Hilfe für unsere Eltern

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Thread-EröffnerIn
LuckyB
sporadischer Gast
sporadischer Gast
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Beiträge: 12

Hilfe für unsere Eltern

Beitrag Mi., 10.04.2013, 09:24

Hallo!
Meine Geschwister und ich (zw. 30 und 33) machen uns Sorgen um unsere Eltern (62 und 57 Jahre alt). Seit über einem Jahr gibt es einen sehr belastenden Erbschaftsstreit in der Familie. Meine Mutter ist fix und fertig und mein Vater natürlich auch. Sie suchen immer wieder Rat bei mir und meinen Geschwistern, nehmen aber keinen Rat (auch nach Gesprächen, die sich über Tage und Wochen nur um das eine Thema handeln) an. Es ist echt nervenaufreibend. Kaum hat man sie beruhigt, ist am nächsten Tag wieder alles so, als ob man nie miteinander geredet hätte und alles geht von vorne los.

Noch dazu kommt ein Streit zwischen meinem Vater und seinem Bruder. Bei dem keiner von uns wirklich weiß, um was es eigentlich geht. Wir vermuten, dass da alte, nie ausgesprochene Themen mit rein spielen. Wissen aber nichts Genaueres.

Jedenfalls entwickeln die beiden seit neusten richtigen Verschwörungstheorien. Jeder will ihnen etwas Schlechtes und wollen sie "vernichten" - ja! so reden sie! Das ist doch nicht mehr normal!

Am Wochenende waren wir Kinder zum Geburtstag unserer Tante eingeladen. Eine ganz kleine Runde beim Heurigen. Wir sind hin, weil wir ja nie ein Problem mit ihr oder ihrer Familie hatten. Meine Eltern hingegen verstehen nicht, warum wir dort hin gegangen sind, da ja sie nicht eingeladen waren (wegen dem Streit mit meinem Onkel). Bzw. werfen sie jetzt uns vor, dass wir auch gegen sie sind und uns von meinem Onkle dazu benutzen lassen, sie bloßzustellen.

Wir haben ihnen versucht zu erklären, dass das nichts mit ihnen zu tun hatte und dass wir doch nur wegen der Tante hingegangen sind (mit ihr gabs ja keinen Streit). Und dass niemand ihnen etwas antun will. Aber sie verstehen das nicht.

Sie nehmen alles persönlich und vermuten in allen und jedem Böses, das sich gegen sie richtet.
Man muss sagen, dass mein Vater eine sehr dominante Persönlichkeit ist und meine Mutter dazu erzogen wurde "gehorsam" zu sein - also dieses typische stille Mäuschen ohne eigene Meinung. Sie lässt sich also dadurch von meinem Vater alles "einreden", weil sie nie gelernt hat eine eigene Meinung haben zu dürfen und auch zu vertreten.

Meine Mutter nimmt das alles sehr mit. Da sie aber keine Freunde zum Reden hat (und nur meinen Vater), frisst sie alles in sich rein und übernimmt seine Ansichten. Sie reagiert auf den ganzen Stress mit Hautproblemen und Weinattacken.

Meine Schwester macht sich schreckliche Sorgen und nimmt sich alles extrem zu Herzen. Ich hingegen bin richtig sauer auf die beiden. Sie verhalten sich wie kleine Kinder und anstatt sich selbst zu helfen indem sie sich auf andere Gedanken bringen, sitzen sie zuhause (Vater: Vorruhestand, Mutter: Hausfrau) und entwickeln Verschwörungstheorien und ziehen uns Kinder da auch noch rein.

Trotzdem möchte ich ihnen helfen. Nur mit Reden komme ich nicht weiter. Das ist, wie wenn man gegen eine Wand redet. Das belastet mich und macht mich aggressiv.

Wenn sie aber so weiter machen, machen sie sich gegenseitig kaputt und zerstören damit auch noch unsere Familie. Wir wissen schon nicht mehr was wir sagen oder tun sollen.

Nur wie kann man solchen Menschen helfen?
Reden? Hilft nichts. Haben wir schon mehrmals versucht.
In eine Therapie schicken? Aus freien Stücken würden sie das aber nie und nimmer machen.
Was also tun?

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 62
Beiträge: 11978

Beitrag Mi., 10.04.2013, 14:00

Überhaupt nichts tun.
Das ist die Angelegenheit eurer Eltern, dement oder senil sind sie nicht, also lasst sie ihre Baustellen selbst erledigen.
Ausserdem feage ich mich warum du in diesem Bereich postest, nach psychischer Erkrankung klingt mir das nicht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1997

Beitrag Mi., 10.04.2013, 18:50

ich gebe Nico recht: ihr könnt nichts tun. Du sagst es j aselbst, dass reden nichts nützt. Dass auch nach gutem Zureden alles wieder so ist wie vorher.
Ihr könnt nur eines tun: euch distanzieren.
Ganz klar und deutlich machen, dass ihr da nicht mehr mit reingezogen werden wollt.
Und das dann auch konsequent leben.

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