'Quiet Borderline'

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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reddie
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Beitrag Mi., 13.03.2024, 12:36

Hier in Deutschland hatte die Neurologin für mich alle 12 Wochen einen 2-Minuten-Termin (Rezepte). Ich hab da allerdings auch nicht mehr gefordert oder besser gesagt erhofft.

reddie

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Tröte
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Beitrag Mi., 13.03.2024, 15:04

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 13.03.2024, 12:06
Aber aus meiner Sicht ist es absolut nicht egal was man für eine Diagnose hat. Das ist doch die Grundvoraussetzung für eine Behandlung. Die Behandlung sieht ja je nach Diagnose komplett anders aus.
Ich hab ja leider selbst erfahren was eine falsche Diagnose mit folgenden Falschbehandlungen gerade auch im Bereich psychische Krankheiten anrichten kann. "Egal" ist da echt gar nichts.
So war es von mir auch nicht gemeint. Natürlich ist die Diagnose nicht "egal", um die richtige Behandlung zu bekommen... ABER ob die Ausprägung jetzt x oder y heisst und es das gibt oder nicht, finde ich nicht wichtig, kam vlt. ein wenig lässig rüber.
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Federchen
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Beitrag Fr., 03.05.2024, 16:19

Bin seit Jahren mal wieder hergekommen, weil ich genau diesen Faden gesucht habe und habe gesehen, dass vor kurzem nochmal geschrieben wurde.

Falls es jemanden interessiert - bei mir wurde die Diagnose Borderline wieder gestrichen, dann kam zwischendurch komplexe PTBS dabei raus. Relativ konstant sind aber "Angststörung" (v.a. Krankheitsangst) und "Traumafolgestörung". Ich hatte vor Jahren diesen Faden erstellt, weil ich gehofft hatte, mich durch eine "Diagnose" vielleicht besser verstehen zu können. Das tue ich teilweise, teilweise aber halt auch nicht. Liegt aber vllt. auch daran, dass sich die Experten nicht einig werden können. ,-) :lol:

Emotional bin ich jetzt ganz gut aufgestellt - zumindest kann ich damit umgehen, dass ich "empfindlich" bin, "sensibel" und "mir alles zu Herzen nehme". Ich schneide mich auch nicht mehr. Trotzdem werde ich oft übermannt von starken Gefühlen. Was hilft, ist Selbstreflexion und einfach ein "Aushalten" dieser Gefühle - mit dem Wissen, dass ich sie vielleicht? stärker fühle als andere oder eher böse Absichten in das Tun anderer hineininterpretiere.

Nun, da ich (weiter) an meinen Krankheitsängsten arbeiten möchte, bin ich (wieder) in Therapie und der Psychiater möchte mich auf ADHS testen. :anonym: Auch da sehe ich mich in einigen Kriterien. Vielleicht findet man sich auch einfach in vielem wieder, wenn man denn danach sucht. Und vielleicht sucht man, weil man das Gefühl hat, nirgendwo reinzupassen und es aber gerne würde. Wie oft habe ich gehört, dass ich überreagiere und mir alles zu Herzen nehme? Oft! Wenn ich mich mit irgendetwas identifiziere und denke "oh, daran könnte ich arbeiten", hießt es "ach, das ist doch normal". Permanente Widersprüche. Wie in meiner Kindheit.

Naja.. musste das kurz loswerden, falls sich jemand in diesem Faden gesehen fühlt. Vielleicht habt ihr gar kein Borderline. Vielleicht seid ihr so wie ich und irgendwie passt alles und nichts. :lol:

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alatan
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Beitrag So., 05.05.2024, 15:41

Es wird zumeist nicht verstanden - auch von vielen Profis nicht - dass sämtliche "Diagnosen" eines Handbuches Konstrukte sind, auf die sich Kommissionen geeinigt haben. Und die wandeln sich. Und Praktiker treiben je nach Mode und Ausrichtung gerne "Säue" durchs Dorf. Das sind neben ADHS und Borderline gerne auch Autismus und neuerdings (k)PTBS. ADHS ist im Wesentlichen eine von der Industrie erfundene Diagnose, deren Symptome zumeist andere Ursachen haben als gemeinhin angenommen, dementsprechend auch anders behandelt werden sollten. Autistische Züge gibt es bei vielen psychischen Störungen. Auch traumatische Erfahrungen haben sehr viele Menschen mit psychischen Störungen gemacht, die Frage ist, ob dann immer die geforderten Kriterien der Buchdiagnose erfüllt sind. Und mit Borderline ist es ganz speziell, oft eine Gegenübertragungsdiagnose der Behandelt. Leider haben viele Pat. die Einstellung, irgendein Label zu "wollen", um sich damit ersatzweise zu identifizieren, was nicht unbedingt zur Genesung beiträgt.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 05.05.2024, 17:35

alatan hat geschrieben: So., 05.05.2024, 15:41 ADHS ist im Wesentlichen eine von der Industrie erfundene Diagnose, deren Symptome zumeist andere Ursachen haben als gemeinhin angenommen, dementsprechend auch anders behandelt werden sollten.

Autistische Züge gibt es bei vielen psychischen Störungen.

Zwei mal purer Quatsch.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9555

Beitrag So., 05.05.2024, 17:42

Federchen hat geschrieben: Fr., 03.05.2024, 16:19 Nun, da ich (weiter) an meinen Krankheitsängsten arbeiten möchte, bin ich (wieder) in Therapie und der Psychiater möchte mich auf ADHS testen. :anonym: Auch da sehe ich mich in einigen Kriterien. Vielleicht findet man sich auch einfach in vielem wieder, wenn man denn danach sucht.

Naja, ADHS ist ja eine neurologische Abweichung im Gehirn die angeboren ist bzw sehr früh in der Entwicklung entsteht.

Aber Konzentrationsprobleme, Hyperaktivität etc kann natürlich auch im Rahmen einer psychischen Krankheit als Symptom vorhanden sein. Bei mir stand das auch mal im Raum, aber ich kann sagen, meine Konzentrationsprobleme sind GANZ anders als die bei ADS/ADHS.

Ich kenne zwei Leute die ADHS haben und das ist doch schon sehr typisch, erstens einen zutexten wie ein Wasserfall ohne in der Lage zu sein zu schauen ob und wie das beim Gegenüber ankommt und dabei zweitens munter von einem Thema zum nächsten springen.

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