Konsum von Opiaten erkennen!

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Otherwise
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Beitrag Do., 22.01.2009, 23:04

Auch nach 100 Jahren liebe lovely - leider.
Weißt du, auch wenn dein Freund 20 Jahre clean ist, ist er noch immer süchtig. Süchtig bleibt man nämlich sein Leben lang, wenn man diesen Teufel einmal aktiviert hat. Sucht ist schließlich eine Sache die sich im Gehirn abspielt.

Wie du vielleicht weißt, bilden sich im Gehirn ständig neue "Stränge" (weiß jetzt nicht wie das heißt - diese Blitze und die Sache mit den Synapsen halt *g*) wenn man etwas erlebt oder gelernt hat. Und umso öfters man das Gelernte wiederholt umso stärker werden diese Stränge.
Diese Erfahrungen/das Gelernte bleibt einem dann leider auch, egal wie lange man schon clean ist. Im 20ten Jahr ist das Craving vielleicht nicht mehr so heftig wie im 1ten Jahr nach einem Entzug, aber auf alle Fälle gibt es diese Suchterinnerung und die plötzlich darauf folgende Gier.
Und diese plötzliche Gier ist wirklich etwas grausames für einen Ex-Junkie. Urplötzlich will man etwas haben und kann an nichts anderes mehr denken. Das ist hässlich, weil man es selbst gar nicht will. Es ist schwer zu beschreiben - irgendwie als wären die Gedanken plötzlich "fremd gelenkt".

Bei manchen passiert das, wenn sie zB Mehl, Zucker oder so sehen, weil es an Cola erinnert und bei anderen kanns kommen, wenn der Partner sich wo reinsteigert. Ich denke mal, dass die Thematik Drogen bei euch eine Rolle spielt durch deinen Bekannten oder? Also wenn ihr über ihn redet meine ich.

Wie gesagt, frag deinen Freund einfach mal ob es ihn belastet - vielleicht bin ich ja völlig am Holzweg und er hat überhaupt kein Problem damit. Vielleicht belastet es ihn aber auch und du weißt es gar nicht. Das wirst du ja sicher nicht wollen.

Was hat dein Freund eigentlich genommen und wie lange?

Ich möchte mich im übrigen entschuldigen wenn ich zu impulsiv werde und dann gemein klinge - das ist nicht meine Absicht. Da ich erst kürzlich auf Entzug war bin ich noch extrem emotional was die Thematik betrifft.

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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lovely_2000
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Beitrag Do., 22.01.2009, 23:05

aber ich meine,der körper ist ja dann schon vollkommen entgiftet!

ist das psychische wirklich so schlimm?

ich kann mir das gar nicht vorstellen

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Kampfgrunz
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 06:25

das körperliche ist ein klacks dagegen.
sicher, es ist unangenehm und kann in extremfällen sogar lebensbedrohlich werden, aber das hauptproblem ist das psychische!!!!! warum glaubst du, dass viele leute rückfällig werden....?

auch alle arten von depressionen, psychosen...und und und...können danach auftreten...und es wäre doch "so einfach" sie in gewöhnter art und weise zu bekämpfen

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Otherwise
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 08:06

Ja lovely,

es ist wirklich so schlimm.
Ich kann das wirklich bestätigen. Mein Entzug war im November, im Krankenhaus. Mein Körper war binnen 3 Wochen sauber. Das war wirklich ein Klacks, total easy.

Aber mein Kopf, der ist alles andere als ein Klacks. Das schlimmste ist noch nichtmal die ständige Gier. Für mich ist das schlimmste eigentlich, dass ich in dem Jahr wo ich drauf war begonnen habe "anders" zu denken, ich wurde irgendwie ein anderer Mensch. Ein Junkie eben. Und dieses Denken geht nicht weg.
Kampfgrunz hat da eh ein gutes Beispiel gewählt - wenn nach so einem Entzug eine Depression auftritt, dann muss man plötzlich ohne "altbewährtes Mittel" - also die Droge - auskommen. Was für andere Menschen völlig normal ist - also Problembewältigung ohne Substanz - ist für einen Ex-Süchtigen sehr schwer. SEhr sehr schwer ...

Beatwortest du mir noch meine Fragen?
Was hat er genommen und wie lange?

lg
sensi

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anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 08:24

hy lovely:
ich bin jetz in etwa 7 jahre clean und ich denke noch immer sehr intensiv an drogen und es würde mir sehr sehr schwer fallen, wenn mir jemand drogen am tisch legen würde, nein zu sagen. vielleicht würde ich es schaffen, nein zu sagen, ich weiss es nicht...aber in jedem fall drehen sich meine gedanken beim blossen anblick eines süchtigen schon wieder in die absolut falsche richtung...das macht echt angst...
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EX-H
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 08:44

Naja - so schlimm ist bei mir nicht. . .

Hatte ca. 2 - 2 1/2 Jahre zu kämpfen - jetzt gehts.
Kann daneben sitzen wenn sich wer einen Schuss macht ohne selbst einen zu wollen. Sehe relativ viel Junkies und macht mir eigentlich nix aus.
Werde nur eher wütend auf das Zeug. Aber Gier ist nicht mehr wirklich vorhanden.

Im Vergleich zum psych. ist der körp. Entzug ein "Lerchalschaß"


mfg

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10Jahre
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 12:42

Hi!

also ich bin jetzt seit über 11 Jahren clean es geht mir sehr gut ich denke fast nicht an Drogen, aber manchmal (es passiert selten so 1-2 Mal pro Jahr) komm ich in irgendeine Situation (bzw habe einen Traum) und dann ist plötzlich dieses Verlangen da. Nur kurz, weil ich in der langen zeit gelernt habe damit umzugehen und mich wieder "zurückzuholen" aber das kann einem echt Angst machen!

@ ex: Hut ab, das würd ich mir ned zutrauen, ganz ehrlich.
Hatte ienmal vor 4 Jahren ca ne Situation wo jemand neben mir gekokst hat und mich gefragt hat ob ich auch was wolle - oh mann - ich bin aus dem Lokal rausgerannt habe mich dazu gezwungen! draussen hab ich sogar kurz überlegt ob ich nochmal rein zu ihm soll - und dann gings mir ein paar Stunden echt nicht gut - also echt Hut ab wenn du das nach 2,3 Jahren kannst.
Hat aber sicher auch damit zu tun, da du ja ständig damit konfrontiert bist denke ich.....

@Lovely: ich denke auch, dass du ihm einfach irgendwie das Gefühl gibst, wenn er jemanden zum reden braucht dass du hinter ihm stehst, viel mehr wirst du Anfang eher nicht für ihn tun können, da muss er jetzt durch, aber er wird sicher "cleane" Freunde brauchen wenn er mal das Ärgste hinter sich hat und ich bin sicher dass du dann sehr viel für ihn tun kannst

alles Liebe
10 Jahre

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 15:48

@sensitive!

er hat bis vor 1 jahr noch heroin genommen,war aber auch im subst.programm..

also angefangen mit 17 ..jetzt ist er 27 er zieht(wie ich heute erfahren habe),dieses jahr nach dem substitol-entzug nach wien..

weiss nichts ob ers dann auch wirklich macht

mein freund steht dem natürlich kritisch gegenüber,da er glaubt dass er mich zu irgendwas verführen will(wenn ich was nehmen wollen würde,dann würde ichs machen)
und ausserdem ist er überhaupt nicht der typ mensch,der andere dazu "anstiftet"

falls er wirklich zu mir in die nähe zieht,dann wirds nicht lustig,das weiss ich jetzt schon,da mir dann mein freund den ur stress machen wird

naja schau ma wies wird..

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EX-H
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 12:46

@10 Jahre - naja ich hab ziemlich bald mein Denken über das Zeug umgedreht.
Es gibt einen mur kurz ein super Gefühl und dann bescheißt es dich!
Habe einen ziemlichen Hass auf das Zeug - und durch meine Tätigkeit (und im (ex-)Freundeskreis) sehe ich immer wieder was es eigentlich macht

Wenn neben mir wer was nimmt, dann hasse ich das Zeug und mit dem User hab ich Mitleid und denke mir "armes Würschtel - du rennst was nach was es nicht gibt."


@Lovely

Ich würde ihm "verbieten" dass er in deine Nähe zieht.
Weiss das du es ihm nicht verbieten kannst aber sag ihm du willst das nicht und wenn er herzieht soll er sich nicht melden.
Das ist glaub ich nicht gut. Er wird wahrscheinlich ziemlich oft bei dir stehen und irgendwas wollen. Er wird dich ziemlich vereinnahmen. Und darunter wird dein Leben leiden (Beziehung, du "selbst"), es wird eine Belastung werden.
Ihm wird es auch nicht wirklich was bringen nur dass er es wahrscheinlich ein bissi "bequemer" hat.
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 13:46

@ex-h:

es ist auch noch nicht sicher!

andererseits denke ich nicht,dass wir uns so oft sehen werden,dae in wien viele bekannte hat ..und dadurch wahrscheinlich ständig unterwegs wäre.

wie gesagt,wird sich zeigen!

jetzt geht er eh erstmal auf entzug und hoffe dass er ihn auch durchhält,denn das ist dort sich keine zuckerschlecken

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EX-H
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 14:12

Ok - aber falls er kommt - schau auf dich und deine Privatsspähre
lass ihn nicht zu nahe heran.
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lovely_2000
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 15:08

das mach ich eh nicht..

danke für deine ratschläge

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lovely_2000
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Beitrag So., 08.02.2009, 17:57

hi..

leider hat sich bei meinem freund nicht viel geändert.

er nimmt weiterhin benzos in hohen mengen:kopfschuettel:

wenn ich ihn frage wann er auf entzug geht,dann sagt er immer :na in so 3-4 wochen(das aht er vor einem monat auch schon gesagt)

erst heute hab ich mich ihm telefoniert und er wirkte wieder total "zu"

das merkt man bei ihm auch übers telefon.

er redet dann irgendwas daher.das ganze wirkt lallend,aber nicht als ob er betrunken ist..sondern anders halt..

naja,irgendwie denke ich mir dass er den entzug nicht durchzieht.

das problem sind bei ihm auch die verschreibenden ärzte.

er hat mir erzählt ein "freund " von ihm ist vom entzug gekommen und der arzt hat ihm gleich packerlweise somnubene usw verschrieben

zu meinem freund:
ja,er hat schon angst,dass er mich verleitet
ich meine,ich bin alt genug und zweitens ist derjendige "schuld" ders nimmt und nicht ders anbietet..aber bitte

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Otherwise
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Beitrag So., 08.02.2009, 19:08

er hat mir erzählt ein "freund " von ihm ist vom entzug gekommen und der arzt hat ihm gleich packerlweise somnubene usw verschrieben
Sicher nicht gegen seinen Willen ...

Tut mir leid zu lesen, dass nix weiter geht. Das wird immer so bleiben.

Interessiert es dich eigentlich? Also macht es dich neugierig oder besteht da überhaupt keine Gefahr?

lg
sensi

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lovely_2000
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Beitrag So., 08.02.2009, 19:59

was meinst du mit neugierig machen

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