Nach Cannabiskonsum=> Angst, Schwindel etc.

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Perion
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Nach Cannabiskonsum=> Angst, Schwindel etc.

Beitrag Do., 14.08.2014, 07:05

Hallo zusammen!

Meine Freundin, ich und ein paar Freunde hatten Cannabis konsumiert.
Es verlief zuerst alles normal (soweit ich das beurteilen kann, da es das erste mal war) doch nach ca 10min schreckte meine Freundin auf. Sie erzählte das sie gerade meinte das sie die ganzen Vorgänge träumte. Sie begriff dann aber das es doch Realität war.

Das löste eine Panikattacke aus. Sie beschrieb noch folgende Symptome:

-Angst (Angst zu sterben, ein unendlicher Trip)
-Schwindel, zittern
-Schweissausbrüche
-Realitätsverlust

Vorerst dachten alle es wird wieder verschwinden. Dies bestätigte sich leider nicht. Am nächsten Tag hatte Sie die Symptome immer noch. Dazu kamen noch andere Störungen wie Sehstörungen und das Gefühl unter einer Glocke zu sein, sprich wie in einem Traum.

In den darauf folgenden Tagen wurde es wieder besser. Die Symptome nahmen ab.
Leider ist die Problematik plötzlich wieder verstärkt aufgetreten. Dies zeigte sich folgendermassen:

-weiche Knie
-Angstzustände
-Schwindel (Alles drehte sich)
-Schweissausbrüche

Wenn sie sich ablenkt geht es meist etwas besser. Die Symptome kommen meist schubweise.

Seit wir den Cannabis konsumiert hatten, sind etwa 7 Tage vergangen. Da die Symptome immer noch auftreten hab ich langsam Angst das es eine Psychose werden könnte.

Ich würde darum gerne wissen was Ihr davon haltet. Ich danke im Voraus für eure Antworten.

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Feenya
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Beitrag Do., 14.08.2014, 08:18

Gibt es eine Suchtberatung bei euch in der Nähe? Psychotisch klingen die Symptome nicht, aber irgendwie ist es trotzdem nicht normal, nach einer Woche noch Nachwirkungen zu spüren. Vorausgesetzt, da war kein weiterer Joint im Spiel.

Es kann aber auch einen ganz harmlosen Grund haben.
Angst, Schweißausbrüche, Schwindel, weiche Knie .... das sind auch ganz normale Symptome, wenn man aufgeregt ist. Z. B Lampenfieber, oder vor Prüfungen.

Vielleicht drückt deine Freundin ( unbewusst) auch nur das schlechte Gewissen, dass ihr Ausflug in die Welt der illegalen Drogen, ans Tageslicht kommt. Und sie hat jetzt "Lampenfieber", ob ihre Eltern Wind von der Sache bekommen.
Das löste eine Panikattacke aus.
Behaltet diese Ängste aber im Auge. Wiederkehrende Ängste, die man unbehandelt lässt, können sich verfestigen.

Eine gute Bekannte von mir hatte mal plötzlich eine kurze Panikattacke auf der Autobahn. Da sie hinterher wieder beschwerdefrei war, hat sie es nicht so ernst genommen.
Später kamen wieder solche Attacken. Schlussendlich zwangen sie diese Ängste soweit, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen konnte.

Nehmt es nicht auf die leichte Schulter, wenn sich die Ängste nicht lösen. Selbst das "schlechte Gewissen", wenn es das sein sollte, gehört aufgearbeitet. Dazu braucht deine Freundin aber sicher keinen Therapeuten, das kann sie sich selber bewusst machen, und für sich klären, wie sie damit umgeht.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*


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Perion
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Beitrag Do., 14.08.2014, 11:17

Schon mal herzlichen Dank für die Antwort.

Also das sie ein schlechtes Gewissen hat denk ich nicht. Es war für sie ja auch nicht das erste mal. Und bei den Eltern wohnt sie schon länger nicht mehr. Nicht das der Eindruck ensteht wir haben es hier mit einer 16 Jährigen zu tun.
Das es auch nur bei dem einen Joint blieb kann ich bestätigen.

Ich glaube aber der Einwand mit der Aufarbeitung der Angst ist ein guter Ansatz. Wir haben schon mehrmals besprochen was es sein könnte.
Ich werde auf alle Fälle mal bei der Suchtberatung anrufen.

Es war für uns bis dort hin nicht bekannt das Cannabis solche Folgen haben kann.
Wir hoffen jetzt das es wirklich keine Psychiose ist.


Feenya
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Beitrag Do., 14.08.2014, 11:37

Perion hat geschrieben: Es war für uns bis dort hin nicht bekannt das Cannabis solche Folgen haben kann.
Wir hoffen jetzt das es wirklich keine Psychiose ist.
Ja, das wissen die wenigsten. Ich hielt Cannabis auch immer für "harmlos". (Jedenfalls harmloser als Alk. Man ist halt ein paar Stunden lang "gechilled", aber wenn die Wirkung verflogen ist, dann ist alles wieder gut. ) Bis ich in der Psychiatrie von psychotischen Kiffern erfuhr. Ein paar junge Burschen waren immer auf der Station, auf der auch mein Mann war.

Und davon - dass die Anzahl der Menschen, die eine Disposition für Psychosen haben, doch so hoch ist - wusste ich auch lange Zeit nichts.
Rund ein Drittel bis die Hälfte der Europäer haben laut Hannelore Ehrenreich die Veranlagung zu einer Schizophrenie. Bei den meisten breche die Krankheit unter normalen Lebensbedingungen aber nicht aus, sagt die Forscherin vom Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen.

Quelle: http://www.welt.de/gesundheit/article28 ... e-aus.html
Ich drücke euch die Daumen, dass sich die Ängste bald lösen, und keine psychotische Störung zurück bleibt.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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