Erwachsene Kinder alkoholkranker Eltern

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ENA
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 17:32

Das heißt, Du bist die Einzigste, die noch nicht aufgegeben hat?
Da spüre ich eine gewisse Einsamkeit, weiß aber nicht, ob es stimmt.
Letztendlich ist so, dass nur sie etwas ändern kann. Du kannst ihr Hilfe anbieten, mehr nicht...und ich finde, man sollte dabei darauf achten, dass man selber nicht untergeht und sich vielleicht auch Hilfe holt.
Hier in diesen Thread standen irgendwo schon Tipps, wo man z.B. Selbsthilfegruppen für sich finden kann, wenn Du magst.
Wohnst Du denn noch mit Deiner Herkunftsfamilie zusammen?

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Banana21
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 17:54

ENA hat geschrieben:Das heißt, Du bist die Einzigste, die noch nicht aufgegeben hat?
Da spüre ich eine gewisse Einsamkeit, weiß aber nicht, ob es stimmt.
Letztendlich ist so, dass nur sie etwas ändern kann. Du kannst ihr Hilfe anbieten, mehr nicht...und ich finde, man sollte dabei darauf achten, dass man selber nicht untergeht und sich vielleicht auch Hilfe holt.
Hier in diesen Thread standen irgendwo schon Tipps, wo man z.B. Selbsthilfegruppen für sich finden kann, wenn Du magst.
Wohnst Du denn noch mit Deiner Herkunftsfamilie zusammen?
Ja, wohn noch bei meinen Eltern!

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Mungo
Helferlein
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 14:37

Hi,

na einigen Denkpausen habe ich mich entschlossen auch ein paar Zeilen zu diesem Thema zu schreiben.

Mein Vater war Alkoholabhängig ebenso wie mein Stiefvater es immer noch ist. Was in den vorherigen Beitrgen geschrieben wurde kenne ich auch zu genüge. Bei uns wurde das Thema immer todgeschwiegen. Also war uns Kindern auch immer bewusst das nichts nach draußen dringen darf. Ich habe schon als Kind gelernt meiner Umwelt eine heile Welt vorzuspielen.

Als Kind war es für mich nur gruselig. Ich hatte dies Thema jeden Tag, war ich gezwungen meinem Vater zu besuchen ging es dort mit der gleichen Thematik weiter. Wie alle Betroffenen wissen spielt ja nicht nur der Alkohol eine Rolle, die Unberechenbarkeit des Erwachsenen ist für ein Kind auch nur schwer zu ertragen. Wie viel hat er getrunken, gibt es wieder streit, hoffentlich übersieht er mich, dies sind nur einige Gedanken die ich in dieser Zeit hatte. Die Auswirkungen spüre ich noch heute.

Wenn irgendwo Alkohol getrunken wird werde ich mit der Zeit doch sehr nervös, vorallem wenn Leute dann laut werden, muss ich mich beherschen um nicht auf das nächste WC zu verschwinden um ja nicht gesehen zu werden. Dabei ist es völlig unerheblich ob ich die Leute kenne oder es völlig fremde sind. Eigendlich sollte man meinen das man dies Verhalten ablegen kann, sobald man einige Zeit aus dem Ursprungshaushalt weg ist, ich bin so das ich immer noch mit diesen Verhaltensmuster reagiere. Bin nur froh das mein Mann kaum Alkohol trinkt. Hat er allerdings etwas getrunken stehen bei mir alle Alarmglocken auf Bereitschaft. Kennt ihr das auch?

Liebe Grüße
Mungo
Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich mein Teddy, was Liebe wirklich bedeutet...

Nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.

(Jim Nelson)

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 14:48

Liebe Mungo,
Hat er allerdings etwas getrunken stehen bei mir alle Alarmglocken auf Bereitschaft. Kennt ihr das auch?
Ich kenne das auch. Mein Vater war Alkoholiker. Wenn ich heutzutage Betrunkene sehe oder höre, dann bekomme ich ein ganz beklemmendes Gefühl. Es ist nicht nur Angst vor Schlägen, sondern eher die Angst vor rücksichtslosen, "lustigen" soll heißen "herablassenden" Bemerkungen. Auch hatte mein Vater häufiger Säuferfreunde zuhause. Die haben mich damals als Jugendliche hinsichtlich meiner sexuellen Reize genauestens unter die Lupe genommen und ihre versoffenen Kommentare darüber abgelassen, z.B. ob ich schon einen BH bräuchte oder nicht.
Mein Vater hatte sich damals nicht schützend vor mich gestellt sondern lauthals mitgemacht, weil es ihm wichtiger war, bei seinen Kumpanen gut dazustehen. Die SAU! Und wo war meine Mutter? Die hatte auch keine Meinung dazu.

Das, was du über die "heile Welt" schreibst, kenne ich auch. Erst heute bin ich in Ansätzen dazu fähig, meiner Mutter meine Sicht der Dinge vor Augen zu führen. Und ich mache es auch im Beisein der Familie, somit öffentlich. Das ist ganz wichtig für mich.

Zu meinem Schrecken musste ich damals bei meinem Ex feststellen, dass ich ihn mit Bier versorgte. Er war kein Alkoholiker, aber an deutschen Biersorten interessiert. Finde ich im nachhinein immer noch gruselig. Da kommt die alte Co-Abhängigkeit wieder hochgeschlichen.

Würdest du dich als co-abhängig bezeichnen?

lg Sandy

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Mungo
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 15:05

Hallo Sandy,

ja, ich würde mich als co-abhängig bezeichnen. Ich habe geholfen seinen Suff zu vertuschen, habe beim Krämer Alkohol gekauft, frage mich immer noch wie die das machen konnten da ich ja immerhin noch ein Kind war, die haben mir ohne mit der Wimper zu zucken auch hochprozentiges verkauft.
Des weiteren habe ich nie versucht Hilfe zu holen, habe alles in meiner Macht liegende getan das es niemand erfährt. Scham lässt grüßen. Ich habe seine Aufgaben zu Hause übernommen, damit er seinen Rausch ausschlafen kann. Also habe ich ihm auch die Verantwortung abgenommen sich um seine Aufgaben zu kümmern.
Die Anspielungen die du erwähnst kenne ich leider auch und noch mehr. Mag da gar nicht dran denken. Wie verarbeitest Du das alles?

Lg Mungo
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 15:13

Ich verarbeite, indem ich wütend werde und langsam aber sicher mit meiner Wahrheit an die Öffentlichkeit trete, es z.B. einzelnen Familienmitgliedern erzähle, wie mich mein Vater im besoffenen Zustand sexuell belästigt hat.
Bislang habe ich mit den Geschichten zurückgehalten, weil ich es für meine Mutter nicht schlimmer machen wollte, sie quasi vor ihrer eigenen Familie und deren Kritik schützen wollte. Aber so langsam fange ich an, rücksichtsloser meinen Weg zu gehen, nicht ständig auf ihre Befindlichkeiten zu achten.
Machst du Therapie? Ist das Thema dort aktuell?
lg Sandy

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Mungo
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 15:19

Dann bist du schon um einiges weiter als ich. Bis jetzt habe ich noch niemanden etwas davon erzählt, ich kann nicht so gut reden, mir stockt immer die Stimme wenn ich etwas von mir erzählen will. Mir fällt es leichter zu schreiben.
Hatte jetzt zwei Therapiestunden, wobei ich grade überlege es bei dieser T. sein zu lassen da sie gestern so blöde Bemerkungen machte wo ich nicht mitzurecht komme. Wie lange machst Du schon Therapie?

Lg
Mungo
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 15:24

Hat sich deine Thera bzgl des Alkoholiker-Themas komisch verhalten?
Ich bin jetzt fast 2 Jahre in Therapie. Als ich meinem Thera von den sexuellen Übergriffen meines Vaters erzählte, fühlte ich mich damals nicht ganz ernst genommen. Ich hatte den Eindruck, er wolle sein Verhalten so hindrehen, als sei es für mich eine Art Auszeichnung oder ein Lob meines Vaters an meine aufkeimende Sexualität gewesen. Er hat auf jeden Fall NICHT konsequent Partei für mich ergriffen, mir seine Bestürzung mitgeteilt oder sonst wie betroffen reagiert. Deshalb habe ich es erstmal sein lassen, fühlte mich wie schon gesagt, von ihm als Mann nicht ganz verstanden und ernst genommen.
Jetzt, da ich dir davon schreibe, merke ich aber, wie wieder die Wut hoch kommt.
Hast du Geschwister, denen du davon erzählen könntest?

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Mungo
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 15:32

Eigendlich sollte der T. dich aufbauen und uneingeschränkt unterstützen.

So weit sind wir noch lange nicht. Sie meinte nur immer wieder warum sie mir denn um Himmelswillen immer alles aus der Nase ziehen müsse. Eine Therapie ist dazu da um zu reden. Und das nächste Mal solle ich doch gefälligst mehr sprechen. Mein Kommentar dazur war das ich mich bemühen werde. Worauf sie meinte das will sie ja wohl hoffen, da sie nicht immer alles erfragen will. Hallo, warum bin ich wohl bei ihr?! Nicht ohne Grund, oder? Sie kann doch nicht in der 2. Stunde erwarten das es so aus mir raussprudelt.

Mit meinen Geschwistern habe ich gottsei Dank keinen Kontakt mehr. Wütend werde ich auch wenn ich mir so einige Szenen vor Augen führe. Wie gesagt bis jetz habe ich noch nie mit jemanden darüber gesprochen.
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 24.12.2010, 17:20

Den Ton, den deine T. anschlägt, finde ich sehr bedenklich. Total ungeduldig. Erinnert mich ein wenig an eine ehemalige Lehrerin von mir, die mir ständig sagte, dass Französisch eine SPRACHE sei und gesprochen werden MÜSSE und sie sich deshalb GEZWUNGEN sehe, mir eine schlechte mündliche Note zu geben. Sie fragte nie danach, warum ich denn kein Wort herausbekam.

Also mich würde das sehr verärgern, was du da schreibst und ich würde schnellstens das Weite suchen. Hast du denn auch positive Eindrücke von ihr sammeln können, z.B. so, dass du ihr irgendwann einmal deine unerzählten Geschichten anvertrauen könntest?

lg Sandy

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RehAug´
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Beitrag Sa., 05.03.2011, 14:39

<Zitat von SandyZ.>Die SAU! Und wo war meine Mutter? Die hatte auch keine Meinung dazu.</>

Kommt mir bekannt vor, sie hat zwar nicht gesoffen, aber genauso draufgeschlagen! Mich weggeschubst, gedemütigt, manipuliert...

<Zitat von SandyZ.>Das, was du über die "heile Welt" schreibst, kenne ich auch. Erst heute bin ich in Ansätzen dazu fähig, meiner Mutter meine Sicht der Dinge vor Augen zu führen. Und ich mache es auch im Beisein der Familie, somit öffentlich. </>

Das funktioniert? Habe es in Ansätzen versucht, wurde daraufhin entweder als Lügner hingestellt oder durfte mir so Sprüche (seitens des neuen Mannes meiner Mutter) anhören, wie z.B. Stell dich doch nicht so an mein Cousin hat es mit dem Gürtel gekriegt...ect.
All dieser Bagatellisierungen meines Stiefvaters traumatisieren/triggern mich immer wieder aufs Neue.

Ich habe gar kein Recht über die Vergangenheit zu erzählen, sobald auch nur ein kleiner Vorwurf meinerseits an meine Mutter geht, stellt er sich sofort schützend vor die "ach-so-treu-sorgende-Mutter"!

zu meinem Vater:

Dieses versoffene, uns Kinder seit frühester Kindheit prügelnde Arschloch, dass seinen Aggressionen freien Lauf gelassen hat und jede kindliche Reaktion mit Gewalt und Herablassung beantwortet hat, hat uns Kindern! immer die Schuld an seiner Lage gegeben ( "Ach wären doch die scheiss Kinder nicht")! Wundert ihn kein bischen, dass beide Kinder anfangen sich selbst zu verletzten, exzessiv Drogen konsumieren, die Schule nicht schaffen, ins Bett pinkeln, Alpträume haben und viele Psychiatrieaufenthalte von teilweise mehreren Jahren hinter sich haben!
Nein, stattdessen bekommen wir Kinder von der Familie zu hören, wie schwer es unsere Eltern doch hatten, achGott, achGott, schande über mich! Auch jetzt, ich habe den Kontakt schon mehrer Jahre abgebrochen, darf ich mir noch Vorwürfe meiner Tante anhören, ich würde mich nicht kümmern und er sei doch krank!
Das ich nicht lache! Ich etwa nicht???

Naja egal, hab´s irgendwie hingekriegt mein Leben auf Kette zukriegen (wieder eine Reihe von Klinikaufenthalten, vollkommene Abstinenz...) und habe mich in einer Uni eingeschrieben und habe einen Bafög-Antrag gestellt.

Und jetzt gebt euch das: Das Arschloch terrorisiert mich und behauptet wieder: Ich mache ihm sein Leben kaputt.
Wobei er doch froh sein sollte, dass ich mich aus dem Drogensumpf befreit habe.

Da fehlen einem die Worte und ich bekomme so einen Hals auf dieses egoistisches Arschloch und dann auch noch mein Stiefvater der mir vorwurfsvoll sagt: "Ich hör immer nur die Eltern sind schuld". Sorry, aber wenn es nun mal so ist.

Aber, dennoch bin ich traurig. Ich habe meinen Vater über sechs Jahre nicht gesehn und hatte irgendwo die Hoffnung, dass es irgendwie alles gut wird.
Eine schreckliche Vorstellung, dass er tot ist, dabei kommen mir grad die Tränen, denn irgendwo ist er auch "das kleine Kind",dass gedemütigt, geschlagen wurde, er besitzt nicht die Fahigkeit sich in andere hineinzuversetzen,das weiss ich ja, so langsam denk ich auch, dass ich schizo bin,weil ich mich nicht entscheiden kann, was ich fühlen soll, einerseits bin ich eine Person, die Mitleid für ihn empfindet, andererseits bin ich das Kind, das wütend ist .Das zerreisst mich!

Kennt ihr das?
Wie geht ihr damit um?

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Gold__Marie
Forums-Insider
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weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag Di., 26.04.2011, 18:33

Hallo,
ich würde dir sehr gerne das Buch "Familienkrankheit Alkoholismus- im Sog der Abhängigkeit" von Ursula Lambrou empfehlen! Ich persönlich, halte eigentlich nichts von Büchern als Ratgeber, aber dieses Buch hat mich echt umgehauen! Die Autorin interviewt darin zahlreiche Angehörige alkoholkranker Eltern und zieht daraus sehr weise Ratschläge! Die Autorin ist ebenfalls mit dem Alkoholismus ihrer Eltern aufgewachsen und man spürt sehr viel Herz und Engagement hinter den Zeilen! Mich hat dieses Buch wirklich tief berührt, weil ich so viel darin wiedererkannt habe und meine Gefühle ordnen konnte! Vielleicht interessiert es dich ja, Lg Gold_Marie

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Traumkugel
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 3

Beitrag Mo., 25.07.2011, 11:27

Hallo!

Seid ihr hier überhaupt noch aktiv?

Ich bin sehr sehr froh, diesen Fred hier gefunden zu haben. Ich bin schon sehr lange auf der Suche nach Gleichgesinnten. Habe nur bisher nie ein Forum gefunden, in dem ich das Gefühl habe ernstgenommen zu werden.

Ich bin auch ein mittlerweile erwachsenes Kind von alkoholkranken Eltern und gerade an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter weiß.
Kurz: Meine Mutter ist (angeblich) seit ca. 2 Jahren trocken.
Mein Vater ist schwerer Alkoholiker und isst nie. Im letzten Winter haben Sie ihn vor seiner Haustür gefunden und ihn mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht. Es hat 6 Wochen gedauert, da hatten sie ihn wieder soweit, dass er wieder selbstständig atmen konnte. Die ganze Familie hatte die Hoffnung, dass er wieder wird und vlt gemäß der Zustände auf die Idee kommt sich vom Alkohol zu entfernen, aber schon während der Kur im Harz fing er wieder an zu trinken. Aus diesem Grund und, weil er immer noch versucht mit zu denunzieren ("Du bist dicker geworden", "Warum siehst du so müde aus?", "Du siehst krank aus!"), habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen. In zwei Wochen werde ich ihn auf dem Geburtstag meiner Oma sehen und weiß jetzt schon nicht wie ich mich verhalten soll.

Mich hat sein ganzes Verhalten so runtergezogen, dass ich kurzfristig Angst hatte, wenn ich nicht aus meiner beginnenden Depression nicht sofort fliehe, dass ich dann draufgehe. Sein Alkoholismus wurde zu meinem Problem und sein Vorantreiben der Sucht hat mich sauer gemacht. Ich will mich nicht mit ihm und seinem Alkoholproblem auseinandersetzen müssen. Doch die Angst, dass irgendwann ein Anruf kommt und jemand sagt, dass er tot ist und ich nicht weiß ob ich mir dann vorwürfe mache.....bleibt....wie soll ich mich bloß verhalten???
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen...

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Tigerkind
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 75
Beiträge: 2175

Beitrag Mo., 25.07.2011, 19:48

Ich würde mich hier auch gerne austauschen, aber leider ist es hier ziemlich ruhig, deswegen ist mir hier irgendwie die Lust vergangen zu schreiben, aber wenn es hier wieder etwas reger wird, würde ich mich freuen.......
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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~confianza~
Helferlein
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weiblich/female, 33
Beiträge: 102

Beitrag Mo., 25.07.2011, 20:45

Hallo Tigerkind,

worin würdest Du Dich austauschen wollen?
Mach doch einfach den Anfang, dass es hier wieder "rege" wird!
Ich bin übrigens auch Betroffene. Habe mich bisher noch nie mit Gleichgesinnten ausgetauscht.
Aber ich habe in letzter Zeit häufiger in dem auch hier empfohlenen Buch von Ursula Lambrou gelesen: Familienkrankheit Alkoholismus. Ich finde es so gut beschrieben und kann mich unglaublich gut dort wiederfinden.

LG
confianza
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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