Keine Energie mehr für Haus, Garten und Katze!

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Keine Energie mehr für Haus, Garten und Katze!

Beitrag So., 08.08.2010, 15:49

Hallo!
Habe lange mit mir gerungen, ob ich über meine Probleme hier etwas schreiben soll. Dann dachte ich mir, versuchs doch mal - vielleicht hilfts!

Hatte eigentlich schon immer Depressionen, schon von Kind an. Aber es war immer ein auf und ab. Aber seit der Trennung von meinem Exfreund, gibt es nurmehr ein Tief.
Bekomme nichts mehr in Griff, das Haus wird langsam zur Müllhalde und der Garten verwildert. Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder schaffen soll.

Habe jetzt einen Termin (18.8.) für eine stationäre 6-wöchige Therapie und habe immer noch keine Lösung für meine Katze gefunden. Immer wenn ich glaube, ich habe jetzt eine Lösung, bin ich mir am nächsten Tag wieder ganz unsicher, und sehe nur Probleme, und schiebe die Lösung immer vor mir her! Ich habe schon vieles überlegt und geschrieben und telefoniert, aber es ist noch keine Problemlösung herausgekommen. Was ich an einem Tag für gut erachte, bezweifle ich am nächsten Tag wieder und bin mir voll unsicher. So entscheidungsunfähig, wie seit meiner Depression, war ich ein ganzes Leben lang nicht. Ich habe immer gewußt, was ich will und darauf hingearbeitet. Und jetzt komme ich mir vor wie ein kleines Kind, dass für jede Entscheidung seine Mama braucht.
Ich fühle mich oft überfordert, wenn ich mir nur ein Frühstück machen soll. Da klopft mir das Herz schon bis zum Hals und ich fühle mich voll unter Stress. wer das noch nie erlebt hat, kann das sicher nicht verstehen.

Jetzt wird die Zeit immer knapper und ich kann schon nicht mehr schlafen und habe Angstgefühle vor der Zukunft.
Mit den Nachbarn verstehe ich mich nicht, da ich nie mit ihnen rede, weil ich mich bei sowas nicht wohl fühle und auch nicht wüßte, was ich sagen soll.

Es scheint die Sonne draußen und ich will und kann nicht rausgehen und bin froh, wenn ich Niemanden sehe.
Irgendwie wird das Haus für mich zur Belastung, aber wenn ich es verlieren würde, würde mich mein ganzes Leben nicht mehr freuen. Es war mein Lebenstraum auf den ich 25 Jahre hingespart habe.
Ich bräuchte jemand, der mir wieder Energie gibt.
Das Haus mit Garten hat so eine schöne Lage, wo abends die Grillen zirpen und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich dies eines Tages wieder genießen kann.
Vielleicht helfen mir ein paar Zeilen von den anderen Forums-Mitgliedern.

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beitrag So., 08.08.2010, 18:42

Ist es jemand schon so ähnlich ergangen, und hat es dann geschafft wieder raus zu finden aus dem Tief.
Schafft man es die Rückstände von einigen Jahren aufzuarbeiten? Da ich mich nirgends raussehe, fange ich erst garnicht an. Aber es belastet und bedrückt mich schon sehr.

Wäre für jeden noch so kleinen Rat dankbar!

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beiträge: 15

Beitrag Mo., 09.08.2010, 08:01

Entweder habe ich die Überschrift falsch gewählt oder meine Aufzählung war nicht gut geschrieben.
Jedenfalls paßt das zu meiner jetztigen Situation, dass keiner etwas schreibt.
Egal was ich auch zur Zeit versuche, alles verläuft im Sand.
Hatte mir ein bißchen Hilfe und Aufmunterung von anderen Forumsteilnehmern erhofft.

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Freistil
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Beiträge: 501

Beitrag Mo., 09.08.2010, 08:11

Guten morgen Anjeja,

mich hat dein Post gestern schon berührt, und ich bin sicher, es geht hier auch einigen anderen so. Ich kann mich in deine Situation wirklich gut hineinfühlen, weil es mir lange ähnlich ging (wenngleich ohne Katze ). Wichtig ist, sich konsequent professionelle Hilfe zu suchen in der Depression und nicht selbst zu denken, man dürfe ja gar nicht so sein. Und da hast du ja schon wichtige Schritte gemacht!

Ich würde an deiner Stelle mal ein bisschen durch die Vielzahl von Threads hier im Forum lesen und stöbern, in denen es um Depression und Antriebslosigkeit geht. Da wirst du sicher viel wiedererkennen.

Nimm es dem Forum nicht übel und bezieh es wirklich nicht auf dich, wenn dir hier keiner geantwortet hat. Vielleicht gab es einfach in der letzten Zeit viele Threads mit ähnlicher Richtung...

LG und ganz ganz viel Durchhaltevermögen
freistil
Wenn das Herz denken könnte, stünde es still. (Pessoa)

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beiträge: 15

Beitrag Mo., 09.08.2010, 08:29

Danke Freistil!

Habe mich über deine Zeilen sooo gefreut!
Das was mich zur Zeit so fertig macht, ist dass ich mich durch die kleinste Kleinigkeit überfordert fühle. Ich sehe rundherum nurmehr Probleme, wo ich das Gefühl habe, dass schaffe ich nie mehr!
Mich belasten die Rückstände in Haus und Garten so - ich glaube, da müßte schon ein Lastwagen kommen, um alles abtransportieren, was sich alles so angesammelt hat. Ich habe lange Jahre nicht gemerkt, dass ich alles aufhebe, weil ich glaubte, das brauche ich wieder. Angefangen vom Kindergewand, Spielsachen, Schulsachen und vieles mehr. Und jetzt ersticke ich fast in den Sachen. Alle Räume sind vollgeräumt und ich weiß nicht, wie ich das je in den Griff bekommen könnte.
Ganz liebe Grüße zurück
Anjeja

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Anne1997
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Beiträge: 625

Beitrag Mo., 09.08.2010, 08:50

Liebe Anjeja,

wünsche Dir - das ist das Allerwichtigste! - zuerst einmal eine gute Therapiezeit ab dem 18.8..
Denke, dass sie für Dich nützlich und sehr wichtig sein kann.
Insofern ist meine Antwort vielleicht nicht so hilfreich, weil Du Dich gerade in einem so tiefen Loch zu befinden scheinst
(hier gibt es im Forum viele Beiträge, die Dir hier helfen können!).

Professionelle Hilfe ist wirklich zuerst angebracht, denn Dein Leidensdruck ist spürbar, Dein Wille zur Veränderung irgendwie auch, aber Du siehst momentan wenige Möglichkeiten, hier kann Therapie helfen.

Vielleicht einige Gedanken:
Du scheinst mir manche Lösungen, die Du suchst, in Dir zu tragen - einerseits möchtest Du hier schreiben: [quote="Anjeja"]Dann dachte ich mir, versuchs doch mal - vielleicht hilfts![/quote](die Antworten helfen einem hier oft weiter, manchmal spürt man ja auch, dass man selbst zur eigenen Situation mit beiträgt, doch das Wissen nützt oft wenig bzw. frustriert noch mehr) und [quote="Anjeja"]Vielleicht helfen mir ein paar Zeilen von den anderen Forums-Mitgliedern.[/quote]
Dann schreibst Du: [quote="Anjeja"]und ich will und kann nicht rausgehen und bin froh, wenn ich Niemanden sehe. [/quote] und: [quote="Anjeja"]Jedenfalls paßt das zu meiner jetztigen Situation, dass keiner etwas schreibt.[/quote] und: [quote="Anjeja"]Mit den Nachbarn verstehe ich mich nicht, da ich nie mit ihnen rede, weil ich mich bei sowas nicht wohl fühle und auch nicht wüßte, was ich sagen soll.[/quote]
Denke ja schon, dass Du weißt, was man mit jemanden austauschen kann und wenn es nur ein freundliches "Guten Morgen!" ist und ein Austausch über das Wetter stattfindet oder über gestiegene Müllgebühren. Man muss seine Nachbarn nicht mögen, dennoch: sicher findet sich auch in Deinem Umkreis von vielleicht 5 km jemand, der bereit ist, Deine Katze versorgen und die Post an einen verabredeten Platz legen würde. Manchmal können das Schüler machen, gegen eine kleine Aufmerksamkeit.
Der Blickwinkel kann sich im Umgang mit Menschen (z.B. im Supermarkt) wandeln.... (natürlich wird nicht immer alles glatt laufen, wir alle sind nicht immer freundlich und "gut drauf", dennoch sind es viel mehr Menschen als man denkt....).
Und sicherlich ist Dir das alles bewusst!

[quote="Anjeja"]Ich bräuchte jemand, der mir wieder Energie gibt. Das Haus mit Garten hat so eine schöne Lage, wo abends die Grillen zirpen und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich dies eines Tages wieder genießen kann.[/quote] Hier lieferst Du Dir Frage und Antwort zugleich! Da ist ganz schön viel gute Energie zu spüren, wenn Du von den Grillen schreibst! Ebenso könnte es sein, wenn Du morgens in den Garten trittst und einfach für Dich (tief) ein- und ausatmest, den Horizont, die Sonne etc. siehst, den Regen spürst. Du kannst Dir ja nur einen Quadratmeter im Garten schöner machen - das ist ein Anfang.
Schön, von Deiner Hoffnung zu lesen, da ist ja etwas da!!!
[Vielleicht kannst Du ja im Anschluss an die Therapie Dir - je nach Möglichkeit - auch hier Hilfen organisieren, die mal das Gröbste beseitigen, und / oder Dir von der Gemeinde einen Container liefern lassen.]
Zu viel solltest Du Dir sicher nicht vornehmen, wahrscheinlich geht das z.Zt. gar nicht und das ist auch o.k.

Dir gelingt es aufzustehen, ein freies Bett zu haben (nicht selbstverständlich), ein Frühstück zuzubereiten (wenn auch unter Mühen), evtl. noch einen kleinen Teil des vorhandenen Mülls entsorgen, zwei Bücher ins Regal zu stellen etc..... - Das kannst Dir z.B. in eine Art "Tagebuch - "Was ich heute alles geschafft habe"" notieren oder zumindest positiv für Dich registrieren.
Auch wenn es (für Dich natürlich momentan) frustrierend ist, Du schaffst noch ganz schön viel(es)! Du schreibst im Internet, suchst nach Kontakt, alles Möglichkeiten, die helfen... Es sind die kleinen Dinge, die zu den größeren führen....

[quote="Anjeja"]Jedenfalls paßt das zu meiner jetztigen Situation, dass keiner etwas schreibt.[/quote]Dieser Satz passt ja schon ganz gut: man kann keine Antwort wie selbstverständlich erwarten, da steckt sicher kein böser Gedanke dahinter, es ist Montag, viele arbeiten; es ia ähnlich wie im Kontakt zu Deiner Nachbarin etc. - manchmal interpretiert man ja selbst alles Negative in sich rein ("selffullfilling prophecy"), da sieht man auch das Positive nicht mehr... und meidet den Kontakt, der ja zum Überleben so wichtig ist. Gut, dass Du hier geschrieben hast, selbst wenn wenige antworten (das gibt einem Zeit, sein Geschriebenes zu Überdenken, aktiver zu werden).

Wünsche Dir alles Gute und halte gut durch ,
Anne

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beiträge: 15

Beitrag Mo., 09.08.2010, 09:31

Danke Anne!
Ja du könntest recht haben, dass ich momentan alles negativ sehe.
Vielleicht habe ich nach der Therapie wieder mehr Energie und vielleicht sollte ich alles in kleine Aufgaben, die zu erledigen sind einteilen (auch wenn es dann lange dauert) und nicht den Riesenberg sehen, der nicht zu bewältigen ist.
Danke für deine aufmunternden Worte, kann ich jetzt sehr gebrauchen!
Liebe Grüße zurück


Hamna
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 09:33

Liebe Anjeja,

ich kenne das auch, was du beschreibst, das mit den Entscheidungen. Wenn ich zu keiner Entscheidung komme, und seien es nur Kleinigkeiten, wünsche ich mir auch oft jemanden, der mir auf die Sprünge hilft und mir ein bisschen die Richtung weist.

Wie Freistil schon geschrieben hat, erstmal ist professionelle Hilfe das Wichtigste, und mit der anstehenden Therapie bekommst du die ja auch. Das zweite ist dann wohl, was in der Zeit mit deiner Katze ist. Du schreibst, du hattest schon einige Lösungen gehabt, hast die aber immer wieder verworfen.

Magst du mal erzählen, was das denn für Lösungen waren und was möglich wäre in der Frage der Katzenversorgung?

Was dein Haus angeht, brauchst du wohl die Hilfe eines sozialpsychiatrischen Dienstes. Ich hoffe, dass man dir da in der Klinik diesbezüglich weiterhelfen kann, dass du eben auch für die Zeit nach der ambulanten Therapie eine Hilfe an die Seite bekommst.

Und versuche, nicht ALLES auf einmal zu betrachten, sonst fühlt man sich bestimmt erschlagen und erdrückt und meint, das nicht schaffen zu können. Ich weiß ja nicht, wie schlimm jetzt der Zustand in deinem Haus ist, aber vielleicht wäre es möglich, sich erstmal ein Zimmer vorzunehmen?

Oder zuerst den "Müll" wenn es wörtlich von dir so gemeint war und es sich wirklich um Müll handelt. Hast du Familienmitglieder oder Freunde, die dir bei der Entsorgung helfen könnten, wenn es von der Menge her zu viel für die Mülltonne ist?

Ich habe jetzt in wenigen Tagen die Post von anderthalb Jahren geöffnet und sortiert - man kann was schaffen, aber immer Schritt für Schritt

Liebe Grüße,

Rilke

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beiträge: 15

Beitrag Mo., 09.08.2010, 09:57

Liebe Rilke!
Punkto Katze: ich habe meinen Nachbar gefragt, ob er die Katze versorgen könnte, aber als ich ihm sagte, es wäre für 6 Wochen hat er nicht sehr erfreut dreingeschaut. Hat weder richtig zu- noch abgesagt.

Eventuell könnte ich die Katze auch noch zu meiner Tochter nach Linz bringen, wo sie aber nicht raus darf, was sie von hier aber gewohnt ist. Meine Tochter arbeitet zur Zeit ganztags als Aushilfe in einem Geschäft. Und außerdem kommt noch dazu dass meine Tochter dann Mitte bis Ende September ins Studentenheim nach Wien übersiedelt, ich aber erst am 29. September heimkomme.
Ich kann zur Zeit nicht abwägen, was für die Katze besser wäre: die gewohnte Umgebung, aber keine Bezugsperson oder eine Bezugsperson und nicht raus dürfen. Von unserer vorigen Katze weiß ich, dass sie aus Protest dann überall hingemacht hatte (auch die jetztige hat es schon gemacht, als sie einmal ein paar Tage von zu Hause weg war)

Ja und wegen dem "Müll" ich glaube, da brauch ich vorher psychologische Hilfe. Ich bin einfach nicht imstande mich von Dingen zu trennen. Sie sind alle mit Erinnerungen verbunden und ich bringe es nicht übers Herz, sie wegzuschmeissen.

Jedenfalls sehe ich schon wieder ein bißchen Licht!

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9598

Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:22

Frag doch mal beim Tierschutzverein nach einer Pflegestelle für die 6 Wochen. Evtl können die was vermitteln.

Und wenn du Hilfe beim Entmüllen deines Hauses brauchst, da könnte dir evtl der sozialpsychiatrische Dienst deiner Gemeinde weiterhelfen, dort arbeiten Sozialpädagogen, die sind vom Fach her genau die richtigen für so ein Anliegen. Ich würde mich deshalb aber vor der Klinik nicht mehr stressen, weil du die ganze Sache nach der Klinik möglcherweise mit mehr Distanz und Elan angehen kannst.

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Thread-EröffnerIn
Anjeja
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Beiträge: 15

Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:50

Danke Münchnerkindl!
Wegen Katze werde ich noch überlegen.
Und wegen Entmüllen - hast recht, vielleicht wenn es mir nachher besser geht, sehe ich es nicht mehr als so großes Problem.
Hab` zwar einen leichte Nervösität wegen der 6 Wochen.

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