'Besprich das mit deinem Therapeuten...'

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 10:57

Jenny Doe hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 07:38
Mitten in Deutschland in kassenzugelassenen Psychotherapien.
Klar, es gibt welche, die ihren "Titel" nicht wert sind. Ich glaube nicht, dass es darüber einen Dissens gibt?!

Aber geht es hier um solche Therapeuten? Oder geht es -wieder mal- um (als allgemeine Frage getarnte) Stichelei gegen andere user, von denen man annimmt (Projektion, Fantasie, whatever), dass diese user Therapeuten für Übermenschen halten... und im Vorbeigehen mal wieder durch die Blume mitteilt wird, dass sich user hier wie Sektenjünger, whatever verhalten?

Selbst wenn diese user (die so klingen als würden sie ;) ) in einer unguten Therapie wären: Geht es hierbei um "Sorge"?

Hach, aber man kann sich richtig doll erhaben fühlen, wenn man selbst den passenden Blick auf die therapeutische Zunft hat.

Selbst unterlag ich noch nie einer Schweigepflicht oder einem Redezwang (das sind vielmehr Angebote, alles kann, nichts muss :lol: ). Und habe selbst auch meine Erfahrungen gemacht.

Wenn man meinetwegen einen Streit um ein Ausfallhonorar hat oder der Therapeut eine Gruppe empfiehlt, kann man das nur mit dem Therapeuten klären... sich im Forum auskotzen löst inhaltlich nichts. Natürlich kann man die Therapie auch gleich abbrechen, etc. Wenn ich zu einer Bekannte sage, das gehört in eure Beziehung, will ich auch nicht zum Audruck bringen, dass ihr Gatte göttergleich ist. :lol:

Ich bin schon gespannt auf das Thema des nächsten Fadens, tatsächlich. Der Voyeur in mir. :cool:
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sandrin
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Beitrag Di., 09.10.2018, 13:17

Jenny Doe hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 06:31
Ja stimmt, nur ist daran nicht immer nur der Klient selber Schuld. Ich habe Therapeuten kennengelernt, die es mir sogar strikt verboten haben mit anderen über meine Therapie zu reden.
Also ehrlich gesagt erlebe ich es schon so, dass hier User sind, die ihren Therapeuten kaum hinterfragen, die es fast schon als Loyalitätsbruch ansehen, problematische Aspekte hier auch anzusprechen.

Darüber hinaus - es gibt Dinge, die berichte ich erst einmal einen nicht unmittelbar Beteiligten und überlege mir dann, ob ich den Faden weiterspinne. Das entscheidet ja jeder in Eigenverantwortung. Ich glaube jedoch nicht, dass ein Thematisieren von Schwierigkeiten in der Therapie hier immer auch ein Weglaufen ist. Wieso auch? Wo steht denn eigentlich geschrieben, dass man sich nicht an mehreren Stellen Impulse holen kann? Ich zumindest, "bespreche das nicht zuerst mit meinem Therapeuten, ob ich das darf." Ich treffe meine Entscheidungen autonom.

Vorherige Threads interessieren mich übrigens in Bezug auf meine Antwort hier nicht. Hier wurde eine Frage gestellt, und ich sag halt einfach, was ich zu DIESER Frage denke. Wieso hier alles durcheinandergeworfen wird - keine Ahnung


Jenny Doe
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Beitrag Di., 09.10.2018, 13:35

Hallo Stern
Aber geht es hier um solche Therapeuten? Oder geht es -wieder mal- um (als allgemeine Frage getarnte) Stichelei gegen andere user, von denen man annimmt (Projektion, Fantasie, whatever), dass diese user Therapeuten für Übermenschen halten.
Nein, das war nicht Thema. Thema des Threads ist nicht "Warum reden Klienten nicht", sondern "Warum sagen User "Rede mit deinem Therapeuten!"".
Thematisch geht es in dem Thread um User, die anderen sagen "Rede mit dem Therapeuten". Die Frage war halt, ob wir, die sowas zu anderen sagen, Therapeuten für Übermenschen halten.
Ich empfinde es auch als Provakation, 1. gegen die User, die sagen "Rede mit deinem Therapeuten!" und 2. die Unterstellung, dass wir, die sowas sagen, naive User sind, die erwarten, dass alle Therapeuten gut sind.
Ja, ich empfinde den Thread auch als erneute Stichelei gegen andere User.

Hallo Sandrin,
niemand verbietet Dir mit anderen über Themen zu reden und niemand zwingt dich mit deinem Therapeuten reden zu müssen. Das ist deine Entscheidung, genauso wie es die Entscheidung anderer ist Dir zu sagen "Such dir professionelle Hilfe, ich kann dir nicht helfen, meine Grenzen sind erreicht". Du entscheidest für dich, andere entscheiden für sich. Du musst den Rat anderer ja nicht befolgen, wenn du das nicht willst. Und es steht dir auch frei, dir jemand anderes zu suchen mit dem du reden kannst und der dir auch helfen kann.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).


mio
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Beitrag Di., 09.10.2018, 13:37

Ich persönlich finde es vor allem dann problematisch wenn es hier thematisiert wird aber in der Therapie nicht. Was ja häufig über einen gewissen Zeitraum der Fall ist. Wenn es eh zeitnah auch in der Therapie zum Thema gemacht wird finde ich es auch unproblematisch, nur dieses "Auslagern" und "dem direkten Gespräch ausweichen" finde ich nicht gut.

Die Leute trauen sich dann nicht es anzusprechen, sind dem Therapeuten gegenüber sehr misstrauisch oder was auch immer und bekommen hier dann alles mögliche gesagt und am Ende wirken sie häufig verunsicherter als zu Beginn. Und in so Fällen kann ich es dann auch nachvollziehen wenn Therapeuten davon abraten in Foren oder so nachzufragen, was ja auch schon von einigen so berichtet wurde. Wenn jemand sehr leicht zu beeinflussen ist halte ich das nicht für besonders förderlich für eine Therapie.

Mir persönlich wurde sowas auch nie gesagt, aber ich bin auch nicht so leicht zu beeinflussen. Allerdings meinte meine Thera zu Beginn der Therapie auch mal dass sie es kritisch findet dass ich gleichzeitig zum Körperthera (der eben auch Gestaltthera ist) gehe mit genau dieser "Spaltungsbegründung". Das konnte ich dann aber gut mit ihr klären im Gespräch dass das für mich zwei unterschiedliche Baustellen sind und dass ich nicht dem einen das und dem anderen das erzähle oder so. Mit dem Körperthera hab ich eh im Grunde nicht viel besprochen, da ging es einfach um einen andere Ebene. Und dann war es ok für sie und sie hatte keine Bedenken mehr diesbezüglich.

So "Psychosekten" scheint es aber schon zu geben, das finde ich auch voll arg. Wo dann scheinst so eine "Zwangsloyalität" gefordert wird und auch die Patienten untereinander ganz eng sind und so. Das ist für mich noch mal eine andere Abteilung als wenn es nur um die Sorge geht dass der Patient Themen "aufspalten" könnte, was ja therapeutisch durchaus als potentielle Abwehrform mit in Betracht gezogen werden muss, vor allem wenn dieser Eindruck vielleicht aus dem Kontakt heraus bereits besteht.

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Thread-EröffnerIn
Anna-Luisa
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:04

Jenny Doe hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 13:35 Nein, das war nicht Thema. Thema des Threads ist nicht "Warum reden Klienten nicht", sondern "Warum sagen User "Rede mit deinem Therapeuten!"".
Thematisch geht es in dem Thread um User, die anderen sagen "Rede mit dem Therapeuten".
1.)
Ich habe keine Frage gestellt, sondern den Titel des Threads bewusst offengelassen.

2.)
Ich habe mich nicht (nur) auf dieses Forum bezogen.

3.)
Es ging um die Befehlform, die diese "Botschaft" beinhaltet.
Jenny Doe hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 13:35Die Frage war halt, ob wir, die sowas zu anderen sagen, Therapeuten für Übermenschen halten. 
Tatsächlich? Wer hat diese Frage denn gestellt?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:08

Und was sind Anhaltspunkte, die den Schluß zulassen, dass user ihren Therapeuten nicht hinterfragen? Dass sie anderen mitunter antworten, bespreche das am besten in der der Therapie? Und was sollte man hinterfagen?

Und natürlich kann man sich hier im Forum Impulse holen. Und ein Impuls kann sei, dass ein user schreibt, bespreche das am besten mit deinem Therapeuten. Der nächste sagt vielleicht, sofort abbrechen, usw. Ein anderer: kenne ich, mein Therapeut sagt dann immer ... Für meinen Teil spreche ich an, wenn mir etwas spanisch vorkommt und begründe das auch. Und dabei gehe ich selbstvertständlich auch davon aus, dass user dann ihre eigene Entscheidung treffen und sich aus den Rückmeldungen, das ziehen, womit sie etwas anfangen können. Alles kann, nichts muss gilt für mich auch hier, also das sind nur Angebote. Das liegt nicht in meiner Hand, was jemand daraus und damit macht.

Oder wenn jemand schreibt (gibt es x-mal im Forum): Also mein Therapeut hat neulich dies oder jenes gesagt. Wie meint er das jetzt? Na ja, vieles können user gar nicht beantworten. Meinetwegen auch, wie er auf eine Diagnose kommt. Man kann dann eigene Ideen einbringen, aber der Therapeut meinte evtl. anderes. Also das hängt auch von der Fragestellung ab.

Die Idee, dass man andere user ihren Therapeuten als Übermensch sehen, ist zunächst Projektion, Interpretation, whatever. Wenn man wirklich wissen will, warum jemand so und so antworte, könnte man auch eine PN schicken.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:14

Tatsächlich? Wer hat diese Frage denn gestellt?
Stimmt, du fragst nicht, Du interpretierst rein und unterstellst, anstatt den User direkt zu fragen "Warum sagtst du das?" :
Für mich klingt es oft so, als würden Psychotherapeuten oft als übermenschliche Wesen gehalten werden, durch die eine komplette Heilung möglich ist - so lange man es nicht wagt, irgendeinen Gedanken unausgesprochen zu lassen.
Sorry, dass ich so höflich war den Begriff "Frage" zu wählen, anstatt Projektion, Interpretation, Unterstellung, ...
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candle.
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:15

Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 14:04 1.)
Ich habe keine Frage gestellt, sondern den Titel des Threads bewusst offengelassen.
Klar, so kann man einen Konflikt auslösen und sich dann mit "Mein Name ist Hase" schön raushalten.

Konflikte löst man aber direkt mit Betreffenden und nicht so über Umwege!

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:24

Das musst du mit dem Therapeuten bereden bedeutet nicht zwingend, das man jemanden eine Pflicht auferlegt. Sondern kann auch bedeuten: Wenn du wissen willst, was dein Therapeut meint, dann bliebt dir nichts anderes übrig als das anzusprechen. Denn wir können dir nicht sagen, was andere denken (eine Aussage, die gleichzeitig eine gewissen Reife zeigt). Wenn ich in Schwimmbad, will muss ich auch Eintritt zahlen.
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sandrin
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Beitrag Di., 09.10.2018, 14:48

Komisch, auf mich wirkten einige Kommentare über die Jahre hinweg irgendwie schon wie ein Imperativ. Und da ging es auch nicht darum, Missverständnisse zu erklären, sondern darum, dass man sich seinen Problemen nicht stellen möchte ud etc. pp.


mio
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Beitrag Di., 09.10.2018, 15:08

sandrin hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 14:48 dass man sich seinen Problemen nicht stellen möchte ud etc. pp.
Na ja, wenn man ein Problem hat und wegen dem Problem eine Therapie macht (oder eine angebracht wäre) und dann dort das Problem nicht anspricht (oder keine Therapie machen möchte obwohl sie angebracht wäre) dann ist die Empfehlung dass das in die/eine Therapie gehört doch nachvollziehbar?

Tut man es nicht dann will man sich seinen Problemen doch nicht wirklich stellen.

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Seerose47
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Beitrag Di., 09.10.2018, 15:16

Mir ist dieser Satz hier im Forum auch oft aufgefallen... Oder alles was entfernt in die Richtung geht... Auch dieses "das gehört in die Therapie."


Ich persönlich finde, noch eher als wären Therapeuten Übermenschen, wirkt es als könnte (oder sollte) man Therapeuten komplett oder eher, bedingungslos vertrauen. Also diese Art Vertrauen, die man zum Beispiel einer Partnerin entgegenbringt. Dieses richtig innige Vertrauen.


Und ich finde (das ist meine persönliche, subjektive Meinung) dass man das Therapeuten nicht entgegenbringen sollte. Einfach weil diese "therapeutische Beziehung" (die ja eigentlich keine ist, denn eine Beziehung setzt Gefühle von beiden Seiten voraus) anders ist als die emotionalen Beziehungen die man sonst so hat.

Soweit erstmal meine Meinung dazu. Mir ist dieser Satz auf jeden Fall auch oft aufgefallen und ich finde ihn (oder eher die Einstellung dahinter) sehr befremdlich.

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Elfchen
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Beitrag Di., 09.10.2018, 15:18

Ein letztes Mal: Wer sich namentlich oder kryptisch über andere User auslässt, wird verwarnt oder gesperrt.
Schlussendlich geht es darum, seine eigenen Probleme anzuschauen und nicht die des Users x oder y.

Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Seerose47
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Beitrag Di., 09.10.2018, 15:21

Elfchen hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 15:18 Ein letztes Mal: Wer sich namentlich oder kryptisch über andere User auslässt, wird verwarnt oder gesperrt.


Elfchen
Ging das an mich?


mio
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Beitrag Di., 09.10.2018, 15:30

Seerose47 hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 15:16 diese "therapeutische Beziehung" (die ja eigentlich keine ist, denn eine Beziehung setzt Gefühle von beiden Seiten voraus) anders ist als die emotionalen Beziehungen die man sonst so hat
Ich glaube dass dieser Begriff häufig einfach falsch verstanden/interpretiert wird. Ging mir zu Anfang auch so, dass ich mich gefragt habe was das "sein soll" in dem Zusammenhang.

Mittlerweile würde ich das so verstehen:

Man geht im Kontakt ja "in Beziehung", lässt sich aufeinander ein, wenn auch in unterschiedlichen Rollen (eben Rolle Therapeut und Rolle Patient). Mit emotionalen Beziehungen in dem landläufigen Sinne wie man sie aus dem Privatleben kennt hat das nur insofern was zu tun als dass man sich da ja auch aufeinander einlässt nur eben in gleichen Rollen (also Rolle Partner und Rolle Partner).

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