Freund Psychose und jetzt Klinik

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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DerMannvonIhr
neu an Bo(a)rd!
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männlich/male, 37
Beiträge: 4

Beitrag Mo., 19.04.2021, 15:32

Hey mich würde mal interessieren wie die Sache ausgegangen ist. Ich befinde mich in einer ähnlichen Lage!

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Thread-EröffnerIn
Jaana
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Di., 20.04.2021, 19:54

Ich hatte grade eine lange Antwort geschrieben aber jetzt ist alles weg.

Im Kurzen, mein Freund kam nach Hause, hat direkt wieder Medikamente abgesetzt und dann nach ein par Monaten wieder in der Klinik. Das Jahr alles in allem fürchterlich gewesen.

Während des zweiten Klinikaufenthaltes haben wir uns getrennt. Das ging von meinem Freund aus, für mich war es eine Erleichterung. Wir haben dann so ca. 2 Wochen gar nicht geredet, er ist umgezogen (nebenan) und dann haben wir wieder zu einander gefunden.

Ein par Sachen die ich gelernt habe:
- Man kann es nicht weg lieben, so sehr man es auch will
- Man wird leicht zur Krücke für die Kranke Person und nimmt ihr so die Autonomität
- Angehörige sind keine ausgebildeten Psychologen, Pfleger etc.
- Man kann versuchen zu unterstützen im Sinne von, ich gehe mit zum Arzt, aber ich bin damals mit ins Sprechzimmer gegangen (wollte mein freund), da würde ich mich weigern.
- Mein Freund kann alles mögliche alleine regeln, ich bin keine Mutter (das ist glaub ich unabhängig von etwaigen Krankheiten)
- Wenn du nicht aufpasst wirst du irgendwann selbst verrückt (sorry, salopp gesagt)
- Am besten nicht zusammen wohnen, ich glaube diese räumliche Distanz kann helfen, wenn es akut ist. Weil, misch dich nicht ein ist leicht gesagt wenn man die Wohnung teilt und man sich dann irgendwie selbst nicht mehr sicher fühlt.
- Besser sollte der Kranke auch nach Genesung die Verantwortung übernehmen Frühwarnzeichen zu erkennen, sonst überanalysiert man als aussenstehender leicht.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft, für mich was das eine traumatische Erfahrung und es fällt mit immer noch schwer darüber zu reden ohne zu weinen. Es schien als würde es nie besser werden. Irgendwie wurde es dann doch, nachdem mein Freund sich ein Jahr völlig platt ausgeruht hat, arbeitet er jetzt wieder voll. Und ist auch sonst er selbst. Nimmt seine Medikamente, erinnert sich sogar selber (ich weiss, ich weiss, früher hab ich ihn immer erinnert).

Die Krankheit geht nie ganz weg, und wenn es irgendwann scheint, das etwas wieder kommt merke ich dass ich panisch werde (so panisch, dass ich den Sicherheitsschlüssel an meiner Tür probiert hab, um ihn ggf. nicht reinzulassen, er hat einen Schlüssel – das ist auch nicht mehr normal). Ich weiss nicht wie deine Situation ist, hoffe aber die Antwort hilft dir?

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DerMannvonIhr
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männlich/male, 37
Beiträge: 4

Beitrag Mi., 21.04.2021, 18:37

HErzlichen Dank für die Info. Ich schaue mal wie es bei mir weitergeht.

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