Zu kontrolliert?

[stern]

Erschöpfung, die in den Schlaf führt, basiert nicht unbedingt auf Entspannung.

Ich kenne beide Arten von Weinen: Weinen, das etwas löst und Weinen, das nichts löst (das bezeichne ich dann etwas anders).

Ich glaube aber, das kann man nur für sich selbst herausfinden. Daher auch meine Bedenken wegen Listen... denn wenn man danach geht, wie etwas (vermeintlich) sein sollte, entfernt man sich evtl. von sich. Besonders im Bereich der Gefühle gibt es nicht so viele allgemeingültige Wahrheiten... wie gesagt: noch nicht einmal, was Grundgefühle angeht (die am besten "untersucht" sind).

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[mio]

Wenn ich Todestraurigkeit fühle, setze ich meinem Leben ein Ende, sofern ich mich klug verhalte.

Und genau das ist der Punkt den ich meine: Nicht Deine Traurigkeit bringt Dich um sondern Deine - individuell gesetzte und absolut wertfreie - Handlung tut es. Du hälst das für "klug", ich halte das für ziemlich kurzsichtig.

[Widow]

mio, wieder einmal hast Du mich nicht verstehen wollen (oder womöglich auch einfach nicht verstanden), also wiederhole ich noch einmal extra für Dich:
Mein Blutdruck steigt, wenn ich Angst fühle.
Mein Hunger erwacht, wenn ich Hunger fühle.
Mein Durst erwacht, wenn ich Durst fühle.
Wenn ich Todestraurigkeit fühle, erwacht mein Todestrieb und ich setze meinem Leben ein Ende.

Mein ganzes Leben also wird durch Gefühle geprägt. All meine Taten gründen sich auf Gefühle und sind von Gefühlen gesteuert.

Deine Differenz zwischen "Taten" und "Gefühlen" - die ist so ein verzweifelter Hilferuf im Menschsein ...
Ich kenn das, ich kenn auch genau diesen Hilferuf, ich kenn diese Ohnmacht ...

Aber so ist das halt, mit dem Menschsein.
Es gibt keine einzige Tat ohne Gefühl, und jede Tat entsteht überhaupt erst aus einem Gefühl (das gilt übrigens auch für sogenannte Psychopathen).

[mio]

Du bist Deinen Gefühlen aber nicht ausgeliefert.

Der Psychologe nennt das was Du beschreibst schlicht "Impulskontrollstörung".

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[Widow]

Ach mio, so armselig muss das jetzt werden, musst Du Dich ins psychologische Wörterbuch retten?
Auweh. Das tut mir leid.
Ist's so arg für Dich? Geht da gar nichts mehr außer sowas?

Auweh.

(Übrigens: Falls Du Dich bequemen könntest, mich einmal einfach zu lesen, dann hättest Du gelesen, dass ich niemals behauptet habe, meinen "Gefühlen ausgeliefert" zu sein. Aber einen anderen Menschen zu lesen, das ist für Dich irgendwie schwierig, nicht wahr?)

Gute Nacht!

PS: Wenn ich das nächste Mal ein DurstGEFÜHL und eine Todestraurigkeit empfinde, dann werde ich versuchen an Dich zu denken und mir sagen, dass ich meinem Durstgefühl nicht ausgeliefert bin!

[mio]

Wenn ich Todestraurigkeit fühle, erwacht mein Todestrieb und ich setze meinem Leben ein Ende.

...

[Widow]

mio, zitieren ist eine Kunst ...
Ja, was Du zitiert hast, schrieb ich. Als drastische Verdeutlichung dessen, was ich von Gefühlen weiß. Weil manche Menschen drastische Sätze brauchen, um - wenn überhaupt - ansatzweise zu verstehen, was das (komplexe) Problem ist.

Zuvor indes schrieb ich differenzierter zum komplexen Problem. Zum Beispiel etwas über Balance. Ich zitiere das jetzt nicht. Es ist offenbar für Dich zu differenziert.

Und es ist doch schön, dass hier immer alle UserInnen auf ihre Kosten kommen, nicht wahr?

[mio]

Es ist offenbar für Dich zu differenziert.

Nö. Ich behaupte nur im Gegensatz zu Dir nicht folgendes:

Würde ich die Kontrolle über meine Gefühle abgeben, gäbe es mich nicht mehr.

Übersetzt bedeutet das nämlich: Würde ich meine Gefühle zulassen, dann wäre ich ihnen ausgeliefert = ich müsste so handeln wie sie es mir "befehlen". Und DAS nennt man Impulskontrollstörung.

Ich kann wütend sein, aber ich muss deshalb nicht automatisch "wüten". Ich kann todtraurig sein, aber ich muss mich deshalb nicht töten...

Wenn Du diese "Trennung" nicht schaffst, dann ist das Dein Problem, nicht meins.

[Widow]

Dann, mio, wünsche ich Dir, dass Du die Trennung zwischen Durst und Trinken schaffst.

Denn, seien wir doch mal ehrlich: Es ist doch meganervig, dass man wegen dieses verdammten DurstGEFÜHLS irgendwann an den Wasserhahn getrieben wird ...

[mio]

Es muss auch verdammt nervig sein wenn einem jede Befindlichkeitsstörung gleich das Gefühl vermittelt dem Tode nahe zu sein... Für Babys normal, die wissen es noch nicht besser, aber bei Erwachsenen doch eher nicht angesagt.

[Widow]

PS: Dass Du, mio, meine Differenzierung abermals nicht zur Kenntnis genommen hast, sehe ich Dir nach. Denn ich weiß (auch aus meiner Lektüre hier), dass solche unsicheren Menschen das nicht können mit den Differenzierungen.

[mio]

Du hättest auf Lehramt studieren sollen Widow.

[Widow]

PPS: Und ich bin sicher, mio, dass Du das letzte Wort hier brauchen wirst.
Ich schenke es Dir.

[mio]

Danke.

Das freut mich jetzt mal wirklich und ich werte es als persönlichen Erfolg Deinerseits.

[stern]

Das eine hält gefangen. Das andere löst.

Du tritts zB. in einen Nagel. Dir tut Dein Fuss weh. Selbstmitleid lässt Dich da "liegen" und den "Nagel im Fuss" beheulen, aber nichts dagegen tun. Heulen über den echten Schmerz "zieht" Dir den Nagel aus dem Fuss.

Während der Jammernde nur jammert, aber nichts bereit ist zu tun

Von wegen Trennung... du formulierst ja (ausgehend von Gefühlen wie Schmerz, Trauer oder Selbstmitleid) sogar regelrechte Gesetzmäßigkeiten.

Vielleicht empfindest du das bei dir wirklich so überschneidungsfrei und zwangsläufig in der Konsequenz... aber ich glaube, das kann von einem selbst weg führen, wenn man bei Gefühlen danach geht, wie etwas vermeintlich ist/sein soll... denn bei anderen kann das ganz anders sein.

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