Mein geliebter Hund ist tot

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Kolja
Helferlein
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Beitrag Mi., 28.11.2007, 21:07

auch ich habe 2001 damals meine hündin verloren. ok, sie war alt, aber ich habe doch recht intensiv getrauert. weil meine eltern sie gleich beerdigt hatten, und ich nicht mehr abschied nehmen konnte von ihr; auch nix mehr erinnerte am selben abend noch daran, daß wir je einen dackel hatten.
als sie starb, war ich nicht da, kam erst abends heim.
ich trauerte so sehr, daß mein chef mich den monat danach nach hause schickte, mit den worten, ich sei derzeit nicht in der lage zu arbeiten.
ich weinte über MONATE (!!) nächtelang durch und konnte mich nicht einkriegen, weil ich einfach nicht drüber hinwegkam.
ich glaube, seit dem hab ich (sag ICH jetzt mal so) ne art trauma entwickelt, was exessive angst vor trennug und verlassen werden betrifft.
heute hab ich 6 kaninchen, weil meine eltern keinen hund wollen und ich allein keinen hund haben kann, wg. beruf.
meine erste häsin (4) hat inzwischen den status eines lebensgefährten. nur ihr ist es zu verdanken, daß ich meine immer wieder wieder kehrenden suizidgedanken nicht präzisiert habe. ich wollte sie nicht ins heim geben. wenn sie nicht mehr lebt, dann!, sagte ich mir immer.
sie ist das zugpferd, das mich immer wieder ins leben zurückholte, sie hat verhindert, daß ich beim chef kündigte, daß ich mich total aufgab. ich wollte, daß meine häsin lebt, und um das zu schaffen, musste ich mich soweit überwasser halten, daß wenigstens ihr überleben und gesundheit gesichert ist.

nun ist sie todkrank (4-fach vergrößerte vorhofkamer des herzens) und es gibt keine chance auf heilung. ich muss mit ihren täglich tod durch platzen der herzwand rechnen.

irgendwie bricht (noch) heute die alte trauer um meine damalige hündin wieder hoch; je mehr angst um meine häsin, desto mehr bricht wieder die alte trauer wieder durch.

ich kann es nun mal nicht ändern, ich kann ohne lebenspartner leben, aber nicht ohne tiere. die angst vor der trennung von den kaninchen hat es mir auch verunmöglicht, 2003 eine stationäre therapie gegen borderline und depressionen zu starten...

was mir letztlich unterm strich wirklich geholfen hat, war 1 jahr aussetzen im beruf (krankgeschrieben), und der intensive kontakt zu meinen (damals noch nur 2) kaninchen, abwendung von psychischem druck (war in fa.).

ich kann nur zu intensiv reinfühlen in jedermann, der daran zerbricht, wenn sein tier stirbt.


kolja

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ela26
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Beitrag Mi., 12.03.2008, 11:57

Hallo Ihr Lieben! Mein Hund ist am Freitag gestorben, er wurde von einem Auto erfasst und war sofort tot. Obwohl ich eine wundervolle Familie, viele Freunde und Bekannte habe, ist für mich eine Welt zusammengebrochen - mein engster Vertrauter und meine stärkste Bezugsperson ist auf einmal nicht mehr da wenn ich am Abend heimkomme. Er fehlt an jeder Stelle - ist unersetzbar. Ich musste mir ein paar blöde Kommentare anhören aber ich sagte nur: Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde. Lion, so heißt mein kleiner Sonnenschein wurde sofort von der Straßenverwaltung abtransportiert. Ich habe kurz überlegt ein symbolisches Grab für ihn zu errichten, bis er mir am Samstag Nachmittag aufeinmal erschienen ist. Jeder mag jetzt denken und glauben, was er will. Aber ich weiß er hat sich verabschiedet, so wie er immer war, fröhlich und aufgeweckt. Nun weiß ich, er ist ständig bei mir, er hat mich nicht verlassen - er ist mein Schutzengel und es ist nicht notwenig, an einem Grab zu trauern - denn er lebt weiter .... IN MEINEM HERZEN!

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Kolja
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Beiträge: 90

Beitrag Mi., 12.03.2008, 12:47

ich bin seinerzeit, als meine häsin dez. 2007 gestorben ist auf eine internet-seite bzgl. trauer um tiere gestoßen:

http://www.vetvita.de/specials/allgemei ... auer.shtml

hier habe ich vielleicht nicht den inneren schmerz vergessen können, aber wenigstens die innere sicherheit, daß es ok ist -ja sogar auch notwendig ist, um ein tier trauern zu dürfen.


ich wünsche dir kraft.

kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."

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Tierfreundin
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Beiträge: 2

Beitrag Sa., 15.05.2010, 19:09

Liebe Lotte,
ich habe meinen HUnd am Mittwoch verloren und auch meine Trauer war groß. Sie sind es wert das wir leiden. Es war der sechte Hund inmeinem Leben und ich werde es nicht lassen, denn auch diesen Schmerz überleben wir und was kann das arme andere "Schwein" im Tierheim dafür. Ihre Sehnsuch nach einem zu hause ist größer ,als unsere Angst wieder leiden zu müssen. Nimm Dir Zeit für die Trauer und dann nimm Dir Kraft für ein neues Leben, dass da wartet und schreibe auch da davon. Eine Kollegin sagte auch nie wieder, als sie weinend auf Arbeit kam. Drei Monate später stand sie strahlend in der Tür und erzählte von dem kleinen Hund der ihr Herz gewann und der hat bestimmt genauso gestrahlt.
Sei nicht verletzt, dass das Leben uns manchmal so schwer prüft, indem was wir ertragen können. Sei trotzig und sag: Jetzt kämpfe ich erst recht! Auch Du wirst wieder glücklich werden und kannst dann einen verzweifelten Menschen helfen, denn nur Du weisst wie es ihm geht. Auch ich hole mir immer Hilfe, wenn ich am Ende bin. Und schon hilfst Du mir, denn ich sehe ich bin nicht unnormal mit meiner Trauer für einen Hund. Danke und liebe Grüsse
die Tierfreundin

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Lou Salomé
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Beiträge: 208

Beitrag Di., 06.07.2010, 22:03

Doch, natürlich hört sich das tragisch an!!

Ich liebe meinen Hund und kann mir kaum vorstellen, dass er irgendwann nicht mehr sein wird. Hunde sind treue, unglaublich liebenswerte Begleiter, die einem alles geben was Sie haben und immer ehrlich sind. Sie spielen einem nichts vor und geben einen Dreck darauf wie man aussieht, was man macht, oder ob man viele Freunde hat. Mein Hund bringt mich immernoch mit seiner Tollpatschigkeit zum Lachen und auch wenn er manchmal ein ganz schöner Chaot ist, kann und will ich mich an ein Leben ohne ihn gar nicht mehr erinnern.

Hör nicht auf die Leute, die dich wegen deiner Trauer nicht ernst nehmen! Ein Hund ist ein vollwertiges Lebewesen und ihr hattet eine tiefe Beziehung zueinander.
Du darfst und sollst trauern, weinen, erinnern und letztendlich akzeptieren und wieder in dein normales Gefühlsleben zurückfinden. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die Phase durch die du gerade gehst. Wenn das Gröbste überstanden ist, wirst du merken, dass du die schönen Erinnerungen an ihn immer im Herzen haben wirst und sie dir dein Leben oft versüßen und dich zum Schmunzeln bringen werden.

Liebe Grüße und alles Gute!!!!!
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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Kelpie
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Beiträge: 273

Beitrag Mi., 07.07.2010, 06:36

Das tut mir so leid für dich. Ich habe meinen Seelenhund im Jänner verloren. Natürlich trauerst du, das ist doch klar!

Dass du jetzt kein anderes Tier willst, ist nur verständlich. Irgendwann kommt wieder eins, aber vorher musst du mit der Trauer fertig werden. Ich habe viele Tiere gehabt im Lauf der Zeit, aber nur drei waren mir so nahe, dass mir ihr Tod solchen Schmerz verursacht hat.
Bei mir gibts momentan 9 neue Hunde (Mami und 8 Babies), aber Seelenhund wird mir keiner davon. Die Trauer ist zu frisch. Bitte gib dir Zeit zu trauern, lass dir jetzt kein Tier schenken und geh auch nicht ins Tierheim, sondern suche dir später einmal in Ruhe und mit Verstand einen neuen vierbeinigen Freund.

Übrigens, wenn dieser "Raser" die alleinige Schuld an dem Unfall trägt (war der Hund angeleint?), ist er verpflichtet, den Wert des Tieres zu ersetzen und muss dir eventuell sogar Schmerzensgeld zahlen.
Das Geld legst du beiseite und in einem Jahr oder so kannst ja mal schauen, was die Züchter so anbieten oder ob ein ordentlich aufgezogener Mixwurf von privat vergeben wird.


stadtwolf
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Beiträge: 141

Beitrag So., 12.07.2015, 14:22

Das ist verdammt hart. Mir wurde im Alter von ca. 6 Jahren mein Hund weggenommen und erschossen.
Immerhin hab ich nicht zusehen müssen.
Seitdem hatte ich 4 Hunde, 3 davon sind altersbedingt gegangen, einer lebt bei mir und ich bei ihr.
Der Abschied war jedesmal wie selbst sterben. Ein unbeschreiblicher Schmerz.
Ich denke daß die Hunde für mich immer das symbolisiert haben was ich so gern hätte, von mir und den mich
umgebenden Menschen:
Wahrhaftigkeit.
Da sind in meinem Erleben Hunde haushoch überlegen. Deshalb finde ich auch den Abschied so schwer.
Der Hund ist eindeutig, zweifelsfrei und absolut unschuldig und ehrlich.
Bei Menschen, auch bei mir, finde ich immer etwas Verbogenes, Halbwahres und Verquertes.
Nicht bei den Hunden.
Sie erinnern mich immer wieder an meinen Lebenstraum: Ganz authentisch sein !

Übrigens:
Ein Nachfolger, ein neuer Hund, stand nie auf meinem Plan. Hab nie gesucht, wollte mir jedesmal den
Schmerz eines neuerlichen Abschiedes ersparen.
Und jedesmal hat der neue Hund mich gefunden. Es ist einfach passiert, ich kann und will mich nicht
wehren wenn das geschieht.

Hab keinen Trost zu bieten, lotto79.
Meine Hunde leben in mir weiter und ich in ihnen.
So versuche ich damit zu leben daß Sicherheit und Kontrolle reine Illusionen sind.
Im Jetzt geht das Leben weiter und die Sonne kann scheinen.

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