Ich hab ein an der Birne...

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Lalo
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Ich hab ein an der Birne...

Beitrag Mi., 13.02.2008, 20:21

Hallo zusammen! Ich habe mich hier in diesem Forum angemeldet, weil ich mir Hilfe oder Erfahrungen von anderen verspreche. Mein Problem ist etwas komplizierter, daher fange ich mal von vorne an.

Zuerst ein wenig von mir: ich bin 20 Jahre alt, habe eine schöne große Wohnung, in der ich glücklich mit meiner Freundin zusammen lebe, einen gut bezahlten Job und einen großen Freundeskreis. Alles was man sich eigentlich wünscht...vielleicht ist dies auch das Problem ( kein Problem zu haben). Aber mal sehen, ich erkläre mal die Situation:

Vor ca. 10 Monaten wurde mir Schwindelig über einen längere Zeit (ca. eine Woche). Ich glaube damit fing alles an. Die Ärzte wussten nicht genau was es war. Aber in diesem Zeitraum fing ich an mir kranke Gedanken zu machen. Ich fing an über die komischesten Krankheiten nach zu denken und über das sterben. Dann fing es irgendwann mit Herzrasen an. Ich habe mir auch arüber Gedanken gemacht (angeborener Herzfehler, Herzstillstand und, und, und...). Grob gedacht ich habe immer an das schlimmste Gedacht.

Mit der Zeit hatte ich 24 Stunden um die Uhr Angst wieder von diesem Herzrasen erwischt zu werden. Und es passierte hin und wieder ein mal. Da ich und andere wirklich auf körperliche Fehler vermuteten, haben wir ein paar mal ein Notarzt bestellt. Der konnte aber jedesmal nichts schlimmes feststellen, da beim eintreten des Arztes die Symtome schon weg waren. Ichließ mich durch checken und verbrachte ein paar Nächte im krankenhaus. Doch nichts....angeblich hätte ich nichts. Damit konnte ich mich nicht abfinden und ging zu anderen Ärzten doch auch die fanden nichts. Bis ich in eine spezial Klinik für solche Probleme ging, und die mir mit einem Stab durch die leiste ins Herze schoben, um zu sehen was Sache ist. Doch nichts! Da war mir erst kla dass ich nichts habe und dass ich mir darauf irgendwie nix mehr einbilden kann. Dies ist aber nicht das Problem...

Mein hausarzt sagte mir dann dass alles wohl von der Phyche kam...und stellte mir eine wichtige Frage: Haben Sie schon mal an Selbstmord gedacht?

Ich konnte im ersten Moment nur lachen und sagte nein. Hatte ich auch nie... Nur mit der Frage fing ich an darüber nachzudenken und wie leicht es eigentlich ist sich das leben zu nehmen. Auch über den Sinn des lebens hab ich lange nach gedacht, doch keine Antwort gefunden. Jedenfalls habe ich Angst irgendwann durch zu drehen und mir das leben zu nehmen....obwohl ich nicht mal einen grund habe. Aber ich habe schrecklich Angst durch zu drehen...hört sich verrückt an ist aber so...Ich habe dann solche gedanken wiee, in der Küche sind Messer damit kann man sich die Adern aufschneiden und dann ist man tot...Sowas irres....Deswegen habe ich Angst alleine zu hause zu sein, weil ich denken ich tue mir was an. :S Habe keinen grund dafür habe aber 24 stunden um die Uhr jetzt Angst davor....Ich weiss selber dass das nicht normal ist und sag mir ja auch selber...Wo vor hast du Angst? Doch die Gedanken gehen einfach nicht weg...

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich oder Erfahrungen damit.....vielleicht könnt Ihr mich ja auch beruhigen und mir zu sichern dass ich mir eh nichts antue. Sowas bräcuhte ich wohl, nur weiss ich dass mir das keiner genau sagen kann. (Im Gegegenteil vom herz) Jetzt hab ich mir anscheind endlich ein Problem gesucht, wo mir keiner Helfen kann .....

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Stachel
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 22:16

Hallo Lalo!

Was Du da mit Herzrasen beschreibst, erinnert mych an Panikattacken. Und weiters, daß Du Angst hast, durchzudrehen, läßt mych Dir dringend raten, einen Psychotherapeuten/Psychotherapeutin aufzusuchen (besser wäre wohl ein Mann, sonst verliebst Du Dich noch).

Glaube folgendes: Wenn Dir jetzt wer schreiben würde, Du tust Dir sicher nichts an, würdest Du es erst recht tun - aus (unbewußtem) Protest. Also laß lieber wirklich die Finger von den Messern, das ist kein Spiel. Und suche Dir einen Therapeuten - Du HAST ein Problem, zumindest jetzt. Wäre doch schön, wenn Du mit jemandem Fachkundigen darüber sprechen könntest.

Dir alles Gute wünschend,
Stachel.
>>Vorbei waren die Zeiten, in denen sie auf der Terrasse Kerzen mit Zitronenduft anzündete, ohne hinterher das Wachs zu essen.<<
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Lalo
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 22:36

Hallo! Danke für deine Antwort...ich glaube irgendwie ich muss das alleine hinkriegen..ich werd mir schon nichts antuen. Ich rede mir halt nur immer so das schlimmste von schlimmen Krankheiten ein. z.B. wenn ich Kopfschmerzen hab denke ich gleich an Schlaganfall oder so....ich glaub ich muss einfach nur wieder kla kommen irgendwie. Muss einfach aufhören mich immer in irgend ein scheiß réin zu steigern. Ich bikn eigentlich stark und will das alleine schaffen und nich immer alle Probleme auf andere abfälzen und sagen macht ihr mal...damit muss ich fertig werden. Ich liebe das leben ja schon und so keine frage. Will ja nich sterben oder sowas, so bin ich ja nich drauf...nur halt irgendwie die Angst so mal zu werden wissen sie...wie z.B. die Angst mal krebs zu kriegen oder so...mit so etwas vergelich ich das...

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Stachel
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 23:36

Hey Lalo!

Du, da liegt ein ziemliches Mißverständnis vor: Sich an einen Therapeuten zu wenden, bedeutet keineswegs, den machen zu lassen - man arbeitet selbst an sich, eben mit Hilfe des Therapeuten!

Und nach dem, was Du beschrieben hast, halte ych nicht viel von Mit-sich-selber-Ausmachen, denn Du steigerst Dich da offenbar nur weiter rein in die Problematik.

Uuund: Es ist niemand/nievraud "schwach", weil er/sie zum Therapeuten geht!!!

Grußgruß,
Stachel.
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Irrlicht
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Beitrag Do., 14.02.2008, 07:53

Ich bikn eigentlich stark und will das alleine schaffen
Eine optimale Voraussetzung für Panikattacken!

...sich einen Thera zu suchen und den Mut zu haben, sich einzulassen, ist keine Schwäche. Therapie ist harte Arbeit - und Therapie ist die mir einzig bekannte Möglichkeit, Panikattacken und Zwangsgedanken "los zu werden", indem man versteht, warum sie da sind.

Irrlicht

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power
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Beitrag Do., 14.02.2008, 13:20

hallo lalo!

ich kenn das was du hier schreibst! erstens denk ich mal, dass das sehr nach einer panik/angststörung klingt! und zweitens, wenn du so schreibst, dass du gedanken hast, die nicht weggehen und dich dauernd beschäftigen, obwohl du weißt, dass sie total irrsinnig sind, denk ich mal handelt es sich um zwangsgedanken/impulse!
mal ein paar fragen: wenn du dieses messer siehst, denkst du dann, du könntest dir damit was antun? und erkennst du,dass diese gedanken unsinnig sind? du willst es ja nicht,oder? beschäftigt dieser gedanke dich dann länger und bekommst du angst wenn du diese gedanken hast? wenn das alles zutrifft, schätz ich schwer, dass das wie gesagt zwangsgedanken sind! aber keine angst, diese gedanken werden meist nie ausgeführt!

aber, hol dir hilfe!!! das problem an diesen zwangsgedanken ist (wenn es wirklich welche sind), dass sie unbehandelt schlimmer werden!!!
mein tipp also...

lg und gute besserung!
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

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Lalo
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Beitrag Do., 14.02.2008, 21:09

Hallo nochmal...wenn ich Messer sehe oder so denk ich nich daran mir was anzutuen. Es ist mehr so im nachhinein dieses ,,man könnte". Vielleicht hat auch alles etwas damit zu tun, dass ich in letzter Zeit viel übers leben und den Sinn des Lebens nach gedacht habe. Ich brauch einfach mal irgendwie jemand der mich wach rüttelt und sagt: Bild dir nich so ein Müll ein dir gehts doch eigentlich blendent und hast auch nichts. Dieses Ding mit Therapeuten und so möchte ich ungern..Mehr als auf mich einreden und mit mir an der Sache arbeiten kann er ja auch nicht. Medikamente oder so würd ich nie schlucken. Hoffe noch irgendwie auf einen Tipp diese wilden Gedanken los zu werde. Denn ich weiss ja selber das es völliger irrsinn ist sich das Leben zu nehmen. Es ist halt mehr dieses man könnte ja...ich find es verrückt wie schnell man sich selber das Leben beenden könnte. ICh weiss auch nicht wieso ich überhaupt an sowas denke...Denn wenn ich es wollte hätte ich es doch schon gemacht. Hab mehr Angst davor mal irgendwann mal so einer zu werden..Ich weiss das hört sich alles ein wenig komisch an. Ich denk halt über alles mögliche so nach und darauf bin ich irgendwie hängen geblieben. Ich glaub allgemein dass ich zu viel nach denke...Denn früher hatte ich sowas ja auch nich..Naja hoffe noch auf ein paar Tipps...Und bitte nich wieder mit Therapeut kommen usw. Ich danke euch. Rüttelt mich mal eher wach

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Stachel
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Beitrag Do., 14.02.2008, 21:53

Ja, Lalo, den Inhalt von einer Dose Erbsen zählen; dann die nächste Dose usw. - das ist mein Tip, wenn Du Dich dem Wahnsinn wirklich annähern willst.

Ansonsten bleibe ych dabei: Sprich mit einem Psychotherapeuten. Aber das willst Du ja nicht lesen.

Also: auf die Ebsen, eins, zwei, los....!
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littlelady
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 13:35

Hallo du ich habe jede Angst die man sich nur vorstellen kann. und ich denke auch oft darüber nach. Ich bin die Nina bin 18 und leide seit 2 jahren unter PANIKATTACKEN. bin gestern zu einem psychologen gegangen, das erste mal und es bringt dich wirklich weiter. ich habe genau die gleichen gedanken wie du gehabt, durchzudrehen. und dass mit den messern auch. immer wenn ich in der küche war, und ein messer in der hand habe, dachte ich ich könnte mir was antun. aber wie wahrscheinlich ist es dass du dir was antust. sehr unwarscheinlich oder nicht? denke einfach positv. wenn du angst bekommst, verengen sich die blutgefäße deshalb wird dir kalt und du fängst an zu zittern. es is alles ganz normal, ich bin kein psychologe, aber ich habe mich schon so gut über diese krankheit informiert. ich geb dir einen Tipp. such dir schnellstens einen psychologen auf, weil sonst wird es schlimmer und schlimmer. und beim psychologen bist du ganz sicher, der hat sowas studiert. ich bin zwar bei einem privaten, da muss ich pro sitzung bezahlen, aber er ist spezialisiert auf angst und hilft mir einfach. bei kassenärzten wartet man viel zu lang. aber du musst schnell gehen, du bekommst das in den griff so wie wir alle, wenn wir uns der angst stellen. du bist ganz am anfang und du wirst sehen wenn du nichts tust dann wird es schlimmer. also auf mit dir zu arzt und du hast nichts an der birne. dass ist eine krankheit so wie grippe nur dasses halt vom kopf ausgeht. würde mich freuen wenn du mir zurückschreibst
LG Nina

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Mädchen.84
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 14:35

Hallo Lalo!

Ich kenn dein Problem nur allzu gut.
Bei jedem Kopfschmerz denkt man an einen Schlaganfall oder einen Tumor.
Jedes Muttermal sieht plötzlich wie Krebs aus.
Bauchschmerzen stehen für eine akute Blinddarmentzüngung......
ich könnte ewig weiter machen.

Angefangen haben meine Attacken (Schwindel, Herzrasen, Atemnot) mit 17 Jahren.
Ich war bei sämtlichen Spezialisten..... Lungenfunktionstest, Cernspint (?), Gehirnströme gemessen, Ultraschall von allen Organen, lief 2 Jahre mit einem Asthma-Spray durch die Gegend (obwohl ich gar kein Asthma habe!!) hatte Angst vorm Wochenende, weil dann die Arztpraxen zu hatten, etc.... Natürlich wurde nichts gefunden.
Als ich dann realisiert hatte, dass es sich um eine Angststörung handelt, habe ich natürlich auch überlegt, mir professionelle Hilfe zu holen.... habe es aber nicht getan. Ich wollte es alleine schaffen.

Und das habe ich auch. Ich möchte dir also ein bisschen Mut machen.

Muss aber hinzufügen, dass jede Person anders damit umgeht und du für dich selbst entscheiden musst, wie du es packst.
Ich habe sehr viele Bücher gelesen und war schon alleine deswegen ein bisschen beruhigt, weil ich mit diesem Problem nicht alleine war.
Es hilft auch sehr viel, mit den Freunden und der Familie zu reden.
Ich hatte damals einen wahnsinnig lieben Freund, der es in jeder Attacke geschafft hat, mich zu beruhigen.
Und irgendwann war die Atemnot oder das Herzrasen schon vorbei, wenn ich nur gesagt habe "Du, irgendwie bekomm ich grad schlecht Luft.... aber ich weiß, dass des gar nicht sein kann"

Es war gut, dass ich all meine Sorgen ärztlich abgeklärt habe.
Ich wusste dann nämlich, dass ich mir das jetzt nur einbilde.
Ich kenne mittlerweile fast jede Angst, weiß, wie sie sich anfühlt und denk mir dann: "Ach, das ist jetzt nur die Angst, ist nicht weiter schlimm. Die vergeht von selbst."

Das mit dem Messer hatte ich nicht. Aber vielleicht so ähnlich: wenn ich am Bahnsteig stand, dachte ich oft: "Mensch, nur ein Schritt und dann würd mich der Zug einfach überfahren".... Ich hätte aber nieee diesen Schritt getan! Dafür habe ich ja vielzusehr Angst, zu sterben.

Bei mir lief im Grunde jede Angst auf die "Angst zu sterben" hinaus. Bei dir hat sich das auch ähnlich angehört.
Die Gedanken, durchzudrehen hatte ich auch. Oft hat es geholfen, wenn ich mich abgelenkt habe.

Mein Vater hatte diese "Phase" auch ziemlich lang und ähnlich wie ich. Ich glaube, er hat versucht, es Homöopathisch in den Griff zu bekommen. Heute sagt er allerdings, dass es von selbst vergangen ist.

Wichtig ist, dass du versuchst, gegen die Angst zu kämpfen und zu sagen: "Dieses blöde Herzrasen verdirbt mir den ganzen Abend, das lass ich mir nicht gefallen!" und dich nicht zu Hause zu verkriechen und ständig deinen Puls zu zählen und den Blutdruck zu messen. (Diese Phase hatte ich ziemlich lange. Wäre ich nicht zu Hause geblieben, wäre sie vielleicht schneller vorüber gegangen)



Und wie geht es mir heute:
Sehr gut! Ich habe mich meiner größten Angst gestellt, und bin in eine eigenen Wohnugn gezogen.
Hin und wieder hab ich mal ein Stechen oder Drücken aber ich weiß ja, das ist nur die Angst....

Mache mir auch viel Gedanken (immer noch) aber ich versuche, sobald ich z.B. daran denke, dass ich irgendwann sterben muss, mich abzulenken.
Denn darüber müssen wir uns in unserem zarten Alter noch keine Gedanken machen


Ich füge allerdings nochmal hinzu: die Entscheidung ob du zu einem Therapeuten gehst, oder nicht musst du selbst treffen.

Wollte dir nur ein bisschen Mut machen und hoffe, es ist nicht zu viel Text!!

Frag mich ruhig, wennst noch was wissen willst. Vielleicht hab ich noch ein paar Tricks gegen die Angst...
hab mittlerweile für fast jedes Symptom einen

Alles Liebe für dich,
Mädchen

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