Siezen und Duzen
Das passiert unter anderem AUCH dann, wenn man es allgemeiner meint und Sachen sagt, die auf jeden zutreffen. Ich sage auch immer "warte mal" zu meinem Therapeuten.
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Wenn du PA machst, kanns ja vielleicht auch an der "gleichschwebenden Aufmerksamkeit" liegen. Die PA taucht dann ja dabei ab in so ne leichte "Trance" (Bitte beachten : Ist mit Gänsefüßchen geschrieben. ) und dann mags euer "Vertrautsein" miteinander mit sich bringen, dass sie ins Du dir gegenüber rutscht - und es auch erstmal nicht merkt.
Mich würde das an deiner Stelle zu sehr interessieren, als dass ichs nicht ansprechen würde.
Aber ich kann schon verstehen, dass es einem "komisch" vorkommt. Allerdings : Wieso deutest du es in Richtung "dich nicht ernst nehmen", "dich zum Kind machen"? Ist vielleicht die wichtigere Frage dran als das Du an sich?
Mich würde das an deiner Stelle zu sehr interessieren, als dass ichs nicht ansprechen würde.
Aber ich kann schon verstehen, dass es einem "komisch" vorkommt. Allerdings : Wieso deutest du es in Richtung "dich nicht ernst nehmen", "dich zum Kind machen"? Ist vielleicht die wichtigere Frage dran als das Du an sich?
Vielen Dank für euere Antworten!
Das mit dem Allgemeinen "warte mal" kann ich gut nachvollziehen bzw. verstehe, warum es jemandem rausrutschen könnte. Mir ist das bisher noch nicht passiert, aber es kann gut sein, dass es auch mal passieren wird.
Interessante Frage, warum ich mich wie ein kleines Kind fühlen würde. Ich glaube, das wäre verursacht durch mich selbst. Hätte ich nämlich die Wahl die Therapeutin zu siezen oder zu duzen, würde ich mich für das "Sie" entscheiden (und das wäre dann ein komisches Verhältnis - ich sieze sie, sie duzt mich, dementsprechend "sich wie ein kleines Kind fühlen"). Alles andere wäre zu nah in dem Sinne, dass es suggerieren würde, die Ebene zwischen uns sei auf gleicher Höhe. Weil es de facto ja nicht so ist. Sie ist die Expertin, ich hole mir Hilfe, will (und soll) andererseits auch autonom sein, da ich meine eigenen Entscheidungen treffen muss, aber es ist eben doch ein Abhängigkeitsverhältnis da.
Natürlich wäre es schön, würde sie mich versehentlich duzen, weil für sie auch eine gewisse Nähe da ist und sich auch ein Teil Mensch von ihr dadurch zeigen würde. Und meine Analytikerin macht in der Tat manchmal etwas den Eindruck, als sei sie ein impulsiver Mensch, der nicht immer alle Gefühlsregungen so exakt unter Kontrolle hat - ich denke aber trotz allem nicht, dass sie da so unkontrolliert wäre. Sie legt extrem viel Wert auf die Abstinenz und verweist immer wieder darauf (wir hatten eine Zeit lang das Thema körperliche Nähe, die ich mir von ihr gewünscht hatte, die zum Glück und natürlich nicht erfüllt wurde - da hat sie das eben mit der Abstinenz erklärt).
Macht das Schreibwirrwarr jetzt Sinn? Ansonsten einfach noch mal nachhaken.
Das mit der "gleichschwebenden Aufmerksamkeit" hab ich noch nicht ganz so verstanden. Also ich weiß, was es sein soll, aber kann mir nicht richtig vorstellen, wie sich dieser "Modus" anfühlen könnte.
Das mit dem Allgemeinen "warte mal" kann ich gut nachvollziehen bzw. verstehe, warum es jemandem rausrutschen könnte. Mir ist das bisher noch nicht passiert, aber es kann gut sein, dass es auch mal passieren wird.
Interessante Frage, warum ich mich wie ein kleines Kind fühlen würde. Ich glaube, das wäre verursacht durch mich selbst. Hätte ich nämlich die Wahl die Therapeutin zu siezen oder zu duzen, würde ich mich für das "Sie" entscheiden (und das wäre dann ein komisches Verhältnis - ich sieze sie, sie duzt mich, dementsprechend "sich wie ein kleines Kind fühlen"). Alles andere wäre zu nah in dem Sinne, dass es suggerieren würde, die Ebene zwischen uns sei auf gleicher Höhe. Weil es de facto ja nicht so ist. Sie ist die Expertin, ich hole mir Hilfe, will (und soll) andererseits auch autonom sein, da ich meine eigenen Entscheidungen treffen muss, aber es ist eben doch ein Abhängigkeitsverhältnis da.
Natürlich wäre es schön, würde sie mich versehentlich duzen, weil für sie auch eine gewisse Nähe da ist und sich auch ein Teil Mensch von ihr dadurch zeigen würde. Und meine Analytikerin macht in der Tat manchmal etwas den Eindruck, als sei sie ein impulsiver Mensch, der nicht immer alle Gefühlsregungen so exakt unter Kontrolle hat - ich denke aber trotz allem nicht, dass sie da so unkontrolliert wäre. Sie legt extrem viel Wert auf die Abstinenz und verweist immer wieder darauf (wir hatten eine Zeit lang das Thema körperliche Nähe, die ich mir von ihr gewünscht hatte, die zum Glück und natürlich nicht erfüllt wurde - da hat sie das eben mit der Abstinenz erklärt).
Macht das Schreibwirrwarr jetzt Sinn? Ansonsten einfach noch mal nachhaken.
Das mit der "gleichschwebenden Aufmerksamkeit" hab ich noch nicht ganz so verstanden. Also ich weiß, was es sein soll, aber kann mir nicht richtig vorstellen, wie sich dieser "Modus" anfühlen könnte.
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Wie das im Setting einer Psychoanalyse sich anfühlt, kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Aber "so für mich" kenn ich wohl was sehr Ähnliches aus der Achtsamkeitspraxis. Ich öffne mich da ja auf ner "unbewussten" Ebene der Welt um mich rum oder dem "Subjekt", dem gegenüber ich grade achtsam sein will, mache mich dabei aber "frei" von meinem "Bisherigen", also Erwartungen, Erfahrungen und den dazugehörigen, inzwischen vertrauten Gefühlen und Empfindungen dazu. Lasse somit das "Subjekt" sowas wie "stattfinden" in mir, und da komm ich meist in nen leicht tranceähnlichen Zustand. Obwohl ich gleichzeitig eher "glasklar" für mich werde. Allerdings merk ich halt dadurch, dass das "mir Vertraute" an Reaktion, Empfindung und Erwartung so wenig wie möglich Raum kriegt in mir, ich "unaufmerksamer" auf meine eigenen Ausdrucksformen dann werde.freiphi hat geschrieben:Das mit der "gleichschwebenden Aufmerksamkeit" hab ich noch nicht ganz so verstanden. Also ich weiß, was es sein soll, aber kann mir nicht richtig vorstellen, wie sich dieser "Modus" anfühlen könnte.
Also wenn ich dann reden würde, dann wohl auch eher "wie mir der Schnabel gewachsen" ist.
Wäre mal ne Erfahrung wert... Muss ich mal ausprobieren.
Mir ist auch das Sie lieber. Einfach, weil sich mit dem Du zu viel "vermischt" mit Privatem - und das will ich nicht. Ich schätze diese "Freiheit" vom "Thera als privater Mensch" schon, auch wenn`s mir egal ist, wenn der hin und wieder mal was aus dem Privaten miteinfließen lässt oder ich sogar auch mal frage danach, z.B. wo`s in Urlaub hingeht.freiphi hat geschrieben:Hätte ich nämlich die Wahl die Therapeutin zu siezen oder zu duzen, würde ich mich für das "Sie" entscheiden (und das wäre dann ein komisches Verhältnis - ich sieze sie, sie duzt mich, dementsprechend "sich wie ein kleines Kind fühlen"). Alles andere wäre zu nah in dem Sinne, dass es suggerieren würde, die Ebene zwischen uns sei auf gleicher Höhe. Weil es de facto ja nicht so ist.
Wenn er mich duzen würde... Wäre mir auf Dauer auch nicht recht. Zu vertraut einfach, zu "privat". Das ginge, wenn wir "auch sonst" auf die Ebene "Freundschaft" wechseln würden - aber dann würde ich ihn als Thera in dem Moment verlieren, und das möchte ich wenigstens derzeit definitiv nicht.
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Das versehentlich Duzen passiert meiner Therapeutin auch selten mal. Manchmal sagte sie den selben Satz nochmals in Sie-Form, manchmal redet sie dann einfach in der Höflichkeitsform weiter.
Ich habe es durchaus auch so interpretiert, dass es in solchen Situationen eine Verbindung zu meinem kindlichen Anteil gab. Das heißt ja nicht, dass sie mich zum Kind macht oder herabsetzt. Es heißt eben nur, da war in dem Moment die Verbindung zu dem kindlichen Anteil, den wir ja alle in uns tragen.
Einmal hatte ich aber auch den Eindruck, sie wirkte entspannter als sonst und es war durch die Situation vielleicht eine Nähe, eine entspannte Stimmung, die sonst nicht da ist.
Du kannst ja mal beobachten, wie die Stimmung war, bevor sie dich duzte und wie du dich fühlst, ob du vielleicht in dem Moment etwas kindliches weiter an der Oberfläche war.
Ich habe es durchaus auch so interpretiert, dass es in solchen Situationen eine Verbindung zu meinem kindlichen Anteil gab. Das heißt ja nicht, dass sie mich zum Kind macht oder herabsetzt. Es heißt eben nur, da war in dem Moment die Verbindung zu dem kindlichen Anteil, den wir ja alle in uns tragen.
Einmal hatte ich aber auch den Eindruck, sie wirkte entspannter als sonst und es war durch die Situation vielleicht eine Nähe, eine entspannte Stimmung, die sonst nicht da ist.
Du kannst ja mal beobachten, wie die Stimmung war, bevor sie dich duzte und wie du dich fühlst, ob du vielleicht in dem Moment etwas kindliches weiter an der Oberfläche war.
amor fati
Ah, doch, ich glaube, jetzt kann ich mir besser was darunter vorstellen. Danke für den Erklärungsversuch!Waldschratin hat geschrieben: ↑Fr., 20.07.2018, 16:56Wie das im Setting einer Psychoanalyse sich anfühlt, kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Aber "so für mich" kenn ich wohl was sehr Ähnliches aus der Achtsamkeitspraxis. Ich öffne mich da ja auf ner "unbewussten" Ebene der Welt um mich rum oder dem "Subjekt", dem gegenüber ich grade achtsam sein will, mache mich dabei aber "frei" von meinem "Bisherigen", also Erwartungen, Erfahrungen und den dazugehörigen, inzwischen vertrauten Gefühlen und Empfindungen dazu. Lasse somit das "Subjekt" sowas wie "stattfinden" in mir, und da komm ich meist in nen leicht tranceähnlichen Zustand. Obwohl ich gleichzeitig eher "glasklar" für mich werde. Allerdings merk ich halt dadurch, dass das "mir Vertraute" an Reaktion, Empfindung und Erwartung so wenig wie möglich Raum kriegt in mir, ich "unaufmerksamer" auf meine eigenen Ausdrucksformen dann werde.
[...]
Mir ist auch das Sie lieber. Einfach, weil sich mit dem Du zu viel "vermischt" mit Privatem - und das will ich nicht. Ich schätze diese "Freiheit" vom "Thera als privater Mensch" schon, auch wenn`s mir egal ist, wenn der hin und wieder mal was aus dem Privaten miteinfließen lässt oder ich sogar auch mal frage danach, z.B. wo`s in Urlaub hingeht.
Wenn er mich duzen würde... Wäre mir auf Dauer auch nicht recht. Zu vertraut einfach, zu "privat". Das ginge, wenn wir "auch sonst" auf die Ebene "Freundschaft" wechseln würden - aber dann würde ich ihn als Thera in dem Moment verlieren, und das möchte ich wenigstens derzeit definitiv nicht.
Zu dem Siezen fällt mir noch etwas ein. Ich hatte mal eine sehr tolle Lehrerin zu meiner Schulabschlusszeit. Zu der habe ich ziemlich heraufgeschaut und da war auch ganz viel Nähe/Vertrauen da. Als sie mir nach dem Abschluss das Du angeboten hatte, konnte ich es nicht annehmen. Obwohl da viel Nähe da war. Ich kann es gar nicht beschreiben, warum das so war. Aber in dem Moment wirkte das "du" für mich so unbesonders. Eigentlich irgendwie verdreht. Hmm.
Was den kindlichen Anteil anbelangt: sie kennt meinen kindlichen Anteil an und arbeitet auch damit. Aber es war bisher immer so, dass sie im Anschluss auch den erwachsenen Anteil zu dem Thema sozusagen angesprochen hat. Ich glaube, sie versucht zu bewirken, dass ich nicht zu sehr regrediere - womit ich völlig d'accord bin bzw. ich empfinde das als sehr hilfreich für mich. Daher hat sie (so denke ich zumindest) noch nie aktiv den kindlichen Anteil angesprochen. Daher denke ich nach wie vor, dass es bei mir nicht den Zweck hat, das Kind azusprechen und zu duzen.montagne hat geschrieben: ↑Fr., 20.07.2018, 18:31 Das versehentlich Duzen passiert meiner Therapeutin auch selten mal. Manchmal sagte sie den selben Satz nochmals in Sie-Form, manchmal redet sie dann einfach in der Höflichkeitsform weiter.
Ich habe es durchaus auch so interpretiert, dass es in solchen Situationen eine Verbindung zu meinem kindlichen Anteil gab. Das heißt ja nicht, dass sie mich zum Kind macht oder herabsetzt. Es heißt eben nur, da war in dem Moment die Verbindung zu dem kindlichen Anteil, den wir ja alle in uns tragen.
Einmal hatte ich aber auch den Eindruck, sie wirkte entspannter als sonst und es war durch die Situation vielleicht eine Nähe, eine entspannte Stimmung, die sonst nicht da ist.
Du kannst ja mal beobachten, wie die Stimmung war, bevor sie dich duzte und wie du dich fühlst, ob du vielleicht in dem Moment etwas kindliches weiter an der Oberfläche war.
Ich glaube, bei ihr ist das tatsächlich versehentlich und unbewusst und es passiert meist in so Situationen wo sie mir konkret auf meine Person und Situation bezogen etwas sagen möchte. Bei Botschaften sozusagen. Es passiert zum Beispiel nicht bei Deutungen oder so. Sondern wirklich eher dann, wenn sie mir als Person ganz konkret etwas sagen möchte. So à la "Jetzt komm mal runter und entspann dich und mach langsamer. Du bist viel zu hektisch. Wir haben Zeit." etc.
Wie ich mich dabei gefühlt habe, ist schwer zu sagen. Es hat sich so ein bisschen angefühlt, als gäbe eine erfahrene Mutter ihrer erwachsenen Tochter einen Ratschlag. Und als ich dann gemerkt habe, dass da ein "du" war, fühlte ich mich kindlich. Das habe ich nämlich auch erst nicht so bewusst wahrgenommen, das "du".
Hm, also zu diesen "zufälligen Du"'s habe ich mal was gelesen, das nannte sich Enactment. Vielleicht tatsächlich eine unbewusste Regung auf das Unbewusste des Patienten, vielleicht auf das Kindliche, wer weis. Wäre interessant, das mal anzusprechen, ob es Absicht ist? Interessant finde ich auch, dass es dich gar nicht stört. Meine Therapeutin hat einmal meinen Vornamen in einer bestimmten Situation in den Mund genommen und ich finde es einfach nur unglaublich respektlos. LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.
Ich glaube auch nicht, dass meine Therapeutin bewusst duzt oder bewusst etwas bewirken will. Eine unbewusste Verbindung halt von ihr zu meinem kindlichen Anteil.
Bin mir sicher, es war nicht mit Absicht.
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Was findest du daran so respektlos? Ich finde das kommt ganz auf die Situation an. Wenn sie z.B. mit Anteilen arbeitet, finde ich es normal, wenn sie z.B. sagt: " Was braucht jetzt die kleine …(Sandra, Eva o.ä.) ? Meine Therapeutin hat meinen Vornamen mal benutzt, als es darum ging, sich von einer Rolle zu distanzieren: Damit (unverschämte Beschwerde eines Kunden) war die Kundenbetreuerin Frau X gemeint und nicht die Privatperson...(Sandra, Eva o.ä.). Ich fand das in keiner weise respektlos, sondern sehr stimmig und es hat mich überhaupt nicht gestört.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 942
Meine macht das auch manchmal, meinen Vornamen verwenden und in das gesagte einbauen, wenn sie was erklärt. Ich finde das aber gar nicht respektlos, wieso denn das?? Du heisst doch so oder nicht??
Für mich eher ne Vertrauenssache wenn sie das macht. Und es wirkt stark den eigenen Vornamen aus ihrem Mund zu hören.
Für mich eher ne Vertrauenssache wenn sie das macht. Und es wirkt stark den eigenen Vornamen aus ihrem Mund zu hören.
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
Hallooo, ich finde es auch nicht grundsätzlich respektlos und um Gottes Willen, im Zweifel verzeihe ich sowas auch. Kann mir das bei kindlichen Anteilen schon vorstellen und dass es insgesamt was persönliches hat. Jedem, wie das passt. Nur haben wir kein sonderlich gutes Verhältnis (derzeit), ich habe sowieso ein gestörtes Verhältnis zu mir selbst (tatsächlich auch insbesondere zu meinem Namen), und in dieser „geformten“ Situation kam es für mich an, als würde ich zum Objekt meines gesiezten Mitpatienten degradiert werden, abgesehen davon, dass sie als Therapeutin eben nicht dem du unterliegt und sich einfach auf diese Ebene hockt. Ich bin eben sehr empfindlich. Macht/Ohnmacht und co. Und mich wundert es, dass es anderen gefällt. LG scars
Remember to leave pawprints on hearts.
Also meinen Vornamen benutzt meine nie. Der ist ihr glaub ich manchmal gar nicht so präsent. Also solche Dinge wie "die kleine *freiphi* wollte das so und so und hat es so und so gemacht" sagt sie nie. Sie sagt das dann eher so "das Kind in Ihnen" oder "Sie als Kind damals", sie spricht mich schon immer direkt an - wie gesagt, hab bei ihr auch das Gefühl, dass sie ein zu weites Regredieren vermeiden will und mir eben mit dem Gesagten auch die Möglichkeit aufzeigt "Okay, das war Ihr Kind damals, es gibt diesen Anteil noch jetzt, aber es gibt auch den anderen. Was will der? Was braucht der? Wie kann man die beiden Teile vereinen?" Sie versucht da immer Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es denn heute anders ginge bzw. meine Verantwortung auch bei mir zu lassen. Das finde ich gut (auch wenn ich manchmal auch einfach nur bemuttert werden wollte )
Ich stelle mir vor, dass es eventuell auch davon abhängig ist, inwiefern die Fähigkeit zum Mentalisieren (absolut ohne jegliche Wertung!) vorhanden ist und in welchem Grundkonflikt man steckt, wie intensiv man mit dem inneren Kind arbeitet bzw. wie man es anspricht?
Ich stelle mir vor, dass es eventuell auch davon abhängig ist, inwiefern die Fähigkeit zum Mentalisieren (absolut ohne jegliche Wertung!) vorhanden ist und in welchem Grundkonflikt man steckt, wie intensiv man mit dem inneren Kind arbeitet bzw. wie man es anspricht?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich hab in der Traumatherapie meinen Thera mal explizit drum gebeten, mich mit dem Vornamen anzusprechen, nämlich dann, wenn ich in ner Disso "versinke" und er versucht, mich rauszuholen. Hätte er mich da "Fr. Waldschrat" genannt, hätte das "meine Mutter heißt so" für mich bedeutet und erst recht mich getriggert und "abgeschossen".
Wenn ich mich recht entsinne, wars dann aber nie nötig.
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- Forums-Insider
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Mein Thera verwendet sehr häufig meinen Vornamen. In der direkten Anrede ist es ganz klar Frau Salzstreuerin und Sie, aber wenn er über etwas spricht, das sich auf mich bezieht, wie ich in meinem Inneren bin, verwendet er immer den Vornamen. Und das empfinde ich als sehr wohltuend und persönlich.
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!
Siezen birgt eine altmodische Höflichkeit, die durch das permanente und ungefragte Duzen hinweggewischt wird. Es ist eine ungefragte Grenzüberschreitung. Ich bin nicht dein Kumpel, auch wenn du von deinem Stand und deiner Aussprache meinst, mit mir gleich ziehen zu können. So ist es sicher nicht. Das Siezen, was es nicht in jedem Lande gibt, bereitet einen Zwischenraum, der erstmal ohne dies oder jenes auskommt, der ohne Grund einen gewissen Abstand wehren möchte, ohne ihn für sich zu beanspruchen. Was meint die Unterstreichung? Wozu gibt es diesen Unterschied im therapeutischen Prozess?
Bei der Abschaffung des Siezens geht es natürlich nicht um Freiheit, sondern um die Zerstörung unserer Sprache, als Zusammenhalt stiftende Grundlage, Identität. Gibt es andere Sprachbeispiele, BeispielInnen? Natürlich nicht. Was dazu führte, wer daran interesse hat und wer es dankend annimmt, dazu mehr, "nach der nächsten Maus" oder mehr aus deinem eigenen Denken. So schwierig ... ist es nicht, du da !
Bei der Abschaffung des Siezens geht es natürlich nicht um Freiheit, sondern um die Zerstörung unserer Sprache, als Zusammenhalt stiftende Grundlage, Identität. Gibt es andere Sprachbeispiele, BeispielInnen? Natürlich nicht. Was dazu führte, wer daran interesse hat und wer es dankend annimmt, dazu mehr, "nach der nächsten Maus" oder mehr aus deinem eigenen Denken. So schwierig ... ist es nicht, du da !
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