Von der Therapeutin versetzt

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
julia xyz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 32

Von der Therapeutin versetzt

Beitrag Mo., 28.01.2008, 20:13

Hallo, ich hoffe jemand/welche von euch können mir schnell (am besten noch vor morgen) antworten. Und zwar hat mich heute „meine“ Therapeutin angerufen und den Termin abgesagt, den wir nach dem ersten Beratungsgespräch (Anfang Januar) vereinbart hatten (der Termin sollte diese Woche sein- also sehr kurzfristig abgesagt). Doch sie hat nicht nur diesen Termin, sondern gleich jegliche Therapie (mit ihrer Person) abgesagt, weil sie zu der Zeit zu der ich kann, doch einen anderen Patienten hat...alles etwas kompliziert. Jedenfalls fand ich sie beim ersten Gespräch sympathisch und habe mir Hoffnungen gemacht jetzt endlich mit einer Verhaltentherapie beginnen zu können. (bzw. sie hat mir Hoffnungen gemacht, indem sie gleich die nächsten Termine festgelegt hat)
Naja, heute kam dann der sehr enttäuschende Anruf, dass sie mich wieder auf die Warteliste setzen „will“ . Kurz darauf hat sie ein zweites Mal angerufen (wahrscheinlich weil sie gemerkt hat das ich das weinen unterdrücken musste) und mir angeboten, doch noch mal zu versuchen einen Termin für mich bei ihr einzurichten. Morgen ruft sie noch mal an, um zu berichten, ob es klappt.

Nun ist meine Frage, ob dieses hin- und her einer Therapeutin „professionell“ ist, bzw. ob ich von ihr möglicherweise noch öfter enttäuscht werde, wenn ich mich nun auf einen neuen Therapietermin einlasse. Ehrlich gesagt habe ich mich sehr fallen gelassen gefühlt. Endlich hat man das erste Beratungsgespräch hinter sich, findet die Therapeutin sympathisch und denkt die Therapie kann beginnen und dann so etwas. Meint ihr ich sollte, wenn es morgen doch mit dem Therapieplatz klappt zusagen, oder auf einen anderen Therapeuten warten (Warteliste)?? Hinzu kommt, dass die besagte Therapeutin nur noch für ein halbes Jahr zur Verfügung steht (sie macht eine Art Weiterbildung).

Hinzugefügt sei noch, dass ich nicht der Mensch bin, der auf den Tisch haut und sagt „Sie haben mir Hoffnungen auf eine Therapie gemacht und können mich jetzt nicht einfach fallen lassen“ . Dann würde ich mich wohl gar nicht mehr zum nächsten Termin trauen, geschweige denn mich der Frau noch einmal anvertrauen.


Ich hoffe jemand hat einen Rat...

Werbung

Benutzeravatar

richie
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 35
Beiträge: 358

Beitrag Mo., 28.01.2008, 20:21

hallo julia!
Nun ist meine Frage, ob dieses hin- und her einer Therapeutin „professionell“ ist
therapeuten sind auch nur menschen
sie scheint wirklich sehr viel zu tun zu haben.
ich finde es besser sie sagt den termin ab, als quetscht dich wo dazwischen und ist mit dem kopf gar nicht bei dir.

kann sie dir vielleicht eine empfehlung geben, bei welcher anderen therapeutin du unterkommen könntest?

lg, richie

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
julia xyz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 32

Beitrag Mo., 28.01.2008, 20:33

Danke für die schnelle Antwort!
Sie meinte sie setzt mich auf die Warteliste in der gleichen Therpieeinrichtung..Ich denke die haben alle viele Termine.

Es ist verständlich und menschlich, wenn jemand viele andere Termine hat, dass er dann mal was absagen muss, aber muss sie den termin erstmal so weit nach hinten verlegen, um mir dann kurz vorher zu sagen, dass es doch alles nicht klappt? Das finde ich nicht okay. Ich glaube, wenn ich nicht kurz vorm weinen gewesen wäre hätte sie mich einfach "guten" (?) Gewissens auf die Liste gesetzt.. Schließlich habe ich mich seit Anfang des Monats auf diesen Termin "vorbereitet".

Benutzeravatar

richie
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 35
Beiträge: 358

Beitrag Mo., 28.01.2008, 20:43

ja, ich find es auch nicht ok.

die absage kam doch sehr kurzfristig!

sie dachte vielleicht dass sie dich einfacher "verschieben" kann als ihre stammkunden.

willst vielleicht mehr erzählen warum du die therapie machen möchtest, wie du dich jetzt schon darauf vorbereitet hast...?

gibt es in deiner nähe noch andere therapeuten abseits dieser klinik?

lg.

Werbung

Benutzeravatar

krümel
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 8

Beitrag Di., 29.01.2008, 12:24

Therapie hat viel mit Vertrauen zu tun. Dafür gehört für mich auch, daß der Thera bei Terminen verlässlich ist. Ein solches Hin und Her finde ich nicht in Ordnung. Wenn das schon so losgeht, hätte ich Angst, daß das auch im weiteren Verlauf der Therapie immer mal wieder passieren kann.
Und wenn du dann schon weißt, daß die Thera sowieso in einem halben Jahr nicht mehr zur Verfügung steht, dann würde ich lieber auf einen anderen warten. NAch einem halben Jahr zu wechseln stelle ich mir sehr schwierig vor. Da ist man gerade so miteinander warm geworden und fängt an intensiver miteinander zu arbeiten und dann kommt so ein Bruch und man fängt beim nächsten Thera von vorne an.
Also, wenn du noch warten kannst, dann würde ich das tun. Ich finde das ist kein guter Anfang. (Meine Meinung)

Benutzeravatar

igel65
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 77

Beitrag Di., 29.01.2008, 12:36

für dich is das ganze blöd, ja...andrerseits, die 5 ersten probatorischen sitzungen sind dafür da, dass BEIDE schauen, ob es passt...und nicht nur was die chemie betrifft, sondern eben auch was zeit und struktur einer beginnenden therapie betrifft...

ich würde noch einmal hingehen und genau das zum thema machen:....du brauchst offensichtlich verlässlichkeit (die im therapeutischen prozeß eigentlich voraussetzung ist) und bist dir unsicher, ob sie dir diese in diesem maße geben kann....
sprich mit ihr darüber und entscheide dann...

grüßle igel
If you prick us, do we not bleed? if you tickle us, do we not laugh? if you poison us, do we not die? and if you wrong us, shall we not revenge?
oder:
Wer sich nicht bewegt, der spürt die Fesseln nicht!!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
julia xyz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 32

Beitrag Di., 29.01.2008, 16:45

Noch hat sie nicht angerufen, aber ich denke, dass ich es trotzdem nochmal versuchen will, vorrausgesetzt sie hat einen neuen termin für mich. Das es nur für ein halbes Jahr ist ist schon nicht so gut, aber ich weiß auch nicht, was ich in einem halben Jahr mache. Vielleicht studiere ich anderswo und bin dann (ab Oktober) eh nicht mehr hier in Hamburg. Das mit der Verlässlichkeit werde ich noch mal ansprechen. Ich hoffe sie ruft demnächst an.Irgendwie habe ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass sie mich jetzt aus pflichtgefühl irgendwo dazwischen quetscht und mich eigentlich gar nicht "will".

Benutzeravatar

Flugente
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 570

Beitrag Di., 29.01.2008, 17:07

Hallo Julia.

Abgesehen von dem halben Jahr seh ich das nicht ganz so negativ. Sie hat sich offensichtlich nachher Gedanken gemacht, dass du das erste Telefonat nicht so toll aufgenommen hast. Das zeigt von einem gewissen Einfühlungsvermögen. Wenn sie ohnehin jemanden für die Termine hat, hätte es ihr relativ egal sein können ob du enttäuscht bist oder nicht. Du weißt ja auch nicht, wodurch sie in diese Zwickmühle geraten ist.

Ich seh die Reaktion eigentlich eher als sehr bemüht an.
Eisberg voraus!

Benutzeravatar

kamikatze
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 15
Beiträge: 916

Beitrag Mi., 30.01.2008, 08:25

Guten morgen!
mein erster Gedanke beim Lesen war: diese Frau ist entweder schlecht organisiert oder dann extremst lösungsorientiert indem sie mit dir gleich einen Schockanfang durchgezogen hat und von dir gerade als Einstieg in die VT eine Aufgabe gibt, deinen Unmut ihr gegenüber zu äussern.
julia xyz hat geschrieben:Hinzugefügt sei noch, dass ich nicht der Mensch bin, der auf den Tisch haut und sagt „Sie haben mir Hoffnungen auf eine Therapie gemacht und können mich jetzt nicht einfach fallen lassen“ . Dann würde ich mich wohl gar nicht mehr zum nächsten Termin trauen, geschweige denn mich der Frau noch einmal anvertrauen.
Ging es um so etwas ähnliches in den probatorischen Sitzungen? Kannst du dir vorstellen, bei ihr auf den Tisch zu hauen um zu zeigen, dass dir die Termine bei ihr wichtig waren?
falls meine Hypothese stimmt fände ich es insofern problematisch, als dass bei euch schon zu Beginn der Therapie das Machtgefälle offensichtlich wird. Andererseits bietet es die Chance, dass ihr von Anfang an klare Spielregeln aufstellen müsst...Aber nur ein einziger Punkt ist mir klar: sie hat dich nicht als Person versetzt. Grundsätzllich hat sie sich ja dazu bekannt, dass sie sich eine Zusammenarbeit mit dir vorstellen kann, als sie dir die weiteren Termine gegeben hat. Kopf hoch!
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
julia xyz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 21
Beiträge: 32

Beitrag Fr., 01.02.2008, 18:11

Danke nochmal für die Antworten. Die Therapeutin hat noch mal angerufen und es klappt jetzt regelmäßig mit dem Termin. Beim zweiten Gespräch fand ich sie immer noch sehr sympathisch und einfühlsam und bin froh, dass es jetzt doch geklappt hat . Zu unserem Telefonat hat sie nichts mehr gesagt, aus ihrer Sicht war es ein Misverständnis und damit kann ich leben, so lange es nicht nochmal vorkommt. @ kamikatze: Ich glaube nicht, dass es eine Aufgabe war, meine Unmut zu äußern. Das fände ich nach dem ersten Gespräch schon etwas extrem.

Eine Frage habe ich noch. Zum nächsten Mal soll ich einen Fragebogen ausfüllen. Kann es passieren, dass die Antworten, die man da gibt keine Diagnose ergeben? Bei manchen Fragen bin ich mir mit den Antworten nicht ganz sicher (oder sollte man dann einfach nach Gefühl Antworten?)

Lg Julia

Benutzeravatar

Novajune
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 35
Beiträge: 4

Beitrag Fr., 01.02.2008, 22:12

hallo julia,

das mit dem Fragebogen ist mir auch schwer gefallen. ich habe damals einfach versucht das aufzuschriebn, was ich zu der frage als ersten gedanken hatte. Und wenn mir gar nichts einfiel, habe ich nichts geantwortet..ich hatte da ein zwei komische fragen, das weiß ich noch - auch wenn ich mich grad nicht erinnere was das war..

Eine gute Zeit wünscht Dir
Novajune

Benutzeravatar

Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Sa., 02.02.2008, 10:23

Ich glaube nicht, dass es bei dem Fragebogen gleich darum geht, eine Diagnose zu stellen. Das wäre ein bisschen verfrüht, wenn sie dich sonst ja noch gar nicht kennt. Der Fragebogen dient erst einmal nur dazu, deine Persönlichkeit ein wenig kennenzulernen und vielleicht eine Grundrichtung herauszufinden, in der sich deine Schwierigkeiten bewegen. Ich habe solche Fragebögen außerdem immer als Möglichkeit gesehen, mal selber intensiv über mich nachzudenken. Wenn du dir bei manchen Fragen nicht ganz sicher bist, dann schreib einfach das, was dir spontan in den Sinn kommt. Es gibt hier kein "richtig" oder "falsch". Fragen, mit denen du überhaupt nichts anfangen kannst, kannst du auch offenlassen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag