich gut verstehen, wenn die Aus- und Fortbildungen dahinter entsprechend wertvoll sind.
Ich finde es schwierig, wenn Therapeuten so an ihre Aufgabe rangehen, denn es wird von vorne herein in Kauf genommen, dass finanziell nicht so gut gestellte Patienten das Nachsehen haben. Und gerade bei Psychotherapie können ja sehr regelmässige und auch viele Behandlungseinheiten erforderlich sein.

Meine Therapeutin muss ihre regelmässigen Fort- und Weiterbildungen und ihre Supervision auch finanzieren, aber sie verlangt dennoch auch von Selbstzahlern nur einen angemessenen und nicht völlig überhöhten Satz. In Bezug auf Kassenpatienten ist der Satz ja eh festgelegt.

Mich persönlich würde das wohl abschrecken, selbst wenn ich es mir leisten könnte, da es ja auch ein Menschenbild aufzeigt, welches dahinter steht.

Was anderes ist es für mich, wenn ein Therapeut mit Methoden arbeiten möchte, die nicht offiziell anerkannt sind, aber das ist ja ein eben ein anderes Thema. Und auch ein solcher sollte sich für meine Begriffe an den üblichen Sätzen orientieren und nicht zu weit davon abweichen.

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