Mitleid mit Eltern verhindert wirklichen 'Kontakt'
Mitleid mit Eltern verhindert wirklichen "Kontakt"
Hallo Forum!
In diesem Thread geht es um die Beziehung zu meinen Eltern.
In der Kindheit haben mich meine Eltern quasi mehr oder weniger emotional "allein gelassen" und ich habe gelernt alles mit mir selbst auszumachen. Also das bedeutet, ich habe niemals Gespräche mit meinen Eltern geführt, bei denen ich mich ihnen in irgendeiner Form nah gefühlt habe.
Dann später wollte ich immer diese Nähe herstellen, wurde aber immer wieder enttäuscht, weil es nicht funktionierte, es lag wohl dann an mir und meinen Eltern. Meine Eltern sind zwar nett, höflich, freuen sich, wenn ich sie besuche usw. Aber es bleibt alles auf Distanz. Ok, heute bin ich erwachsen, da ist das wohl auch normal.
Diese ganze Beziehung zu meinen Eltern hat mir extrem weh getan und tut mir eigentlich immer noch weh. Ich bin ja auch jeden Tag mit den Konsquenzen daraus konfrontiert. Ich konnte vor der Therapiebeginn keinem einzigen Menschen vertrauen und zu keinem einzigen Menschen Nähe aufbauen. Und ich muss immer noch daran arbeiten, damit ich einfach das Leben leben kann, was ich mir als normales und gutes Leben vorstelle. Was bei manchen Menschen mehr oder weniger automatisch geht, z. B. Freundschaften schließen, Beziehungen führen ... ist für mich von der ersten Sekunden an mit Arbeit verbunden und war am Anfang sehr belastend, das zu verändern. Was sich aber gebessert hat. Aber ich bin im Alltag leider ständig mit meinen Defiziten konfrontiert und werde deshalb immer wieder an dieses Thema erinnert.
Irgendwann fand ich es besser, wenn ich es aufgebe, ständig diese Nähe zu meinen Eltern zu suchen.
In der Therapie habe ich das auch besprochen und ich denke, es wäre gut, wenn ich mal mit meinen Eltern reden würde. Also ihnen nicht für irgendwas die Schuld geben, aber ich würde gern ihr Verhalten verstehen, um damit abschließen zu können und mich nicht immer wieder zu fragen, warum es diese extreme Distanz zwischen mir und meinen Eltern gibt. Es liegt natürlich auch an ihrer eigenen Kindheit, wo es quasi genauso war.
Also ich möchte wenigstens ein einziges Gespräch mit meinen Eltern beginnen. Und dann sehen, was passiert. Meine Eltern werden sich nie ändern, aber ich denke, sie würden schon mit mir reden, wenn ich sehr aktiv das Gespräch leite und in Gang halten würde.
Aber das Problem ist, dass ich ein ganz extremes Mitleid mit ihnen habe.
Also, sie tun mir immer leid, kommen mir vor wie "kleine Kinder", die doch gar nichts für ihr Verhalten können. Ich habe ganz extrem das Gefühl, dass ich meine Eltern schützen muss, weil sie zu "schwach" sind für ein richtiges Gespräch zwischen erwachsenen Menschen auf Augenhöhe. Ich habe auch das diffuse Gefühl, dass etwas schreckliches passiert, wenn ich dieses Gespräch führe.
Wenn ich sie besuche, versuche ich immer wieder ein Gespräch anzufangen, aber ich schaff es einfach nicht. Klar, ich muss das sowieso allein hinkriegen.
Warum ich das dann hier schreibe?
Ich wollte eigentlich nur ganz allgemein wissen, ob es Menschen gibt mit ähnlichen Erfahrungen. Also so eine extreme Distanz zu den Eltern, so dass wirkliche Nähe nicht möglich ist und war. Und ob es eventuell bei euch auch irgendwelche Konsequenzen im Alltag gibt, die daraus resultierten etc.
Viele Grüße
Lil
In diesem Thread geht es um die Beziehung zu meinen Eltern.
In der Kindheit haben mich meine Eltern quasi mehr oder weniger emotional "allein gelassen" und ich habe gelernt alles mit mir selbst auszumachen. Also das bedeutet, ich habe niemals Gespräche mit meinen Eltern geführt, bei denen ich mich ihnen in irgendeiner Form nah gefühlt habe.
Dann später wollte ich immer diese Nähe herstellen, wurde aber immer wieder enttäuscht, weil es nicht funktionierte, es lag wohl dann an mir und meinen Eltern. Meine Eltern sind zwar nett, höflich, freuen sich, wenn ich sie besuche usw. Aber es bleibt alles auf Distanz. Ok, heute bin ich erwachsen, da ist das wohl auch normal.
Diese ganze Beziehung zu meinen Eltern hat mir extrem weh getan und tut mir eigentlich immer noch weh. Ich bin ja auch jeden Tag mit den Konsquenzen daraus konfrontiert. Ich konnte vor der Therapiebeginn keinem einzigen Menschen vertrauen und zu keinem einzigen Menschen Nähe aufbauen. Und ich muss immer noch daran arbeiten, damit ich einfach das Leben leben kann, was ich mir als normales und gutes Leben vorstelle. Was bei manchen Menschen mehr oder weniger automatisch geht, z. B. Freundschaften schließen, Beziehungen führen ... ist für mich von der ersten Sekunden an mit Arbeit verbunden und war am Anfang sehr belastend, das zu verändern. Was sich aber gebessert hat. Aber ich bin im Alltag leider ständig mit meinen Defiziten konfrontiert und werde deshalb immer wieder an dieses Thema erinnert.
Irgendwann fand ich es besser, wenn ich es aufgebe, ständig diese Nähe zu meinen Eltern zu suchen.
In der Therapie habe ich das auch besprochen und ich denke, es wäre gut, wenn ich mal mit meinen Eltern reden würde. Also ihnen nicht für irgendwas die Schuld geben, aber ich würde gern ihr Verhalten verstehen, um damit abschließen zu können und mich nicht immer wieder zu fragen, warum es diese extreme Distanz zwischen mir und meinen Eltern gibt. Es liegt natürlich auch an ihrer eigenen Kindheit, wo es quasi genauso war.
Also ich möchte wenigstens ein einziges Gespräch mit meinen Eltern beginnen. Und dann sehen, was passiert. Meine Eltern werden sich nie ändern, aber ich denke, sie würden schon mit mir reden, wenn ich sehr aktiv das Gespräch leite und in Gang halten würde.
Aber das Problem ist, dass ich ein ganz extremes Mitleid mit ihnen habe.
Also, sie tun mir immer leid, kommen mir vor wie "kleine Kinder", die doch gar nichts für ihr Verhalten können. Ich habe ganz extrem das Gefühl, dass ich meine Eltern schützen muss, weil sie zu "schwach" sind für ein richtiges Gespräch zwischen erwachsenen Menschen auf Augenhöhe. Ich habe auch das diffuse Gefühl, dass etwas schreckliches passiert, wenn ich dieses Gespräch führe.
Wenn ich sie besuche, versuche ich immer wieder ein Gespräch anzufangen, aber ich schaff es einfach nicht. Klar, ich muss das sowieso allein hinkriegen.
Warum ich das dann hier schreibe?
Ich wollte eigentlich nur ganz allgemein wissen, ob es Menschen gibt mit ähnlichen Erfahrungen. Also so eine extreme Distanz zu den Eltern, so dass wirkliche Nähe nicht möglich ist und war. Und ob es eventuell bei euch auch irgendwelche Konsequenzen im Alltag gibt, die daraus resultierten etc.
Viele Grüße
Lil
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hallo Lil,
Teil meiner Problematik ist auch, dass ich in meinen Eltern keine adäquaten Gesprächspartner / Gegenüber zeitlebens gefunden habe. (Wobei hier auch negative Verhaltensstrukturen, insbesondere bei meinem Vater, hinzukommen.)
Wie ist denn der Kontakt zwischen Deinen Eltern? Sind diese denn untereinander mit ihren Kommunikationsverhalten zufrieden?
Insgesamt ist es so, dass sie, vermute ich, nur dieses Gesprächsverhalten erlernt haben - sie haben möglicherweise kein Potential, auf das sie zurückgreifen können, um mit Dir so zu reden, wie Du Dir das ersehnt - auch Deine Eltern haben dies nie erlernt, sowie Du Dir das später ja selbst mühsam erarbeitet hast.
Nur, wenn Deine Eltern untereinander miteinander zufrieden sind, ist möglicherweise ihre Motivation, ihre innere Bereitschaft nicht da, ein neues Kommunikationsverhalten zu ergreifen - eventuell haben sie auch nicht die Fähigkeit dazu: Sie haben möglicherweise früh gelernt, dass es für sie zu schmerzhaft ist, tiefer zu reden, in Tiefen vorzudringen. Eventuell haben sie erhöht negative Erfahrungen während/nach dem Krieg gemacht bzw. in der Familiengeschichte liegt so etwas verborgen? Welche Bildung haben sie? Sind sie eventuell eher handwerklich orientiert?
Teil meiner Problematik ist auch, dass ich in meinen Eltern keine adäquaten Gesprächspartner / Gegenüber zeitlebens gefunden habe. (Wobei hier auch negative Verhaltensstrukturen, insbesondere bei meinem Vater, hinzukommen.)
Wie ist denn der Kontakt zwischen Deinen Eltern? Sind diese denn untereinander mit ihren Kommunikationsverhalten zufrieden?
Insgesamt ist es so, dass sie, vermute ich, nur dieses Gesprächsverhalten erlernt haben - sie haben möglicherweise kein Potential, auf das sie zurückgreifen können, um mit Dir so zu reden, wie Du Dir das ersehnt - auch Deine Eltern haben dies nie erlernt, sowie Du Dir das später ja selbst mühsam erarbeitet hast.
Nur, wenn Deine Eltern untereinander miteinander zufrieden sind, ist möglicherweise ihre Motivation, ihre innere Bereitschaft nicht da, ein neues Kommunikationsverhalten zu ergreifen - eventuell haben sie auch nicht die Fähigkeit dazu: Sie haben möglicherweise früh gelernt, dass es für sie zu schmerzhaft ist, tiefer zu reden, in Tiefen vorzudringen. Eventuell haben sie erhöht negative Erfahrungen während/nach dem Krieg gemacht bzw. in der Familiengeschichte liegt so etwas verborgen? Welche Bildung haben sie? Sind sie eventuell eher handwerklich orientiert?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hallo biber!
Ja, meine Mutter hat einen Realschulabschluss und mein Vater war auf der Volksschule und hat sich dann im handwerklichen Bereich bis zum Meister etc. hochgearbeitet. Meine Mutter arbeitet aber nicht im handwerklichen Bereich. Ich bin allerdings die einzige, die in der Familie Abitur gemacht hat und studiert. Meinst du es hängt mit der Bildung zusammen?
Aber was ich eben insgesamt wirklich nicht verstehe. Wenn ich ein Kind habe, dann interessiere ich mich ja für das Kind. Für das, was erlebt, was es denkt, was es fühlt usw., weil es mir eben wichtig ist. Und das drücke ich unter anderem durch Kommunikation aus. Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wie man mehr oder wenig unbeteiligt neben einem Kind herleben kann. Das kann ich dann immer gar nicht glauben, dass das wirklich so war. Dann fange ich an, anmeiner Wahrnehmung zu zweifeln, weil ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Ich merke ja auch, dass ich meinen Eltern nicht gleichgültig bin (was dieses Verhalten ansonsten ja erklären würde). Sondern ich bin ihnen schon auf ihre Art irgendwie wichtig, denke ich.
Obwohl ich durch diese "Sprachlosigkeit" immer das Gefühl habe, ich bin ihnen nur in einer sehr oberflächlichen Art und Weise wichtig. Also nicht, das was mich wirklich als Mensch ausmacht, ist ihnen wichtig, sondern die oberflächliche Rolle als Tochter oder das was ich nach außen transportiere, reicht ihnen. Wie ich wirklich bin, dafür fehlt ihnen das Interesse.
Und ich versuche das immer und immer wieder nachzuvollziehen und komme zu keinem richtigen Ergebnis.
Wenn ich heute in einer Beziehung bin, merke ich, dass ich den Menschen wirklich kennen lernen will, so wie er wirklich ist. Und das geht ja nur indem man zumindest ab und zu, mal etwas tiefergehende Gespräche führt. Ich könnte mir niemals vorstellen, einfach so nebeneinandern herzuleben. Ok, durch meine Vergangenheit wird es jetzt gerade auch eher so, dass ich es in die andere Richtung übertreibe, denke ich. Ich habe ständig Angst, dass die Nähe, die ich aufgebaut habe, plötzlich verschwunden ist und ich die ganze Zeit extrem das Gefühl habe, ich muss aufpassen und dagegen steuern, damit das nicht passiert. Obwohl es unrealistisch ist, weil so schnell geht so etwas ja auch nicht verloren. Das kann dann natürlich auch etwas "nervend" für die beteiligte Person sein.
Aber wie kann man als Eltern sich jahrzehntelang mit so einer oberflächlichen Beziehung zu einem Kind zufrieden geben ohne ein einziges Mal wirklich dagegen zu steuern? Das will nicht in meinen Kopf rein. Und deshalb kann ich auch nicht aufhören darüber nachzudenken.
Man kann sich ja eigentlich denken, dass ein Kind auch mal Halt und Trost braucht, auch wenn es das ab einem bestimmten Punkt vielleicht nicht mehr so zeigt. Deshalb fühle ich mich auch irgendwie "schuldig", weil ich es bzw. mich eben nicht mehr gezeigt habe und meine Eltern dann natürlich erst recht keine wirkliche Kontaktmöglichkeit zu mir hatten. Auch wenn ich weiß, dass man einem kleinen Kind, da ja jetzt eigentlich keine Schuld geben kann.
Ich würde wirklich einfach gern mal diese Gedanken und Emotionen in Bezug auf meine Eltern aus meinem Kopf kriegen.
Nein, ich glaube nicht, also zumindest ist meine Mutter damit nicht zufrieden. Meine Eltern führen auch untereinander keine wirklichen Gespräche, denke ich. Oder zumindest nicht oft. Komischerweise beschwert sich darüber meine Mutter immer bei meinem Vater, dass er ja kaum mit ihr reden würde. Obwohl sie doch selbst auch nicht mit mir redet. Mein Vater redet dann teilweise wirklich gar nicht über bestimmte Dinge, weil er dies überflüssig findet. Manchmal probiert er aber, meiner Mutter gerecht zu werden und mehr zu sprechen.biber hat geschrieben: Wie ist denn der Kontakt zwischen Deinen Eltern? Sind diese denn untereinander mit ihren Kommunikationsverhalten zufrieden?
Meine Eltern sind in den 50ern geboren. Deshalb könnte es nur irgendwas in der Familiegeschichte sein.biber hat geschrieben: Eventuell haben sie erhöht negative Erfahrungen während/nach dem Krieg gemacht bzw. in der Familiengeschichte liegt so etwas verborgen? Welche Bildung haben sie? Sind sie eventuell eher handwerklich orientiert?
Ja, meine Mutter hat einen Realschulabschluss und mein Vater war auf der Volksschule und hat sich dann im handwerklichen Bereich bis zum Meister etc. hochgearbeitet. Meine Mutter arbeitet aber nicht im handwerklichen Bereich. Ich bin allerdings die einzige, die in der Familie Abitur gemacht hat und studiert. Meinst du es hängt mit der Bildung zusammen?
Ja, das stimmt wahrscheinlich. Früher konnte ich ja auch gar nicht anders, als nur sehr, sehr oberflächliche Gespräche führen. Obwohl ich dieses Verhalten jetzt schon gar nicht mehr richtig emotional nachvollziehen kann.biber hat geschrieben:auch Deine Eltern haben dies nie erlernt, sowie Du Dir das später ja selbst mühsam erarbeitet hast.
Aber was ich eben insgesamt wirklich nicht verstehe. Wenn ich ein Kind habe, dann interessiere ich mich ja für das Kind. Für das, was erlebt, was es denkt, was es fühlt usw., weil es mir eben wichtig ist. Und das drücke ich unter anderem durch Kommunikation aus. Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wie man mehr oder wenig unbeteiligt neben einem Kind herleben kann. Das kann ich dann immer gar nicht glauben, dass das wirklich so war. Dann fange ich an, anmeiner Wahrnehmung zu zweifeln, weil ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Ich merke ja auch, dass ich meinen Eltern nicht gleichgültig bin (was dieses Verhalten ansonsten ja erklären würde). Sondern ich bin ihnen schon auf ihre Art irgendwie wichtig, denke ich.
Obwohl ich durch diese "Sprachlosigkeit" immer das Gefühl habe, ich bin ihnen nur in einer sehr oberflächlichen Art und Weise wichtig. Also nicht, das was mich wirklich als Mensch ausmacht, ist ihnen wichtig, sondern die oberflächliche Rolle als Tochter oder das was ich nach außen transportiere, reicht ihnen. Wie ich wirklich bin, dafür fehlt ihnen das Interesse.
Und ich versuche das immer und immer wieder nachzuvollziehen und komme zu keinem richtigen Ergebnis.
Wenn ich heute in einer Beziehung bin, merke ich, dass ich den Menschen wirklich kennen lernen will, so wie er wirklich ist. Und das geht ja nur indem man zumindest ab und zu, mal etwas tiefergehende Gespräche führt. Ich könnte mir niemals vorstellen, einfach so nebeneinandern herzuleben. Ok, durch meine Vergangenheit wird es jetzt gerade auch eher so, dass ich es in die andere Richtung übertreibe, denke ich. Ich habe ständig Angst, dass die Nähe, die ich aufgebaut habe, plötzlich verschwunden ist und ich die ganze Zeit extrem das Gefühl habe, ich muss aufpassen und dagegen steuern, damit das nicht passiert. Obwohl es unrealistisch ist, weil so schnell geht so etwas ja auch nicht verloren. Das kann dann natürlich auch etwas "nervend" für die beteiligte Person sein.
Aber wie kann man als Eltern sich jahrzehntelang mit so einer oberflächlichen Beziehung zu einem Kind zufrieden geben ohne ein einziges Mal wirklich dagegen zu steuern? Das will nicht in meinen Kopf rein. Und deshalb kann ich auch nicht aufhören darüber nachzudenken.
Man kann sich ja eigentlich denken, dass ein Kind auch mal Halt und Trost braucht, auch wenn es das ab einem bestimmten Punkt vielleicht nicht mehr so zeigt. Deshalb fühle ich mich auch irgendwie "schuldig", weil ich es bzw. mich eben nicht mehr gezeigt habe und meine Eltern dann natürlich erst recht keine wirkliche Kontaktmöglichkeit zu mir hatten. Auch wenn ich weiß, dass man einem kleinen Kind, da ja jetzt eigentlich keine Schuld geben kann.
Ich würde wirklich einfach gern mal diese Gedanken und Emotionen in Bezug auf meine Eltern aus meinem Kopf kriegen.
Hallo Lil,
das was du schreibst kenne ich sehr gut. Bei mir ist es sehr ähnlich. Wobei ich schon eine ganze Weile gebraucht habe, um festzustellen, dass zwischen mir und meinen Eltern einfach echte Nähe fehlt.
Als mein Vater im Sterben lag, habe ich all meine inneren Widerstände überwunden und ihm einen Brief geschrieben, indem ich das alles angesprochen habe. Und er hat wirklich ganz toll reagiert. Auch wenn er dann relativ schnell gestorben ist und ein Neuanfang in dem Sinne nicht mehr wirklich möglich war, so bin ich doch sehr froh, dass ich das angesprochen habe.
Schlimmer ist es jetzt eigentlich bei meiner Mutter. Sie hat den Brief auch gelesen und weiß das alles jetzt eigentlich auch. Und eigentlich stehen wir uns auch nah (sehen uns regelmäßig, sie erzählt mir wie es ihr geht etc.), aber ich fühle diese Nähe einfach nicht. Ich denke, ich habe mein ganzes Leben lang gelernt, alles mit mir selbst auszumachen. Es ist jetzt einfach zu spät...
Diese Gefühle, die du beschreibst, dass deine Eltern dir Leid tun usw. kenne ich auch. Aber ganz ehrlich: Es ist die Verantwortung der Eltern, dem Kind Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen etc. zu vermitteln. Und wenn sie es nicht schaffen, dann haben sie halt auf dieser Ebene versagt.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur raten, das Gespräch mit deinen Eltern zu suchen. Egal was danach kommt (oder nicht kommt), es ist eine Last, die von dir abfällt.
Und ja, auch ich habe dadurch Probleme im Alltag. Es ist genau wie du schreibst, Nähe aufbauen, Beziehungen führen, Vertrauen in andere Menschen haben und so ist einfach sehr, sehr schwierig. Seit über drei Jahren knabber ich daran mit meinem Therapeuten.
das was du schreibst kenne ich sehr gut. Bei mir ist es sehr ähnlich. Wobei ich schon eine ganze Weile gebraucht habe, um festzustellen, dass zwischen mir und meinen Eltern einfach echte Nähe fehlt.
Als mein Vater im Sterben lag, habe ich all meine inneren Widerstände überwunden und ihm einen Brief geschrieben, indem ich das alles angesprochen habe. Und er hat wirklich ganz toll reagiert. Auch wenn er dann relativ schnell gestorben ist und ein Neuanfang in dem Sinne nicht mehr wirklich möglich war, so bin ich doch sehr froh, dass ich das angesprochen habe.
Schlimmer ist es jetzt eigentlich bei meiner Mutter. Sie hat den Brief auch gelesen und weiß das alles jetzt eigentlich auch. Und eigentlich stehen wir uns auch nah (sehen uns regelmäßig, sie erzählt mir wie es ihr geht etc.), aber ich fühle diese Nähe einfach nicht. Ich denke, ich habe mein ganzes Leben lang gelernt, alles mit mir selbst auszumachen. Es ist jetzt einfach zu spät...
Diese Gefühle, die du beschreibst, dass deine Eltern dir Leid tun usw. kenne ich auch. Aber ganz ehrlich: Es ist die Verantwortung der Eltern, dem Kind Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen etc. zu vermitteln. Und wenn sie es nicht schaffen, dann haben sie halt auf dieser Ebene versagt.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur raten, das Gespräch mit deinen Eltern zu suchen. Egal was danach kommt (oder nicht kommt), es ist eine Last, die von dir abfällt.
Und ja, auch ich habe dadurch Probleme im Alltag. Es ist genau wie du schreibst, Nähe aufbauen, Beziehungen führen, Vertrauen in andere Menschen haben und so ist einfach sehr, sehr schwierig. Seit über drei Jahren knabber ich daran mit meinem Therapeuten.
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Ich hatte keine Nähe zu meiner Mutter. Ich habe auch keine mehr gesucht, da ich per heute keine mehr will. Zu Anfang meiner Therapie habe ich das Gespräch mit ihr gesucht, jedoch schnell feststellen müssen, dass sie überhaupt nicht weiß wovon ich spreche.
Ich habe das Thema dann ruhen lassen und ich denke, dass es so vernünftig ist. Menschen die keinen Bedarf nach Nähe haben, leben diese Nähe auch nicht, weshalb sollten sie sich Gedanken darüber machen, wenn es für sie doch so passt und stimmig ist, wie es ist und ihnen nichts fehlt.
Ich denke mal für deine Eltern passt es ebenfalls so zu leben, sie arrangieren sich. Wollten sie neues leben, wäre schon längst einer ausgebrochen.
Wir müssen die anderen nicht auf Dinge hinweisen, die sie nicht intressieren, ihnen die Hand reichen, wenn sie wollen, das schon und dazu genügt Lil, wenn du nur eine Andeutung von deinem Anliegen deinen Eltern gegenüber machst. Wenn sie dich hören wollen werden sie das tun, ansonsten wirst du, so weh wie es tut, es beruhen lassen müssen, dass diese Menschen dich nicht begreifen und nur soweit Kontakt mit ihnen haben, wie du es tragen kannst und dich wohl fühlst.
Ich habe das Thema dann ruhen lassen und ich denke, dass es so vernünftig ist. Menschen die keinen Bedarf nach Nähe haben, leben diese Nähe auch nicht, weshalb sollten sie sich Gedanken darüber machen, wenn es für sie doch so passt und stimmig ist, wie es ist und ihnen nichts fehlt.
Ich denke mal für deine Eltern passt es ebenfalls so zu leben, sie arrangieren sich. Wollten sie neues leben, wäre schon längst einer ausgebrochen.
Wir müssen die anderen nicht auf Dinge hinweisen, die sie nicht intressieren, ihnen die Hand reichen, wenn sie wollen, das schon und dazu genügt Lil, wenn du nur eine Andeutung von deinem Anliegen deinen Eltern gegenüber machst. Wenn sie dich hören wollen werden sie das tun, ansonsten wirst du, so weh wie es tut, es beruhen lassen müssen, dass diese Menschen dich nicht begreifen und nur soweit Kontakt mit ihnen haben, wie du es tragen kannst und dich wohl fühlst.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
mich würd dieses gefühl des mitleids interessieren, das dich scheinbar davon abhält dein so gewünschtes gespräch auch tatsächlich mit der von dir gedachten konsequenz zu beginnen.
magst du das ein bißchen näher beschreiben?
magst du das ein bißchen näher beschreiben?
Speranza hat geschrieben:Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur raten, das Gespräch mit deinen Eltern zu suchen. Egal was danach kommt (oder nicht kommt), es ist eine Last, die von dir abfällt.
Ja, ich will das zumindest einmal versuchen, weil ich es sonst vermutlich bereue, wenn ich das nicht tue. Ich denke, wenn ich es einmal wirklich probiert hätte, dann müsste ich mich nicht immer fragen, was wäre wenn... Dann würde ich es wissen und müsste nicht mehr darüber nachdenken, dass ich irgendetwas tun muss.lemon hat geschrieben:und dazu genügt Lil, wenn du nur eine Andeutung von deinem Anliegen deinen Eltern gegenüber machst.
Also ich habe Mitleid mit ihnen, weil ich eben denke, dass sie vielleicht gar nicht in der Lage sind, dass so richtig zu erfassen und wie erwachsene Menschen mit mir zu besprechen (vllt unterschätze ich sie da aber auch). So dass man dann am Ende des Gesprächs oder mehreren Gesprächen für beide Seiten keine Verbesserung sondern eine Verschlechterung eintritt.ch123 hat geschrieben:mich würd dieses gefühl des mitleids interessieren, das dich scheinbar davon abhält dein so gewünschtes gespräch auch tatsächlich mit der von dir gedachten konsequenz zu beginnen.
magst du das ein bißchen näher beschreiben?
Meine Mutter verhält sich auch manchmal wie ein Kind und will absichtlich alles Negative gar nicht sehen und nicht darüber sprechen.
Sie tun mir dann leid, weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass meine Eltern mit ihrem Leben wirklich glücklich sind. Meine Mutter sagte früher auch mal, dass sie am liebsten schon unter der Erde liegen würde. Mein Vater sagte letztens, dass alles so trostlos sei.
Also ich sehe, meine Eltern da so, dass sie gefangen sind in diesen Strukturen und da auch nicht ausbrechen wollen, sich abgefunden haben. Denke aber nicht, dass sie damit so sehr glücklich sind. Und dann komme ich und mache alles noch viel schlimmer.
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich meine Eltern vielleicht vollkommen überfordere, dass ich irgendetwas in ihnen auslöse, was ich dann nicht mehr rückgängig machen kann.
Dass ich es nicht schaffe, diese Schuldsache da herauszulassen, dass sie sich vielleicht Vorwürfe machen. Dass sie selbst nicht in der Lage sind dann einen von mir poduzierten inneren Konflikt zu lösen. Mein Vater hatte schon mal einen Herzinfarkt vor mehreren Jahren, den er aber gut überwunden hat. Ich habe Angst, dass es sich vielleicht bei meinem Vater körperlich auswirkt (ich fühle mich schon schuldig am ersten Herzinfarkt).
Meine Befürchtung ist, dass ich etwas in meinen Eltern auslöse, was ihnen schadet.
Das Alles hält mich davon ab und macht es so schwer einen Anfang zu finden.
Natürlich ist es sowieso schwer, weil ich mit meinen Eltern nie geredet habe und jetzt plötzlich diese Grenze überschreiten will. Aber es ist eher das, was ich vorher geschrieben habe, was mich in der Vergangenheit davon abgehalten hat, mal einen Schritt auf meine Eltern zuzugehen, weil ich nicht weiß, was ich dann alles auslöse.
aber ist es dann nicht viel eher angst, die büchse der pandorra zu öffnen als mitleid?
angst davor, dass das gespräch eben nicht in dem reflektierten rahmen bleibt, den du dir zwar zutraust, der deinen eltern aber vielleicht nicht so zugänglich ist?! angst davor, dass du nicht das "kriegst" was du dir wünscht?! angst davor, dass es wunden bei deinen eltern zurücklässt, für die du dann verantwortlich fühlen könntest?
ist es angst, die du spürst? angst hat ja auch einen gewissen positiven faktor an sich. u.a. will sie uns auf ein risiko - auf was gefährliches aufmerksam machen.
mitleid les ich da jetzt gar nicht so viel raus? eher ein stück verständnis dafür, dass sie jetzt dort stehen wo sie stehen, und noch nicht, so wie du, dabei sind, durch harte manchmal auch schmerzvolle arbeit, ihren horizont zu erweitern.
was sagst denn dazu? wie siehst du das?
angst davor, dass das gespräch eben nicht in dem reflektierten rahmen bleibt, den du dir zwar zutraust, der deinen eltern aber vielleicht nicht so zugänglich ist?! angst davor, dass du nicht das "kriegst" was du dir wünscht?! angst davor, dass es wunden bei deinen eltern zurücklässt, für die du dann verantwortlich fühlen könntest?
ist es angst, die du spürst? angst hat ja auch einen gewissen positiven faktor an sich. u.a. will sie uns auf ein risiko - auf was gefährliches aufmerksam machen.
mitleid les ich da jetzt gar nicht so viel raus? eher ein stück verständnis dafür, dass sie jetzt dort stehen wo sie stehen, und noch nicht, so wie du, dabei sind, durch harte manchmal auch schmerzvolle arbeit, ihren horizont zu erweitern.
was sagst denn dazu? wie siehst du das?
Es könnte schon sein, dass Deine Erwartungen zu einem "richtigen" Gespräch Deine Eltern überfordern. Ich finde, man muss da einfach auch den Generationsaspekt einbeziehen, der sich von Familiengeschichte zu Familiengeschichte nochmal unterschiedlich auswirkt.
Aber es ist eben nicht für alle gleich einfach, sich von der eigenen Erziehung zu lösen und mit dem eigenen Kind neue Wege zu gehen.
In den 50ern war Offenheit in der Kommunikantion und Aufeinandereingehen noch nicht so Allgemeingut wie heute, auch die Schulerziehung war ja viel kälter.
Ich möchte nicht direkt sagen, das hat was mit Bildung zu tun, aber schon mit Elaboration der Sprache und der Sprachmöglichkeiten. Bei einem Handwerksmeister ist das eventuell nicht so ausgeprägt, seine Fähigkeiten und Talente liegen wo anders. (Auch wenn es natürlich sehr gesprächige Handwerker gibt, und welche die sehr offen und tief kommunzieren.)
Vielleicht wäre es gut, wenn Du Dich in kleinen Schritten einer Änderung im Kommunikationsverhalten annäherst.
Dafür müsstest Ihr aber auch ein gemeinsames Feld finden, etwas, wofür sich Dein Vater und Du gleichermassen interessieren.
Es scheint schon so zu sein, dass Deine Eltern relativ zufrieden sind mit dem Leben, das sie sich aufgebaut haben, und sozusagen schon ein bisschen im Ausruh-status sind ... wie wäre es denn, wenn Du gemeinsam mit ihnen etwas unternimmst und dabei mehr von Deinem jetztigen Leben erzählst?
Aber es ist eben nicht für alle gleich einfach, sich von der eigenen Erziehung zu lösen und mit dem eigenen Kind neue Wege zu gehen.
In den 50ern war Offenheit in der Kommunikantion und Aufeinandereingehen noch nicht so Allgemeingut wie heute, auch die Schulerziehung war ja viel kälter.
Ich möchte nicht direkt sagen, das hat was mit Bildung zu tun, aber schon mit Elaboration der Sprache und der Sprachmöglichkeiten. Bei einem Handwerksmeister ist das eventuell nicht so ausgeprägt, seine Fähigkeiten und Talente liegen wo anders. (Auch wenn es natürlich sehr gesprächige Handwerker gibt, und welche die sehr offen und tief kommunzieren.)
Vielleicht wäre es gut, wenn Du Dich in kleinen Schritten einer Änderung im Kommunikationsverhalten annäherst.
Dafür müsstest Ihr aber auch ein gemeinsames Feld finden, etwas, wofür sich Dein Vater und Du gleichermassen interessieren.
Es scheint schon so zu sein, dass Deine Eltern relativ zufrieden sind mit dem Leben, das sie sich aufgebaut haben, und sozusagen schon ein bisschen im Ausruh-status sind ... wie wäre es denn, wenn Du gemeinsam mit ihnen etwas unternimmst und dabei mehr von Deinem jetztigen Leben erzählst?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Vielleicht muss die neue Nähe ja auch nicht unbedingt durch mehr Worte, Worte, Worte hergestellt werden?Lil hat geschrieben: Sie tun mir dann leid, weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass meine Eltern mit ihrem Leben wirklich glücklich sind. Meine Mutter sagte früher auch mal, dass sie am liebsten schon unter der Erde liegen würde. Mein Vater sagte letztens, dass alles so trostlos sei.
Also ich sehe, meine Eltern da so, dass sie gefangen sind in diesen Strukturen und da auch nicht ausbrechen wollen, sich abgefunden haben. Denke aber nicht, dass sie damit so sehr glücklich sind.
Ich habe eine Tante, die ist 77jährig gestorben (-nun, sie hat guten Wein und Essen geliebt-), ich dachte zu ihren Lebzeiten immer, eigentlich haben wir eine gemeinsame Ebene, wollte das aber immer durch tiefere Gespräche herstellen, was nicht ging, sie blockte, wobei auch vielleicht die Ebene bei ihr nicht möglich war - heute denke ich, mehr Nähe hätte ich vielleicht auch durch andere Dinge erreichen können: Mehr Körperkontakt, lange und wirklich innig die Hand halten, öfter Interesse zeigen für kleine Dinge wie Garten etc.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hallo Lil,
du hast wahrscheinlich schon Recht mit deiner Befürchtung, dass es deine Eltern überfordern würde.
Du kannst nicht eine jahrzehnte lange Kommunikationsstruktur (oder besser Nicht-Kommunikation) mit der Brechstange durchbrechen. Was willst du wissen? Ob du deinen Eltern wichtig bist? Ich denke, du weißt dass du es bist.
Du könntst aber doch ganz vorsichtig mal beginnen über deine Gefühle zu sprechen (keine Gefühle auf deine Eltern bezogen z.B. "Ihr macht so unglücklich".
Du könntest vielleicht mal mit Sätzen anfangen wie: Ich bin heute so traurig weil,....
Ich mache mir zur Zeit große Sorgen, wegen.... (Arbeit etc)
Ich war gestern richtig glücklich, und es hat mir große Freude gemacht, als...
Ich fühle mich oft einsam und bedrückt......
So in etwa, vielleicht steigen ja deine Eltern bald mal drauf ein und werden ihrerseits gefühlsoffener
Vielleicht sind sie sogar richtig erleichtert, mal solche Sachen von dir zu hören?! Wer weiß....
du hast wahrscheinlich schon Recht mit deiner Befürchtung, dass es deine Eltern überfordern würde.
Du kannst nicht eine jahrzehnte lange Kommunikationsstruktur (oder besser Nicht-Kommunikation) mit der Brechstange durchbrechen. Was willst du wissen? Ob du deinen Eltern wichtig bist? Ich denke, du weißt dass du es bist.
Du könntst aber doch ganz vorsichtig mal beginnen über deine Gefühle zu sprechen (keine Gefühle auf deine Eltern bezogen z.B. "Ihr macht so unglücklich".
Du könntest vielleicht mal mit Sätzen anfangen wie: Ich bin heute so traurig weil,....
Ich mache mir zur Zeit große Sorgen, wegen.... (Arbeit etc)
Ich war gestern richtig glücklich, und es hat mir große Freude gemacht, als...
Ich fühle mich oft einsam und bedrückt......
So in etwa, vielleicht steigen ja deine Eltern bald mal drauf ein und werden ihrerseits gefühlsoffener
Vielleicht sind sie sogar richtig erleichtert, mal solche Sachen von dir zu hören?! Wer weiß....
Danke, dass ihr euch Gedanken gemacht habt
So Körperkontakt geht glaube ich gar nicht. Also ich finde das irgendwie sehr unangenehm irgendeine Form von Körperkontakt zu meinen Eltern zu haben. Ich kann mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Aber das mit dem Interesse zeige, könnte ich mir vorstellen.
Ich werde mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen und mir dann mal irgendeinen Minischritt überlegen. Mal sehen, wie meine Eltern darauf reagieren
Ja, vielleicht ist es auch mehr Angst davor und das Mitleid bezieht sich eher darauf, wenn dann irgendetwas "Schlimmes" daraus resultiert, was ich natürlich nicht möchte, weil ich ja meinen Eltern nicht schaden will.ch123 hat geschrieben:aber ist es dann nicht viel eher angst, die büchse der pandorra zu öffnen als mitleid?
(...)
was sagst denn dazu? wie siehst du das?
biber hat geschrieben: Mehr Körperkontakt, lange und wirklich innig die Hand halten, öfter Interesse zeigen für kleine Dinge wie Garten etc.
.biber hat geschrieben:wie wäre es denn, wenn Du gemeinsam mit ihnen etwas unternimmst und dabei mehr von Deinem jetztigen Leben erzählst?
So Körperkontakt geht glaube ich gar nicht. Also ich finde das irgendwie sehr unangenehm irgendeine Form von Körperkontakt zu meinen Eltern zu haben. Ich kann mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Aber das mit dem Interesse zeige, könnte ich mir vorstellen.
Ja, stimmt wahrscheinlich. Ich bin eben eher ein ungeduldiger Mensch und wenn ich mir was vorgenommen habe, dann will ich es sofort und ganz. Aber wahrscheinlich sollte ich erst mal mit kleineren Schritten anfangen.Mio~ hat geschrieben:Du kannst nicht eine jahrzehnte lange Kommunikationsstruktur (oder besser Nicht-Kommunikation) mit der Brechstange durchbrechen.
Ja, aber ich weiß, es nur rational. Ich empfinde es aber ehrlich gesagt nicht.Mio~ hat geschrieben:Was willst du wissen? Ob du deinen Eltern wichtig bist? Ich denke, du weißt dass du es bist.
Vielleicht könnte ich mit einem Brief anfangen. Wo ich nicht gleich alles aufschreiben, sondern halt nur ein Anfang.Speranza hat geschrieben:einen Brief geschrieben, indem ich das alles angesprochen habe.
Ich werde mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen und mir dann mal irgendeinen Minischritt überlegen. Mal sehen, wie meine Eltern darauf reagieren
lil, welches ganz konkrete bedürfnis spürst du denn da bei dir, von dem du glaubst, ein erfolgreiches (! in deinem sinne) gespräch mit deinen eltern könnte es befriedigen?
-
- Forums-Insider
- , 29
- Beiträge: 232
Die Frage ist:
Was willst du von deinen Eltern?
Was hoffst du bei Ihnen zu finden?
Was sollen sie dir geben/sagen?
Denn es wird sehr schwierig sein, dass sie deine Worte nicht als Vorwürfe auffassen. Da müsstet du dann schon sehr geschickt sein.
In einem ähnliche Forumsbeitrag hat die Mutter so reagiert: "Ja, ich weis, ich hab alles immer falsch gemacht", hat dann abgeblockt und den Raum verlassen. Wenn du das falsch angehst, wird das vllt. so ähnlich laufen.
Erst wenn du weist, was du von Ihnen willst, kannst du dir eine Stragie überlegen, damit anders läuft. Was deine Eltern in 60 Jahren nicht gelernt haben, kannst du nicht mit einem Gespräch ändern. Ich glaube, dass sie Fähigkeit zur Selbstreflexion mit dem Alter, mit Bildung und dem modernen Zeitgeist zunehmen. Das "Reden miteinander", das Erforschen von Gefühlen (besonders bei Männern) usw. in der Partnerschaft ist denke ich mal was Postmodernes. Früher hat man so was nicht gemacht.
Was willst du von deinen Eltern?
Was hoffst du bei Ihnen zu finden?
Was sollen sie dir geben/sagen?
Denn es wird sehr schwierig sein, dass sie deine Worte nicht als Vorwürfe auffassen. Da müsstet du dann schon sehr geschickt sein.
In einem ähnliche Forumsbeitrag hat die Mutter so reagiert: "Ja, ich weis, ich hab alles immer falsch gemacht", hat dann abgeblockt und den Raum verlassen. Wenn du das falsch angehst, wird das vllt. so ähnlich laufen.
Erst wenn du weist, was du von Ihnen willst, kannst du dir eine Stragie überlegen, damit anders läuft. Was deine Eltern in 60 Jahren nicht gelernt haben, kannst du nicht mit einem Gespräch ändern. Ich glaube, dass sie Fähigkeit zur Selbstreflexion mit dem Alter, mit Bildung und dem modernen Zeitgeist zunehmen. Das "Reden miteinander", das Erforschen von Gefühlen (besonders bei Männern) usw. in der Partnerschaft ist denke ich mal was Postmodernes. Früher hat man so was nicht gemacht.
Hallo,
ich hatte eigentlich vor ein paar Tagen hier schon mal einen längeren Beitrag geschrieben, aber dann war meine Internetverbindung (mal wieder) kurz unterbrochen und aus dem Grund war der ganze Beitrag verschwunden. Konnte den auch mit dem Zurück-Button nicht wieder herholen. Dann hatte ich keinen Energie mehr alles noch mal aufzuschreiben, aber jetzt versuch ich noch mal was zu schreiben.
Damals hatte ich auch über einen Traum geschrieben, in dem es darum ging, dass ich mit meiner Mutter geredet habe, aber alles ist irgendwie ziemlich schlecht geendet hat. Ich schrieb das mitten in der Nacht als ich davon aufgewacht war. Naja, ich glaube der genaue Traum ist auch nicht mehr so wichtig, den hatte ich nur geschrieben, weil er mich in dem Moment irgendwie so fertig gemacht hatte, weil er so real war.
Auf der emotionalen Eben, fühle ich mich immer noch so als wäre ich "falsch", wenn ich bei meinen Eltern bin. Als würde sie sich eine ganz andere Tochter wünschen, als wäre ich nicht erwünscht. Ich frage mich auch, wo dieses Gefühl herkommt, weil so extrem schlecht haben mich meine Eltern auch nicht behandelt. Vielleicht bin ich einfach schon immer paranoid und steigere mich in solche Dinge hinein und komme da dann nicht raus.
Ich glaube, ich würde mir wünschen, dass durch dieses Gespräch das Gefühl verschwindet, ich wäre "falsch" und unerwünscht. Es ist ja nicht angenehm so etwas zu empfinden.
Und leider empfinde ich so etwas ähnliches nun auch in allen möglichen anderen sozialen Kontakten. Und es belastet mich. Ich würde vielleicht einmal gern spüren können, dass ich die Tochter bin, die sie wollten. Aber wenn ich das so schreibe ... ich weiß nicht, ob sie mir dieses Gefühl überhaupt jemals vermitteln könnten, wenn sie es all' die Jahre nicht konnten. Selbst wenn ich mit meinen Eltern mehr und offener rede. Aber ich hoffe irgendwie so etwas, dass das passiert, wenn ich mit ihnen rede, also im Idealfall. Zumindest sollte ich es ja ein einziges Mal wirklich versuchen. Damit ich sehe, ob es funktioniert oder nicht.
ich hatte eigentlich vor ein paar Tagen hier schon mal einen längeren Beitrag geschrieben, aber dann war meine Internetverbindung (mal wieder) kurz unterbrochen und aus dem Grund war der ganze Beitrag verschwunden. Konnte den auch mit dem Zurück-Button nicht wieder herholen. Dann hatte ich keinen Energie mehr alles noch mal aufzuschreiben, aber jetzt versuch ich noch mal was zu schreiben.
Damals hatte ich auch über einen Traum geschrieben, in dem es darum ging, dass ich mit meiner Mutter geredet habe, aber alles ist irgendwie ziemlich schlecht geendet hat. Ich schrieb das mitten in der Nacht als ich davon aufgewacht war. Naja, ich glaube der genaue Traum ist auch nicht mehr so wichtig, den hatte ich nur geschrieben, weil er mich in dem Moment irgendwie so fertig gemacht hatte, weil er so real war.
ch123 hat geschrieben:lil, welches ganz konkrete bedürfnis spürst du denn da bei dir, von dem du glaubst, ein erfolgreiches (! in deinem sinne) gespräch mit deinen eltern könnte es befriedigen?
Also ich habe darüber nachgedacht und ich glaube, ich wünsche mir wahrscheinlich doch, dass mir meine Eltern die Art von Nähe geben, die sie mir nie gegeben haben. Und dass das in diesem Gespräch eben auch so wird. Dass ich einfach merke, dass sie sich wirklich für mich und mein Leben, für mich als Person interessieren.Rubeus Darko hat geschrieben:Was willst du von deinen Eltern?
Was hoffst du bei Ihnen zu finden?
Was sollen sie dir geben/sagen?
Auf der emotionalen Eben, fühle ich mich immer noch so als wäre ich "falsch", wenn ich bei meinen Eltern bin. Als würde sie sich eine ganz andere Tochter wünschen, als wäre ich nicht erwünscht. Ich frage mich auch, wo dieses Gefühl herkommt, weil so extrem schlecht haben mich meine Eltern auch nicht behandelt. Vielleicht bin ich einfach schon immer paranoid und steigere mich in solche Dinge hinein und komme da dann nicht raus.
Ich glaube, ich würde mir wünschen, dass durch dieses Gespräch das Gefühl verschwindet, ich wäre "falsch" und unerwünscht. Es ist ja nicht angenehm so etwas zu empfinden.
Und leider empfinde ich so etwas ähnliches nun auch in allen möglichen anderen sozialen Kontakten. Und es belastet mich. Ich würde vielleicht einmal gern spüren können, dass ich die Tochter bin, die sie wollten. Aber wenn ich das so schreibe ... ich weiß nicht, ob sie mir dieses Gefühl überhaupt jemals vermitteln könnten, wenn sie es all' die Jahre nicht konnten. Selbst wenn ich mit meinen Eltern mehr und offener rede. Aber ich hoffe irgendwie so etwas, dass das passiert, wenn ich mit ihnen rede, also im Idealfall. Zumindest sollte ich es ja ein einziges Mal wirklich versuchen. Damit ich sehe, ob es funktioniert oder nicht.
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