Dunkelwelt und Helferbär

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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ENA
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Beitrag So., 08.09.2013, 09:56

Ich versteh nicht ganz: Warum sollst Du jetzt Nordic-Walking machen?...und: hast Du jetzt echt Herzschmerzen, so dass Du Angst vor Schlimmeren hast?

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leise
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Beitrag Mo., 09.09.2013, 21:45

leise hat geschrieben: Fr. Dok macht ein mutiges Gesicht und spornt uns an, ja los auf’s Fahrrad, im Zimmer, Bewegung, sich austoben, immer wenn das auftaucht, damit die Angst die sich im Körper so sehr manifestiert hat, raus kann
So und das andere, ja es tut richtig weh, aber ich fürchte nicht, dass es etwas Schlimmes ist, sonst gäbe es mich schon lange nicht mehr.

Irgendwann wird auch das weggehen, und bis dahin muss ich es halt aushalten.

..vielleicht kann man dieses herz zu eng gefühl auch irgendwohin packen, so wie die Bilder in einen Tresor ???
na, blöde Idee, es ist schon zu spät....

dreijährige gehören echt früher ins Bett
also ab...


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leise
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Beitrag Mi., 11.09.2013, 04:24

...es geht besser...

Es ist endlich wieder einer dieser ganz besonderen Tage. Die leise Vorfreude in mir ist ein verlässlicher Begleiter und lässt die heftigen Sturmböen des Blumenladenlebens etwas milder an uns vorbei toben.

Thera-Tage sind und bleiben etwas besonders Wertvolles und die kleine leise ist da in ihrer Aufgeregtheit noch immer so brüchig und empfindsam wie ganz am Anfang unserer so geheimen Stunden. Da ist diese Freude über dieses „zu ihr dürfen“ noch genauso ausgeprägt wie in der ersten Zeit, doch auch die Angst und die Verzagtheit sind da wenn ich unten in der Einfahrt warte. Wie immer bin ich etwas zu früh. Leise und zu spät sein, das passiert bei diesen Stunden nie. Wenn ich doch mal irre knapp dran bin, dann bekomme ich offenbar Flügel.

Der erste Blick auf Thera muss dann ganz schnell abklären wie es ihr geht, er stimmt mich dann ruhiger, sie wirkt wieder fröhlicher und fester und ist nicht mehr so blass und zerbrechlich. Die kleine leise atmet fühlbar auf.

Aber, aber, aber, der Sessel steht heute etwas näher als sonst bei ihr, das ist ein Problem, ich würde ja lieber dahinter verschwinden, ich versuche ein kleines bisschen nach hinten zu rutschen, aaahhhh viel zu wenig, ich kann das nicht ändern, muss da sein, viiiiiel zu nah.
Es fällt dann auch anfangs sehr schwer zu erzählen was inzwischen alles war, mit M. und im Urlaub, das Familientreffen und der Bruder, aber es wird mit der Zeit besser und ich kann mich mehr auf die Worte zwischen uns konzentrieren.

Thera fragt auch wieder nach neuen Bildern und wie es mit den alten ist.... sofort werden diese wieder angeschwemmt, als ob ich da auf der Straße stehe und das Meer sich seinen Weg herauf sucht, langsam, stetig steigt das Wasser an und umspült mich, nicht mehr heftig tobend als eine Flutwelle die mich umwirft. Ich stehe einfach da und sehe auf das was da herangetragen wird, es ist kalt und grauslich aber ich bleibe fest! Zu hoch lasse ich das Wasser dann aber nicht steigen, mein Blick klammert sich dann doch an Thera und innerlich gehe ich auf Distanz, aber, interessant, fühlt sich gut an. Es fehlt auch der Hammer der mich sonst bei dieser Gelegenheit mit einem Zack so hart niederschlägt. Liegt es daran, dass Thera da ist, liegt es an ihrem festen Blick, an ihrem wieder fester und sicherer sein? Wahrscheinlich, leise ist da sehr abhängig, noch immer, aber es ist eine sehr gute Erfahrung das Thema Dunkelwelt einmal so zu erleben.

leise, ich glaube du bist gewachsen, auch wenn sich das noch nicht stimmig anfühlt. Wenn große Thera's mit Katastrophen umgehen können, dann schaffst du das auch. Der Schmerz ist da, der bleibt aber mit der Zeit und dem Gefühl damit nicht alleine gelassen zu sein kann, man hinsehen und manchmal auch vorsichtig berühren.

Leise

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ENA
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Beitrag Mi., 11.09.2013, 07:23

.....

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leise
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Beitrag Mo., 16.09.2013, 18:47

..was ist das nur...

die letzten beiden Wochen waren doch so gut, nicht mehr dieser Druck und Schmerz in der Herzgegend, nicht mehr diese Panik auf dem Weg zur Arbeit. Lag es an Fr.Dok's Übung, die kleine leise da aus dem dunklen Zimmer zu holen, immer und immer wieder...
Ich hab das eigentlich gar nicht gebraucht, für mich war leise da herausgeholt und war sicher in ihrem Zimmer mit all den Begleitern, die nötig waren für dieses Gefühl.

Die Stunde bei Thera hat sicher auch etwas zu dieser Sicherheit beigetragen, auf die Idee bin ich heute bei Fr. Dok gar nicht gekommen. Ich wusste so wenig heute zu erzählen obwohl doch so viel inzwischen war, Gutes und Schlechtes, nichts davon war greifbar.

Fr. Dok stürzt sich dann wieder auf das Thema M. Neue Schritte zeigt sie auf, die ich gehen sollte.... aber da knallt sie dann echt gegen eine Wand. Nö! Ihr bohrendes Nachfragen holt dann aus mir den Grund dafür heraus und schwups sind wir wieder in der Kinderzeit.

Die Frage nach meinem Alter für dieses „geht nicht“ bringt mich wieder zurück, ganz zurück, mit einem Schlag bin ich wieder 3. Es bricht aus mir heraus, da ist wieder diese versperrte Tür in diesem dunklen Zimmer, B ist da, ein einziges bah-Gefühl und da ist eine solch hilflose und erbärmliche Wut, ich möchte am liebsten diese Tür eintreten.
Ja, Entschuldigung, ist einfach so. Fr. Dok scheint darüber erfreut, dass da endlich die kleine leise sich aufregt und lebendig wird. Na, was heißt denn das, es geht ja nicht. Nicht um Hilfe rufen, nicht weinen, nicht Türe eintreten, nicht, einfach nichts geht. Fr. Dok fragt dann nach, wie es denn wäre wenn jemand von Außen kommt und die Tür doch öffnet und leise da herausholt.

Das sollte doch eigentlich helfen oder???? leise reagiert aber ganz anders, sie wird geradezu hysterisch und wenn da wirklich die Tür aufginge, leise muss da vor lauter Scham und Schuld und Entsetzen und Angst einfach nur noch verschwinden, verschwinden, verschwinden, nur weg, nicht da sein, nicht gesehen werden, nicht existieren....
Da ist diese Unmöglichkeit zu entkommen, dieses so tiefe Entsetzen über dieses ohne jeglichen Schutz zu sein, ausgeliefert der Situation, dieses da stehen müssen und nicht weg können, nicht den Blicken entkommen können und es endet einfach nicht.
Und weil das nicht funktioniert und leise da nochmal ausgeliefert ist wird leise innerlich zu einem dieser grauenhaften Raben, die mit ihren spitzen und messerscharfen Schnäbeln nur allzu gerne auf einen anderen einhacken. leise sieht sich selber als so ein schwarzes Mistvieh und nichts ist drängender als da auf sich selber einzuhacken.

Fr. Dok guckt ziemlich entsetzt, kein Wunder, aber es ist mir eigentlich schnurz wurscht. Ich hacke und hacke mit meinem schwarzen Schnabel auf mein schwarzes Federkleid ein ….
„Wir brauchen ein Wesen, dass genau das verhindert und leise davor beschützt“, geht Fr. Dok dazwischen. Sie beharrt solange auf diesem Bild, bis ich notgedrungen zustimme, obwohl mir gar nicht danach ist. An solche Wesen glaube ich einfach nicht mehr.
Fr. Dok bleibt aber stark, doch in ihrer inneren Bilderwelt gibt es die und genau so ein Wesen holen wir uns jetzt!

So, leise hat sich das jetzt erst mal von der Seele getippt, es hat zu regnen angefangen, ich mag mit meinem Rabenvogelbild so nicht bleiben, ich hole mit jetzt meine Stöcke und zieh los, wenn da jetzt etwas hilft, dann das. Das ist jetzt einfach alles zu eeeeeeeeeng.



Widow
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Beitrag Mo., 16.09.2013, 22:35

Liebe Leise,

hoffentlich bist Du wieder etwas weiter in Richtung auf Dich selbst zu gelaufen, da mit diesen besonderen Stöcken in Deinen Händen! Und hoffentlich fühlt es sich um Dich herum nun wieder etwas weiter an.

Das hofft herzlich
Widow (die der kleinen leise Dich und andere gute Wesen an die Seite wünscht!
Und die es mit einem eigentümlich besonderen Interesse aufgenommen hat, dass Du jetzt einmal die kleine leise schon ganz sicher aus dem Zimmer rausgeholt wusstest und sie sicher fühltest. Ich vertraue Deinem Gefühl und Deinem Wissen. - Und so habe ich mich für Dich sehr über diese Nachricht von Dir gefreut!)

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leise
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Beitrag Di., 17.09.2013, 19:38



Widow, wenn ich könnte, würde ich dich da jetzt von deiner Scholle holen und zu mir hier in mein leise-Zuhause zaubern!
geht auch nicht.

Du empfindest das anscheinend genauso wie Fr. Dok, die war auch hellauf begeistert, als sie hörte, dass das mit dem "Rausholen" tatsächlich bei der kleinen leise angekommen ist. Sie redet da dann von Traumanetzwerk und neuen Verbindungen.... es kamen da so viele Worte, ich krieg die in meinem wirren Kopf gar nicht mehr zusammen, nur gefühlsmäßig verstehe ich, dass da irgendetwas einen Schritt weiter ist.
(ich bin sicher, sie erklärt mir das sehr gerne nocheinmal, da ist sie sooooo geduldig )

Und mit den Stöcken durch die Gegend flitzen, latschen, stolpern.... was auch immer, ist echt gut. Bringt etwas Abstand zu all dem was da so einengt. Hält halt leider nicht über Nacht.

Heute geht nix mit den Stöcken, ich muss noch an die Bratsche, uiuiui , für morgen, sogar eine Sonderübestunde gemeinsam mit Cello, wir habens da nötig, sonst können wir bei dem Stück nicht mithalten. Aber da packt uns der Ehrgeiz, wir wollen da mitmachen, das ist echt nur wow, mitspielen bei der Supertruppe, insgesamt sind wir da 8 und das Stück ist auch ein so Tolles. Mit der Geige brauche ich da nicht antreten, das ist echt zu schwer und viel zu schnell, aber mit der Bratsche geht das vielleicht doch, falls ich vor lauter schnell nicht doch wieder in die Geige gerate. Das ist aber auch echt verflixt! Zwei verschiedene Notenschlüssel, das bringt alles Durcheinander.
So jetzt aber echt, und ich bin heilfroh, dass es diese Musiktruppe gibt und dass ich da mitmachen darf.

Widow, danke...

L. und l. und Leise und leise
so ein Durcheinander aber auch


Widow
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Beitrag Di., 17.09.2013, 23:07

leise hat geschrieben:so ein Durcheinander aber auch
Aber ein so wunder-wunder-wundervolles! Mir ist ganz trieselig, und das fühlt sich sooo gut an: Leise und leise tanzen voller Tempo durch die Wörter, auf den Wörtern (auf der Welt) ...

w

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hope_81
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Beitrag Di., 17.09.2013, 23:34

Leise, Deine Worte berühren mich. Danke für das Erzählen Deiner Geschichte.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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leise
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Beitrag Mi., 18.09.2013, 05:11

Widow hat geschrieben: Leise und leise tanzen voller Tempo durch die Wörter, auf den Wörtern (auf der Welt) ... w
na, ich würd eher sagen wir schottern da durch....
ähm, mit so mancher Bruchlandung, aber es geht, weil da mehr als nur diese kleine leise ist, dieses Traumagedächtnis...

Da seid IHR und dass es ok ist, wenn ich über das Dunkle und das Helle schreibe und weil es euch offenbar auch mit, ja leider erschreckt, aber weil ihr euch auch mitfreuen könnt!

Das ist auch wow, da ist mir auch ganz "trieselig"....
Danke für all das und ich nehme das heute mit in den Blumenladenwahnsinn und mit in die Musiktruppenstunde und ich freu mich heute einfach unbändig! Heute ist das Leben wow!!!!!



leise, Leise.... ???

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ENA
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Beitrag Mi., 18.09.2013, 08:01

leise hat geschrieben:Sie redet da dann von Traumanetzwerk und neuen Verbindungen.... es kamen da so viele Worte, ich krieg die in meinem wirren Kopf gar nicht mehr zusammen,
Ich denke, es geht um innere Netzwerke, also dass man in sich etwas schafft, was einem hilft, hier, dass Du die kleine Leise rausholen kannst. Im Endeffekt gehören alle Wesen, wie der Helferbär, die Schnecke,...etc., alle zu dem inneren Netzwerk, denke ich.
leise hat geschrieben:Heute geht nix mit den Stöcken, ich muss noch an die Bratsche, uiuiui ,
Ist doch auch ein kleiner "Stock". Eigentlich eher ein Stab!
leise hat geschrieben:Aber da packt uns der Ehrgeiz, wir wollen da mitmachen, das ist echt nur wow, mitspielen bei der Supertruppe, insgesamt sind wir da 8 und das Stück ist auch ein so Tolles

...aber...wieso ist´n Bratsche leichter, als Geige?
leise hat geschrieben:So jetzt aber echt, und ich bin heilfroh, dass es diese Musiktruppe gibt und dass ich da mitmachen darf.

leise hat geschrieben:Zwei verschiedene Notenschlüssel, das bringt alles Durcheinander.
Wieso gibt es denn da zwei?
leise hat geschrieben:leise, Leise.... ???

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leise
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Beitrag Sa., 21.09.2013, 15:39

Man, die Tage sind so voll gerade, irre.

Das mit der Musikgruppe "groß" ist , und leise ist da dabei, unglaublich!
Es klingt so voll und groß und .... wow...., ganz anders als wenn da nur immer drei oder vier Instrumente dabei sind.

Es gibt jetzt fixe Termine zum Üben, auch an ein paar Samstagen, uiui, das war mal wieder ein schwerer Schlag für meine Mutter, sie malt sofort Horrorszenarien wie sie alleine gegen Schneemassen am Land ankämpfen muss. M. das ist so ein Unsinn, aber wie sag ich ihr das?
Ich müsste ihr sagen, dass sie ja nicht unbedingt fahren muss, wenn da so viel Schnee ist! Fix nochmal, immer diese Erpressungen und dieses "Haben die anderen denn keine Familie?

Ich mag mich nicht ärgern, ich bin so begeistert von meiner Bratschenrolle, nöööö, ich geh da hin, auch am Samstag, leise braucht das .

Bin ganz schön mutig, he?

Naja, das ist aber auch wichtig, immerhin soll das am 19 Dez. vorgespielt werden, nu, das ist heftig, aber umso mehr muss ich da dabei sein.
Vielleicht ist der Sprung in diese größere Runde etwas viel Aufregung, meine Panik ist wieder ganz heftig mit dabei und das Herzinfarktgefühl auch, aber es geht auch wieder weg und die Freude da dabei sein zu dürfen wird nicht kleiner!

leise und Leise machen da weiter!
ENA hat geschrieben:wieso ist´n Bratsche leichter, als Geige?

..irgendwie schon, da sind nicht ganz so viele Noten zu spielen , man untermalt das ganze mehr mit etwas tieferen Tönen, das ist richtig schön.
ENA hat geschrieben: leise schrieb:Zwei verschiedene Notenschlüssel, das bringt alles Durcheinander.
Wieso gibt es denn da zwei?


... weil die Bratsche einfach tiefer liegt und man vor lauter Stricherl zählen sonst die Noten nicht mehr erkennen würde.


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ENA
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Beitrag Sa., 21.09.2013, 16:10

leise hat geschrieben:Das mit der Musikgruppe "groß" ist , und leise ist da dabei, unglaublich!Es klingt so voll und groß und .... wow...., ganz anders als wenn da nur immer drei oder vier Instrumente dabei sind.
leise hat geschrieben:das war mal wieder ein schwerer Schlag für meine Mutter, sie malt sofort Horrorszenarien wie sie alleine gegen Schneemassen am Land ankämpfen muss.
Warum nimmt sie nicht den Bus?
leise hat geschrieben:Ich mag mich nicht ärgern, ich bin so begeistert von meiner Bratschenrolle, nöööö, ich geh da hin, auch am Samstag, leise braucht das .

leise hat geschrieben:leise und Leise machen da weiter!
Spielen die beiden zusammen Bratsche und Geige und Viola und Violine?

Hier im Forum gibt es jetzt übrigens eine, die Cello spielen möchte! Passt ja!!!
leise hat geschrieben:... weil die Bratsche einfach tiefer liegt und man vor lauter Stricherl zählen sonst die Noten nicht mehr erkennen würde.
Achso, einen Schlüssel mit Notenlinien für die Geige und einen für die Bratsche, ja? Ich dachte ja schon, die Geige hätte auf dem Notenblatt zwei Schlüssel zusammen!

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Beitrag Do., 26.09.2013, 05:12

...Wirbelwelt...


Es ist dunkel, das Zimmer, da die Tür, die so rettende Tür, weiß am Tag, behält sie auch in diesem nachtdunklen Zimmer einen hellen Schimmer, ist klar und sicher erkennbar, ein fixer Blickpunkt, ein Rettungsanker, ein letzter.

Da ist nur noch dieses weiße Viereck, vollgestopft mit der Hoffnung und der Sehnsucht, dass sie sich öffnet und dahinter eine Welt auftaucht wo all das nicht mehr, nie mehr ist, das sich wie ein Seelenkrebs aus der Dunkelheit tief in das Empfinden und Fühlen geschlichen hat und sich nun dort einfach nicht mehr auslöschen lässt.

Es lässt sich gar nicht klären, was das alles ist, es ist nur schrecklich eng und schmerzhaft und wirbelt in wilden Angststürmen um diesen zutiefst verletzten Kern, ein stetiges Ansteigen der Angst, ein beständiges, gruseliges Ansteigen des Grauens, das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen..... Schmerz.
Der Bruder schon lange aus der Wahrnehmung ausgeschlossen, der Raum verändert sich, verliert seine Konturen, zerfällt in große dunkle Blöcke, ein Wirbelsturm fegt diese mit immenser Kraft wie kleine Spielzeugbausteine in die Luft und lässt sie in einem wilden Spiel um mich wirbeln. Nur noch unbeeindruckt und ohne jegliches Gefühl läuft dieses ab, weg all die Angst, weg all der Schrecken. Wo ist der Bruder, die Suche nach ihm erfolglos, nichts ist mehr von all dem da, nichts ist mehr da, nur noch undurchdringliche Dunkelheit. Aus der Stille erneut die Angst, wie verlassen kann man sein.

leise sucht nach dem Bruder, leise fürchtet die Tür, leise fürchtet das sich Nähern von Irgendetwas oder Irgendjemand. Der Bruder der einzig verbündete, ein schreckliches Geheimnis das uns verbindet, Zweisamkeit schafft in dieser endlosen Einsamkeit.
leise fürchtet genauso wie sie hofft, dass sich die Türe öffnet, M die Türe öffnet, Strafe, unendlich harte Strafe, endgültiges verlassen werden. leise sucht einfach nur noch etwas, das nicht Angst macht, etwas dem man sich anvertrauen kann, etwas das gut war und es auch bleibt, leise hat keine Chance, ....

Und dann sind da die Worte von Ihnen Fr. Dok.
Rausholen, leise da rausholen bevor es soweit ist, mit Rettungsmannschaften, Blaulicht, schnell, da Sozialarbeiter, dort Feuerwehrmänner die über Leitern....

Das geht nicht, das geht nicht, haben Sie mir folgen können, waren Sie mit mir in dem Zimmer, haben sie meine Welt einstürzen sehen?

Wir sind wohl Welten voneinander gerade getrennt!

l.

Ein Satz von einem Klinikclown auf einer Kinderkrebsstation:

„Ich kann an Gott nicht mehr glauben, aber ich glaube an Engel, ich bin ihnen schon so oft begegnet.“

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leise
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Beitrag So., 06.10.2013, 07:25

...Wirbeltwelt und Blumenladen...



Ich möchte Sie aus meinen Gedanken und aus meiner Seele einfach verdrängen, unglaublich wie viel Platz Sie und Ihre Frau mit Ihrer eiskalten Übergriffigkeit in mir einnehmen. Ich verbanne Sie ganz weit weg, es ekelt mich vor Ihnen, vor Ihrem bösen Geblaffe, Ihren Schuldzuweisungen, Ihrem Verdrehen der Tatsachen!
Ich habe Bestätigung für Ihr mieses Verhalten, das ist gut, ich glaube sonst wirklich noch, dass ich meinen Empfindungen nicht trauen kann.

Danke L.!
Du bist ein Geschenk des Himmels! Kamst einfach eines Tages zu uns in den Blumenladen, sagtest du hast einen Vorstellungstermin, ich wusste von nichts und Herr grob war mal wieder noch nicht da und nicht erreichbar.
Du hast dich einfach zu mir ins Büro gesetzt und gleich mit angepackt, da war noch ein Stoß alter Ordner, die mussten geleert und entsorgt werden. Ohne Scheu bist du da und hilfst sofort mit, du bist wie ich, denke ich nur noch und freu mich wie ein Schneekönig.
Dann tobt Herr grob heran, umarmt seine Nichte L. und schubst sie auch gleich wieder zur Tür hinaus, samt Ordner, und platziert sie im Gang bei den Mülltonnen, dort darf sie weitermachen, „hab noch eine Besprechung“ und setzt dabei sein breitestes Grinsen auf. Alle im Blumenladen haben diese Aktion mitbekommen und L. erhält sehr herzlich Beistand. (dieser wird auch grinsend angenommen)

L. ist super, L. hilft mir im Büro, stundenweise, nimmt mir Arbeit ab zu der ich nicht komme weil die einfach nicht mehr zu bewältigen ist. Wir arbeiten erst mal zwei Wochen sehr eng zusammen, sie muss ja lernen wie das alles geht, sie ist klug und aufmerksam und doch dem vielen Neuen genau wie ich damals hoffnungslos verwirrt ausgeliefert. Es wird noch dauern bis da die Zusammenhänge klar werden, logisch sich etwas zusammenfügt. Das macht nichts, ich bin ja da und ich zeige und erkläre alles sooft es eben nötig ist. Ich fühle mich riesig erleichtert, dass ich nicht mehr ganz alleine alles schaffen muss. L. studiert, ist schon sehr weit und hat es satt sich als Kellnerin Geld dazu zu verdienen, hat es satt blöde angequatscht zu werden.

L. lernt schon in den ersten Tagen, wie schlimm es bei uns zugeht, wie sich ihre Tante aufregt und wie der Onkel tobt. Jaja, gut dass du mit deinem Psychologiestudium schon so weit bist und keine Scheu hast dich auf Menschen einzulassen. Es ist eine heftige Woche und du hilfst als mal wieder auf eine Floristin unnötig gemein von Fr. grob losgehackt wird. Fr. grob ist überhaupt wieder in ihrem Element, sie geht auch auf den Chef los und auf mich, es passt ihr nicht, wie wir Personal suchen und verstrickt sich dabei selber in ihren eigenen Argumenten. Ich versuche da immer ganz ruhig zu bleiben und möglichst nicht zwischen die Fronten zu geraten, aber die beiden sind da wie Panzer, einfach über leise drüber!
Das hat L. leider nicht mitbekommen, aber sie wurde Zeuge, als Hr. grob auf mich losging, mich nach hinten in die Küche zitiert hat.

Ja, das ist die „grob-Methode“, wenn es etwas gibt worüber Hr. grob sich offenbar empören muss, dann werden die Schuldigen abgeführt und im fensterlosen Küchenkammerl exekutiert. Es ergießt sich ein wütender Wortschwall in einer solchen Heftigkeit und mit so verletzender Kälte über einen, dass man nicht einmal mehr Luft holen kann um sich zu wehren. Es wird auch keine Gegenwehr akzeptiert, sinnlos etwas zu sagen. „Sie geben sich immer als gerechter Chef, wie weit sind sie doch davon entfernt!“ Ich halte die Situation nicht aus, ich flüchte, in mir ist alles ganz taub und eines steht fest, nie wieder tun sie mir das an.

L. geht an diesem Tag dann noch mit mir auf die Bank und die Post und redet dann mit mir über diese „grob-Methode“, sie beschreibt mir ganz genau was da passiert und sie weiß auch ganz genau wie da die Tatsachen verdreht werden, „ich kenne das nur zu genau“ sagt sie tröstend. Das macht es dann leichter aber ich kann diese Szene nicht so schnell vergessen, noch dazu wo ich nichts angestellt habe. Ich wünschte ich könnte diese Bilder und die Enge in mir genauso verbannen wie die dunkle Wirbelwelt.

Ich verkrieche mich gedanklich in der Fr. Dok. Sicherwelt, wir haben die in der letzten Stunde gemeinsam neu geschaffen, sowohl für leise als auch für Leise, und das war gut.

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