Umgang mit dem Tod und Sinnfrage
Umgang mit dem Tod und Sinnfrage
Dieser Thread wurde nicht von Blanchet erstellt, sondern ist eine Auslagerung aus "Wüsten - unter Eisschollen, Savannenbäumen".
Goldbeere
Ich lese hier - wie vermutlich viele andere auch - schon lange mit. Was mich betrifft aus den unterschiedlichsten Gründen - nicht alle sind "ethisch korrekt".
Eines ist es für mich allemal: wirklich außerordentlich. Dieses Schollenmonsterthema hat eine Tiefe, die selten ist - in alle Richtungen. Und so berührt es mich in einer Tiefe, die auch selten ist.
Hier ist öffentlich in und zwischen Millionen Worten zu lesen, wie jemand ums Überleben kämpft und ja das befriedigt auch die voyeuristische Gier - meine zumindest.
Ich habe sicher andere Erfahrungen gemacht. Das Gefühl, das mein "Schicksal" in mir hinterlassen hat, ist vielleicht ähnlich. Die Frage ist für mich nicht (nicht in diesem Fall und sonst in auch keinem) was es im Außen war, dass so tiefe Wunden hinterlassen hat, sondern was es im Innen ausgelöst hat. Leid lässt sich nicht objektiv messen. Wozu auch. Es ist da. Und es wird einen Grund haben, dass es so ist.
Ich musste (bis auf wenige Ausnahmen) ALLES verlieren, was mir lieb war und was mir auch in finanzielle-existenzieller Sicht Halt gegeben hatte. Die Folge war ein Gefühl der absoluten Ohnmacht, Hilflosigkeit, Leere, Sinnlosigkeit, Verbitterung und eine unbeantwortete Frage an das Leben, warum es das mit mir macht. Das Fallen wollte kein Ende nehmen und mit jedem Millimeter löste ich mich mehr auf. Es zerriss mich in unterschiedliche Teile, die alle etwas anderes wollten und in mir einen wilden Krieg anzettelten. Es gab eine Zeit, da hielt mich nur mehr die Angst zusammen.
Das Bedürfnis, es möge auf diese Gott verdammten Welt auch nur einen Menschen geben, der mich in meinem Leid wahrnimmt war so existenziell, dass sich mir die Frage ob es angemessen, richtig, verträglich oder sonst was ist gar nicht stellen konnte. Ausgelöst wurde diese Krise auch durch den Verlust des einzigen Menschen, der mich je verstanden hatte. Ich verlor den einzigen Spiegel, durch den ich mich überhaupt wie "jemand" fühlte.
Ganz unten (und dort war es nicht schön) fand ich die Antwort.
Ich bin JEMAND - auch wenn mich keiner wahrnimmt. Das mag den meisten Menschen so selbstverständlich sein, dass sie nicht mal drüber nachdenken.
Es zu wissen hilft auch wenig. Das Einzige was hilft ist, es zu erfahren und zu fühlen.
Das war das unendlich große Geschenk, das mir das Leben gemacht hat. Es hätte nichts weniger sein können, durch das ich das gelernt hätte, denn erst als ALLE anderen Türen verschlossen waren, nahm ich die einzige, die noch verblieb. Die mitten durchs Feuer.
Ich hörte auf meinem Weg viele Worte, die mein Zaudern nicht verstanden. Und auch im Nachhinein sage ich zu all denen, die mein Jammern nicht wahr haben wollten, oder nachvollziehen konnten: Stellt euch mal vor ein Flammeninferno und dann geht freiwillig und aus eignem Antrieb hinein. Na? Ist euch die Lust vergangen? Warum denn? Kann doch nicht so schwer sein - oder doch?
Ob dir Witwe der Gang durch die Hölle erspart bleibt kann ich nicht wissen. Ich glaube du steht mitten drinnen. Ich will dir nur eines mitgeben. Es GIBT etwas hinter der Hölle und jeder verdammt Schritt da durch ist es wert.
Vielleicht wirst du etwas ähnliches finden, wie ich - so du es möchtest. Es IST da. Du selbst bist der Beweis. Das Leben kassiert die, für die es keinen Sinn mehr macht, oder die deren Aufgabe erfüllt ist. Dich hat es bisher am Leben gelassen und das ist genau richtig so - sonst wäre es anders.
Genau so wie es richtig ist, dass dein Liebster tot ist. Sonst wäre es anders. Vielleicht hat er dir mit seinem Tod das größte Geschenk gemacht. Ob du es nehmen willst oder kannst, liegt an dir.
lg
Blanchet
Goldbeere
Ich lese hier - wie vermutlich viele andere auch - schon lange mit. Was mich betrifft aus den unterschiedlichsten Gründen - nicht alle sind "ethisch korrekt".
Eines ist es für mich allemal: wirklich außerordentlich. Dieses Schollenmonsterthema hat eine Tiefe, die selten ist - in alle Richtungen. Und so berührt es mich in einer Tiefe, die auch selten ist.
Hier ist öffentlich in und zwischen Millionen Worten zu lesen, wie jemand ums Überleben kämpft und ja das befriedigt auch die voyeuristische Gier - meine zumindest.
Ich habe sicher andere Erfahrungen gemacht. Das Gefühl, das mein "Schicksal" in mir hinterlassen hat, ist vielleicht ähnlich. Die Frage ist für mich nicht (nicht in diesem Fall und sonst in auch keinem) was es im Außen war, dass so tiefe Wunden hinterlassen hat, sondern was es im Innen ausgelöst hat. Leid lässt sich nicht objektiv messen. Wozu auch. Es ist da. Und es wird einen Grund haben, dass es so ist.
Ich musste (bis auf wenige Ausnahmen) ALLES verlieren, was mir lieb war und was mir auch in finanzielle-existenzieller Sicht Halt gegeben hatte. Die Folge war ein Gefühl der absoluten Ohnmacht, Hilflosigkeit, Leere, Sinnlosigkeit, Verbitterung und eine unbeantwortete Frage an das Leben, warum es das mit mir macht. Das Fallen wollte kein Ende nehmen und mit jedem Millimeter löste ich mich mehr auf. Es zerriss mich in unterschiedliche Teile, die alle etwas anderes wollten und in mir einen wilden Krieg anzettelten. Es gab eine Zeit, da hielt mich nur mehr die Angst zusammen.
Das Bedürfnis, es möge auf diese Gott verdammten Welt auch nur einen Menschen geben, der mich in meinem Leid wahrnimmt war so existenziell, dass sich mir die Frage ob es angemessen, richtig, verträglich oder sonst was ist gar nicht stellen konnte. Ausgelöst wurde diese Krise auch durch den Verlust des einzigen Menschen, der mich je verstanden hatte. Ich verlor den einzigen Spiegel, durch den ich mich überhaupt wie "jemand" fühlte.
Ganz unten (und dort war es nicht schön) fand ich die Antwort.
Ich bin JEMAND - auch wenn mich keiner wahrnimmt. Das mag den meisten Menschen so selbstverständlich sein, dass sie nicht mal drüber nachdenken.
Es zu wissen hilft auch wenig. Das Einzige was hilft ist, es zu erfahren und zu fühlen.
Das war das unendlich große Geschenk, das mir das Leben gemacht hat. Es hätte nichts weniger sein können, durch das ich das gelernt hätte, denn erst als ALLE anderen Türen verschlossen waren, nahm ich die einzige, die noch verblieb. Die mitten durchs Feuer.
Ich hörte auf meinem Weg viele Worte, die mein Zaudern nicht verstanden. Und auch im Nachhinein sage ich zu all denen, die mein Jammern nicht wahr haben wollten, oder nachvollziehen konnten: Stellt euch mal vor ein Flammeninferno und dann geht freiwillig und aus eignem Antrieb hinein. Na? Ist euch die Lust vergangen? Warum denn? Kann doch nicht so schwer sein - oder doch?
Ob dir Witwe der Gang durch die Hölle erspart bleibt kann ich nicht wissen. Ich glaube du steht mitten drinnen. Ich will dir nur eines mitgeben. Es GIBT etwas hinter der Hölle und jeder verdammt Schritt da durch ist es wert.
Vielleicht wirst du etwas ähnliches finden, wie ich - so du es möchtest. Es IST da. Du selbst bist der Beweis. Das Leben kassiert die, für die es keinen Sinn mehr macht, oder die deren Aufgabe erfüllt ist. Dich hat es bisher am Leben gelassen und das ist genau richtig so - sonst wäre es anders.
Genau so wie es richtig ist, dass dein Liebster tot ist. Sonst wäre es anders. Vielleicht hat er dir mit seinem Tod das größte Geschenk gemacht. Ob du es nehmen willst oder kannst, liegt an dir.
lg
Blanchet
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Oh, eine aus der Klasse derer, die an "Schicksal" und "höheren Sinn" glauben.
Aber offenkundig noch nie erlebt haben, wie vollkommen sinnlos der Tod auch sein kann.
Blanchet, ich frage Dich nicht, was Du für einen "Sinn" hierin siehst, ich teile Dir das Folgende nur mit:
Meine Schwester hat den gleichen Krebs, wie der Liebste ihn hatte. Er war noch zwei Jahre jünger als sie, als er bei ihm diagnostiziert wurde. Und schon meine Schwester sprengte alles Statistiken: Viel zu jung für diesen Krebs.
Sie hatte und hat keine Freunde, keine eigene Familie, keinen Liebsten. Sie verspottete meinen Liebsten schon zu seinen Lebzeiten, und sie tut es auch jetzt, da er tot ist.
Sie lebt.
Ich glaube an keinerlei "höheren, externen" Sinn - weder einen des Lebens noch einen des Todes. Beides ist Zufall.
Einer fällt ins Leben. Ein anderer wird niemals leben. Alle fallen dem Tod anheim, doch der eine viel zu früh und der andere viel zu spät, viele zur ihrer subjektiv richtigen Zeit.
Ich weiß, dass der Liebste noch vieles vorhatte, leben wollte und es seit der ersten Diagnose unsagbar ungerecht fand, dass es so aussah, als würde ihm das verwehrt werden, was für die meisten eine Selbstverständlichkeit ist.
Ich weiß, dass er die Schicksalsanbeter sich verbat. Denn das sind die, die es gerecht finden, wenn einer an Krebs erkrankt, weil das ja irgendeinen "Sinn" haben müsse. Ich kenne übrigens nur physisch ziemlich gesunde Schicksalsanbeter. Und ich verbitte mir ihren Götzendienst in meiner Gegenwart, wie schon der Liebste es tat.
Sinn?! Den hatte unser Leben, durch uns. Wir haben ihn uns gegeben. Und das ist das einzige, das der Mensch tun kann, wenn er es kann: Sich selbst seinen Sinn geben - oder ihn einem anderen schenken. Aber man kann damit auch jederzeit wieder aufhören, so frei ist der Mensch.
Und ich bin so frei, dass ich die, die meinen Toten schänden, indem sie ihn für ihren Götzendienst sich nutzbar machen wollen und dabei jedes Maß und Ziel verlieren:
Aber offenkundig noch nie erlebt haben, wie vollkommen sinnlos der Tod auch sein kann.
Blanchet, ich frage Dich nicht, was Du für einen "Sinn" hierin siehst, ich teile Dir das Folgende nur mit:
Meine Schwester hat den gleichen Krebs, wie der Liebste ihn hatte. Er war noch zwei Jahre jünger als sie, als er bei ihm diagnostiziert wurde. Und schon meine Schwester sprengte alles Statistiken: Viel zu jung für diesen Krebs.
Sie hatte und hat keine Freunde, keine eigene Familie, keinen Liebsten. Sie verspottete meinen Liebsten schon zu seinen Lebzeiten, und sie tut es auch jetzt, da er tot ist.
Sie lebt.
Ich glaube an keinerlei "höheren, externen" Sinn - weder einen des Lebens noch einen des Todes. Beides ist Zufall.
Einer fällt ins Leben. Ein anderer wird niemals leben. Alle fallen dem Tod anheim, doch der eine viel zu früh und der andere viel zu spät, viele zur ihrer subjektiv richtigen Zeit.
Ich weiß, dass der Liebste noch vieles vorhatte, leben wollte und es seit der ersten Diagnose unsagbar ungerecht fand, dass es so aussah, als würde ihm das verwehrt werden, was für die meisten eine Selbstverständlichkeit ist.
Ich weiß, dass er die Schicksalsanbeter sich verbat. Denn das sind die, die es gerecht finden, wenn einer an Krebs erkrankt, weil das ja irgendeinen "Sinn" haben müsse. Ich kenne übrigens nur physisch ziemlich gesunde Schicksalsanbeter. Und ich verbitte mir ihren Götzendienst in meiner Gegenwart, wie schon der Liebste es tat.
Sinn?! Den hatte unser Leben, durch uns. Wir haben ihn uns gegeben. Und das ist das einzige, das der Mensch tun kann, wenn er es kann: Sich selbst seinen Sinn geben - oder ihn einem anderen schenken. Aber man kann damit auch jederzeit wieder aufhören, so frei ist der Mensch.
Und ich bin so frei, dass ich die, die meinen Toten schänden, indem sie ihn für ihren Götzendienst sich nutzbar machen wollen und dabei jedes Maß und Ziel verlieren:
einmal in ihrer maßlosen Anmaßung dokumentiere und danach ignoriere.Blanchet hat geschrieben: Genau so wie es richtig ist, dass dein Liebster tot ist. Sonst wäre es anders,
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 245
Widow, mich wundert, dass du auf so etwas überhaupt sachlich antworten kannst. Ich habe heute mindestens 10 mal angesetzt, aber irgendwie fehlen mir bei manchen Beiträgen echt die Worte insbesondere bei der von dir zitierten letzten Aussage.
Das schlimme ist, dass es Blanchet natürlich nur "gut" meint.
Das schlimme ist, dass es Blanchet natürlich nur "gut" meint.
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- Forums-Gruftie
- , 27
- Beiträge: 546
Das ist wirklich das Allerletzte, was ich hier jemals gelesen habe.Blanchet hat geschrieben: Das Leben kassiert die, für die es keinen Sinn mehr macht, oder die deren Aufgabe erfüllt ist. Dich hat es bisher am Leben gelassen und das ist genau richtig so - sonst wäre es anders.
Genau so wie es richtig ist, dass dein Liebster tot ist. Sonst wäre es anders. Vielleicht hat er dir mit seinem Tod das größte Geschenk gemacht. Ob du es nehmen willst oder kannst, liegt an dir.
lg
Blanchet
Was fällt dir ein, sowas zu jemandem zu sagen, der den wichtigsten Menschen verloren hat. Ich nehme dir nicht ab, dass dir im Leben überhaupt schonmal was Schlimmes passiert ist, sonst würdest du sowas nicht sagen.
Na klar, das Leben kassiert die, für die es keinen Sinn macht. Alle kleinen Kinder, die an Leukämie erkranken, sollen sterben, weil sonst wäre es anders. Deren Aufgabe ist im Alter von 3 Jahren bereits erfüllt.
Das ist so ein absoluter Schwachsinn, dass mir gar nichts mehr dazu einfällt, ausser Beleidigungen und die behalte ich lieber für mich.
Du bist es nicht wert, dass ich hier deswegen gesperrt werde.
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- Forums-Insider
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flowerbomb, ich glaube, das kommt aus so einer religiösen (katholischen?) Ecke. Da bedeutet Leid sozusagen Erlösung. Kruzifix und so.
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 546
Nur so by the way:
Der Krebs kassierte meine Mutter, als ich ein Kind war, meinen Bruder (er war 22) und im Moment meine beste Freundin (sie ist in meinem Alter).
Die hatten alle noch viel vor und sie und ich hätten es sich sicher anders gewünscht. Aber wenn das Leben erfüllt ist, dann ist es erfüllt.
Es ist weder katholisch noch sonst irgendwie religiös. Es ist meine gemachte Erfahrung.
Das Leben hat immer recht - auch wenn man es nicht versteht und schon gar nicht wahr haben will. Sonst wäre es nicht so.
Keiner kann das Leben steuern - nur annehmen in dem, was ist.
lg
Blanchet
Der Krebs kassierte meine Mutter, als ich ein Kind war, meinen Bruder (er war 22) und im Moment meine beste Freundin (sie ist in meinem Alter).
Die hatten alle noch viel vor und sie und ich hätten es sich sicher anders gewünscht. Aber wenn das Leben erfüllt ist, dann ist es erfüllt.
Es ist weder katholisch noch sonst irgendwie religiös. Es ist meine gemachte Erfahrung.
Das Leben hat immer recht - auch wenn man es nicht versteht und schon gar nicht wahr haben will. Sonst wäre es nicht so.
Keiner kann das Leben steuern - nur annehmen in dem, was ist.
lg
Blanchet
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Wo genau siehst du die Erfüllung, wenn ein Grundschulkind vom Auto totgefahren wird? Wie sinnvoll findest du es, wenn Kinder verhungern?
Ich überleg gerade noch, ob ich die Antwort wirklich hören will...
Ich halte eine Menge an Starr- und Irrsinn aus, aber das ist wirklich geschmacklos, was du sagst.
Ich überleg gerade noch, ob ich die Antwort wirklich hören will...
Ich halte eine Menge an Starr- und Irrsinn aus, aber das ist wirklich geschmacklos, was du sagst.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Blanchet,
ich muss gestehen ich bewundere deine Einstellung und dass du in der Lage bist so zu fühlen
weil ich glaube es bringt viel innere Ruhe und Gelassenheit, auch ein Stück weit Freiheit.
Für mich wäre das ein Ziel.
LG ADW
ich muss gestehen ich bewundere deine Einstellung und dass du in der Lage bist so zu fühlen
weil ich glaube es bringt viel innere Ruhe und Gelassenheit, auch ein Stück weit Freiheit.
Für mich wäre das ein Ziel.
LG ADW
Offline
Es ist nicht geschmacklos, sondern die mitunter bittere Realität.
Das Leben ist nicht (immer) ein Honigschlecken, es ist auch ungerecht, grausam, unverhältnismäßig, brutal und dergleichen.
Ich habe wie alle anderen Opfer nicht danach gefragt meine Mutter und meinen Bruder zu verlieren und von dem einzigen Menschen, der mir noch geblieben war missbraucht zu werden.
Und weiter? So ist das Leben auch.
Was hilft es, das alles als Zufall zu sehen?
Oder ist es hilfreicher für die Überlebenden einen Sinn hinter all dem Leid zu suchen und sogar einen zu finden? Etwa daraus zu machen, dass es passiert IST.
Das bedeutet nicht, dass die Umstände gut waren. Aber Leben ist nicht das, was uns passiert, sondern das, was wir daraus machen, was uns passiert.
lg Blanchet
Das Leben ist nicht (immer) ein Honigschlecken, es ist auch ungerecht, grausam, unverhältnismäßig, brutal und dergleichen.
Ich habe wie alle anderen Opfer nicht danach gefragt meine Mutter und meinen Bruder zu verlieren und von dem einzigen Menschen, der mir noch geblieben war missbraucht zu werden.
Und weiter? So ist das Leben auch.
Was hilft es, das alles als Zufall zu sehen?
Oder ist es hilfreicher für die Überlebenden einen Sinn hinter all dem Leid zu suchen und sogar einen zu finden? Etwa daraus zu machen, dass es passiert IST.
Das bedeutet nicht, dass die Umstände gut waren. Aber Leben ist nicht das, was uns passiert, sondern das, was wir daraus machen, was uns passiert.
lg Blanchet
Nein, das sehe ich anders. Manches ist so, und wir leben. Aber ich sage nicht, das Leben aller Toten ist erfuellt. Es ist zuende, warum auch immer. Und ja, Veraenderung mag manche Tueren oeffnen. Erfuellung jedoch sagt, Dinge sind voll, gut. Und das sind sie nicht. Man kann auch etwas Schlimmes als etwas Schlimmes stehenlassen. Ich muss die Ambivalenz zwischen etwas Schlimmem und im Begleitzug davon vielleicht entstehendem Andern nicht wegmachen, indem ich das Schlimme als Schicksal umdeklariere.
Viele Gruesse
Sabriel
Viele Gruesse
Sabriel
“I'm just the weatherman
I make the sun, wind, rain and the colourful rainbow
I am a lucky man
I can freeze my pain if I feel that way”
Sub7even
I make the sun, wind, rain and the colourful rainbow
I am a lucky man
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Sub7even
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 6034
blanchet, jetzt ruderst du zurück. Du hast geschrieben, ein Leben sei erfüllt, wenn es aus ist. Und das ist - entschuldige - schwachsinnig. Gerade das widerspricht doch dem, was du eben gesagt hast: Im Idealfall stirbt man, wenn das Leben erfüllt war. Aber wann richtet sich der Tod schon nach diesem Ideal?
"Umdeklarieren", liebe Sabriel - das ist die diplomatische Variante ...
Ich würde von Selbsttäuschung sprechen, wenn nicht gar von Lebenslüge.
Und zumindest eins versuche ich: Mir meiner Illusionen klar zu werden und sie als solche auch zu benennen. Aber ich bin ich.
Edit:
Vermessen wird's aber, wenn man dergleichen anderen als Lebensrezept zu verkaufen versucht (oder eher: Überzustülpen?)!
2. Edit:
Und noch vermessener, wenn man dergleichen den Toten als Lebensrezept überzustülpen versucht!
Ich würde von Selbsttäuschung sprechen, wenn nicht gar von Lebenslüge.
Und zumindest eins versuche ich: Mir meiner Illusionen klar zu werden und sie als solche auch zu benennen. Aber ich bin ich.
Edit:
Vermessen wird's aber, wenn man dergleichen anderen als Lebensrezept zu verkaufen versucht (oder eher: Überzustülpen?)!
2. Edit:
Und noch vermessener, wenn man dergleichen den Toten als Lebensrezept überzustülpen versucht!
Zuletzt geändert von Widow am Mo., 19.11.2012, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Leben nicht erfüllt ist, wenn es aus ist, was ist es dann?
Ein Leben, das nicht gerettet werden kann, ist schon das "Höhere". Niemand kann etwas dagegen tun. Welcher Mensch maßt sich an, darüber zu spekulieren, wann ein Tod 'zu früh' oder 'zu spät' eintritt?!?Du hast geschrieben, ein Leben sei erfüllt, wenn es aus ist. Und das ist - entschuldige - schwachsinnig.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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