Gedankensplitter

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).

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tramp
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Beitrag Di., 14.03.2017, 00:27

Aus 2014.

Gejagt wie ein Tier
mein Körper sich drehend über gefällte Bäume
und Äste kletternd
die Jäger mit ihren Hunden hinter mir
das Jagdhorn wiederholend schmetternd.

So blicke ich zurück und ein Gefühl wächst
zu töten die innere Panik
zu Werden zum wilden Stier
zu zerstören die eigene innere Mechanik.

Meine Augen werden klarer
Meine Sinne schärfen sich
empor steigt eine Mischung aus Denker und Berserker
verachtend Menschen und mein eigenes schwaches Ich.

Ruhe herrscht nun im grünen Wald
die Vögel singen nicht mehr
mein Inneres ist ruhig und kalt
die Bewegungen fallen mir nicht mehr schwer.

Diese Treiben wird nicht einfach sein
Konstanten fallen vom Brett in die Unendlichkeit
das Spiel und die damit verbundene Pein
Vorgesang zum sinnlosen Leid.

Keine Furcht vor dem reißenden Schlund
der Focus verstellt die Wahrnehmung
mein Messer trifft die Kehle von einem angreifenden Hund
ausgeführt mit einem gezielten gefühllosen Schwung.

Wer nichts zu verlieren hat
und im Spiel das Undenkbare denkt
besitzt die Chance auf Schach Matt.
und verletzt den, der die Spielregeln lenkt.

----------------------------
Ach ja, dem Hund ist natürlich nichts passiert. Er ist in dem Gedicht nur ein Symbol.
Ein Kluger bemerkt alles – ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.

Heinrich Heine
(1797 – 1856) deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist

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Beitrag Sa., 18.03.2017, 08:45

Ebenfalls aus 2014:

Alles ist möglich

Wenn die Blätter welken
die Kälte in die Glieder fährt
und ich ins graue Nichts schaue
dann kommen Gedanken ums Warum
die Schlechtigkeit des Seins
und die Sinnlosigkeit des Lebens.

Mein Leben liegt wie ein Buch vor mir
in dem ich die verschiedenen Seiten blättere
Tiefen wechseln mit Höhen
Tränen mit Gleichgültigkeit oder Resignation
aber ich sehe kein Happy End
sondern immer nur ein Mühen darum.

Ich sehe mich und meine Empfindsamkeit
die nicht für diese Welt gestrickt
und den Schmerz und Verletzungen, die ich mir dadurch zugezogen habe.
Und ich sehe einen Teil, der dies nicht akzeptiert
und dagegen ankämpft.

Seelen, die in meiner Brust kämpfen
und sich bekriegen
um mich neu zu erschaffen, wie Phoenix aus der Asche.
Die meine Resignation abschwellen lassen und in meinen
Geist ein Feuer entfachen,
welches gebändigt einem Funkeln in den Augen gleichkommt.

Alles ist möglich.
Ein Kluger bemerkt alles – ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.

Heinrich Heine
(1797 – 1856) deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist


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Beitrag So., 30.04.2017, 09:37

Gekleckst in wilderen Jahen für eine damaligee Freundin, die das Motiv mochte.
Jetzt wieder gefunden am mount paper.
Trotzdem merkwuerig, dass ich es noch habe.
War wahrscheinlich zu sehr gekleckst.
Passend waere eher gewesen mit Kaffee zu zeichnen.
Obwohl................bei den heutigen Kaffeepreisen fuer guten Kaffee.

Bild
Ein Kluger bemerkt alles – ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.

Heinrich Heine
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Beitrag Sa., 06.05.2017, 21:20

Die Zelle bemisst sich auf 4 x 3 Meter. Neben einem kleinen vergitterten Fenster
befindet sich die Pritsche. Die dazugehörige Decke besteht aus einem wollartigen Braun.
Gegenüber von der Pritsche ist ein Fernseher mit einer Halterung angebracht.
Kleiner Flachbildschirm der ersten Generation. Er wird
nicht oft eingeschaltet, da seine Benutzung Kosten verursacht und im Grunde zu einem
großen Teil Propaganda gesendet wird.

Der stumpfe abgewetzte Boden besteht aus 30x30 cm großen grauen Fliesen, der durch
allerlei insektengroßes Getier Belebung erhält und auch eine Form von Entertainment bietet.
Der Abschluss des Raums bildet eine massive Tür, die sich im Regelfall am Tag 2 mal öffnet.

Das ehemalige angenehme Gelbweiss der kahlen Wände hat sich im Laufe der Zeit mehr in ein
Pissgelb verwandelt. Kalter Rauch steht im Raum. Einzelzelle. Gute Isolaton.

Ich liege auf der Pritsche und betrachte mein Gefängnis.

Die Perspektive ändert sich.

Der Raum hat nun ein vollkommen anderes Aussehen.

Ich lächle.
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Heinrich Heine
(1797 – 1856) deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist

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Beitrag Sa., 20.05.2017, 13:47

Bild

<a href="http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 284341.jpg" target="_blank"><img src="http://www.bilder-upload.eu/thumb/b92b02-1495284341.jpg" border="1" alt="Bilder-Upload.eu - share DEINE Bilder" /></a>

Hmh, das Format war für den Scanner zu groß. Deshalb ist das Bild auch nicht vollständig. Kommentar eines nahestehenden Menschen nach Betrachtung des Bildes zu mir: Ich habe einen Schlag. Eine Erkenntnis, die mich immerhin für 5 Minuten in meiner Entwicklung zurückgeworfen hat.

Die Äußerung enttäuschte mich, da es auch wohl mit einem Schlag allgemein nicht getan ist. :) Ich denke gerade in diesem Universum braucht es Geistesschläge (im Sinne dessen, aus der Normalität zu erwachen, nicht etwa als körperliche oder geistige Bestrafung). Normalität ist nicht unbedingt Realität. Und das Wort Realität ist zu beschränkt. Es gibt für den Menschen keine Betrachtungsweise der Gesamtheit des Realen. Gesamtheit des Realen ist unendlich.

Die Verzerrung ist bei mir auch hashimotobedingt. Ein Nachteil, dem ich aber auch Vorteile abgewinnen kann. So ist das Bild für mich selber auch gleich Kritik, Lob und eine Reise. Anders, ich klatsche spielerisch Wasserfarben aufs Papier, um dann mit Fine Line weiterzuarbeiten. Es ist größtenteils ein Ausprobieren, was irgendwann seinen Schluss findet. Eine Art Kreuzworträtsel, wobei dieses Rätsel ungelöst bleibt.
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Heinrich Heine
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Beitrag Sa., 20.05.2017, 21:55

Stilbruch.

Malen mit Aquarellfaren gefällt mir auch deswegen, weil man sich grundsätzlich Weiß sparen kann. Man erlaubt dem Blatt sich einzubringen. Bilder, die nur mit einer Farbe gemalt wurden, ziehen mich an. Neben meinem Bett befinden sich 4 Bilder in Blau, die ich irgendwo und irgendwann erworben habe. Wahrscheinlich mag ich deswegen auch Schwarz-Weiß-Filme.

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 313190.jpg

Bild

Ups, das Bild ist schon ziemlich alt. Und weil ich gerade in einem Umräumprozess biblischen Maßes bin, habe ich das hier mal eingescannt.
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Beitrag Do., 25.05.2017, 11:12

Erinnere mich an eine Diskussion vor vielen Jahren. Das Gegenüber meinte, dass der Begriff der Kunst sehr weit zu greifen sei. Dass beispielsweise auch Gebäude des Stalininsmus, dritten Reiches usw. auch Kunst darstellen würden. Weiter sind wir dann doch nicht eingestiegen, beispielsweise wie die Opfermassaker bei den Mayas zu bewerten seien. Na ja, Religion und Kunst haben bekanntermaßen eine enge Beziehung. Ideologie und Kunst natürlich auch.

Und auch im Niedergang kann ja eine gewisse Schönheit liegen, wobei es meist doch ein brutales Blutbad ist.

Fällt mir gerade so ein, als ich meine Tafel bearbeite. Doing und Motivation auf Schiefer. Ein sündhaftes 3-D-Gerät - wie etwa aus einem neuen Star Trek - film kann ich mir nicht leisten.

Obwohl es erfüllt auch seinen Zweck.

Ist man selber nicht auch irgendwie ein Kunsterwerk? Will man nicht selber etwas ausdrucken? Oder ist man ab einer gewissen Zeit nur der übliche Spucknapf, der sich nicht mehr ändert. Keine Veränderung mehr, sondern nur Gleichschritt. Begleitetet von einem Grundton des blablabla, welches so eine Art störendes nie bestelltes Navi darstellt,

Hmh, Christi Himmelfahrt ist ja auch irgendwie Kunst. Ich nutze es als Auspanntag.Eine andere Bedeutung hat dieser Tag nicht mehr für mich.
Nach Wikipedia (Auszug): Im weltlichen Bereich entwickelte sich in Deutschland der Feiertag zum Vatertag, regional auch Herrentag bezeichnet. An diesem Tag gibt es Bräuche wie die „Herrenpartie“ (eine Kutschfahrt oder Wanderung in die Natur mit Konsum von Alkohol) oder Tagesausflüge mit der ganzen Familie.

Vielleicht aber doch interessant:
Nach Wikipedia (Auszug): Christi Himmelfahrt (altgriechisch ἡ Ἀνάληψις τοῦ Κυρίου „die Aufnahme des Herrn“, lateinisch Ascensio Domini „Aufstieg des Herrn“), in der Schweiz und in Liechtenstein Auffahrt (alemannisch Uuffert) genannt, bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag der Osterzeit, also 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag.

Poor Jesus Christ. Ich warte ja immer noch darauf, dass die Kirche eine wirkliche Revolution startet. Im jetzigen Stand ist sie nur ein Erfüllungsgehilfe, die in der Vergangenheit mehr durch Skandale und Mißbrauchsvorwürfe aufgefallen ist.
Gewissermaßen auch eine Schändung meiner fiktiven Vorstellung von einer historischen Person wie Jesus, die die Perversion dieser Gesellschaf längst kämpferisch aufgenommen hätte und dafür auch gestorben wäre.



Ups, den nächsten Trailer spare ich mir lieber. Ich habe mir ja hier bereits meinen eigenen Zensor zugelegt, in dieser ach so freien Gesellschaft. Okay, ein anderer Trailer.

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Beitrag Do., 25.05.2017, 13:18

Ergänzend zum vorigen Posting und dem Gekuschle zwischen Kirche und Staat noch ein link zum CDU-Wahlparteitag, ähm, nein, dem evangelischen Kirchentag.
Da gibt es kein Blatt zwischen Staat und Kirche. Und Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, huldigt direkt,indirekt oder auch vielleicht gar nicht Obama und Merkel. :lol:
Obama zeigt sich kritisch mit sich selbst. Er sei „sehr stolz“ auf seine Arbeit als Präsident – aber man erreiche nie alles, was man sich vornehme, schränkt er sogleich ein
Und natürlich Bundeskanzlerin Angela Merkel, die mit ihm auf dem Podium sitzt. Ihr macht er vor 80.000 Menschen zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor eine politische Liebeserklärung: „Ich liebe nicht nur diese Stadt, sondern neben mir sitzt eine meiner liebsten Partnerinnen meiner Präsidentschaft.“
Quelle:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... deweg.html

Bin ich froh, dass ich aus dem Laden namens Kirche ausgetreten bin. Einen Kotz-Smiley werde ich nicht setzen, angesichts dieser Beweihräucherung von teuer bezahlten Statisten. Vielleicht kann man sich in hundert Jahren freuen, wenn dieses Entertainment-Programm für frei und glaubensschwebende Insekten als reine Heuchelei erkannt wird. Obwohl Bedford-Strohm möchte ich in Schutz nehmen, da ich nicht glauben will, dass jemand so .................................................. :evil:

Schlage für die Veranstaltung den Namen "Bla-Bla-Tag der Eitelkeiten für gut bezahlte Gaukler und Pfaffen" vor.

Nach Wikipedia finde ich beim Befriff Pfaffe
Seit der Reformation Martin Luthers, aber auch schon vorher angesichts der großen Zahl mit Pfründen abgesicherter und seelsorglich wenig engagierter Kleriker, wurde „Pfaffe“ zunehmend zu einer abwertenden Bezeichnung.
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Beitrag Do., 08.06.2017, 18:00

Bild

Ein Auszug aus einem uralten Bild von mir. Inspiriert hat mich ein Bild von Caspar David Friedrich. Hmh.....Stadt bei Mondaufgang hat er es genannt.
So unter dem Motto: Romantik meets Expressionismus und einer geistigen Fehlleistung.. Gut. H.P. Lovecraft hat wahrscheinlich auch mal kurz reingeschaut. Jetzt muss ich noch überlegen, was ich mit dem ganzen Bild mache. Tatsächlich ist es so, dass es mich animiert ein anderes Bild zu malden, so im Abstand etlicher Jahre.

Hmh........................nachdem heute jeder mögliche Scheiß abgelichtet wird,noch ein kleines Zitat von Caspar David Friedrich aus der Mutter Wikipedia:

[i]Nicht alles läßt sich lehren, nicht alles erlernen und durch bloßes totes Einüben erlangen; denn was eigentlich rein geistiger Natur in der Kunst genannt werden kann, liegt über die engen Schranken des Handwerks hinaus. Darum, ihr Lehrer der Kunst, die ihr euch dünket so viel mit eurem Wissen und Können, hütet euch sehr, daß ihr nicht einem jeden tyrannisch aufbürdet eure Lehren und Regeln; denn dadurch könnt ihr leichtlich zerknicken die zarten Blumen, zerstören den Tempel der Eigentümlichkeit, ohne den der Mensch nichts Großes vermag.“

– Caspar David Friedrich[14][/i]

Der Tempel der Eigentümlichkeit.............................hat was.
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Beitrag Fr., 09.06.2017, 11:38

Kein Dankesbutton in diesem Forumsbereich? Was ein Quark.

Danke. :) Ich mag deine Bilder, und Friedrichs Zitat hat sich ein wenig in mir eingenistet; mal sehen, was für Blüten es so treiben wird. :->
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
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Beitrag Fr., 09.06.2017, 19:39

Ein ehrliches Danke zurück. Baut auf :) , weil mir realen Leben zu einem neueren Bild erklärt wurde, dass ich schon besser gemalt hätte und dass dieses neuere Bild so wirke, als hätte ich es unter Drogen gemalt. Dies kann ich jedoch mit gutem Wissen verneinen. Meine Optik ist vorschoben, der Zufall arbeitet bei mir auch immer mit - trotzdem ist es Teil meines Ausdrucks und deshalb für mich okay.

Okay, eine Art Guru, der im Schneidersitz von diabolischen Figuren verfolgt wird, ist vielleicht nicht gerade das typische Motiv. Aber es ist eben auch das Ergebnis einer chaotischen Motivfindung.
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Beitrag Mi., 14.06.2017, 13:14

Gigant

Ein schwarzer gewaltiger Fels treibt durch das All
uneben, massiv und dunkel
vorbei an hellen, bunten und gedimmten Lichtern
so schwebt er dahin in einem zeitlosen Fall
nicht achtend auf Leben und Tod
nicht sehend vorbei ziehende wechselnde Gesichter.

Eine Traurigkeit der Erkenntnis umgibt ihn,
über das Draußen
und über die Einsamkeit,
die auch gleichzeitig Wahrheit ist.
Ist Leben eine Lüge?

Leben pulsiert,
pflanzt sich fort,
stirbt ab.
Keine Moral, keine Fragen.
Zweckerfüllung.
Das Universum vergeudet keine Zeit,
das nächste update wartet.

Der Fels stiehlt sich am Treiben vorbei
tarnt sich im traurigen Gesang
irgendwie ist er vollkommen frei
versehen mit seinem eigenen Klang.

Kapitän Ahab, Wal voraus!

Verträumt schaut er ab und zu
auf Meteoritenschwärme
bevor diese verglühen als Sternschnuppen
irgendwo von Mars oder Jupiter
aber nicht von den Kaluppen .

Täuschung steckt im Leben
Erkenntnis im Tod
der Standpunkt ist oft Zufall

...................................
Gedanken übers Leben:

Erkenntnis setzt Leben voraus.
Deshalb lebe, der Tod wird dich schon nicht vergessen,
auch wenn du dich tot stellst
oder im Leben tot bist,
kämpfe für dich oder das Leben,
denn ein Mensch sollte nicht
unter dem Tier stehen,
weil er selber eben auch ein Tier ist
und ihm nur die Erkenntnis darüber fehlt
oder er es vehement abstreiten will.
------------------------------------------------

Wer ist mir jetzt eigentlich sympathischer?
Mobby Dick oder Kapitän Ahab?
Ich plädiere für den Wal, auch wenn ich
ihn nicht zum Kaffeetrinken einladen würde.
-----------------------------------------------------
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Heinrich Heine
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Beitrag So., 18.06.2017, 14:14

Bild

Nachdem ich ein Skizzenbluch durchblätterte, habe ich an dem Motiv hier weiter gekritzel. Es gehört eigentlich zu einer Geschichte. Der Held der Geschichte ist der kleine Knirps oben mit dem weißen Schnipsel (welches sich versehendlich auf dem Blatt verirrt hat). So eine Art textlicher und auch gezeichneter Fantasy-Erziehungsroman mit Einhörnern und ähnlichem Getier, der später absolut in ein reales Soziodrama abdriftet, bevor sich die Seiten real im Dunkel verirren, liegenbleiben, mit umziehen, vergessen wurden, bis eben jetzt. Vor der Entscheidung Papierkorb, Ablage ist es auch ein Gedankensplitter für mich.

Eine andere Beobachtungsweise wäre wohl mehr die Absonderung von Gehirnblasen in einer Zeit, wo der Zeichner seine damalige Freundin bei ihrem Job begleitet und während "Wartezeiten" Blödsinn in Form von Texten verzapft hat, die sich dann irgendwie in Gekritzel transformiert haben. Die Arme musste sich dass dann alles nach getaner Arbeit noch während des Fahrens anhören, wobei sie zumindest vorgab, dass es ihr gefiele.

Schlag den Ball ins Aus.

Aufschlag Feininger.

https://www.pinterest.de/pin/462956036677827067/

Feininger hat sich mit Comics, Cartoons, Zeichnungen, Kubuismus etc. etc. beschäftigt, war im Baushaus aktiv......,
als einer seiner Fans setze ich jetzt absolut enthusiastisch einen link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lyonel_Feininger

Um auch vom Gekritzel abzulenken. Papierkorb.....Psychoforum......egal :->
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Beitrag So., 18.06.2017, 16:00

"Offizier in Stube!" hallte es an mein Ohr.
Ich schnelle aus dem Bett wie eine abschmierende SS20 und täusche Haltung vor.
"Bericht Gefreiter! Wieso dieser Leerlauf, was ist mit ihren Aufgaben, Ihrer Pflicht……….
Und wie sehen Sie überhaupt aus………………..? Ein Müllsack auf 2 Beinen. Haltung Mann.
Wir sind hier nicht in der Waldorf Schule, auch wenn es von außen den Eindruck macht."

"Melde gehorsamst und außerst unterwürfig, dass ich mich nicht wohl fühle" erwidere ich kurz und knapp.

"Inwiefern? Lassen Sie diesen sarkastischen Unterton" brüllt es mir ins Ohr, und ich erinnere mich kurz
an den Film "Full Metal Jacket" bzw.dem dort enthaltenem sadistischen Lenkungspersonal. Eigene Erinnerungen mischen sich dazu und mir fällt wieder ein, dass diese Situation, dieser Planet, diese Umstände, diese Nötigung Strafen aus einem anderen und dem jetzigen Leben sind.

"Körper, Psyche, Allgemeinzustand" brülle ich zurück.
"Ich darf es auch so sagen Feldwebel - Ich bin im Arsch! War ich für Sie verständlich genug? Sarkasmus und
Zynismus bitte ich zu entschuldigen, das ist bei mir genetisch bedingt, ich bin ein Opfer gesellschaftlicher und
biologischer Umstände".
Um meine Höflichkeit zu unterstreichen,habe ich ein leichtes Lächeln aufgesetzt, verbunden mit einem Blick, dass ich ihn für grenzdebil halte, er sich aber nichts daraus machen muss, weil ich eben selber grenzdebil bin.

Es folgen dann kurze Erläuterungen und Ausführungen, sowie ein Beweis in Form eines Eimers,
in dem sich die üblen Hinterlassenschaften der letzten Nacht befanden, dessen Ursache
man im Genuss von mehreren Flaschen Southern Comfort suchen könnte. Ein schreckliches Zeug,
Ich glaube ab diesem Zeitpunkt habe ich das Gesöff nie mehr in die Hand genommen.

Was war überhaupt die Ursache für diesen Dialog in olivgrün? Ach ja, ein Wettsaufen.
Mein Kontrahent wurde - glaube ich - verwirrt auf dem Gelände gefunden.
Und mir war kotzübel.
Lächeln, Haltung, Haltung…………………………...

Stop.

Ich schaue mir den Text an und überlege und überlege.
Saufgeschichten von Männern sind einfach nur ekelerregend und enden darin, dass man
damit protzt, wie lange die eine Gehirnzelle noch aktiv war.

Ich schaffe deshalb gedanklich einen Saloon in einem Wüstenkaff. Statt einer sadistischen Drilleinheit lehnt ein lächelnder in schwarz gekleideter Hombre an einem Holzbalken.

"Woran liegt´s" fragt Kane süffisant.
"Schlechtes Beratungspersonal" antworte ich.

"Eher schlechte Ausführung" hallt es mir entgegen, im Hintergrund läuft Musik von



Knopf drück aus.

Bericht:

Die Muskelkrämpfe konnte ich durch Zunahme von Magnesium stoppen. Ich habe Zeit gebraucht wieder in die Routine zukommen, bzw. das Chaos der gefallenen Dominosteine zu sortieren.
Trotzdem, die morgendliche Routine ist gut. Entweder eine halbe Stunde Tanzen oder
Gymnastik.

Knopf drück. Spul Film vor.

Kane hat sich an einen nicht besetzten Spielertisch gesetzt und sticht in affenartiger
Geschwindigkeit in die Zwischenräume seiner Finger. Das Tocken des Holzes ist zu hören,
es klingt fast wie eine Melodie. Mal schneller, mal langsamer. Stakkato.

"Du bist völlig abgdreht" rufe ich durchaus ernst gemeint ihm zu.
glühenden Hitze war.
"Nein, ich habe das Alles durchaus im Griff. Wahrnehmung, Übung, Atmung. Ich ruhe in mir selber. Kompensationseffekt und ein paar andere Dinge. Könntest du auch, wenn du dir nicht selber dauernd im Wege stehen würdest und "es" einfach auch mal annimmst. Diese Panik, Angst und überflüssigen Neurosen. Was für ein Wohlstandsgedöhns. Im "echten"
Überlebenskampf relativieren sich solche Problemchen", sagt er und spießt eine Klapperschlange mit seinem
Bowiemesser auf.
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Beitrag So., 18.06.2017, 16:03

"Flieg doch mal wieder und bleib etwas länger in der Luf. Wenn nicht, ich habe auch immer einen Strick dabei.
Das Problem wäre also schnell gelöst.
Aber vielleicht lassen wir es auch so, dann ansonsten wäre ich arbeitslos
und du würdest auf den bösen Gedanken kommen, mich einfach aufzulösen. Und dann könnte ich auch nicht
mehr dieses Gesöff trinken und blöde Sprüche ablassen "

Ein verschmitztes Lachen umkreist Kanes bestoppeltes Gesicht.

Jetzt fehlt nur noch ein Kaffee, eine Pfanne voller Bohnen und Klaus Kinski.

In der Ferne sehe ich alternativ Alec Guinness, wie er im Bademantel langsam auf uns zukommt. Ich überlege, ob ich mir das antue und mache eine rasche Körperwende. Zu viel Mystizismus am frühen Morgen packe ich nicht.

Wahrscheinlich zieht er gleich noch ein Lichtschwert und schneidet Gurken oder Tomaten. Wie komme ich jetzt auf Essen?

"Na es wird doch." sagt Kane

"Du musst nur noch lernen, die falschen Propheten von den richtigen Propheten zu unterscheiden"
und lacht mich unverschämt an. Anscheinend hat mein Gehirn Irgendwelche Einsparungen vorgenommen, denn statt einer üppigen Ausstattung spielt das hier doch mehr in einem wüstenartigen Sergio Leone-Szenario. Na, wenigstens sieht Kane nicht Clint Eastwood ähnlich.

Ich muss mich schütteln.

Ich erinnre mich. In einem anderen Forum hatte mich ein User mal angeschrieben,
dass ihn meine angelegte Handfeuerwaffe im Avatar stören würde.
Wahrscheinlich sah er schon, wie der Avatar mit dem Revolver oder Gewehr virtuelle Salven
auf ihn oder seinen/seine Schützling abfeuern würde.

Dieser User hatte - um die Merkwürdigkeit noch zu steigern - Clint Eastwood im Avatar.
Und ich hatte damit eine wichtige Identifikationsfigur verloren, zumindest
wenn es um virtuelle Killer geht.

So ein Arsch.

Bei einem bestimmten Bild von Eastwood (eben der Avatar des Users) verbinde ich dies
heute nur noch mit einem Kindergärtner mit Hut und Schnuller, der eifrig darum bemüht ist,
jegliche Gefahr von den Kleinen fernzuhalten und dabei den riesigen Transporter übersieht,
der geradewegs auf ihn und seine Kinderschar zurast.

Clint hätte wohl gesagt, die absolute Rücksichtnahme ist nur im Sarg möglich. Oder war es Django?

Szenenwechsel.

Ein Typ mit Kaftan und erhobenem Schwert rennt schreiend an mir vorbei. Ich höre die Worte
Allahu Akbar und wie Kane ein Messer auf ihn wirft und natürlich trifft. Es gibt solche Typen,
die auch im besoffenen Zustand noch eine glänzende Übersicht und Geschicklichkeit zeigen.

Ich schaue Kane fassungslos an.

Ohne, dass ich ihn frage, sagt er

"Gott ist groß und ich verstehe Ihn manchmal auch nicht. Ich interpretiere Gott so, dass er mir für die täglichen Mexikaner in dieser Einöde auch mal eine Abwechslung geben wollte. Damit ich nicht als trauriger Rassist ende,
sondern gleichbehandelnd meine Talente verteile. Der Gotteskrieger hätte mich verstanden, auch wenn
es sich natürlich um ein tragisches Missverständnis gehandelt hat.
Schließlich bin ich nicht Schaitan. Aber gerade deswegen lebe ich ja noch " und lächelt mich an, dass mir nichts Anderes übrig bleibt als fassungslos dahinzustarren.

Okay, eigentlich nicht. Ich habe meist noch einen Kommentar auf den Lippen.......................aber der Mann
ist ja auch mein Betreuer und Loyalität in solchen Fällen durchaus eine gute Tugend.

Ich verlasse Kane und rufe meine interne Notrufzentrale an, damit sie ihn "sichert". Die Type braucht doch eine Neuprogrammierung - die Loyalität kann mir gestohlen bleiben - , auch wenn sich der Vorgang nur
auf einer mentalen Ebene abgespielt hat.

Vielleicht auch den Text ändern? Alternativ bitte ich mir einen Christen oder Buddhisten vorzustellen?
Man weiß ja nie, ob man nicht noch zu einem freiwilligen Übertritt gezwungen wird, wenn man auf dieser
Daseinsebene noch länger verweilen will.
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