Verworrenes Gerüst um die Gunst der Anderen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Garfield
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Verworrenes Gerüst um die Gunst der Anderen

Beitrag Fr., 11.07.2014, 20:09

Es ist mein erster Post hier und ich habe da direkt eine Sache dir mir auf den Nägeln brennt, worauf ich eine Antwort für mich brauche oder sogar eine andere Sichtweise.Es geht um meine sozialen Kontakte. Ich schildere am besten mal eine erlebte Situation: Ich komme in die berufliche Reha und befinde mich mit vielen neuen Gesichtern im Raum. In den ersten Tagen haben einige schon Kontakte geknüpft und sich näher miteinander verständigt. Ich habe damit folgendes Problem. Ich kann nicht so recht Kontakte knüpfen, da ich ein misstrauisches und falsches Bild in meinem Kopf habe. Mir kommen dann Gedanken wie zb. man redet über mich wenn ich was sage oder was werden die von mir denken. Ich kann mich schwer in Gruppen einfinden und kapsele mich dadurch noch mehr ab.Wenn ich dann wirklich einmal den Entschluss gefasst habe und Kontakte knüpfen möchte dann reagiere ich überschwenglich und tue alles um zu Gefallen. Meist wenden sich dann auch wieder die meisten ab und ich bleibe für mich.Ich würde mir wünschen ich könnte normal damit umgehen. Wenn ich dann zu einem Menschen vertrauen gefasst habe, bin ich am liebsten nur mit dem einen Menschen zusammen und klammere dann sehr stark , ich idealisiere Ihn.Und wenn in der nächsten Gruppenarbeit die Möglichkeit nicht gegeben ist mit Ihm zusammenzuarbeiten, dann fange ich an mir die Gespinnste zurecht zu legen. Habe ich was falsches gesagt oder gemacht. Ich will sprichwörtlich die Person am liebsten für mich ganz alleine und wenn das nicht geht , bin ich auf dem Rückzug. Ich habe das Gefühl ich werde nicht wahrgenommen , oder laufe nur mit. Stehe aber nicht im Mittelpunkt sowie manch anderer der keine Probleme mit sozialen Kontakten hat. Kann mir jemand helfen dieses verworrene Gerüst etwas zu lösen?

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wind of change
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Beitrag So., 13.07.2014, 17:22

Hallo Du
hab jetzt endlich beschlossen, mich auch hier anzumelden, schön, dass Du auch hierhergefunden hast

Zuerst möchte ich gerne was allgemeines sagen:
Ich hab schon oft, besonders wenn es mir (sehr) schlecht ging, hier in dieses Forum reingeguckt, was mir gerade auch dann viel Kraft und Trost gegeben hat. Dafür vielen Dank allen !
Trotzdem habe ich immer wieder gezögert, mich anzumelden...
Der Grund, warum ich es jetzt dann doch endlich getan habe ist....
1. dass es mir im Moment recht gut geht, ich also glaube, dass es aufwärts geht und auch gerne andere daran teilhaben lassen will und mögliche Hilfestellung geben will,
dann: warum gerade jetzt ?
Tja, ich habe heute einen ganz süssen Film im TV gesehen: "Tiggers großes Abenteuer", kindisch, mögen jetzt vielleicht einige denken.... Handlung: Tigger sucht seine Familie, die nicht da ist und findet sie einfach nicht....währenddessen versuchen seine Freunde, ihn aufzumuntern, aufzubauen, mühen sich ab für ihn, suchen ihn, als er in Gefahr ist und geraten dadurch selber in Gefahr. Aber Tigger registriert das eigentlich gar nicht so richtig, läuft ein bißchen "wie blind" durch die Gegend. Zuletzt sagen ihm seine Freunde, dass die Freunde doch seine Familie seien und natürlich gibt es ein Happy End
Da hab ich gedacht, die Story ist eigentlich keine "Fantasy-Story", sondern so geht es wahrscheinlich vielen Menschen: sie suchen irgendwas (vielleicht auch bei den "falschen" Personen) und merken gar nicht, wie sich evtl. andere Personen um sie bemühen.
Nur mal als Anregung

Tja, jetzt hab ich also hier in dieses Forum mal wieder reingeguckt und habe Deinen Beitrag entdeckt, Garfield Dein Name Garfield hat mich auch gleich angesprochen, ich fand Garfield immer cool

... tja, Gedanken darüber, was andere von mir denken, hab ich mir auch immer sehr viel gemacht....da kommt ein richtiges "Kopfkino" zustande... "Stör ich jetzt, wenn ich mich zu der Gruppe stelle..nerve ich... denkt der andere vielleicht, dass ich ihn dann "anmachen" will (und diese "Blöße" wollte ich mir ja auf keinen Fall geben, wo er doch schon vergeben war, hab mich dann also im Hintergrund gehalten)" und wenn ich mich dann zurückgezogen hab, der Gedanke "Ich will aber auch nicht, dass die anderen denken, ich wär nicht freundlich oder stur oder ....." Folge: die totale Verunsicherung ! Ich war mal in einer Selbsthilfegruppe und da meinte eine: "In meinem Kopf geht es zu wie im Hauptbahnhof" und so war es bei mir auch wohl !

Jetzt hab ich mir mal ein paar Gedanken gemacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass die anderen eigentlich auch nur "mit Wasser kochen", heisst, viele, die vielleicht selbstsicher erscheinen, sind es in Wirklichkeit nicht. Und na ja: Über ein Lächeln (z.B.) freut sich eigentlich jeder, das hab ich selber erlebt
Heisst also: im Grunde hab ich mir viel zu viele Gedanken UM MICH gemacht, die Gedanken kreisten eigentlich nur um mich: Wie komme ICH an, was denkt der andere ÜBER MICH, mach ICH MICH lächerlich etc. ? Heisst auch, die anderen innerlich auf ein Podest gestellt: "Die sind selbstsicher, toll, können alles und ICH bin absolut blöd". Stimmt das ? NEIN, die anderen sind genauso bedürftig wie ich, können es vielleicht nur besser verbergen.

Dazu passt dann auch, Garfield, das Du dann den anderen idealisierst und alles versuchst, damit Du ihm gefällst.
Die anderen sind NICHT BESSER als Du, mach Dich bitte nicht abhängig vom Wohlgefallen anderer ! Du wirst enttäuscht werden ! Statt dessen BLEIB BEI DIR !
Das wäre dann auch wohl eine andere Form von "Egoismus" (gesünder, sag ich mal) -> für sich selber sorgen, die Wahrheit sehen (dass der andere nicht besser oder fähiger oder .... ist) statt sich zu fragen: Wie komme ICH an, reden die Leute über MICH (was ich auch oft gedacht habe, und um ehrlich zu sein: ja, es wird immer Leute geben, die über einen reden, jeder über jeden, das IST so), was denken die von MIR (die "ungesunde" Form von Egoismus, sag ich mal).

Das ist es, was mir dazu einfällt. Würd mich über eine Antwort freuen

Liebe Grüße

Wind of change
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Garfield
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Beitrag So., 13.07.2014, 18:51

Hallo zurück

Ohja habe ich mir gedacht, Bahnhof ist der richtige Begriff. Das denke ich auch ganz oft von mir und meinem Kopf. Ich mache mir deshalb auch wieder um dieses Thema wieder Gedanken, weil es warscheinlich ganz bald wieder sehr aktuell sein wird. Ich habe letztes Jahr die berufliche Reha abbrechen müssen aufgrund meines desolaten psychischen Zustand. Mittlerweile geht es wieder sehr stark bergauf und mir geht es auch besser momentan , so wie dir:)

Meine Gedanken kreisen tatsächlich sehr oft meist nur über mich , das muss ich ehrlich zugeben.Ob es das Berufliche oder auch das Private betrifft. Manchmal hatte ich bis jetzt sogar ganz oft die Angst abgelehnt zu werden, sodass ich erst manche Stelle/Aufgabe garnicht angetreten habe und sämtliche Gründe gesucht habe nicht dorthin zu müssen. Ganz oft ist mir mein Kopf im Weg und ich fühle mich sehr schnell verletzt und angegriffen, sodass ich sehr schnell den Rückzug antrete. Auch wenn nur ein Gesichtsausdruck oder das Verhalten mir dies signalisiert. Meine Therapeuten sagt auch immer, es ist meist garnicht so.Ich habe ein falsches Selbstbild und meist auch ein falsches Bild von andren.
Es sind nur Menschen , machen warscheinlich diesselben normalen Dinge wie ich auch. Wie du schon sagst, es wird nicht mit Zauberwasser gekocht.
Klar, verstehe das auch , aber was machst du, bzw hast du gemacht um dir ein anderes Selbstbild oder ein anderes Bild deines Gegenübers ohne Misstrauen anzueignen? Ich habe Schwierigkeiten dies auch genau in der Situation anzuwenden, in der ich es brauche. Es ist tatsächlich die Praxis die mir in dieser Situation fehlt.

Ich finde es toll, dass Du dir soviel Zeit genommen hast mir auf den Post zu antworten

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wind of change
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Beitrag Mo., 14.07.2014, 16:55

Liebe Garfield,

danke für Dein Danke dafür, dass ich mir Zeit genommen habe, auf Deinen Post zu antworten
Das mach ich gerne, sowas gibt (endlich!) meinem Leben einen Sinn !

Du sagst, dass Du manchmal bis jetzt sogar ganz oft die Angst davor hast, abgelehnt zu werden, so dass Du erst manche Stelle / Aufgabe erst gar nicht angetreten hast.

Das kann ich gut verstehen !

Das war bei mir auch einer der Gründe, warum ich so lange gezögert hab', mich hier anzumelden.
Das klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich beschränkt:
Ich hab z. B. öfter gelesen, dass "Neuankömmlinge" hier von anderen sehr freundlich willkommen geheissen wurden.
Aber wohl nicht alle.
Dann kam bei mir die Angst hoch, wie ich mich vielleicht fühlen würde, wenn ich hier nicht besonders willkommen geheissen werde: "Hab ich was falsch gemacht ? ....Bin ich hier in diesem Thread unerwünscht ? ......Wusst ich ja, ich störe nur, bin eben zu nichts zu gebrauchen .....". Ich weiss, ziemlich, na ja ....strange, aber so hab ich gefühlt.
Und dann auch die Angst, dass mir hier ja auch einige so einiges "an den Kopf knallen" könnten. Das hätte ich möglicherweise nicht ausgehalten, dann hätte ich mich total frustriert zurückgezogen und wäre wahrscheinlich völlig am Ende gewesen, und diese Option, hier reinzugucken zum Trost / zur Hilfe / zur Auferbauung wäre damit auch irgendwie gestört gewesen.
Und dann habe ich auch gedacht, ich weiss auch keine Lösung. Was soll ich dann noch so "schlau" daherreden ?

DU HAST Dich aber hier angemeldet und dazu noch einen eigenen Thread eröffnet.
Da kannst Du Dir ja schon mal auf die Schulter klopfen !
In dem Sinne bist Du NICHT aus Angst vor Ablehnung geflüchtet oder hast etwas gar nicht erst angefangen !!
Im Gegenteil (würd jetzt gern so ein Symbol "klatschende Hände" hier reinsetzen, weiss aber nicht, wo ich die Symbole herkriegen soll ......?)

Sehr schnell verletzt und angegriffen, sodass ich sehr schnell den Rückzug antrete, fühl(t)e ich mich auch.
Ich versuche jetzt mittlerweile aber, Gedanken, die dann kommen, wie z. B. "was will der / die mir damit sagen ? Ist doch bestimmt jetzt ne blöde Anspielung auf dies oder das !?..." erst mal innerlich zur Seite zu schieben und mich auf das Positive im Anderen zu konzentrieren.
Ich hab gestern z.B. ein Video zugesandt gekriegt, wo erst diese Gedanken kamen wie "Will die auf irgendwas anspielen ? Mich hintenrum blöd anmachen.....?", dann aber das Video zuende geguckt und dann stand da zuletzt "Bitte sende dieses Video an alle tollen Personen (Frauen) weiter", heisst wohl, sie hat auch diesen Hinweis gelesen, als sie das Video gekriegt hat und mir's dann zugesandt !
Ich glaube, oft ist es auch einfach nur Gedankenlosigkeit vom anderen, wenn er irgendwas sagt, was Dich / Uns möglicherweise verletzt und es war gar nicht wirklich seine oder ihre Absicht, uns zu verletzen.

Ich will mir aber auch nichts vormachen und ja, es wird auch wohl immer wieder vorkommen, dass mich wirklich jemand "blöd anmachen" will, sich lustig macht, usw.
Klar, das tut dann weh.
Ich könnte mir dann aber auch sagen: "Ha, der ist also auch nicht Mr. oder Mrs. Perfect. Macht auch Fehler. Bin ich also nicht die Einzige !"
Oder kann mir auch denken, der hat's wohl irgendwie nötig (und das IST dann auch wohl so) und dann kann er mir eigentlich auch fast ! schon wieder leid tun !

Ich glaube, oft sind die Leute auch einfach so "muffelig drauf", aus ganz anderen Gründen (Stress bei der Arbeit oder Zuhause, Frust, weil er / sie sich irgendwie "übergangen" fühlt (im Job oder auch sonst)) und das hat dann eigentlich ÜBERHAUPT nichts mit uns zu tun.
Ich hab es, ganz ehrlich gesagt, auch schon selber an mir erlebt, dass ich manchmal sowas von angespannt war oder auch voller Wut (über meine Lebensumstände etc.), dass ich wahrscheinlich auch ein ziemlich "düsteres" Gesicht gemacht hab und nicht "mit der Zange anzupacken" gewesen wäre, wenn mich nur irgend jemand angesprochen hätte. Und ich glaube, ich bin nicht die einzige, der es so geht.
Letztendlich war ich völlig verzweifelt, down und depressiv, weil ich mir EIGENTLICH nur ein bisschen Zuspruch und Trost gewünscht hab, hab gar nicht "geschnallt", dass das wahrscheinlich ziemlich abschreckend gewirkt hat, mir stattdessen gedacht: "was haben die denn (dass ich z. B. über meine Lebensumstände geschimpft hab), ist doch nicht gegen die !!!" Bis ich mir dann endlich eingestanden hab, dass das wahrscheinlich wirklich ziemlich abschreckend war.
Die Leute waren und sind also genauso bedürftig wie ich in dem Sinne, dass es wohl keiner ertragen kann, irgendwie "blöd" behandelt zu werden.

(Fortsetzung folgt)
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wind of change
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Beitrag Mo., 14.07.2014, 16:58

(Fortsetzung:)

Was ich gemacht habe, um mir ein anderes Selbstbild oder ein anderes Bild meines Gegnübers ohne Misstrauen anzueignen ?
Ich habe für mich selber festgestellt, dass in (fast) jeder Kritik, auch wenn sie hart ist oder sogar "bösartig" gemeint ist, zumindest ein Fünkchen Wahrheit steckt.
Das heisst, ganz ehrlich vor mir selber sein.
Das war und ist schon teilweise ziemlich hart.
Und ich gebe gerne zu, dass ich das alleine niemals geschafft hätte und wahrscheinlich daran kaputtgegangen wäre.
Jetzt denkst Du vielleicht, "wow, da scheint sie ja einen tollen Freund oder eine tolle Freundin zu haben .... hab ich aber leider nicht ! ......"

Ich hatte eigentlich ursprünglich vor, Dir so zu antworten:
"Du hast mich ganz direkt gefragt (und das ist gut so !), was ich gemacht habe, um mir ein anderes Selbstbild oder ein anderes Bild meines Gegnübers ohne Misstrauen anzueignen.... und deshalb will ich Dir auch ganz direkt antworten ....... trotz meiner A N G S T...... ha..da ist sie wieder, die Angst, dass der andere vielleicht denken könnte, ich sei naiv oder leichtgläubig oder "von gestern" oder "spießig" oder "piefig" oder ......oder .......
Ich habe (vor allem in der Not) immer wieder zu Gott geschrien und er hat mir immer wieder geholfen, mich immer wieder "aus dem Schlammloch" gezogen.....
jetzt könnten einige denken 'Oh ne, was ist das denn, noch so ne 'Predigerin', das hat mir jetzt aber echt noch gefehlt' oder auch 'hab ich schon probiert, bringt mir nichts' .....Ich hatte auch immer wieder Rückschläge und kann und wage es nicht auszuschließen, dass auch noch Rückschläge kommen werden. Aber immerhin ist es jetzt ein Ab UND Auf und ohne dem (Gott) wäre ich schon längst GANZ wo anders (völlig am Ende).
Hab also gelernt, nicht aufzugeben und zu versuchen, mich NICHT unterkriegen zu lassen.
Und es klappt immer besser !
'Klar', könnte man jetzt denken, 'einige haben einen besseren Draht, andere nicht und dazu gehöre ich !'
Ich bin aber sicher, wer ganz ernst und ehrlich nach Gott sucht und ruft, der wird auch "erhört" werden und ihm wird geholfen werden (so wie mir) ! Aber wichtig: NICHT AUFGEBEN !!!!! Und EHRLICH sein vor Gott ! Ich habe auch schon geschimpft mit Gott, und frag nicht wie ! Da wären die meisten meiner Mitmenschen wahrscheinlich schon längst geflüchtet oder hätten mir nen Vogel gezeigt !
Vielleicht denken jetzt welche, ist mir alles zu spießig und piefig, ich kenne aber z.B. 'Hardrocker', bei denen würde "Otto-Normalbürger" nicht im Traum daran denken, dass sie lammfromm (im wahrsten Sinne des Wortes) sind ! Hab auch entdeckt, dass viele (sehr erfolgreiche) Popsongs auch eigentlich davon handeln (wie z. B. "Heal the world" oder "Man in the mirror" von Michael Jackson, "Sing Hallelujah" (Dr. Alban), oder auch Marius Müller Westernhagen ("Engel, lass die Zeit still stehen" als Beispiel) und ... ja, nicht zu vergessen, Xavier Naidoo, z.B. "Dieser Weg wird kein leichter sein" - super erfolgreich und ganz modern !
Bin vor ein paar Tagen sogar auf das Lied "Frozen" gestossen, was meine Situation (auch) betrifft....hätt ich vorher, ehrlich gesagt, nie gedacht, dass mich mal ein Lied von Madonna so ansprechen würde..... und erlebe auch sonst gerade in letzter Zeit immer wieder unglaubliche Sachen, wo ich dann denke, ...so viel... das kann jetzt kein Zufall sein !

Oh je, jetzt hab ich wieder so viel geschrieben..... Sorry !

Freue mich auf eine Antwort !

Liebe Grüße

Wind of Change
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MissX
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Beitrag Di., 15.07.2014, 22:33

Ich denke, dass dir irgendeine Person oder mehrere in deinem Leben irgendwann mal eingetrichtert haben, dass du nicht gut genug bist, nicht richtig o. ä.

Vielleicht wurdest du nicht richtig wahrgenommen oder nicht so wie du es gebraucht hättest.

Das verankert sich tief in einem.

Das Bild, was du von dir selbst hast, überträgst du auf die ganze Welt.
Garfield hat geschrieben:ch kann nicht so recht Kontakte knüpfen, da ich ein misstrauisches und falsches Bild in meinem Kopf habe. Mir kommen dann Gedanken wie zb. man redet über mich wenn ich was sage oder was werden die von mir denken
Ja, das ist wie eine "Stimme" im Kopf, die dich warnen will, die dich vor Verletzungen schützen will. Soweit so gut. Aber sie übertreibt da ziemlich stark. Außerdem kommt sie aus der Vergangenheit und vergisst oft, dass es heute anders sein kann.
Ich würde dir als ersten Schritt raten, nicht zu sehr auf diese Stimme zu hören. Also sie nicht zu verdrängen (letztendlich will sie dir ja helfen), aber es zwingt dich letztendlich niemand dich dieser "Stimme" absolut zu unterwerfen, wenn und das nicht willst. Höre ihr zu, aber dann entscheide, was du tun willst.

Weil du zu sehr auf diese Stimme hörst, brauchst du als Gegenpol dann natürlich sehr stark die Bestätigung von anderen und klammerst dich daran fest. Oder du versuchst deine Unzulänglichkeitsgefühle die daraus resultieren mit der Überschwenglichkeit auszugleichen.

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Garfield
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Beitrag Mi., 16.07.2014, 19:08

Huhu Wind of Change,
da hast du dir aber mächtig was zusammen geschrieben, so ein langer Post
So ein Forum bietet mir immer die Möglichkeit anonym zu sein, wenigstens für den Moment in dem ich hier bin. Ohne die besagten Vorurteile und dem Misstrauen in andere. Das gibt mir schon ein bisschen Kraft und den passenden Ruck hier etwas zu schreiben.
Ich weiss es theoretisch zumindest, dass nicht alle Angriffe die ich warnehme auch welche sind. Praktisch siehts da leider anders aus.
Aber Angriffe die dann wirklich auch welche sind nehmen mich mit und beschäftigen mich sehr lange. Die Frage spukt im Kopf herum, ist das wirklich so, oder hat er es wirklich ernst gemeint. Meist ist dann die Meinung andrer auch bald meine Meinung über mich. So drehe ich mich nunmal ständig im Kreis.
Na klar, da gebe ich dir recht, die meisten meinen es auch nicht so. denn auch andre Menschen haben Stress , Probleme etc. Vielleicht denke ich in diesem Moment zu sehr an mich und beschäftige mich zu sehr damit und bin mehr und mehr mit meinen eigenen Dingen beschäftigt , anstatt zu fragen was los ist.

Es ist sehr schön zu lesen, dass du den Anker gefunden hast, und der dir die nötige Kraft gibt, dass ein oder andere durchzustehen.Gott gibt mir leider nicht allzuviel. Ich bin nicht gläubig, aber auch wenn ich gläubig wäre , wäre ich stellenweise mehr als enttäuscht von dem was zur Fügung gehört. Ich habe Menschen gehen lassen müssen, für die es einfach noch nicht eine menschliche Zeit gewesen ist von uns zu gehen. Es sind Sachen passiert, da würde ich noch nicht mal mehr mit dem Gott sprechen wollen, wenn er für das ein oder andre verantwortlich gewesen ist.
Ich glaube an etwas was da ist, aber es ist nicht Gott.
Was die Musik angeht , da kann ich dir nur zustimmen. ich verbinde sehr viel mit einigen Musikstücken, besonders mit dem Interpret Herbert Grönemeyer. Es gibt Lieder die fangen mich auf, lassen mich nachdenklich sein oder drücken genau das aus was ich fühle. Diese Lieder helfen mir in gewissen Situationen unheimlich und lassen aber auch so manch schöne Erinnerung wieder aufleben.

Man sagt ja immer man ist des eigen Glückes Schmied, wenn man mit sich im Reinen ist, dann kommt auch mal ein Positiver Zufall auf den nächsten:)
Ich wünsche Dir eine schöne restliche Woche mit viel Sonnenschein

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Krang2
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Beitrag Mi., 16.07.2014, 19:18

@Garfield,
Wenn die Gefahr besteht, daß du Leute, die du magst, zu sehr vereinnahmst, kannst du das mal bei einer Bekanntschaft auch direkt sagen, daß er dich ruhig darauf hinweisen soll, wenn du so ein Verhalten zeigst. Solche Rückmeldungen sind hilfreich, weil man selbst es oft erst zu spät bemerkt (an negativen Reaktionen der anderen).

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Garfield
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Beitrag Mi., 16.07.2014, 19:21

Hallo MissX,

ohja das mit dem eintrichtern war zwar nicht direkt ,aber Du hast recht es gab immer Situationen in denen ich oder das was ich tat nicht gut genug war überwiegend im privaten Bereich.
Situationen in denen ich hätte beachtet werden wollen und das nicht nur beiläufig , die gab es auch mehr als genug, in der Schule, auf Arbeit usw.
Dass was ich ausstrahle , wie ich mich fühle , wie ich mich gebe, dass trifft immer wieder auf mich zurück. Fühle ich mich gut, dann läuft es auch gut. Zumindest eine ganze Weile, aber nie wirklich konstant. Meist kommt dann schon wieder das nächste Unangenehme , wo ich am liebsten wieder mich verkriechen würde und dementsprechend das auch ausstrahle.
Mein Selbstbild ist extrem stark verschoben und diese "Stimme" hat in Situationen in denen ich mich nicht gut fühle Überhand.Leider bin ich immer wieder in mein altes Muster zurückgefallen und mir ist es selten bis garnicht gelungen, meiner Stimme auch mal zu wiedersprechen.
Ich fühle mich meist wie in einem Tunnel und alles andere , wie zb. Selbstvertrauen , Stärke zählt auf einmal nicht mehr. Es ist immer der gleiche Mechanismus. In diesem Moment ist einfach alles nur noch negativ beladen und ich übernehme Meinungen anderer als meine Eigene, auch wenn diese zum Teil nur ein Funken Wahrheit besitzen. Ich sehe meist nur das Negative.
Ich muss lernen die Entscheidung zu treffen , was ich machen möchte, denn zuhören kann ich meiner Stimme bis heute immer sehr gut:)

Ich danke Dir für deine Antwort und den wirklich guten Hinweis mir klar zumachen, dass es nur die Entscheidung ist, was ich draus mache.

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Garfield
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Beitrag Mi., 16.07.2014, 19:26

@ Krang2
vor diesem Informieren, besteht schon die grösste Angst. Ich will nicht gleich an die kleine Glocke hängen, dass ich irgendwie ein Problem habe zu aufdringlich zu sein. Gerade aus Angst davor, derjenige fühlt sich gleich in irgendeiner Art und Weise bedroht von mir. Klar hast du sicherlich recht, dass das informieren bei etwas längeren Kontakten durchaus sinnvoll ist,man will ja niemanden auf den Keks gehen. Doch ich glaube, sei es dass ich zu überschwenglich bin oder direkt sage, stopp mich falls ich zu sehr klammere . Kommt gefühlsmässig auf das selbe herraus, Ablehnung.

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