Woran erkennt man, dass man keine Beziehung will ?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 15.01.2015, 19:28

Hallo CarCom,


dass es so wirr klingt, liegt daran, dass ich desöfteren psychose-nahe Episoden habe.
Dummerweise schreibe ich dann etwas und wirke dabei so, als ob ich das wirklich so meine.

Das trifft auch auf andere Bereiche zu, nicht nur auf das Thema Liebe und Partnerschaft.
Ich erzähle dann auch im echten Leben viel Mist und glaube in dem Moment dann teilweise auch wirklich daran, was ich fühle, denke und erzähle.
In diesen Momenten fühle ich mich regelrecht ferngesteuert.
Kann mich dann sehr schlecht davon distanzieren.



Viele Menschen in meinem Umfeld halten mich daher für eine Lügnerin oder unterstellen mir, dass ich sie manipulieren will und / oder nur Aufmerksamkeit haben will.
Ich muss mich dann hinterher immer dafür rechtfertigen und manchmal auch entschuldigen.



Ich will wirklich keine Beziehung.
Natürlich werde ich nicht nochmal den Fehler machen und nur aus den oben genannten Gründen eine Beziehung führen. Das habe ich ein mal gemacht und ich habe heute, nach 4 Jahre, habe ich immer noch ein schlechtes Gewissen aus diesem Grund, obwohl die Person darüber Bescheid wusste.
Aber anscheinend hat sich derjenige so stark von mir angezogen gefühlt, dass es ihm egal war. "Gewarnt" hatte ich ihn jedenfalls rechtzeitig.


Es "fühlt" sich nur manchmal so an, als ob ich eine Beziehung haben will.

So, als ob ich es mir nur verbieten würde, was aber, bei klarem Verstand beurteilt, nicht stimmt.
Hinterher weiß ich nämlich immer, dass das Quatsch war. Es war lediglich (mal wieder) eine psychische Überreaktion auf zuviel Stress.

Aber GERADE WEIL es so unnormal ist, KEINE Beziehung zu wollen, frage ich mich ständig, ob nicht dieser Zustand das Reale war und nicht der, den ich habe, wenn es mir gut geht.


Psychologen wollen einem doch auch ständig einreden, dass es unnormal und ein Zeichen einer psychischen Störung ist, keine Beziehung zu wollen (Bindungsstörung, Nähe-Distanz-Störung z.B.).
Deswegen hinterfrage ich nahezu ständig meine eigenen Gefühle und träume nachts auch sehr oft von diesen Themen.
Obwohl ich GENAU weiß, dass bei mir der Wunsch nach einer Beziehung ein deutliches Zeichen ist, dass es mir schlecht geht!
Die Psychologen hingegen sehen das als Zeichen einer Gesundung und haben sich sogar immer gefreut, wenn ich in einer Beziehung war bzw. in einem Fall wollten sie mir sogar während einer stationären Therapie einreden, dass ich angeblich eine Beziehung zu einem Mitpatienten hätte und sie das gut fänden.
Dabei war das nur eine Freundschaft, was ich dann auch gesagt habe, es wurde aber leider nicht ernstgenommen.

Deshalb kann ich mir nicht mehr richtig vertrauen und sehe diese psychose-nahen Zustände als die Realität an, zumindest in dem Moment.


Wenn du einen guten Psychologen kennst, der mit den Themen a-sexualität und a-romantik keine Probleme hat, dann sag mir bitte Bescheid, dafür wäre ich dir sehr dankbar.
Denn es ist wichtig für mich, dass ich wieder zu meinem eigentlichen ICH zurückkomme.


Auch würde mich mal interessieren, wie Du das machst, dass dein Umfeld es bei dir als normal ansieht.
Die Menschen, die ich kenne, meinen nämlich, dass sowas immer ein Zeichen einer körperlichen und / oder seelischen Störung ist, egal ob der Betroffene jetzt wirklich krank ist oder nicht.
(Und diese These kann ich noch nicht mal widerlegen, da ich eine Schilddrüsen-Unterfunktion habe, und diese sich möglicherweise auf die Sexualhormone auswirkt.)

Außerdem wird bei vielen (insbesondere bei Frauen) ein sexuelles Trauma vermutet.
Hast Du dir nie sowas anhören müssen?





Das mit den Tieren ist eine gute Idee, denn ich habe früher auch sehr viel Zeit mit Tieren verbracht. Die Tiere waren immer ein wichtiges Hobby für mich.
Im Moment ist es wirklich nicht möglich, aber ich arbeite daran.


Früher habe ich ehrenamtlich auf einem Pferde-Gnadenhof mitgeholfen, das hat mir gut getan.
Zuletzt geändert von Kimba&Blacky am Do., 15.01.2015, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 15.01.2015, 19:34

Ergänzung wegen Zeichenbegrenzung:




Dort könnte ich jederzeit wieder hingehen.
Mit einem eigenen Tier wäre ich aber definitiv überfordert, ich würde das Tier wahrscheinlich vernachlässigen.


Aber ich habe theoretisch immer noch viele Kontakte, wo ich hingehen kann und mich um Tiere kümmern kann.
Das wäre gar kein Problem. Das Problem sind wirklich meine körperlichen Krankheiten.
Ich bin schon sehr eingeschränkt, zurzeit, gebe aber die Hoffnung nicht auf.





Mit freundlichen Grüßen


Kimba&Blacky

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CarCom
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Beitrag Do., 15.01.2015, 20:17

Das hatte ich mir schon so gedacht als ich von "wirr" geschrieben habe.

Gibt es denn Situationen wo du merkst "ah, jetzt bin ich ganz bei mir und kann mich und andere beurteilen" ?
Vielleicht protokollierst du ja mal was du denkst was in diesen Momenten für dich wichtig oder echt ist.

Ich fühl mich fast schon ein wenig schlecht, weil ich einfach echt gut reden habe...
ich bin halt auch immer "anders". Liebe und Beziehungen - mach ich einfach nicht. Ist nix für mich.
Ich gehe nie auf Parties, trinke und rauche NIE und nichts. Ich hab recht auffällige Haare, Frisur sowie Farbe. Menschen um mich zu haben schlaucht mich, hatte mal eine Freundin über 5 Tage bei mir. Sie kam von weiter weg. Ich war SO erschöpft danach. Wahnsinn. Und wir saßen nur rum und haben Videospiele gespielt.
Nur allein kann ich Kraft tanken.
Und noch so viel mehr.

Das würde ja zum perfekten Opfer machen. Und doch ... ich hatte noch NIE Probleme anerkannt zu werden. Manchmal finde ich das selbst so seltsam. Deswegen macht es mich unsicher so Ratschläge zu geben. Wie gesagt ich bin auch einfach gesund, deswegen kann ich trotzdem wie alle anderen kommunizieren und begreifen. Sonst hätte ich wohl auch Probleme.

Es gibt Menschen bei denen ein Trauma oder ein Organschaden die Sexualität beeinflussen.
Aber wenn man keine sexuelle oder romantisch Attraktivität empfindet ist das was anderes als "ich hatte Sex und es hat keinen Spaß gemacht" oder so. Asexuelle finden Menschen ja von Anfang an nicht sexuell interessant. Der Therapeut muss unbedingt den Unterschied kennen. Aber ich glaube die Definitionen kennst du auch, du klingst für mich sehr analytisch und gebildet.

Ich selbst suche noch einen Therapeuten zu finden. Weiß nicht ob bei meiner Art Problem Sexualität überhaupt angesprochen wird (wüsste nicht warum) aber bin auch gespannt.

Ich glaub meine Mitmenschen wissen, dass ich in der Hinsicht anders bin. Aber geoutet bin ich nicht. Zu niemandem. Hab um ehrlich zu sein keinen Bock nen Vortrag über mein Privatleben zu halten und ich befürchte das passiert da Otto Normal Verbraucher noch nie Asexualität definiert bekommen hat.

Das mit den Pferden solltest du im Auge behalten! Als es meine Arbeitszeiten noch zugelassen haben war ich täglich im Tierheim helfen. Das war so super für mich. Zusätzlich habe ich selbet noch Haustiere. Das kann denk ich schon helfen selbstbewusster zu sein, vielleicht auch ausgeglichener und wie gesagt: toller Gesprächsstoff
Stell dir vor du kannst Anfängern erzählen wie man bestimmte Sachen beim Tier macht. Wie man Krankheiten erkennt oder Tipps zur Fütterung.
Also ich habe viel Respekt vor der Züchterin die mich damals an die Tiere herangeführt hat!

Wie schon erwähnt du wirkst sehr gebildet und bedacht Ich glaube du weißt was du tust und warum, kannst unterscheiden wann etwas gut oder schlecht war, auch wenn du es nicht aufhalten kannst.
Ich finde das toll.

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CarCom
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Beitrag Do., 15.01.2015, 20:31

Ein kleiner Nachtrag ob du asexuell und/oder aromantisch bist kannst NUR du sagen.

Ich würde sogar behaupten: egal aus welchem "Grund"
Warum sollst du etwas tun was du gar nicht möchtest? Nur weil andere das machen.

Wenn du dich ohne Beziehung besser fühlst als mit, dann ist das absolut legitim. Du bist der Mensch auf den du Acht geben musst!
Und du hattest doch Liebe zu Freunden. Das hat doch nichts mit Bindungsangst zu tun.

Falls du kannst, distanziere dich von Leuten die dir auf Teufel komm raus eine Krankheit einprügeln wollen, wenn du dich gut so fühlst.
Und wie du an mir siehst: ich hab auch kein Trauma oder sonst was andere sind also genau wie du. Sie fallen nur nicht so auf, deswegen erkannt man sie gar nicht.

Homosexuelle mussten (manchmal noch müssen) sich sowas auch anhören in Therapien. Wir sind nur leider die Generation in der Asexualität und Aromantik noch nicht "angekommen" ist.

Mein Motto: solange du selbst nicht leidest und anderen nicht wehtust: mach was du willst!

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 16:59

Hallo CarCom,


danke für deine Antworten.


Im Moment habe ich eine bessere Phase, kann mich ganz gut von den Gedanken distanzieren.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapeuten-Suche.


Kimba&Blacky

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Beitrag Di., 20.01.2015, 16:45

Hallo,


Einen Tag nachdem ich hier zuletzt geschrieben habe, also am 17.01.2015, war es wieder extrem schlimm.
Ich habe 2 Stunden lang nur geheult, weil ich geglaubt habe, dass ich durch übersinnliche Kräfte beherrscht werde und diese mich dazu zwingen, eine Beziehung zu einer bestimmten Person eingehen zu müssen!
Und dass diese Person mich quasi auf telepathische Art dazu bringen will.


Es ist einfach nur grauenhaft!



Ich dachte, wenn diese Person meine Gedanken lesen kann, dann weiß sie ja auch, dass ich am 16.01.2015 hier geschrieben habe, dass es mir besser geht bzw. sie weiß es auch so, weil sie ja meine Gedanken lesen kann und hat es mir deshalb am Tag danach extra richtig schlecht gehen lassen.

Ich hatte wirklich Angst.


Aber jetzt ist es wieder besser geworden. Scheinbar hängt es davon ab, was für ein Wetter wir haben und wie kalt es ist.
Jedenfalls habe ich bei diesem Wetter weniger Schmerzen und bin deshalb vielleicht auch weniger psychotisch.
Wo es hier Anfang Dezember richtig kalt war, hatte ich es nämlich mindestens zwei Wochen lang gar nicht!


Ich hoffe, dass ich weiterhin eine Realitätsprüfung machen kann, also dass ich nicht richtig psychotisch werde.
Aber wahrscheinlich werde ich sowieso bald Medikamente dagegen nehmen müssen, denn dieses "Übersinnliche" "befielt" mir, dass ich eben mit dieser Person eine Beziehung eingehen muss und das will ich wirklich nicht!!!!




Viele Grüße


Kimba&Blacky

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Beitrag Do., 22.01.2015, 13:26

Hallo,


ich weiß nicht, ob das Zufälle sind, aber in diesem Wohnheim wo ich lebe, passieren blöde Sachen.
Ich will hier weg, fühle mich sehr unwohl.
Bald bin ich wieder soweit, dass ich alle Menschen hasse!



Kimba&Blacky

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Beitrag Fr., 23.01.2015, 15:09

CarCom hat geschrieben:Warum sollst du etwas tun was du gar nicht möchtest? Nur weil andere das machen.

Wenn du dich ohne Beziehung besser fühlst als mit, dann ist das absolut legitim. Du bist der Mensch auf den du Acht geben musst!
Und du hattest doch Liebe zu Freunden. Das hat doch nichts mit Bindungsangst zu tun.


Mein Motto: solange du selbst nicht leidest und anderen nicht wehtust: mach was du willst!




Hallo CarCom,


In der Tat muss ich auf mich Acht geben!


Ich hatte eben gerade mal wieder Halluzinationen, dass ich mit der oben genannten Frau (Betreuerin in dem Wohnheim wo ich lebe) Sex hatte und es war einfach schrecklich!
Danach war ich einkaufen und bin dort (im Geschäft) leider voll ausgerastet. Habe aber keinem was getan, nur eine Ware auf den Boden geschmissen.



Ich habe immer noch angst, dass sie das irgendwie "macht" und das macht mir Angst!


Was soll ich tun?
Ich bin voll oft am weinen deswegen.


Diese Frau ist zwar sehr nett, aber ich liebe sie nicht und stehe auch nicht auf sie.
Ich bin auch definitiv nicht homophob, falls mir das jetzt jemand unterstellen will.

Aber diese Vorstellungen machen mich sehr krank.


Viele Grüße


Kimba&Blacky

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Kimba&Blacky
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Beitrag Sa., 24.01.2015, 12:01

Hallo,


ich weiß, dass das nicht normal ist.

Wenn ich mal klar im Kopf bin, dann weiß ich, dass ich das oben genannte nicht will.
Aber wann bin ich das schon?

Naja, hauptsache ich weiß noch wer ich bin.




Kimba&Blacky

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Beitrag Sa., 24.01.2015, 21:58

Hallo Kimba&Blacky,




ich antworte mir mal selber, da das sonst keiner tut.
(Ich muss meinen Narzissmus fördern!)


Ich bin in Not, denn ich komme nicht mehr aus meiner Fantasie-Welt heraus



Mein wirkliches ICH ist tief in meinem Unterbewusstsein verschollen.
Aber es ist noch nicht tot und das ist das wichtigste.






Meine Liebe, ich wünsche Dir alles Gute.
Bis du wieder "hervortauchen" kannst, bleibe ich erstmal hier und passe auf!



PS: Ich bin kein Troll, auch wenn es so wirkt. Mir geht es einfach sehr schlecht zurzeit. Ich bitte um Verzeihung.



Mit freundlichen Grüßen

Kimba&Blacky

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Beitrag Di., 27.01.2015, 16:21

Hallo,


zurzeit geht es mir wieder besser. Ich weiß, dass ich asexuell und aromantisch bin und das das gut so ist.
Ich fühle mich gleich ein ganzes Stück heiler.



Aber wer weiß wann der nächste Schub komm, das verläuft nämlich immer in Schüben.
Jedesmal wenn es mir besser geht, denke ich: "Das war also doch nur alles Einbildung, so einen Quatsch bildest du dir ab sofort nicht mehr ein."

Ich denke dann also dass ich es steuern kann, was aber wahrscheinlich doch nicht so ist, denn sonst hätte ich nicht immer so viele Rückfälle!


Aber ich versuche die normalen Phasen so gut es geht zu genießen.




Viele Grüße


Kimba&Blacky

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