Tod nach 11 Jahren noch nicht verarbeitet?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

Kirchenmaus
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 49
Beiträge: 908

Beitrag Mi., 05.01.2022, 19:35

Meine Omi hat sich das Leben genommen, als ich sieben war. Das holt mich immer noch immer wieder ein.

Natürlich ist es etwas anderes, als Kind eine Bezugsperson zu verlieren, aber trotzdem ist so ein Ereignis immer traumatisch. Und wenn du es damals – aus welchen Gründen auch immer – nicht verarbeiten konntest, ist es immer noch "offen".

Gut, dass du gelaufen bist.

Alles Liebe für dich!
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1446

Beitrag Do., 06.01.2022, 07:27

Rhisaa hat geschrieben: Mi., 05.01.2022, 18:53 Am Freitag treffe ich mich mit meiner Freundin und werde es direkt ansprechen.
Das ist bestimmt eine gute Idee. Ich drücke Dir die Daumen!
Rhisaa hat geschrieben: Mi., 05.01.2022, 18:53 Manchmal fällt einem wohl das naheliegendste nicht selber ein.
Da bist Du sicherlich nicht die einzige hier. Ich glaube, gerade deshalb ist es ganz gut, hier manchmal zu schreiben, weil es so viele gibt, die einen auf andere Ideen bringen können. Es ist nicht so einfach, wenn man selbst "mitten drin steckt" :kopfschuettel:

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Inga
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Beiträge: 264

Beitrag Do., 06.01.2022, 11:39

Erstmal, ich kann gut verstehen, dass Du den Tod Deines Freundes noch nicht wirklich verarbeitet hast - Du hast ja, wenn ich das richtig verstehe, auch noch nicht, z.B. in der Therapie, daran gearbeitet, sondern das Thema bis jetzt eher vermieden. Und dadurch allein, dass Zeit vergeht, ändert sich bei solchen Belastungen eben nicht viel.
Und dann finde ich sehr gut, dass Du morgen mit der Freundin sprechen möchtest. Hier ein Link zu einer Webseite, mit der sich genau solche Gespräche vorbereiten lassen:
https://www.wie-gehts-dir.ch/darueber-r ... n-umfeld-1
Die Hauptseite sicherheitshalber noch dazu:
https://www.wie-gehts-dir.ch/

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Thread-EröffnerIn
Rhisaa
sporadischer Gast
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Beiträge: 20

Beitrag Do., 06.01.2022, 15:51

Inga hat geschrieben: Do., 06.01.2022, 11:39 Erstmal, ich kann gut verstehen, dass Du den Tod Deines Freundes noch nicht wirklich verarbeitet hast - Du hast ja, wenn ich das richtig verstehe, auch noch nicht, z.B. in der Therapie, daran gearbeitet, sondern das Thema bis jetzt eher vermieden. Und dadurch allein, dass Zeit vergeht, ändert sich bei solchen Belastungen eben nicht viel.
Und dann finde ich sehr gut, dass Du morgen mit der Freundin sprechen möchtest. Hier ein Link zu einer Webseite, mit der sich genau solche Gespräche vorbereiten lassen:
https://www.wie-gehts-dir.ch/darueber-r ... n-umfeld-1
Die Hauptseite sicherheitshalber noch dazu:
https://www.wie-gehts-dir.ch/
Hallo Inge,

vielen Dank für die Antwort. Die Seite ist echt super hilfreich!

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Werweißes
Helferlein
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Beiträge: 98

Beitrag Do., 06.01.2022, 15:58

Hallo Rhisaa, ich habe vor 10 Jahren eine sehr gute Freundin durch Suizid an Heiligabend verloren.

Und erst jetzt in meiner Therapie rede ich darüber. Du bist nicht allein. Ich hoffe, dass ich dieses schwierige Thema jetzt bearbeiten kann, denn Weihnachten ist für mich jedes Jahr einfach nur furchtbar.

Ich drücke dir die Daumen, dass auch du es schaffst. Und nein, wir sind nicht Schuld.

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Buddhi
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Beiträge: 17

Beitrag Sa., 29.01.2022, 18:27

Ich habe 2004 meinen besten Freund wegen eines Unfalls verloren - und habe 11 Jahre daran geknabbert, was letztlich auch der Auslöser dafür war, dass ich in Psychotherapie gegangen bin. War übrigens meine erste. Habe die ganze Zeit gedacht, dass der Tod nun mal zum Leben dazugehört und man damit einfach klarkommen muss. Bis zum damaligen Zeitpunkt habe ich schlicht und ergreifend nie an eine Therapie gedacht. Meine Frau hatte den Anstoß dazu gegeben, wofür ich heute noch dankbar bin, weil ich bei meiner tollen Psychologin gelandet bin, bei der ich mich jetzt auch wieder in Behandlung begebe. Habe nach unserem Umzug zwar jetzt noch die Anfahrt, aber das ist es mir wirklich wert.

Jedenfalls gibt es ja keinen Richtwert für Trauer. Jeder trauert anders und jeder trauert unterschiedlich lange. Und im Grunde vergeht Trauer ohnehin nie ganz. Mein Vater ist 2017 an einem Hirntumor gestorben - und die Trauer dauert bis heute an. Nur eben nicht so tiefsitzend und vereinnahmend, dass sie mich komplett aus der Bahn werfen würde.
"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." - Aristoteles

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missmurder
Helferlein
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weiblich/female, 28
Beiträge: 74

Beitrag Sa., 26.02.2022, 20:48

Hallo,

ich weiß nicht, wie aktuell das Thema für dich noch ist, aber ich will dennoch antworten.
Zuerst: Dein Therapeut hat recht. Es ist NICHT DEINE Verantwortung. Ich kann jedoch verstehen, dass du laut wurdest. Da wird eine Angst, ein ungutes Gefühl,.. aus dir gesprochen haben. Das wird der Therapeut auch zu deuten gewusst haben. Ich denke, er nimmt dir nichts übel.
Zum Thema Suizid: Der verpasste Anruf deines Freundes hätte auch sein Abschiedsversuch sein können. Möglich, dass er ein letztes Mal mit dir sprechen wollte, bevor er geht. Ich kann auch nur dazu sagen, wer ernsthaft Suizid begehen will, tut es auch. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur sagen, dass alles gut zureden von Freunden, bei mir kein Stück geholfen hat. Dieser Schmerz war da und der Wunsch zu sterben schier unbändig. Wundersamerweise war der Wunsch nach ein paar Jahren weg, obwohl ich sagen muss, dass ich zum endgültigen Schritt sowieso zu feige war, zu viel Angst, dass es schief geht.
Aber ich kann auch deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen. Mein Bruder beging Selbstmord, das ist jetzt 18 Jahre her. Und ehrlich gesagt tut es so weh, als wäre es gestern gewesen. Es wird nicht besser, man lernt nur damit zu leben. (so mein Gefühl)
Zu deiner Freundin: Ich würde ihr die Situation genauso erklären, wie du es hier geschildert hast, denn du kannst vielleicht die Reaktionen anderer Menschen nicht gut deuten, aber du weißt dich selbst sehr wohl gut einzuschätzen. Und ehrlich: Mehr als deine Hilfe anbieten kannst du nicht. Wenn sie wirklich Hilfe von dir will, dann soll sie es doch bitte deutlich signalisieren. Soll dich fragen, ob du zu ihr kommst, sie irgendwohin begleitest oÄ.
"Und siehst Du irgendwann einen Regenbogen, dann weißt auch Du, dass Regen Freude macht." Der Dicke Polizist - Farben

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malerin
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weiblich/female, 49
Beiträge: 163

Beitrag Sa., 16.07.2022, 17:30

Es ist zwar schon eine Weile her, seit dieser Thread eröffnet wurde aber vielleicht liest du ja trotzdem noch mit.
Eigentlich will ich auch nur sagen, dass es schon oft eine große Hilfe ist, wenn überhaupt jemand zuhört, man muss dafür keine professionelle Hilfe sein.

Hoffe, dass es deiner Freundin inzwischen besser geht und du auch für dich mit Hilfe des Therapeuten an deinem Problem arbeiten konntest.

LG malerin

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