Fehlgeburt in der 12. Woche

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Schmetterling-
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Fehlgeburt in der 12. Woche

Beitrag Fr., 15.02.2013, 15:19

Liebe Mamas von einem kleinen Kindchen, das nicht hat leben sollen,

Ich hatte am Montag die schreckliche Nachricht bei einer Untersuchung meiner Frauenärztin, dass von meinem kleinen Baby keine Herztöne mehr zu hören sind und es schon seit 2-3 Wochen tot ist. Am Dienstag waren ich und mein Mann dann zusammen in der Klinik zur Kürettage. Es ist alles so traurig und so schrecklich. Ich liege den ganzen Tag nur im Bett und weine. Ich fühl mich als ob ich aus Blei bestehen würde und in mir ist alles leer. Ich ertrag es nicht aus dem Fenster zu schauen und die Sonne zu sehen. Unsere ältere kleine Tochter (3,5) bräuchte mich, aber ich bin grad einfach nur viel zu traurig. Wie geht ihr mit eurem Schmerz und eurer Trauer um? Wie schafft ihr es in eurer Partnerschaft? Denn mein Mann ist zwar wahnsinnig lieb zu mir gewesen, aber jetzt hat er es für sich weggesteckt und lebt seinen Alltag wieder. Ich umarme euch.

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sandrin
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Beitrag Fr., 15.02.2013, 15:37

Liebe Schmetterling!

Ich bin zwar noch nicht Mama, möchte dir aber sagen, dass mir das unendlich leid tut. Wahrscheinlich findet man in solchen Situationen nie die richtigen Worte. Aber ich glaube, es ist so wichtig, dass du trauerst. Du warst und bist ja die Mama. Und das ist ein unendlich schmerzhafter Verlust, den ein Paar wohl immer zusammen aufarbeiten muss. Und dafür wünsche ich euch von Herzen alle Kraft der Welt!

Ich denke an dich!

GLG Sandrin

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lemon
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Beitrag Fr., 15.02.2013, 15:39

Liebe Schmetterling,
das tut mir sehr leid, dass das geschehen ist

Ich habe es bei meiner Schwester mit erlebt, sie hat ihre Tochter im 5. Monat verloren. Sie hat es so betrachtet, dass Paulina es sich anders überlegt hat und kurzfristig wieder umgedreht ist, sozusagen dorthin zurück gekehrt ist, wo sie einst her kam. Meine Schwester war sehr, sehr traurig, es wäre ihr erstes Kind gewesen. Zum Glück konnte ihr Mann besser damit zurecht kommen, so konnte er ihr viel Kraft geben.

Eigentlich sollte meine Schwester mit einer erneuten Schwangerschaft noch etwas abwarten hatten die Ärzte gesagt, doch sie wollte es Gott entscheiden lassen und hat nicht verhütet und was geschah? Alsbald wurde sie wieder schwanger, diesmal ein Junge.

Aus heutiger Sicht betrachtet,
hätte Paulina nicht den Platz frei gemacht gebe es diesen Jungen nicht.
Mein Neffe kam quitschgesund zur Welt, obwohl das dann ja eine Risikoschwangerschaft war und ein Jahr später kam der nächste Neffe...

Ich will dir damit nur sagen Schmetterling, es passieren manchmal Dinge auf die haben wir keinen Einfluss und trotzdem hat dieses kleine Wesen kurz in dir gelebt und du wirst es niemals vergessen; es wird immer ein Teil deiner Gedanken und deines Fühlens bleiben. Das wird bestimmt noch einige Zeit sehr weh tun, aber vertrau darauf, dass du mit der Zeit damit umgehen werden kannst, es wird bestimmt besser werden.

Dass dein Mann momentan der Stärkere ist, ist doch gut so, so hat eure andere kleine Tochter jemanden, der sich gut um sie kümmern kann. Ich glaub auch, dass er als Mann nicht ganz so verbunden war wie du, da das Kindlein ja in dir gelebt hat,

ich wünsche dir alles Liebe
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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peppermint patty
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Beiträge: 1931

Beitrag Fr., 15.02.2013, 16:59

Liebe Schmetterling,

es tut mir furchtbar leid was Dir passiert ist. Lass Dich mal umarmen, wenn Du magst.

Da ich selbst eine Fehlgeburt erlebt habe kann ich Deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen. Ich bin damals auch durch die Hölle gegangen und hätte nie gedacht, dass ich dieses Schmerz je überwinden kann. Es war so schlimm... unbeschreiblich schlimm...

Geholfen hat mir der Austausch mit anderen Betroffenen, einmal im Forum, einmal mit Freunden. Ich glaube das es Schmetterlingskinder oder ähnlich heisst. Zudem fand ich folgende Bücher hilfreich "Nur ein Hauch von Leben" und Gute Hoffnung - jähes Ende". Google mal danach. In diesen Büchern wird der Trauerprozess gut beschrieben und was man Gutes für sich tun kann. Wichtig ist nimm Dir alle Zeit der Welt für Deine Trauer, erzähl soviel und immer wieder von Dir und Deinem Kind. Lass alles raus.

Mein Kind hätte exakt HEUTE seinen 11. Geburtstag (nach dem errechneten Geburtstermin) und da kommt noch einmal vieles hoch. Aber glaub mir mit der Zeit wird es dennoch leichter und irgendwann akzeptiert man auch. Aber das dauert eben. Ich persönlich trage dieses Kind nach wie vor in meinem Herzen und das wirst Du bestimmt irgendwann auch.

Von Herzen viel Kraft und alles Liebe!
Peppermint patty

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Schmetterling-
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 12:06

Liebe Sandrine, Lemon und Peppermint Patty, ganz vielen lieben Dank für eure tröstenden Worte. Das tut in diesem grauen Tal gut.

Liebe Peppermint Patty, es tut mir leid, dass du auch diese schreckliche Erfahrung machen musstest. Ich finde den Morgen am schlimmsten. In der Nacht wird durch Schlaf und Halbschlaf und Träume alles viel unwirklicher und nicht so real. Wenn ich am Morgen aufwache und es ist hell schlägt die traurige Wahrheit wieder so grausam zu. Dann weiß ich gar nicht, wie ich bloß den Tag überstehen soll. Ich halt mich gerade an ganz kleinen Lichtblicken fest. Mein Mann hat mir gerade Tee ans Bett gebracht, was sehr lieb war. Ich glaube, ich kann gar nicht an den ganzen kompletten Tag denken, wie ich den schaffen soll. Ich kann gar nicht aus dem Bett aufstehen und bin einfach nur traurig. Mir tut es auch sehr leid um unsere kleine Tochter, die weint und sagt, Mama jetzt steh doch mal auf und spiel was mit mir. Aber ich kann einfach nicht. Wann wird das denn besser? Wird es überhaupt besser? Wie hast du es denn geschafft, wieder in dein Leben zurückzufinden? Alles Liebe! Und ganz vielen vielen Dank für die lieben Worte

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Elena
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Beitrag Sa., 16.02.2013, 12:22

Liebe Schmetterling,

das tut mir sehr sehr leid, ich weiss, wie du dich fühlst, hatte das leider auch vor ca. 2 Jahren erleben müssen in der 13. SSW.
Das Baby wurde untersucht, und es kam heraus, dass es eine Trisomie 16 hatte! Wäre es auf die Welt gekommen, dann hätte es sehr viel gelitten, da es sich vielen ärztlichen Eingriffen und Operationen hätte unterziehen müssen. So ist es (er, es war ein Junge) von sich selber aus zu den Sternen gezogen.
Acht Monate später wurde ich wieder schwanger und habe jetzt einen gesunden Sohn, manchmal denke ich, wer weiss, vielleicht hat er einen zweiten Anlauf gebraucht und ist jetzt als gesunder Junge zu mir gekommen, weil er das so wollte.
Ich kann deine Trauer so gut verstehen, ich habe lange getrauert, und gerade die ersten Tage und Wochen sind sehr schwer, weil sich der Körper noch schwanger fühlt, aber die Seele weiss, dass es nicht mehr der Fall ist. Lass die Trauer zu, ich war damals sehr dünnhäutig und musste immer wieder anfangen zu weinen, es war für mich schwer unter Menschen zu gehen, ein falsches Wort, ein falscher Blick und ich war am Boden. Das Einzige was mir wirklich geholfen hat, war der Glaube daran, dass diese kleine Seele wieder zu mir will und ich probiert habe, wieder schwanger zu werden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute, und wie schön, dass du schon eine kleine Tochter hast, ich denke, dadurch ist es etwas leichter zu ertragen.

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Schmetterling-
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 12:20

Liebe Elena, es tut mit sehr leid, dass du das auch erleben musstest. Und wie schön, dass ihr jetzt einen gesunden Jungen habt. Vielen Dank für deine lieben Worte. Lass dich virtuell umarmen! Alles Liebe für dich und euch

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