Passive Agressivität

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Arina
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Passive Agressivität

Beitrag Fr., 17.04.2009, 22:09

Hallo erst einmal
Ich führe nun seit 5 Monaten mit meinem jetzigen Freund eine Beziehung. Am Anfang war alles normal und ich war wirklich glücklich in der Beziehung, leider hat sich das relativ schnell geändert. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Freund mir gegenüber passiv agressiv ist. Ich habe nun schon sehr oft daran gedacht Schluß zu machen, weil es in einigen Situation für mich nicht mehr vertretbar war mit ihm eine Beziehung zu führen, da wir auch zusammen wohnen. Jedoch liebe ich ihn wirklich sehr und hänge an ihm. Ich habe mich bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr viel mit dem Thema "Passive Aggressivität" auseinander gesetzt und komme im Moment in der Beziehung sehr gut klar, da ich nun die Hintergründe für sein Verhalten kenne und demenstprechend auch weiß wie ich mich konfliktfrei im gegenüber verhalte.
Meine Frage ist daher, ob sich mit dem Thema jemand auskennt der evtl. aus Erfahrung spricht oder einfachnur Einiges darüber weiß. Mein Hauptproblem ist nämlich, dass ich nicht weiß, ob sich die Situation irgendwann entschärft und das Problem der passiven Agressivtät nachlässt oder ob ich nun den Rest der Beziehung damit "kämpfen" muss.

Wäre wirklich schön, wenn mir da jemand weiter helfen könnte!

vlg,

Arina

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lingaroni
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 06:37

ich würde niemals davon ausgehen, dass sich etwas ändert. ich würde immer nur davon ausgehen, dass sich ändert, was ich ändere. du musst versuchen, deine interessen durchzusetzen, weil sonst keiner deine interessen durchsetzen wird.

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 11:16

Das ist ja nicht wirklich das Problem, sondern das Problem beschränkt sich bei mir eher auf die Frage ob ich mich nun die ganze Beziehung hindurch mit seiner Verhaltenstörung auseinander setzen muss, oder ob das langsam abnimmt wenn ich ihm genug Verständnis und Zuneigung gegenüber bringe. Weil um ehrlich zu sein, weiß ich nicht ob ich langfristig genug Kraft für eine dermaßen anstrengende Beziehung habe. Ich habe mit dem Problem ja auch überhaupt keine Erfahrung. Wie gesagt, bevor ich ihn kannte, wußte ich überhaupt nicht, dass es sowas wie passive Agressivität gibt.

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lingaroni
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 11:32

also meine antwort ist keine fachfrauliche auskunft. aber ich denke (und das konnte ich in meiner umwelt auch häufig beobachten), wenn jemand ein defizit hat und jemand anderer kompesiert dieses defizit, dann entsteht ein gleichgewicht und es ändert sich nichts.

das heisst, spielst du heute mit, dann spielst du wahrscheinlich noch in 15 jahren mit. außer, er sieht seinen anteil und arbeitet an sich. aber flott.

aber ich denke, irgendwann hast du eh die nase voll und gehst.

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 12:13

Arina hat geschrieben: sondern das Problem beschränkt sich bei mir eher auf die Frage ob ich mich nun die ganze Beziehung hindurch mit seiner Verhaltenstörung auseinander setzen muss,
Die Frage ist eher, warum Du das willst?

Was ist denn diese "Passive Aggressivität". Ich bin erstaunt was man hier immer wieder für "Diagnosen" von Laien vorgesetzt bekommt, die sich das irgendwo anlesen.

Wo hast Du das her?

Und woher kennst Du die Herkunft seiner Verhaltensweisen? Redet er darüber?

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 12:27

Ich liebe ihn wirklich sehr und er ist der erste Partner bei dem ich mir vorstellen könnte, dass es etwas langfristiges ist. Ich fühle mich eigentlich sehr wohl bei ihm und führe mit ihm gerne eine Beziehung. Passive Aggressivität ist schwer zu beschreiben. Es geht dabei vermehrt darum, dass der Partner Angst vor zu viel Nähe hat und versucht die komplette Kontrolle über den anderen zu erlangen. Das kann von harmlosen Methoden bis zu narzistisch veranlagten Verhaltensweisen gehen.
Das andere Problem ist, dass er über nichts redet und ich praktisch die ganze Zeit am herum raten war, was er denkt und was er möchte, bis ich mit einer Bekannten darüber gesprochen habe, die Psychologin ist. Sie hat mir dann erklärt, dass es womöglich ein Fall von passiver Aggressivität ist. Ich hab mich dann näher mit dem Thema beschäftigt und immer mehr Parallelen zwischen den Verhaltensmustern meines Freundes und denen bei passiv Aggressiven fest gestellt. Seitdem kann ich mit der Situation recht gut umgehen und komme damit auch sehr gut zurecht. Ich habe nur Angst, dass das Problem immer wieder auftreten wird und nicht lösbar ist.

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 12:42

Arina hat geschrieben:Das kann von harmlosen Methoden bis zu narzistisch veranlagten Verhaltensweisen gehen.
Wow, Du kennst Dich aber aus. Aber wie genau läuft das? Hast Du ein Beispiel? Die Frage ist natürlich WARUM DU darauf anspringst. Und was ist darin "passiv"?
Seitdem kann ich mit der Situation recht gut umgehen und komme damit auch sehr gut zurecht. Ich habe nur Angst, dass das Problem immer wieder auftreten wird und nicht lösbar ist.
Das verstehe ich nicht? Du kommst gut zurecht, hast aber Angst. Hast Du Angst, dass Du dem irgendwann nicht mehr standhalten kannst?
Wenn Du bei Dir bleibst und nicht permanent suchst was ER BRAUCHT, wirst Du kein Problem bekommen, aber da Du an ihm rumpsychologisierst, befindest Du Dich bereits in einer ganz gefährlichen Spirale.

Meinst Du nicht, Du solltest da raushüpfen? So lange seid Ihr ja noch nicht in Beziehung. So finde ich, ist es rechtzeitig genug ihn vielleicht zu verlassen.

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 13:17

Es wird meist mit der Rolle des Opfers und des Aggressors beschrieben. In meinem Fall war ich das Opfer und mein Freund der Aggressor. Das Ganze fing eigentlich so an, dass ich ihn kennen lernte und er mir die ganze Zeit wirklich schmeichelte und mich langsam aber sicher mit seiner Unwiderstehlichkeit eroberte. Er gab mir das Gefühl, dass er mir alles was ich wollte geben konnte. Sobald er mich aber fest in der Hand hatte veränderte sich sein Verhalten zum kompletten Gegenteil. Ich bekam so gut wie nie ein nettes Wort von ihm zu hören, er bevorzugte andere Freunde um mit ihnen die Zeit zu verbringen, somit gab er mir immer mehr das Gefühl auf irgendeine Art und Weise nicht auszureichen. Da er auch überhaupt nicht üer seine Gefühle redete gab ich mir immer mehr dei Schuld für alles, obwohl er die ganze Schuld alleine trägt, duch sein Verhalten. Und das ist der passive Teil des Ganzen. Der Andere bringt es fertig den Partner soweit zu verunsichern, dass man an sich selbt Zweifelt und sich selbt konstant die Schuld für alles gibt. Anstatt zu fragen: "Ist der Kerl der richtige für mich?" Fragt man sich: "Was mach ich bloß falsch? Warum liebt er mich nicht?" . So ganz extrem war das bei mir nicht. Ich hab halt relativ schnell raus gefunden, worum es geht und angefangen mich so zu verhalten, dass ich nicht mehr zum Opfer werden kann. Man mag sich jetzt vielleicht fragen, warum ich mir das selbst so antue, wenn ich doch genau weiß, dass es eigentlich sinnlos ist mit so jemandem zu versuchen eine Beziehung zu führen. Dazu muss ich einfach sagen, dass diese Menschen eine unglaublich Anziehungskraft haben, und wenn man von ihnen dann einmal Aufmerksamkeit oder Zuneigung bekommt reicht das aus um das ganze miese Verhalten einem gegenüber wieder gut zu machen. Deswegen fällt es vielen sehr schwer sich von so jemanden zu lösen. Die meisten schaffen es erst los zu kommen, wenn man vom Partner eigentlich schon "zerstört" wurde.
Sobald man so einem Mann die Stirn bieten kann und weiß wie man sich in bestimmten Situation verhalten muss um den Konflikten aus dem Weg zu gehen, dann kann man eine sehr zufriedenstellende Beziehung führen. Der Weg dahin ist aber ein wenig steinig und es kommt auch immer auf den Mann an. Weil wenn es wirklich zu narzistischem Verhalten der Partnerin gegenüber kommt, dann glaub ich kaum, dass es einen Weg für die Frau gibt in irgendeiner Art und Weise an den Mann heran zu kommen.
Aber gut, ich mein so viel Erfahrung hab ich damit auch wieder nicht. Ich habe ja auch nicht Psychologie studiert oder so um mir da eine fachliche Meinung drüber zu bilden, aber das sind meine Eindrücke der passiven Aggressivität gegenüber.
Sie kommt übrigens auch unter Arbeitskollegen und in Eltern-/ Kindbeziehungen vor. Aber damit habe ich mich überhaupt nicht auseinander gesetzt.

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 13:23

Mittlerweile weiß ich ja, dass ich mich auf meine eigenen Bedürfnisse konzentrieren muss und ihn mehr außen vor lassen muss, als dass bei einem anderen Partner der Fall wäre. Ich analysiere ja auch nicht jeden Schritt den er tut. Ich möchte die Beziehung einfach noch nicht aufgeben und es funktioniert im Moment ja auch relativ gut. Meine Angst beschränkt sich einfach nur darauf, dass ich irgendwann dem ganzen Druck nicht mehr standhalten kann unter den ich evtl. in so einer Beziehung gerate. Natürlich wäre es leichter jetzt aus der Beziehung aus zusteigen. Aber ich hoffe halt, dass die Beziehung so funktioniert wie ich es mir vorstelle und er mit diesem Verhalten irgendwann aufhört, da es bei mir nicht merh anschlägt. Aber dazu muss man wohl einfach mal abwarten. Ich bin auch eigentlich eher jemand, der es bis zur letzetn Chance versucht und das erst aufgibt. Ansonsten würde ich es bereuen nicht genug versucht zu haben und dann kann ich mir sehr wahrscheinlich letztendlich doch die Schuld geben

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 13:29

Schuld ist immer falsch!

Aber das hört sich für mich schon alles sehr ungut an. Die Frage die dann bleibt, was Du an ihm so liebst? Bleibt da noch was übrig, wenn man so behandelt wird?

Was hat Dir denn die Psychologin geraten?

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 13:42

Natürlich ist die Schuldfrage, die die man nie stellen sollte. Deswegen umgehe ich das Thema Schuld mit meinem Freund sowieso komplett. Da bleibt eigentlich noch eine Menge über was ich an ihm Liebe, weil ich ja auch weiß, dass er anders sein kann. Am Anfang war es ja auch anders.
Die Psychologin meinte zu mir, dass sie mir beziehungstechnisch nicht viel raten kann. Sie sagte mir, dass das wichtigste an der ganzen Sache ist, dass ich mich wohl fühle. Dass ich mich selber nicht vernachlässige und ich immer an erster Stelle für mich selber komme. Solange ich mich in der Situation wohl fühle ist die vertretbar und sollte es soweit kommen, dass ich die Beziehung mich zu sehr belastet dann muss ich schleunigst die Beziehung beenden.
Deswegen gehe ich mittlerweile wirklich offen mit der Beziehung um und lasse erst einmal alles auf mich zukommen. Weil meinem Freund kann ich sowieso nicht ins Verhalten reinreden. Das einzige was ich tun kann ist seine indirekt bösen Absichten soweit zu blocken, dass es unsere Beziehung nicht belastet und er merkt, dass er keinen Grund hat mit gegenüber so ein Verhalten an den Tag zu legen. Diese passive Aggressivität ensteht meist durch ein Fehlverhalten der Eltern in der Kinderheit oder durch prägende Erlebenisse in der Vergangenheit.

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 13:52

Arina hat geschrieben:, dass es unsere Beziehung nicht belastet und er merkt, dass er keinen Grund hat mit gegenüber so ein Verhalten an den Tag zu legen. Diese passive Aggressivität ensteht meist durch ein Fehlverhalten der Eltern in der Kinderheit oder durch prägende Erlebenisse in der Vergangenheit.
Da denke ich stehst Du mit dem Samariterdasein auf verlorenen Posten und was Du an ihm liebst hast Du schlicht hier ausgeklammert.
Also hast Du auch ein Defizit- du nimmst es hin, dass man Dich schlecht behandelt. Und Du läßt Dich immer und immer wieder (ver)trösten, Du schützt ihn und siehst alles auf seiner Kindheit basierend.

Ich dekle, dass ist ein falscher Weg in ihm rumzustochern, sondern einfach auf das eigene Bauchgefühl achten und dann reagieren wäre sinnvoller.

Warum Du bei so einer kurzen Beziehung schon nicht mehr loslassen kannst, ist mir rätselhaft.

Hast Du mal in Deine Kindheit geschaut, warum Du das so aushälst?

Ich wollte nochmal die andere Seite beleuchten. Hab mich grad auch versponnen, dass er falsch ist, ABER was wenn DU falsch liegst? Vielleicht fühlst Du was, was gar nicht da ist? Manche Punkte können also durchaus auch an Dir liegen. Der Fakt bleibt natürlich, dass Du Dich nicht recht wohlfühlst und verbiegen ist eben auch nicht gut. Daran wird die Beziehung früher oder später zerbrechen, denn es ist eine einseitige Angelegenheit und sowas läuft sich dann einfach tot.

Was sagt er denn zu dieser Problematik?

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zucker
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 14:20

Zu deiner ersten Frage: Nein, das Problem wird nicht einfach so nachlassen, es sei denn dein Freund hätte selbst ein ernsthaftes Interesse daran, dass sein Problem nachlässt...
Arina hat geschrieben: Dazu muss ich einfach sagen, dass diese Menschen eine unglaublich Anziehungskraft haben, und wenn man von ihnen dann einmal Aufmerksamkeit oder Zuneigung bekommt reicht das aus um das ganze miese Verhalten einem gegenüber wieder gut zu machen.
Diese Menschen haben nur auf ganz bestimmte andere Menschen eine unglaubliche Anziehungskraft, Arina, und zwar auf Menschen, die sich mies, kontrollierend und aggressiv behandeln lassen (wollen).
Arina hat geschrieben:Ich hab halt relativ schnell raus gefunden, worum es geht und angefangen mich so zu verhalten, dass ich nicht mehr zum Opfer werden kann.
Interessant. Das geht bei dir ja alles sehr schnell! Seit 5 Monaten zusammen, bereits eine gemeinsame Wohnung, mehrere Male Schluss machen wollen, Verhalten analysiert und verstanden, mit Psychologin besprochen und schon herausgefunden, wie du dich verhalten muss, damit du nicht mehr Opfer bist. Wahnsinn.
Arina hat geschrieben:Sobald man so einem Mann die Stirn bieten kann und weiß wie man sich in bestimmten Situation verhalten muss um den Konflikten aus dem Weg zu gehen, dann kann man eine sehr zufriedenstellende Beziehung führen. Der Weg dahin ist aber ein wenig steinig und es kommt auch immer auf den Mann an.
Das liest sich wie eine nette etwas gar naive Gebrauchsanleitung. Dass man eine sehr zufriedenstellende Beziehung führen kann, indem man Konflikten aus dem Weg geht - davon hätte ich noch nie etwas gehört.

Weisst du was, Arina? Ich glaube, du weisst eigentlich sehr genau, dass sich sein Verhalten nicht ändern wird. Deine Angst ist es wohl, eine von denen zu sein, die - wie du selbst schreibst - es erst schaffen los zu kommen, wenn man vom Partner eigentlich schon "zerstört" wurde.
Die Frage ist doch: Was musst du dir eigentlich beweisen?

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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 15:00

Natürlich kann ich auch falsch liegen. Aber es ist ja so, dass ich mich nicht unbedingt verbiege. Das it dem Verbiegen, ist ja immer eine ganz eigene Sache für sich. Wann verbiegt man sich und wann nicht? Ich glaub jeder passt sich in einer Beziehung in irgendeiner Art und Weise an den anderen an. Ich hab mich in der Vergangenheit sehr an andere Menschen angepasst und weiß von daher zu welchem Grade ich damit leben kann und wann es mir zu viel ist.
Ein Grund warum ich so sehr an ihm hänge ist vielleicht, dass ich nicht wirklich viel Anerkennung von Männern in meinem Leben bekommen habe und er mir am Anfang sehr viel Anerkennung gegeben hat und die auch immer noch tut (auch wenn es nur auf eine indirekte Art und Weise im Moment erfolgt).

Ich glaube nicht dass irgendein Mann der ein Problem mit der passiven Aggressivität hat das einsieht und etwas daran ändern möchte. Eine Sache ist ja, dass es diesen Menschen furchtbar schwer fällt Kritik anzunehmen. Sie sehen sich selbst als unverfehlbar. Und das ist schon richtig, dass man nur zum Opfer werden kann wenn man das auch zu lässt. Soweit ich weiß ist es bei diesem Phänomen aber der Fall, dass man erst merkt, dass man zum Opfer geworden ist, wenn es schon zu spät ist.
Das mit der gemeinsamen Wohnung ist eine Geschichte für sich und hat mit dem Problem glaub ich weniger zu tun. Schluß zu machen hatte ich eigentlich nie vor. Ich denke, wenn man ernsthaft darüber nachdenkt Schluß zu machen ist in den meisten Fällen der Zug sowieso schon abgefahren, denn wenn man schon soweit ist, dem Ganzen ein Ende zu setzten ist da wohl nicht viel übrig wofür man noch kämpfen kann.
Ich glaube unter Anderen Umständen hätte ich mich schon längst getrennt, aber er stand mit in einer sehr schwierigen Lebenslage zur Seite und hat mir sehr geholfen. Dies war am Anfang unserer Beziehung. Vielleicht muss auch erwähnt werden, dass es mal einen Fall von Misstrauen von ihm mir gegenüber gab, der dazu führte, dass sich sein Verhalten zu mir noch verschärfte.
Generell denk ich, dass es vollkommen falsch ist Konflikten aus dem Weg zu gehen, denn damit verrennt man sich immer mehr in unterdrückte Gefühle und irgendwann knallt es dann so richtig oder eben gar nicht und man hat sich nichts mehr zu sagen. Passiv Aggressive Menschen brauchen aber Konfikte um ihre Machenschaften durch zu führen und provozieren diese konstant. Ich rede ja von Beziehungen in denen bereits ein Ungleichgewicht besteht, dass ein Ausmaß hat, das nicht mehr wirklich einsehbar ist.

Das Problem ist ja, dass sich sein Verhalten bis jetzt schon massiv verändert hat. Also zum positiven. Von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass sich sein Verhalten sehr wohl öndern kann, da ich genau weiß, dass ich ihm doch viel bedeute.

Die Frage was ich mir selbst beweisen muss ist gerechtfertigt. Ich würde sie evtl. so beantworten, dass ich mir später sagen kann, dass ich nichts unversucht gelassen habe. Die Beziehung ist im Moment ja werde unerträglich noch bedrückt sie mich in irgendeiner Weise massiv. MIt Sicherheit werde ich die Beziehung beenden wenn die Problematik für mich nicht mehr tragbar ist.

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zucker
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 15:47

Arina hat geschrieben: Ich glaube nicht dass irgendein Mann der ein Problem mit der passiven Aggressivität hat das einsieht und etwas daran ändern möchte.
und dann weiter unten:
Arina hat geschrieben: Das Problem ist ja, dass sich sein Verhalten bis jetzt schon massiv verändert hat. Also zum positiven. Von daher bin ich mir ziemlich sicher, dass sich sein Verhalten sehr wohl öndern kann, da ich genau weiß, dass ich ihm doch viel bedeute.
Paradox, oder?

Und noch eine Frage: Warum ist es ein Problem, dass sich sein Verhalten bereits zum Positiven verändert hat?!?
Arina hat geschrieben:Die Frage was ich mir selbst beweisen muss ist gerechtfertigt. Ich würde sie evtl. so beantworten, dass ich mir später sagen kann, dass ich nichts unversucht gelassen habe.
Das ist nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage. Die Frage war, WAS musst du dir beweisen, und nicht WOFÜR musst du dir etwas beweisen?

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