Unterstützung im Glauben

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.

Vincent
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 00:46

viciente hat geschrieben:wenn Gott nämlich alles ist und in allem - sich durch alles ausdrückt, dann ist ausnahmslos jedes ereignis im grösseren zusammenhang "sinn"voll. krisen oder schwierigkeiten als bestrafung oder ignoranz zu sehen, würd ich dann eher ausschliessen, da sowas einer alles erschaffenden intelligenten präsenz gegenüber wohl eine ziemlich fiese und unsinnige unterstellung wäre.


Aber wenn Gott dann doch mal absent ist, und der Antichrist an seine Stelle tritt, das kann man sich gleich eindrucksvoll im WDR anschauen: "Gottes Werk und Teufels Beitrag" (01:00 Uhr)

Wie gut, dass die Katholische Kirche Exorzisten hat!

Edit: Nee, richtig muß es heißen: "Teufels Werk und Gottes Beitrag"
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Launebär
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 01:16

viciente hat geschrieben:.. soweit ich dich am anfang verstanden hab, wolltest du aber diese form des austausches hier gar nicht; und meine eigentliche antwort hab ich ja oben schon geschrieben.
Joo, eigentlich nicht Aber es ist doch sehr interessant... Es kann auch hier weitergeplaudert werden, ich merke grad, dass es mich auch nicht wirklich stört Falls Bedarf, ist es für mich vollkommen ok.

Und ansonsten antworte ich morgen dann, bin grad zu müde für komplexe Gedankengänge

Gute Nacht alle!

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viciente
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 01:20

Vincent hat geschrieben:Wie gut, dass die Katholische Kirche Exorzisten hat!
.. so ein schmarrn .. Gott absent? also bitte, die dreht sich im grab um, wenn er das liest!

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 07:37

viciente hat geschrieben: .. widerspricht sich das? .. wirklich? .. ich könnt mir vorstellen, dass gerade WENN wir (mit)schöpfer der (gemeinsamen) realität sind bzw. sein sollten - grade DANN - verantwortung, hingabe, demut wesentlich mehr bedeutung haben, als wenn wir lediglich fremdgesteuerte geschöpfe wären. ist es denn nicht die gesamte schöpfung, durch die sich "Gott" ausdrückt, gestaltet?
Fremdgesteuert sicher nicht, aber ich begreife jedes Ereignis sozusagen als weitere tiefere "Einweihung" in ein System das ich oft selbst nicht durchschaue, wobei das aber keine Rolle spielt, da Glauben eben auch Vertrauen und Hingabe heißt.
Ich selbst glaube nicht, dass ich alleiniger Schöpfer meines Lebens bin, ich glaube nicht, dass ich "Macht meiner Gedanken, oder mittels meiner Wünsche ans Universum" meine Realität selbst gestalten kann. Ich glaube, "der Mensch denkt, Gott lenkt", jedoch glaube ich an meine freie Entscheidung ebenso wie an meine Bestimmung

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Waldschratin
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 07:45

Launebär hat geschrieben:Hast du eigentlich auch einen Bezug zum Neuen Testament oder "nur" zum Ersten? Wie kommunizierst du mit Gott?
Ja,ich hab genauso nen Bezug zum Neuen Testament.Und zwar besonders dahingehend,daß Jesus Mensch gewesen ist,deshalb am eigenen Leib erlebt hat,wie das so ist,als Mensch zu leben (wobei mich persönlich da auch nicht stören würde,wenn er nen Partner/ne Partnerin und/oder Kinder gehabt hätte etc.Das wäre für mich eher ein "umfassendes" Wissen und Erleben bei ihm drüber,wie es sich als Mensch so leben kann ) und somit ist er sozusagen meine "natürlichste" Verbindung zu Gott hin.
Ich persönlich seh das so,daß Gott der erste Multiple überhaupt ist. Vater,Sohn,heiliger Geist,jeder für sich ne eigene Person mit eigener Persönlichkeit,dennoch jeder für sich Gott und alle drei miteinander erst recht.
Von daher red ich mal mit dem Papa,mal mit Jesus,mal mit dem heiligen Geist,aber dabei doch immer gleichzeitig mit "Gott" an sich.Und ich kriege auch Antwort.Ich "sehe" innerlich,wie Gott mich grad ansieht,so ganz persönlich und nah.Auch wenn der Hirschhausen das so definiert : Rede ich mit Gott,nennt man das Gebet.Redet Gott mit mir,nennt man das Psychose.
Aber,ganz ehrlich : wenn DAS tatsächlich "Psychose" ist,dann möcht ich mein Leben lang aus dieser "Psychose" nicht mehr rauskommen.Denn diese innige,nahe Beziehung ist bei mir ja keine "theoretische",sondern mit allerhand Wissen und Erleben von Liebe und Zuwendung erfüllt.Und da ist mir herzlich wurscht-egal,wie andere darüber denken.
Launebär hat geschrieben:Ich denke, Gott ist in seiner Weisheit unvorstellbar gerecht und weiss dementsprechend auch genau, welcher Mensch was leisten kann bzw. welche Anstrengungen ein Mensch auf sich nehmen muss, um ein "guter" Mensch zu sein. Ich glaube Gott entlöhnt gerecht.
Das seh ich inzwischen etwas anders.Ich denke mal,Gott "muß" gar nicht gerecht etc. sein,oder jemanden bestrafen oder belohnen.Ich erleb ihn eher so,daß es ihm auf die Beziehung an sich mit ihm ankommt und nicht aufs "gut sein" oder sowas.
Gott hat den "Tag" von der "Nacht" unterschieden,das Gute vom Bösen,aber "vorher" war das "eins",also nicht unterschieden.Ich sehs ja auch so,daß ALLES aus Gott und durch Gott und zu Gott hin geschaffen ist,also auch das Böse.Aber böse ist es nur,weil es "unterschieden" ist vom Guten.Wenn das mal wieder zusammenfließt und eins wird,dann hebt sich das mit gut und böse gegenseitig auf und "ist" dann sozusagen einfach,noch dazu wahrscheinlich "vollkommen",nach meinem Verständnis.

Von daher seh ich persönlich das eher so,daß wir das mit gut und böse und bestrafen und belohnen schon selber erledigen.Wem wir die Sünden behalten,denen sind sie behalten - steht in der Bibel so.Also nix "Aktives" direkt von Gott dabei.Und die "Endabrechnung" hab ich so verstanden,daß es da vielmehr um die Beziehung zu Gott an sich geht,denn ums Gutsein oder so wenig Sünden wie möglich aufm Buckel zu haben.
Das mit der Strafe für Sünden hat Jesus erledigt für uns - siehe Ostern. Und jetzt liegst an jedem selber,was er draus macht oder nicht.

Was mir lange Zeit zu schaffen gemacht hat war der Gedanke,wenn ich auf meine Rache (an meinen Tätern v.a.) verzichte und das Gott überlasse,daß der dann höchstwahrscheinlich genauso gnädig mit demjenigen umgeht,wenn der tatsächlich mal was bereut,wie Gott sonst ja auch mit mir umgeht...Und da kam mir dann schon oft die Galle hoch...
Inzwischen nicht mehr bei den Erlebnissen,die ich verarbeitet und losgelassen hab.Im Grunde "vergeben" hab.Jetzt ist mir das auch wurscht-egal,was mit diesen Menschen geschieht.Selbst,wenns denen von Grund auf super geht und die mehr als genug von allem haben und immer noch mehr dazukriegen sollten.Es betrifft mich nicht mehr,weil ichs ja losgelassen hab.
War aber ein weiter weiter Weg dahin....Und nicht,daß es mir bei dem Aktuellen,mit dem ich mich grade auseinandersetze,irgendwas "helfen" oder leichter machen würde,nein.Da sitz ich jetzt grade wieder da und klage an und wüte gegen die und das auch Gott gegenüber.Aber das brauchts eben auch,denn ich selber bin ja genauso wichtig wie die anderen,auch wie meine Täter.Und brauch dadurch eben auch Meins,bis ich loslassen kann etc.Und Gott läßt mich da auch wüten und anklagen.Da kommt nix von wegen "Korrektur" oder so.

Das sind so meine bisherigen Erfahrungen mit Gott."Vorstellungen" mach ich mir keine von ihm,auch nicht "er ist so oder so",sondern das ist das,wie ich ihn bisher erlebt hab und erlebe.Wer weiß,was ich da alles noch entdecke von ihm,mal sehen.

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lebonaut
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 10:15

Es gibt einen Glauben, der mit der Wissenschaft konform geht: Synchronizität.
Ob es etwas "anderes" ist, dass die Zahnräder unseres Universums zum Drehen
bringt oder ob es die Lebewesen mit ihrem Geist, ihrem Handeln tun...

Eine Sache, die alle Gläubigen gemeinsam haben, ist, dass Gott überall ist.
Er ist in uns drin. Er bestimmt nicht unseren Willen oder unser schließliches
handeln; er ist dazwischen. Er gehört mit zur Natur.

Die Natur wird ja oft als Naturgewalten beschrieben. Dabei muss man nur mal
auf den Grund der WÖRTER gehen, dann wird man feststellen, dass mit "Natur"
eigentlich all das gemeint ist, was wir, die Lebewesen, VORFINDEN. Das, was
in der Umwelt passiert, ohne das ein Lebewesen etwas dazutun muss und doch...
sind wir Teil der Natur. Wir finden Dinge in unserem Geist, wie die Liebe, die
einen mehrschichtigen Sinn haben - inklusive der uns nicht erklärbaren Dinge.

Wir finden auf dem Grund des Ozeans eine Pflanze, die einen Lebensraum für
bisher unbekannte Arten schafft. In Tümpeln, in denen ein ph-Wert von 3 herrscht,
also eine säurehaltige Umgebung im Wasser, bilden sich ganz neue Arten, die
außerhalb nicht überleben können.

Und doch verbinden alle Lebewesen eine Gemeinsamkeit - sie brauchen Wasser.
Es fällt mir schwer zu glauben, ein Gott, also ein denkendes Wesen, hätte unseren
Planeten geformt, das Wasser "draufgepullert" ect. so dass sich hier Leben entwickelte.
ZUFALL gibt es. UND nicht .. Vermutlich prallten mehrere Brocken verschiedener
Materialien aufeinander... Wasser, Stickstoff usw. Ich glaube es gibt etwas noch höheres.
Sobald ich sage, es wäre Absicht; dass die Erde als Lebensraum von einem Leben das es
schon vorher gab, erschaffen wurde, frage ich mich nur: Warum? Macht es einen Unterschied?

Ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn ich einen Stein übers Wasser hüpfen lasse, kann ich
ihm eine Richtung geben; sobald ich ihn loslasse, ist er in den Händen von Gott? Dem Zufall?
Der Physik? In einer Mischung aus meiner Kraft, dem Wind, dem Wasser, auf das er aufschlägt?

Ist es überhaupt notwendig, dem Gott einen Namen zu geben?

Immerhin gibt es nur das JETZT, nichts weiter. Ein Strom ohne Absicht, nur mit dem Sinn,
zu sein? Wunderschön! Wie der Stein, der nur ist. Er kam vermutlich mal aus dem inneren
der Erde... jetzt hüpft er übers Wasser. Und bald liegt er auf dem Grund des Sees... seine
Elemente werden zu Nährstoffen für Fische... alles andere ist Interpretation.

Ich glaube an die Synchronizität - ich habe sie selbst GESEHEN. (und viele andere auch)
Das RASTER, dass die physische Welt mit der geistigen verbindet. GOTT.
Und ich kann und will keinen Glauben widerlegen, denn ich merke, dass sie im Grunde
das Gleiche beschreiben. Der eine Gott ist klein, der andere Groß - je nach Vorstellungskraft,
je nach Sehschärfe, je nach Erfahrung...

Selbst wenn Menschen mit ihrem Unterbewusstsein kommunizieren - mit sich selbst reden,
beten sie nicht umsonst. Dadurch, dass sie daran glauben, setzen sie bei der Aussprache des
Gebetes einen Vorgang in Kraft - und da die Welt biplar ist - kommt auch eine Antwort zurück.
Wenn nicht die Aussprache allein schon die Antwort in sich birgt. Nach meiner Erfahrung...
...kommt aber immer irgendetwas zurück. Der Wissenschaftler sagt: "Da messe ich einen
elektrischen Impuls in der Gehirnregion X." Der Pastor sagt: "Die Nachricht geht in die Wolken (??)
und wird von Gott gehört, mein Kind." Der Psychonaut sagt: "Es wird von deinem Unterbewusstsein
(oder dem Gott IN DIR) verarbeitet, und ganz oder nach und nach mit Erkenntnissen beantwortet."

Wie auch immer. Ich finde es wichtig, die Welt nicht als 'gottverlassenen' Müllhaufen anzusehen.
Zugegeben, das ist er auch. Weil es eben das "sichtbare" ist. Und weil Pragmatismus scheinbar
keinen Glauben braucht, oberflächlich ist. Mir ging es wirklich schlecht, seelisch, als ich Atheist war.
Atheist zu sein beinhaltet, das Mögliche auf das was ich sehe, höre, schmecke und (mit der Haut) fühle
zu begrenzen. Die Vorstellung von Ausserirdischen oder Geistern dürfte einem Atheisten als
100%ig "ausgedacht" ansehen. Dabei ist ihr Glauben AUCH nur ausgedacht - sie ignorieren
dies nur.

Ein frohes Osterfest wünsch ich euch allen
lebonaut


Vincent
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 12:44

viciente hat geschrieben:Gott absent? also bitte, die dreht sich im grab um, wenn er das liest!

viciente hat geschrieben:wäre aber Gott - wie ich es andachte immer, überall .. alles und in allem, dann fiele die gesamte illusion der trennung weg. dann wäre sie/er alles gleichzeitig .. inklusive all dem, was nicht ist.
Ich denke, wer Gott wirklich näher kommt, der wird das genau so erkennen (müssen und auch wollen).
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Blaubaum
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Beitrag So., 31.03.2013, 19:27

lebonaut hat geschrieben:Immerhin gibt es nur das JETZT, nichts weiter. Ein Strom ohne Absicht, nur mit dem Sinn,
zu sein? Wunderschön!
ja, wunderschön!
Vorstellungskraft...
ich bin atheist, und ich bin es nicht. für mich gibt es einen sinn (zu sein?), und es gibt gleichzeitig keinen. für mich existiert gott, weil er nicht existiert, und umgekehrt.

dieses gleichgewicht beider pole, und das, was dazwischen ist, das ist für mich das, was man gott nennen könnte.

und das fühlen dessen, was dazwischen ist, ist für mich hoffnung, heilung, trost, begleitung, rettung.

wichtig ist mir dabei, dass ich das nicht nur für mich allein so haben will, sondern für alle wesen. und da finde ich Jesus.
für mich ist/war er ein vollständiger mensch, dessen wesen schon vor seiner manifestation da war und der immer noch DA ist.
ich kann mit ihm reden, mit ihm tun...er versteht alles, und kann daher auch alles spiegeln. so finde ich mich in ihm.

ich finde mich auch in Buddha, aber mit dem kann ich nicht reden. er ist für das nicht-reden und nicht-tun zuständig. das ist seine botschaft. auch er spiegelt alles. weil alles tun nicht-tun ist (und umgekehrt).

und dieses gleichgewicht gibt mir kraft. wie mutter und vater für mich als kind. ich bin immer noch eins und gleichzeitig keins mehr.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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lebonaut
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Beitrag Mo., 01.04.2013, 15:49

Blaubaum hat geschrieben:ich bin atheist...
Agnostizismus

Weltanschauung, nach der die Möglichkeit einer Existenz des Göttlichen bzw. Übersinnlichen rational nicht zu klären ist, also weder bejaht noch verneint wird.


Atheismus

Weltanschauung, die die Existenz [eines] Gottes verneint bzw. bezweifelt.

Du bist dann wohl eher Agnostiker...

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Blaubaum
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Beitrag Di., 02.04.2013, 15:57

nein, lebonaut, ich bin kein agnostiker. der agnostiker sagt "ich schaue, aber ich sehe nichts". der ambivalente (a)theist sagt "ich schaue, und ich sehe das nichts, und das ist alles".
aber abgesehen von theoretischen erwägungen fühle ich, was gott für mich sein kann, wenn es still wird in mir.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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