Frauentag

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KAA
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 09:43

"Aber es ist noch nicht automatisch Diskrimierung oder eine Feindlichkeit, wenn es einen sachlichen Grund gibt."

Genau so sehe ich das auch.

Nun ich lese jetzt sehr viel über dieses Thema und da gibts wirklich sehr arge Sachen. Da schreiben Transfrauen, bzw. drohen sie anderen Frauen mit ihrem "Frauenpenis". (Twitter)

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KAA
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 09:55

ENA hat geschrieben: Mi., 09.03.2022, 09:16 Nur kurz von unterwegs:

Ich finde den Threadtitel auch etwas irre führend für das,worum es letztlich gerade im Thread geht.
Der Frauentag wurde zum Anlass genommen über dieses zu schreiben.
Was genau ist nun eine Frau? Und wie fühlt man ein Geschlecht?

Das Gendern wurde ja nun ins Leben gerufen um Frauen sichtbar/er zu machen. Letztendlich aber wird es als korrekt angesehen, gar kein Geschlecht "anzusprechen", sondern sich neutral auszudrücken, weil sich sonst Menschen ausgeschlossen oder nicht angesprochen fühlen könnten.

So denke ich, kommt auch "menstruierende Person" zustande, statt FRAU zu schreiben/sagen.
Wobei klar ist, dass Frauen menstruieren und irgendwann auch nicht mehr oder gar nicht, sie jedoch trotzdem weiterhin Frauen sind.

So löscht man also wieder die Frau aus dem Wortschatz und umschreibt es.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 09:56

Der Thread-Titel ist daneben...

Ich begreife bis heute nicht, warum es so unbändig notwendig ist sich irgendein Label zu verpassen. Es klingt wie eine neue Religion, mit der ich absolut nichts anfangen kann. Da wird ein Fokus auf etwas gebracht und von Medien und social media verteilt, was zuvor noch kein Problem gewesen ist.
Wehe man fragt mal eine Label-Person, warum sie diesen Sticker auf die Stirn geklebt hat, dann wird man eigentlich nur angemault und als xyz-phobisch betitelt.
Eine(r) teilte mir mal mit, dass man sich eben so identifiziert mit dem Label und es eben was ganz anderes sei, als das was einem die Gesellschaft und das Umfeld von außen draufgedrückt hat.
Auch das begreife ich nicht wirklich. Als würde man Probleme konstruieren nur um irgendwas "zu sein".
Vielleicht hängt das mit der grundlegenden Identitätsunsicherheit von Menschen in jungen Jahren oder jungen erwachsenen zusammen, manchmal frage ich mich ob sie in 40 Jahren immer noch so darüber denken werden und stolz darauf sind, für irgendwas gekämpft zu haben.

Transsexualität ansich verstehe ich und kann ich gut nachempfinden, habe dazu einiges gelesen um das zu verstehen.
Als Ursache sagt bspw. planet-wissen.de:
"Viele Mediziner und Psychologen sehen Transsexualität als Störung der Geschlechtsidentität. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Fötus im Mutterleib durch gegengeschlechtliche Hormone beeinflusst wird, andere sehen Veränderungen der Hirnstruktur als Auslöser. Auch soziale oder psychodynamische Faktoren könnten eine Rolle spielen. "
Das ergibt für mich wirklich Sinn.
Auch hab eich schon wissenschaftliche Aussagen gelesen dazu, dass bspw. Trauma-Erlebnisse in der Kindheit/Jugend die Identitätsunsicherheit / Geschlechtsunsicherheit /das Transthema auslösen können.

Was ich nicht verstehe ist dieses ständige Frau/Mann+-%*§ Mensch+- Sprachausdünstungen, jenseits von sinnvoll.
Wie ich lebe hat erstmal nichts mit meinen Geschlechtsorganen zu tun, wenn sie unpassend sind, kann ich das entsprechend anpassen oder medikamentös es meinem Inneren anpassen. Wenn ich als Mann mich schminke ist das genauso okay, wie wenn ich als Mädchen Männerklamotten anziehe, alles wie jeder will, ich seh da erstmal kein Problem (mal abgesehen vom Gejammer des Umfelds, weil man nicht in die Herde passt)
..:..

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stern
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 10:34

KAA hat geschrieben: Mi., 09.03.2022, 09:43
Nun ich lese jetzt sehr viel über dieses Thema und da gibts wirklich sehr arge Sachen. Da schreiben Transfrauen, bzw. drohen sie anderen Frauen mit ihrem "Frauenpenis". (Twitter)
Bekloppte gibt es überall. Gibt auch Männer, die ungefragt Dickpics verschicken. Bei obszönen Inhalten setze ich ein Block. Will heißen: Ich denke nicht, dass das ein Trans-Ding ist.
Was genau ist nun eine Frau? Und wie fühlt man ein Geschlecht?
Eine rein biologische Definition würde sich an den Geschlechtsanlagen orientieren.
Wie fühlt man sein Geschlecht? Die Geschlechtsidentität (wer bin ich, was fühle ich) macht aber mehr aus als reine Geschlechtsteile. In vielen Fällen wird wohl gelten: Weiß man einfach (und Geschlechtsteil und Empfinden passen zusammen). In anderen Fällen gibt es eine Diskrepanz.

Als Gender würde ich eher das Rollenverständnis verstehen. Ich würde sagen, das hat seinen Ursprung schon früher. Als man es noch häufiger hatte, dass rein aus dem biologischen Geschlecht eine bestimmte Rollenerwartungen abgeleitet wurde, die Frau zu erfüllen hat. Wie: Als (biologische) Frau ist man doch gar nicht geeignet, LKW zu fahren. So gab es für best. Berufe auch keine weibliche Berufsbezeichnung, weil es Frauen dort eh nicht gab (bzw. höchstens kaum). Abgeleitet rein aus der Art des Geschlechtsteils.

Heute, ja, hat man noch immer Bezeichnungsprobleme, schon allein sprachlich, weil sich nicht jeder mit dem generischem Maskulinum identifiziert. Das Problem ist, dass das quasi tief in der Sprache verankert ist. Ein Teil sagt: Ist doch neutral! Ein anderer Teil: Nein! Nicht wirklich! Das Männliche ist vorangestellt: generisches Maskulinum. Kann man sich jetzt wieder die Köpfe einbauen.

Dass sich Neutralität allgemein durchsetzt, glaube ich nicht. Denn als Frau/Mann will man sich auch damit identifizieren können wollen (wenn man es klar so empfindet). Aber dass die sich sichtbarer machen, die sich in manchen Kategorien nicht finden, ist auch verständlich. In manchen Ländern ist Homosexualitât oder Transsexualität ja noch nicht einmal im öffentlichen Leben sichtbar (und unter Strafe), geschweige den sprachlich.

Ich bin nicht up to date, aber in D will man jetzt die Co-Mutterschaft anerkennen.
Liebe Grüße
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freeway
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 11:13

Randbemerkung bezüglich geschlechtsabhängige Berufseignung:
Im Gespräch mit einer Prostituierten erzählte sie mir, sie könne sich nicht zu einer Geschlechtsumwandlung entscheiden, da sie mit Brüsten und Penis um Welten mehr Geld verdienen könne, als wenn sie sich komplett operieren lassen würde. Der Wunsch ist da, aber ihren Verdienstmöglichkeiten wäre es nicht zuträglich.
Pervertieren von Möglichkeiten, darin ist der Mensch einfach zu gut um es wirklich gut zu machen.
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti

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stern
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 12:24

Über Begriffe kann man streiten... in dem Bereich gibt es zig Abgrenzungen, die dann evtl. doch wieder nicht überschneidungsfrei sind. Aber persönlich finde ich Transidentität eigentlich treffender als Transsexualität.
Weil es mehr die Identität (wer bin ich) berührt als die Sexualität/sexuelle Orientierung (welcher Sexualpartner). Ich glaube auch bei Trans* gibt es wieder x Môglichkeiten, wer als Sexualpartner in Betracht kommt.

Und daher sehe ich das schon so, dass die Bedeutung über die eines Labels hinausgehen kann. ("Frau" stellt man ja auch nicht auf die Stufe eines bloßen Labels). Das biologische Geschlecht sucht man sich nicht aus, aber das innere Empfinden ist nichts, dass jemand von außen festlegt (höchstens von gewisse Prägungen beeinflusst ist). Andererseits gehe ich nicht davon aus, dass jemand, dessen Geschlechtsempfinden kongruent ist, das Bedürfnis hat, sich abweichend zu bezeichnen (oder gar zu operieren). Das wäre dann nach meinem Verständnis eher ein Label.

Warum man operiert: Weil es nicht therapierbar ist und man feststellte, das Betroffene die OP verhilft, ein gutes Leben zu führen (aber nicht jeder braucht dazu die OP. Meinem Kenntnisstand kann auch eine Personenstandsänderung Entlastung bringen, whatever).

"...phob" als Bezeichnung finde ich auch nicht immer glücklich, z.B. wenn es eher um Feindlichkeiten/Abwertungen geht.

Umgekehrt ist nicht jeder sprachliche Unfall eine Ablehung/Diskriminierung. Wenn ich z.B. manche ältere Menschen über manches reden höre, dann kann das definitv so verstanden werden. Klingt teils ganz furchtbar. Aber dahinter steckt evtl. keine innere Überzeugung. Sondern man hat es halt mal so bezeichnet. Und das wurde dann übernommen.
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ENA
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Beitrag Mi., 09.03.2022, 22:56

Es gibt hier einen Thread, mit dem gleichen Titel (wusste nicht, dass das geht). Den finde ich viel passender, vom Titel her, als das, worum es hier geht. In diesem Thread hier geht es eher um Definitionen von Weiblich, Männlich, dazwischen und drum herum bzw. wer wie genau definiert werden will und wer das warum gut findet oder eben nicht. In dem anderen Thread geht es wirklich um den "eingerichteten Frauentag": viewtopic.php?f=26&t=43374 .
Ich meine, ist jetzt nicht so dramatisch mit dem Threadtitel hier und ich will (und kann zeitlich auch nicht) mich nicht lange daran aufhalten (dass ich den Titel irreführend finde). Für mich ist das nur so ein bisschen wie als wenn ein Thread "Frühling" heißt und es inhaltlich um Osterhasen geht (Ostern, Hasen, Fortpflanzung, Blumendeko. auf dem Tisch,...).


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KAA
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Beitrag Do., 10.03.2022, 07:26

Ok. Wenn der Threadtitel irreführend ist, könnte er geändert werden.
Vielleicht wäre Frauen*tag passender. CIS-Frauentag und Menstruierende Personentag, hihi.

Jedoch habe ich diesen so gewählt, auch um zu zeigen, worum es in den fem. Bewegung nun hauptsächlich zu gehen scheint, weg von Gleichstellung Mann/Frau und über die Selbstbestimmung der Frau (z.B. Abtreibung uvm.) hin zu "wie spricht man wen an und WAS ist nun eine Frau oder Frau-sein".

Zusammenhängend mit anderen Fragen, z.B. Frauen-Räume die von jedem genutzt werden können/sollen. Im Sport, bei den (Frauen)Quoten und auch in der Sauna und Umkleidekabine.

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stern
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Beitrag Do., 10.03.2022, 07:59

In Sachen Gleichstellung und Homosexualität wurde schon einiges erkämpft. Daher finde ich naheliegend, wenn sich das mit der Zeit etwas verlagert. Aber dennoch schließt das eine das andere aus. So hieß es erst gestern wieder, §219a wird in D gestrichen. Als dass ein Arzt, der Abtreibungen anbietet, auch darüber informieren darf. Ist bisher kriminalisiert. Gibt eben Themen, die alle betreffen.... und hier kommt dann evtl. schon über die Menge der Betroffenen in Schwung. Und andere Menschen müssen oder möchten aktiver auf sich aufmerksam machen, dass sich etwas verändert. Damit meine ich nicht speziell Trans*, sondern z.B. auch die Familien mit Kindern, die z.B. eine spezielle Erkrankung haben. Mangelndes niedrigschwelliges Beratungsangebot traumatiserte Menschen, whatever. Daher lande ich wieder bei der Ausgangsfrage, ob man diese oder jenes fordern darf: Fordern darf man alles.
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Beitrag Do., 10.03.2022, 08:02

Nein,die Ergänzung durch ein reines Sternchen würde den Titel für mich auch nicht passender machen,weil es bei dem Tag um einen festgelegten,seit rund 100 Jahren bestehendem Tag im Kalender geht und beim bisherigen hier Geschrieben,um ganz Anderes. ...und das Thema Geschlechterzuordnung und geschlechtliche Identifikation bezieht sich auch nicht nur auf Weiblichkeit und Frauenraeume. ....aber.... vielleicht will es hier auch nicht anders gesehen werden. Ich bin jetzt hier Mal raus:Arbeits-und Alltagsmodus.


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KAA
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Beitrag So., 13.03.2022, 07:56

Bin darüber gestolpert, dass Transidentität viel Ähnlichkeit (und Zusammenhänge) zu BIID zu haben scheint.

BIID Betroffene
https://www.thieme.de/de/psychiatrie-ps ... 124320.htm

Transidentität BIID

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