Schweigepflicht in der Psychosomatischen Ambulanz?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Thread-EröffnerIn
mäuslein
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 23.12.2008, 16:36

Hallo,
nein, es ist nicht so, dass sich mein Ex nicht damit abfand, sondern während der Beziehung ein absoluter A**** war.
Ich merkte das recht schnell, konnte mich dann aber nicht mehr von Ihm trennen, da er das nicht zugelassen hätte.
Wie hätte ich das dann machen sollen?
Er wollte das Kind nicht und hat mich (z.B. öfters in den Bauch) geschlagen, selbst ein Abtreibungstermin in Holland war von Ihm ausgemacht...

Ich bin dann im Ende 6. Monat mit 42 kg ins Krankenhaus gekommen, wo ich bis zur Geburt war.
Ab dieser Zeit hatte ich wieder Kontakt zu meiner Familie (hab denen aber über ihn nichts erzählt) und konnte irgendwie den Absprung schaffen.

Obwohl das Kind von ihm ist, liebe ich dieses Kind über alles, vor allem, weil es mich ja auch dort rausgeholt hat. Für meinen Sohn habe ich gekämpft...

JA, ich denke ich habe ein starkes Trauma von der Zeit. Ständige Flashbacks gehören zum Alltag.
Doch ich konnte mein Leben leben, mal mehr mal weniger. Ich konnte ja sogar eine Beziehung aufbauen. (Bin mit meinem Mann sehr glücklich!)
Seit einem halben Jahr geht es mir aber von Tag zu Tag schlechter.
Habe absolute Panik vor intimen Kontakt.
Selbst wenn es mir gut geht und ich aus "Pflichtgefühl" dann meinen Mann anmache, damit er mal wieder mit mir schlafen kann,
gibt es jedesmal ein Fiasko.
Er tut mir dann auch total leid.
Momentan will mich mein Mann schon kaum noch berühren.
Seit einer Woche habe ich permanent Bauchweh, vor lauter Anspannung, kann an nichts anderes mehr denken, bin panisch und apartisch...
-So, jetzt hoffe ich, verstehst Du die Zusammenhänge besser...

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w_s_
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Beitrag Di., 23.12.2008, 17:31

Du, das war jetzt mal ein deutlich längerer und klarere Text, wo mir gefällt dass du auch stärker reflektierend wirst und langsam mehr und mehr von dir erzählst - gut so. Denn der erste Schritt zur Selbstheilung wird der sein, dass du mal deine eigene Geschichte akzeptierst und annimmst, so schmerzhaft die auch ist. Und dass du dich damit auseinander setzt.

Warum das notwendig ist? Nun, du mußt das endlich machen, um endlich den lang anhaltenden Schmerz geeignet behandeln und besiegen zu können, oder um zumindest lernen zu können damit umgehen zu können. Und du mußt für deinen Sohn da sein - der dich braucht. Und du willst ja auch deinen Mann nicht verlieren, wo du hier jetzt erstmals gesagt hast, dass diese Beziehung aufgrund deines Zurückstoßens von Intimität offenbar auch belastet ist. Sowas hinterläßt Spuren, aber keine Angst: keine unheilbaren Spuren.

Wichtig ist, dass du jetzt mal anfängst, positiv in die Zukunft zu blicken. So schlecht stehen die Chancen nicht, du hast einen Mann der dich stützt, du hast den richtigen Schritt einer therapeutischen Behandlung gewählt. Und daher wirst du diese Dämonen auch besiegen - und zwar im Kern, weil du das selbst auch willst. Und zwar NUR DU. Also Kopf hoch, auch wenn du das heute noch nicht glaubst - du wirst das schon machen.

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mäuslein
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Beitrag Di., 23.12.2008, 17:50

Hallo,
erstmal Danke fürs schreiben!

Ich muss jetzt nur leider kurz weg, um meinen Kleinen zu meiner Mutter zu bringen.Er schläft heute bei Ihr und kommt dann erst morgen abend wieder zur "Bescherung", wo dann alle da sind.
Werde mich dann aber nochmal melden, solald ich wieder da bin.

Danke an Euch, Ihr helft mir, da ich weiss, dass ich nicht alleine bin!

Ganz liebe Grüße

mäuslein

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mäuslein
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Beitrag Di., 23.12.2008, 19:52

Hallo,
so, jetzt kann ich durchatmen,
der Kleine ist aus dem Haus und mein Mann kommt erst in 3 Stunden...
(Jetzt kann ich ich sein...)

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w_s_
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Beitrag Di., 23.12.2008, 19:59

Dann genieß mal die Zeit für dich selbst.

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mäuslein
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Beitrag Di., 23.12.2008, 20:15

Mach ich!
Momentan geht es mir auch ganz leicht besser...

Werde mich dann erst wieder nach den Feiertagen melden, ausser es läuft irgendwas schief...
Bis dann
und an alle:
-Danke!

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w_s_
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Beitrag Di., 23.12.2008, 20:18

Na dann schöne Feiertage!

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MalliMilly
Helferlein
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Beiträge: 60

Beitrag Do., 26.03.2009, 07:01

Hallo..
ich bin neu hier und habe ein echtes problem..
ich bin bei einer kinder- und jugendpsychotherpeutin und
ich glaube sie hat die schweigepflicht gebrochen..
ich hab ihr vieles über mich erzählt und sie erzählt alles
an meine eltern weiter.. da sie aber weiß, dass meine eltern nicht
viel von ihr halten und ich das auch nicht möchte, macht sie
es trotzdem..
bitte helft mir..
soll ich sie heute einfach darauf ansprechen??
denn bei mir zuhause gibts grad megastreit und stress..

LG Manu

PS: Falls das wichtig ist, ich bin 16 jahre alt.. und danke im voraus

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag Do., 26.03.2009, 07:24

Hallo Du!

Selbstverständlich würde ich sie darauf ansprechen.
So kann keine Vertrauensbasis entstehen. Vielleicht ist alles ein Missverständnis, das hoffe ich sehr für dich.

Klär es mit der Therapeutin und sag ihr va., wie das für dich ist!

Machs gut!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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sissie
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Beiträge: 16

Beitrag Do., 26.03.2009, 08:03

Kann ich mir nicht vorstellen, das ein Therapeut die Schweigepflicht verletzt. Da muss sicherlich ein Mißverständnis hinter stecken. Sprich sie darauf auf jeden Fall an.

Wirst bestimmt sehen, das irgendein Irrtum dahinter steckt !!!

Alles Gute
sissie

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hungryheart
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Beiträge: 1968

Beitrag Do., 26.03.2009, 08:42

Hi Mallimilly,

das ist so ein bisschen eine Grauzone.
Als behandelnder Arzt (und dann wohl auch als Psychotherapeut?) hat man bei minderjährigen Patienten gegenüber den Eltern (auf Anfrage) schon eine Auskunftspflicht.
Bei jungen Kindern wird das jedem klar sein.
Bei Teenagern an der Schwelle zur Volljährigkeit ist das natürlich so eine Sache........


Ich weiß von einer befreundeten Kinder und Jugendpsychiaterin, dass sie und ihre Kollegen das Dilemma, dass da bei älteren Teenagern besteht so handhaben:

wenn die Eltern nicht von selbst fragen, erzählt sie nichts.

wenn die Eltern fragen, schlägt sie dem Patienten folgendes vor:
a) ein Gespräch zusammen mit Patient und Eltern.
b) ein Telefonat mit den Eltern im Beisein des Patienten.
c) sie lässt sich vom Patienten "autorisieren" den Eltern etwas zu erzählen und führt das Gespräch alleine mit den Eltern.
sie bespricht mit dem Patienten vorher, was genau sie erzählen wird/ darf

Wichtig ist, denke ich, dass der Therapeut/Arzt nicht hinter dem Rücken des Patienten "irgendwas" erzählt, sondern ganz transparent macht was wann mit den Erziehungsberechtigten besprochen wird.

Lieben Gruß
Hungryheart
Nimm was du willst und zahl dafür.

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anarchistin
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Beiträge: 1902

Beitrag Do., 26.03.2009, 10:59

sprich sie in jedem fall darauf an- sowas geht ja GAR NICHT! also wenn sie das wirklich tut: sofort wechseln und melden! das darf nicht sein.

ich hatte mal einen hausarzt dessen frau meinen eltern damals von meinem drogenproblem berichtet hat...eine grauzone da ja nicht der arzt sondern seine frau und sprechstundenhilfe etwas gesagt hat, aber das war echt das ALLERLETZTE!
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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