Dissoziation?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Mars
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Beiträge: 8

Beitrag So., 30.10.2016, 19:00

Ich habe den Test gemacht.
Es kommt mir auch bekannt vor, was ich lese.
Ich verliere mich in einem Nebel. Kann nicht mehr richtig denken.
Ich habe auf diese Zustände bestanden. Sie sollte jeder mitbekommen, damit mir jemand sagt, was ich habe. Das ist nie passiert. So sagt man mir höchstens, ich werde merkwürdig. Oder es wäre doch nichts.
Mein Körper gehört oft nicht mehr richtig zu mir. Ich gehöre nicht mehr zu mir.
Ich konnte schon mal nichts mehr von meinem Gegenüber mehr hören. Nur noch einzelne Sätze. Nur diese.
Sehen geht mal auf einen halben Meter nicht.
Dazu fantasiere ich auch über mehrere Tage.
lg

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Lockenkopf
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weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 30.10.2016, 19:04

Bei mir ist es nur bei arbeitsmäßiger Überlastung, das ich mich wie in Watte gepackt fühle. Dann schwitze ich auch vermehrt und meine Fähigkeit gefühlsmäßig mitzuschwingen ist vermindert. Ich bin dann nicht mehr so präsent, was für die th. Arbeit natürlich nicht so gut ist.
Mir hilft es dann 3-4 Minuten Pause zu machen und eine Tasse Tee zu trinken. Dann ist es oft wieder weg.
Für mich ist die Depersonalisation nur eine Zeichen dafür, das ich mich überlastet habe.
Liebe Grüße
Lockenkopf


sine.nomine
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männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 30.10.2016, 22:47

Inlines, so ähnlich wie du schreibst ging es mir auch schon öfters. Wenn Schmerzen auftreten, fange ich oft durchzuatmen an. Das geht automatisch und damit geht mein Körpergefühl verloren, die Schmerzen verschwinden dann oft. Ich spüre außerdem abends die Müdigkeit häufig gar nicht und wenn dann nur in kurzen Schüben. Ich war mir oft nicht sicher, ob ich müde war und schlafen gehen sollte oder nicht.

Lockenkopf, was du schreibst kann ich auch nachvollziehen. Ich sehe diese scheinbar dissoziativen Symptome auch als Zeichen dafür, dass ich meine Grenze erreicht habe bezüglich Arbeit.

Für mich ist der Begriff Dissoziation quasi etwas Neues. In meinem Befund vom Psychiater stand etwas davon drin. Vielleicht weiß ich demnächst mehr, wenn ich wieder bei einem Psychiater bin.

Ich fand den Austausch bisher sehr informativ, danke für eure Auskünfte!

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KAM
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weiblich/female, 44
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 08.05.2017, 07:26

Hallo,

Ich habe sehr selten Zeitverluste (nur, wenn ich mit einer neuen Erinnerung extrem überfordert bin)
Aktuell: Ich überlege seit einiger Zeit, mich von einem sehr engen Freund zu distanzieren. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob er wirklich ein Freund ist. Immer wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, kommt jemand in mir und nimmt diese zurück. Fühlt sich an, wie ein Streit zwischen zwei Personen, wobei es noch zwei verstecktere Positionen gibt. Die Meinung ist 2:2. Ich habe nun mit ihm gesprochen, entschieden, mich nicht zu distanzieren und während ich noch da sitze, sagt mein Mund plötzlich, dass ich so nicht zur Tür rausgehen wollte - während ich im Hinterkopf denke, dass das doch gar nicht stimmt, was mein Mund da redet.
Vor drei Jahren fingen die Erinnerungen an meine Kindheit an (die Grundvoraussetzungen für DIS sind gegeben), bis dahin war ich 20 Jahre glücklich und habe immer noch eine stabile Partnerschaft. Meinem Mann sind Wechsel nie aufgefallen, mir sowieso nicht. Es passiert immer nur mit diesem Freund, mit dem ich allerdings therapieähnliche Gespräche hatte. Wie ist eure Meinung, schadet mir dieser Freund? Eine Trennung von ihm macht mir allerdings auch sehr große Angst.

Ich bin in Psychotherapie, aber meine Therapeutin reagiert sehr ungeduldig auf dieses Thema, sehr streng, als dürfte ich die Befürchtung DIS gar nicht erst zulassen.
Sollte ich besser zu einem Psychiater gehen? Oder zumindest den Psychotherapeuten wechseln?

Ich hoffe,jemand kann mir Rat geben!

Liebe Grüße
kam

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Schnuckmuck
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weiblich/female, 49
Beiträge: 1767

Beitrag Mo., 08.05.2017, 07:42

Für mich klingt das normal. Dass man sich selber in Frage stellt. Hat ja nix mit Dis zu tun.

Finde das Verhalten deiner Therapeutin da sehr vernünftig.


Jenny Doe
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weiblich/female, 55
Beiträge: 4874

Beitrag Mo., 08.05.2017, 08:42

Hallo KAM
Es passiert immer nur mit diesem Freund
Wenn "die Wechsel" nur bei Deinem Freund auftreten, und es offensichtlich einen Grund für diese "Wechsel" (oder Ambivalenz?) gibt, dann liegt keine DIS vor.
Ich habe sehr selten Zeitverluste (nur, wenn ich mit einer neuen Erinnerung extrem überfordert bin)
Zudem hast Du nur in Stresssituationen Erinnerungsprobleme und dann bei neuen Erinnerungen. Auch das spricht gegen DIS und eher für eine Überforderungs- Stressproblematik. Denk mal an Blackout bei Prüfungen.
bis dahin war ich 20 Jahre glücklich und habe immer noch eine stabile Partnerschaft
Außerdem warst du 20 Jahre glücklich. Wenn Du eine DIS hättest, dann hättest Du auch die 20 Jahre davor gewechselt und Erinnerungsrobleme gehabt, und das nicht nur zwischen zwei "Personen" und nicht nur in Bezug auf deinen Freund.
Eine Trennung von ihm macht mir allerdings auch sehr große Angst.
Könnte das das Problem sein? Du bist unglücklich, aber Deine Angst vor einer Trennung hindert dich daran die Konsequenzen zu ziehen? Streiten sich da bei Dir vielleicht Angst vor Trennung versus Unglücklichsein und Trennen wollen?

Schau mal genauer hin, warum Du die Probleme nur bei Deinem Freund hast und was Dir "die beiden sich streitenden Personen" sagen wollen.
aber meine Therapeutin reagiert sehr ungeduldig auf dieses Thema, sehr streng, als dürfte ich die Befürchtung DIS gar nicht erst zulassen.
Bezogen auf die paar Zeilen, die du über dich geschrieben hast (mehr weiß ich von Dir nicht) würde ich sagen, dass Deine Therapeutin Recht hat. Aber, es wäre die Aufgabe Deiner Therapeutin Dir zu erklären, warum sie nicht von einer DIS ausgeht, wovon sie ausgeht, was der Unterschied zwischen einer DIS und Deiner Problematik ist, ...
Bitte sie um Erklärungen. Deine eigene Therapeutin, die dich persönlich kennt, kann Dir besser erklären, warum sie bei Dir nicht von einer DIS ausgeht, als wir hier, die Dich nicht kennen und zudem selber Klienten sind und keine Psychotherapeuten.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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KAM
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Beiträge: 9

Beitrag Mo., 08.05.2017, 13:36

Danke für eure schnellen Antworten! Erstmal bin ich erleichtert! Blackout ist gut möglich!
Es gibt allerdings doch noch Vorfälle, die bohren und mich beunruhigen. Zb. Ist mir eingefallen, dass eine Freundin mich auch mal auf einen abrupten Wechsel angesprochen hat, hab nur gar nicht verstanden, wovon sie redet. Und anderes, aber das sprengt den Rahmen hier.

Jedenfalls stimmt es, dass ich bei der Therapeutin noch mal nachhaken sollte. Falls sie aber wieder abblockt, meint ihr, dass man sich besser an einen Psychiater oder an einen anderen Psychotherapeuten wenden sollte? Ich denke, Fakten würden mir schon helfen, die Angst davor zu verlieren und mich wieder besser einschätzen zu können.

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candle.
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Beitrag Mo., 08.05.2017, 13:44

Also wenn, dann würde ich insbesondere nach einem Fachmann für DIS schauen, egal ob das ein Psychiater oder Psychologe ist.

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Sinarellas
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Beiträge: 2010

Beitrag Mo., 08.05.2017, 14:49

Klar, ein Fachmann für DIS, die liegen gottseidank rum wie sand am meer, man muß keine km fahren und keiner bezahlts.
Ignorier das Diagnosengedöns und schau dass du für dich klar kommst mit dir und deinem Leben.
Wenn dann wird dein Therapeut dir eine Diagnose stellen. Ein "Fachmann" der dich 2 Std max begutachtet wird das nicht einschätzen können, nach der kurzen Zeit.
..:..

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candle.
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15076

Beitrag Mo., 08.05.2017, 14:58

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 08.05.2017, 14:49 Ignorier das Diagnosengedöns und schau dass du für dich klar kommst mit dir und deinem Leben.
Lasse ihn doch, wenn er das gerne abklären möchte!?

candle
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shesmovedon
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Beitrag Mo., 08.05.2017, 15:12

Solch eine Diagnose stellt normal die Therapeutin, bzw. besser ist es DIS durch einen stationären Aufenthalt abklären zu lassen. Natürlich in einer Klinik, die Erfahrung mit DIS hat.

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Seelenwelten
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Beiträge: 11

Beitrag Di., 09.05.2017, 16:52

Was ist den die Symptomatik, weswegen du in die Therapie gehst? Hast du von der Therapeutin bereits eine sonstige Diagnose erhalten?

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KAM
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Beiträge: 9

Beitrag Di., 09.05.2017, 20:47

Habe sie heute gefragt. PTBS Außerdem weiß sie, dass ich dissoziiere. Habe gefragt, wie stark sie es findet und ob es schlimmer sein kann als 'normale' PTBS und ob etwas auf eine DIS hindeutet. Darauf meinte sie, dass das eine schwierige Frage ist, die man nicht beantworten kann. Und dass nur wichtig ist, was ich brauche, auf das soll ich mich konzentrieren.
Vielleicht frage ich falsch. Und klingt ja vernünftig, nur gibt es verschiedene Seiten in mir, die sich so streiten, dass ich mich fühle, als würde ich auseinander gerissen. Also weiß ich nicht, was ich brauche. Ich weiß nicht, ob ich den Kontakt zu diesem Freund halten soll oder nicht. Hab das Gefühl mich schützen zu müssen und gleichzeitig ohne ihn nicht weitermachen zu können.
Hab die Therapie angefangen letztes Jahr, weil die damaligen Symptome immer stärker wurden. Bin oft ausgestiegen, ich schätze, das nennt man Derealisation und/oder Depersonalisation. Hatte Panikattacken, manchmal nur wegen dem Gefühl, dass mich jemand berührt - also nicht aus Platzangst oder anderen üblichen Dingen. Dazu Dauernervosität, ständig zitternde Hände, abwechselnd zum Betäubtsein.
Die Panikattacken sind selten geworden, auch die Dauernervosität macht immer öfter Pause. Dafür ist da ein ständiger Druck im Brustkorb, inneres Schreien, Drang zu Selbstverletzung, fühle mich innerlich erwürgt usw. Wenn dann noch Stress dazukommt, habe ich Zeitaussetzer, gehe woanders hin. Schreibe Texte, die mich nachher beunruhigen, wobei ich schon irgendwie selbst schreibe, aber so ganz auch nicht. Naja. Ich stolpere so vor mich hin und überlebe irgendwie. Geht ja hier vermutlich vielen so.
Das ist jetzt etwas lang. Ich hoffe, es stört euch nicht.

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Talya
Helferlein
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weiblich/female, 34
Beiträge: 125

Beitrag Fr., 02.11.2018, 20:45

Liebe Community,

ich hatte am Dienstag ein Erlebnis, das mir echt Angst gemacht hat!

Ich war beim Arzt und wollte anschließend mit dem Bus nach Hause fahren. Ich stieg an der gewohnten Haltestelle ein. Keine Ahnung, ob ich kurz in Gedanken war oder was auch immer. Jedenfalls war ich sehr irritiert, als der Bus an einer Haltestelle hielt. Ich hatte überhaupt keinen Plan, wie er dort überhaupt hingekommen war und was er dort machte. Denn es war die Haltestelle, ab wo meine Mutter immer fährt, wenn sie nach Hause fährt und das ist die entgegengesetzte Richtung von meinem Wohnort!

Ich hatte also Angst, dass ich in den falschen Bus eingestiegen war und auch die angezeigte Fahrtroute zeigte die Haltestellen zum Wohnort meiner Eltern! Panisch stand ich auf, ging zum Busfahrer und fragte, ob er zum Ort X (mein Wohnort) fahre. Er antwortete verwundert, ja, da fahre er hin. Ich sagte, dass er doch sonst Richtung Hauptbahnhof fahre. Er meinte ungeduldig, dass er das jetzt auch tue.

Irgendwie peinlich, aber auch beunruhigend. :-(
Für mich sah die Strecke in den ersten Minuten nach einer völlig anderen Strecke als die gewohnte aus!

Ansonsten habe ich schon mal Momente, wo sich die Umwelt kurz aufzulösen scheint. Es überkommt mich ganz plötzlich, dass ich alles nur noch wie durch dicken Nebel sehe und die Geräusche um mich herum - selbst wenn es sich um starken Verkehrslärm handelt - kaum noch wahrnehme. Diese Zustände dauern geschätzt ein bis zwei Minuten.

Ich befinde mich seit ein paar Wochen in einer psychisch belastenden Situation. Ich habe ein Praktikum gemacht und warte auf eine Rückmeldung, ob ich den Job bekomme. Falls nicht, muss ich vom Jobcenter aus eine Tätigkeit machen, die mir überhaupt nicht liegt. Außerdem hat meine Mutter nächste Woche eine schwere OP am Herzen.

Kann es sein, dass das dissoziative Zustände sind?

Liebe Grüße,
Talya


shesmovedon
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männlich/male, 25
Beiträge: 2203

Beitrag Fr., 02.11.2018, 20:50

Das was du mit dem Bus beschreibst nicht. Der fuhr halt einfach ne andere Strecke und du warst geschockt darüber.

Das mit dem Nebel könnte Dissoziation sein. Aber Dissoziation ist auch nichts Schlimmes. Kann bei psychischer Überbelastung auftreten. Davon ab dissoziieren alle Menschen, zum Beispiel beim Autofahren. Ich würde es nicht überbewerten.

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