Ständig das Gefühl, urinieren zu müssen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.

Feenya
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Beitrag Fr., 15.08.2014, 06:54

Hallo No_life!

Es klingt jetzt ziemlich unkonventionell, aber vielleicht helfen dir Inkontinenzhöschen für Männer. Lache bitte nicht, und wische den Gedanken nicht gleich zur Seite.
Meine Überlegung ( und auch Erfahrung ) dahinter ist folgende:

Ein Vereinskollege von mir hat Asthma. Eigentlich kommen die Anfälle sehr, sehr selten, aber seinen Spray hat er immer dabei.
Vor ein paar Jahren ging er da etwas schluddrig damit um, und dann bekam er immer heftige Anfälle. Genau dann, wenn er den Spray zuhause vergessen hat. An Tagen, an denen er den Spray dabei hatte, passierte gar nichts.
Die Anfälle hatten also eindeutig einen psychischen Auslöser.

Anderes Beispiel: Ein junges Mädchen ( aus meiner Verwandtschaft) hatte plötzlich vermehrten Harndrang. Ständig hatte es das Gefühl aufs Klo zu müssen. Im Harntrakt konnte der Hausarzt nichts feststellen, aber beim Ultraschall wurde ein ( gutartigen ) Tumor im Unterleib festgestellt.
Der Tumor dürfte auf die Blase gedrückt haben. Es wurde operiert, der Tumor war weg, aber der Harndrang war noch immer da. Da hatte sich wohl psychisch etwas verfestigt. :(

Die Mutter gab der Tochter Hygieneeinlagen, die bei leichter Inkontinenz verwendet werden. "Falls dir in der Schule, auf dem Weg, im Bus, .... ein kleines Malheur passiert, bist du damit geschützt."
Nach drei oder vier Monaten war der Spuk vorbei.

Für Männer gibt es auch etwas. Von der Einlage, bis hin zum schicken Höschen. ( Beim Link, das Modell: Level 4 )

http://www.tena.de/maenner/produkte/pro ... %C3%A4nner

Du kannst dir sogar ein Gratismuster schicken lassen, das in einer diskreten Verpackung bei dir ankommt. Einen Versuch wãre es wert.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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paaralos
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Beitrag Fr., 17.04.2015, 07:34

Bei mir ist es oft so schlimm, dass ich aus der Straßenbahn aussteige und ein café, restaurant etc suche, wo ich aufs klo gehen kann. Einmal habe ich sogar in der Nacht wie ein Penner auf die Straße gepinkelt. Es ist teilweise echt furchtbar und auch ich habe beobachtet, dass es stärker wird beim kiffen. Ich habe jetzt aufgehört, weil das kiffen ja einige psychische Störungen fördern kann und es mir dieses Risiko nicht wert ist. Vor allem werde ich auch immer paranoid. Das ist mit dem Pipi-Problem keine sehr angenehme Kombination.

Ich habe schon das ein oder andere Mal mit meinem Freund geredet und auch meiner Mama und einer Freundin habe ich davon erzählt, sie versuchen mich damit zu beruhigen, dass es ja noch nie passiert ist, dass ich mich wirklich angepinkelt habe, also sollte ich mir aufhören Sorgen zu machen. Das beruhigt mich meist nur für kurze Zeit und in Situationen, in denen ich das Gefühl habe, ganz dingend aufs Klo zu müssen, versuche ich daran zu denken. Dann glaube ich dass es wohl das beste wäre, einfach mal laufen zu lassen und sehen was passiert. Aber mein Unterbewusstsein wehrt sich dagegen. Dann überlege ich mir wie die Menschen um mich darauf reagieren würden.
Aber mich da rein zu reden, hat dann bis jetzt auch nie geholfen. Am besten kann ich damit umgehen, wenn ich mich mit etwas anderem beschäftige, dann rufe ich Leute an oder schreibe sms. Und auch ganz wichtig für mich ist das Atmen. Durch die Nase ein und durch den Mund aus, ich höre dann bei jedem Atmenzug in mich hinein, fühle woher das Drücken wirklich kommt. In einem anderen Forum habe ich mal gelesen, dass es auch daher kommen kann, wenn die Unterhose ein wenig feucht ist, also lege ich mir dann manchmal etwas hinein. Meistens hilft das. Es ist auch irgendwie ein Schutz, dass falls etwas daneben geht, dass es nicht gleich eine Katastrophe ist. Aber eigentlich könnte ich dann gleich eine Windel tragen, mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt. Vielleicht müsste ich mich einfach mal in einer Windel in die Straßenbahn setzten und pinkeln. Nur um es einmal gemacht zu haben. Aber ob ich danach noch eine Hemmung haben werde, weiß ich nicht und ob das also dann so gesund ist für mein Problem bezweifel ich.

Derzeit halte ich es noch in den Vorlesungen aus für eineinhalb Stunden nicht zu gehen und auch wenn ich mit Freunden essen bin, dann hab ich kein Problem. Es ist sowieso bei mir eher eine Sache die eintritt, wenn ich allein mit meinen Gedanken bin.

Ich werde demnächst mit einer Therapeutin reden, zu der ich schon einige Zeit wegen Kleinigkeiten zu Unterstützung gehe. Vielleicht hat sie einen Ratschlag, den ich auch weitergeben kann

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blade
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Beitrag Fr., 17.04.2015, 15:33

man müsste schon bekifft sein, um zu glauben, daß es so etwas Absurdes wie Fremdenergien geben könnte, welche im Geist einer Pflanze/Droge hausen um sich dann zB im ersten- oder zweiten intrapersonalen Chakra einzunisten, wenn die Aura von der Droge gelöchert wurde um von da aus dann Angst durch Fremdstimulation zu erzeugen um Lebensenergie abzweigen zu können.
das könnte man doch echt nur in Betracht ziehen, wenn man total keineswegs klar und nüchtern ist! oder?

und daß man diese Fremdenergie am Besten wieder auf dem Weg los wird auf dem man sie akquiriert/eingeatmet hat, das wäre dann auch so was von daneben, ich meine wer wäre schon so daneben, einem durch Verbrennung delogierten Geist wieder eine neue Heimat geben zu wollen, indem er sich hinsetzt neben einen Hanfsetzling und diesen anhaucht???

ob eine Brennessel auch gehen würde? (wirkt glaub ich auch Harn-treibend, Urtica dioica, sieht auch irgendwie so ähnlich aus und hat den Vorzug nicht illegal zu sein - noch nicht - jedenfalls wird sie in der Naturheilkunde bei Prostata - und Blasenproblemen angewandt und gilt als Indikatorpflanze für Stickstoffreiche im Boden, die wiederum ensteht, wie könnte es anders sein? durch Pipimachen).


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or4nge
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Beitrag Di., 05.05.2015, 22:10

hey blade,

kannst du mir diesbezüglich einen guten heilpraktiker empfählen der mir hilft die fremdenergien aufzulösen?
der ansatz mit dem hanf bzw brennesel klingt auch gut, gibts diesbezüglich mehr infos?

habe genau das gleiche mühsame problem, auch vom kiffen bzw wars bei mir so das ich mal bekifft in die arbeit gegangen bin und ein arbeitskolege, mit dem ich immer viel spass hatte und lachen musste, zu mir gekommen ist und was lustiges gesagt hat und in dem augenplickt ist mir vorgekommen als ob mir etwas von meinem kopf einfährt und runter in den blasen bereich.
das war das erste mal wo ich diese panik hatte.

und generell ist es so das wenn die panik kommt, es von "oben" nach "unten" schiesst...

spiele schon länger mit dem gedanken nach südamerika zu fliegen für ein ayoaska ritual nur tu ich mir mit genau dem problem schwer in gruppen solche rituale zu machen.
bzw reisen sind auch ein problem

danke und lg
blade hat geschrieben:man müsste schon bekifft sein, um zu glauben, daß es so etwas Absurdes wie Fremdenergien geben könnte, welche im Geist einer Pflanze/Droge hausen um sich dann zB im ersten- oder zweiten intrapersonalen Chakra einzunisten, wenn die Aura von der Droge gelöchert wurde um von da aus dann Angst durch Fremdstimulation zu erzeugen um Lebensenergie abzweigen zu können.
das könnte man doch echt nur in Betracht ziehen, wenn man total keineswegs klar und nüchtern ist! oder?

und daß man diese Fremdenergie am Besten wieder auf dem Weg los wird auf dem man sie akquiriert/eingeatmet hat, das wäre dann auch so was von daneben, ich meine wer wäre schon so daneben, einem durch Verbrennung delogierten Geist wieder eine neue Heimat geben zu wollen, indem er sich hinsetzt neben einen Hanfsetzling und diesen anhaucht???

ob eine Brennessel auch gehen würde? (wirkt glaub ich auch Harn-treibend, Urtica dioica, sieht auch irgendwie so ähnlich aus und hat den Vorzug nicht illegal zu sein - noch nicht - jedenfalls wird sie in der Naturheilkunde bei Prostata - und Blasenproblemen angewandt und gilt als Indikatorpflanze für Stickstoffreiche im Boden, die wiederum ensteht, wie könnte es anders sein? durch Pipimachen).


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blade
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Beitrag Mi., 06.05.2015, 05:25

Heilpraktiker kann ich keinen empfehlen, leider.

Nur würde der sicher eher davon abraten noch weiter mit Drogen herumzuexperimentieren (aoyaska).
Das tue ich auch.

Weil die alle (so hörte ich) ausnahmslos, so etwas, wie oben beschrieben verursachen.
Das Problem würde dadurch nur schlimmer (der Harndrang würde vielleicht weggehen, aber sehr wahrscheinlich durch etwas viel Ärgeres ersetzt werden).

Das Beste ist eine möglichst gesunde Lebensweise
und Selbsterfahrung (ohne Drogen)

und sich den Teil des Selbst wieder zurückholen, der überlagert wurde.
(gar nicht so sehr gegen die Fremdenergie ankämpfen, sondern für sich selbst arbeiten, weil Aufmerksamkeit eben auch eine Energieform ist. Sonst würde man diese fremde Energie eventuell auch noch füttern)

soll keine Predigt sein (trinke selber auch Wein und auch das ist ein Fehler, gebe ich zu)
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paaralos
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Beitrag Mo., 03.08.2015, 13:47

Ich habe seit meinem letzten Beitrag es einigermaßen geschafft das Problem unter Kontrolle zu bekommen.
Dabei haben mich viele Menschen aus meinem Umfeld unterstützt. Ich habe bespielsweise mit meinem Freund darüber geredet, der absolut nicht an Energien und ähnliches glaubt, sondern sehr praktisch ist. Mit seiner Hilfe habe ich gelernt mein Problem anzunehmen. Ich denke das war der erste Schritt. Zu akzeptieren, dass da etwas nicht passt, aber gleichzeitig mir bewusst zu sein, dass es in meinem Kopf ist und ich damit umgehen lernen kann.

Ich war auch bei einer Homöopathin, die mir Unterstützende Mittel gegeben hat. Durch Beobachtung bin ich draufgekommen, dass sich meine Blase meist ist Momenten der Nervosität besonders meldet. Aber ich habe auch wahrgenommen, wie ich mich fühle davor und danach. Wenn ich einen Plan in meinem Kopf verfolge und nicht mehr den Augenblick wahrnehme, die Gegenwart und meine Präsenz, dann schießt es ein. Ich atme dann tief durch, schaue mir meine Umgebung an, mache mir bewusst, dass eine Minute sehr lang sein kann und ich mir die Zeit zum durchatmen nehmen darf, dass ich nicht gleich aus meinem Netz falle, wenn ich eine Pause mache und aus meinen Gedanken heraustrete.

Ich war dann auch bei einer Energetikerin. Wie meine Homöopathin, hat auch sie mir erklärt, dass die Blase ein Organ ist, dass sehr verbunden mit den menschlichen Beziehung steht, die wir führen. Aber auch ein Mangel an Stabilität und Sicherheit kann auslösend dafür sein, dass sich die Blase meldet.

Mit diesen Wissen habe ich mein Leben analysiert und versucht Denkvorgänge zu ändern. Für mich war es nicht notwendig aktive Handlungen zu setzten, sondern nur meine Ansicht auf die Dinge zu erweitern. Wenn ich mich unsicher fühle, dann sage ich mir, dass ich keinen Grund dazu habe. Natürlich habe ich mich gefragt, woher dieses Gefühl kommen kann. Aber in meinem Fall ist es wohl die Unsicherheit in erwachsenen Leben einzutreten.

Ich glaube, man darf solche Ängste gar nicht erst zu groß werden lassen. Immerhin sind sie nur ein Warnsignal. Ein Ruf aus unserem Inneren, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind. Das können reale Wege sein, aber - wie in meinem Fall - auch einfach nur Denkmuster.

Ein Schlüsselerlebnis, dass ich noch mit euch teilen möchte, war eine längere Autofahrt. Ich war mit meinem Freund und seinen Eltern am Land unterwegs. Ich wusste es wird eine längere Fahrt werden und ging noch zweimal aufs Klo vor der Abfahrt(ein Ritual, dass ich nach wie vor mache, um mich dennoch sicherer zu fühlen). Aber nach nur 15 min, habe ich ein gemeines Gefühl in der Blase. Ich wollte schon in meine gewöhnte Panik verfallen, als ich mir dann doch gesagt habe, dass ich jetzt nicht will. Ich habe mir einfach bewusst gemacht, dass ich durch meine Anstrengung eine Panikattacke zu vermeiden, die schöne Landschaft verpasse, die lustigen Gespräche und allgemein einen Moment Ruhe. Ich war mir bewusst, dass es sowieso nicht besser werden würde, wenn ich jetzt sofort aufs Klo gehe, also habe ich mich auf die Landschaft konzentriert. Habe mir bewusst gemacht, dass ich hier bin und habe nicht in meinen Körper hineingedacht, sondern ihm seine Aufgabe, die körperlichen Funktionen zu übernehmen, überlassen. Auch Seufzen kann gut tun.

Jetzt hilft mir vor allem, wenn ich merke ich muss aufs Klo, zu wissen, dass ich jederzeit gehen könnte. Dass ich es bis jetzt immer noch bis aufs Klo geschafft habe und dass es zwar jetzt möglich ist, aber ich später auch noch gehen kann. Man schiebt doch so viele Dinge im Leben auf später auf. Warum also nicht auch den Harndrang?

Ich vertraue meinem Körper, dass er mich nicht blamiert. Und falls es doch einmal passieren sollte, weiß ich, dass ich rechtzeitig zamzwicken kann, so dass nicht mehr als ein paar Tropfen rauskommen. Weiter sollte man gar nicht denken. Das ist sicher leicht zu sagen, aber es funktioniert. Lieber sich informieren, wo das nächste Klo ist, als sich ein worst-case Scenario zusammenzureimen.

Mit dem kiffen habe ich trotzdem aufgehört. Das tut mir bestimmt auch gut.

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blade
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Beitrag Di., 04.08.2015, 20:26

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