Hochsensibilität als Ursache?

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MrN
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Beitrag So., 29.08.2010, 13:05

Hallo autumnflower (da kenne ich nur die Herbstzeitlose - gefällt Dir das Kraut?!),
danke für Deine Antwort. Kein Problem! - Ich freue mich über jeden, der sich von mir angesprochen fühlt.
Als ich gemerkt habe, daß ich unterschiedlich reagiere, je nachdem auf welcher Seite ich den akustischen Reiz bekomme, habe ich zuerst eine Zeitlang mein rechtes Ohr zugestöpselt. Damit ging es mir erst einmal besser, weil ich mich nicht mehr so bedrängt und eingeengt gefühlt habe. Auch die Träume wurden ruhiger harmonischer. Ich konnte besser schlafen. Nach ein paar Tagen fühlte ich mich dann aber etwas schlapp und antriebslos. Das gab sich wieder allmählich, nachdem ich wieder beide Ohren benutzte.
Etwas später fiel mir dann des Nachts zufällig der rechte Stöpsel aus dem Ohr. Seltsamerweise wachte ich am kommenden Morgen voller Energie und Tatendrang auf. Also stellte ich für mich fest, daß ich durch akustische Reize auch zum Handlen stimuliert werde. Also nutze ich diese Erkenntnis, um mich zu stimulieren, wenn ich etwas Neues anfangen muß. In den betreffenden Nächten habe ich dann auch eher unruhige Träume, welche mir aber auch helfen, den vergangenen Frust zu verarbeiten. So nutze ich je nach Bedarf abwechselnd mal die eine, mal die andere Seite und finde dabei eine gewisse Balance zwischen Aktivität und Abstand. Wenn ich ein paar Tage hintereinander immer nur das eine Ohr zustöpsele, dann komme ich aber auch recht schnell in ein Ungelichgewicht, weshalb ich die Methose doch eher als etwas radikal einschätze und mich damit zurückhalte, soweit es geht.

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MrN
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Beitrag So., 29.08.2010, 13:34

Hallo SchwarzWeiß,
das Buch ist anscheinend ganz frisch auf dem Markt. Mit hat gefallen, daß es wissenschaftlich gut fundiert geschrieben ist. Die Hälfte mit den Tips habe ich leider noch nicht geschafft. Deshalb kann ich noch nicht sagen, ob die etwas taugen.
schwarzweiss11 hat geschrieben:Yoga stabilisiert, sagst du? Das finde ich interessant, ich habe selbst herausgefunden, dass mich meine Gymnastik, die ich über die Jahre selbst entwickelt habe, eine Art ruhige, langsame, in Kombination mit Atmung, auszuführende Bewegung, die tiefe Muskeln stärkt, sehr erdet, stabilisiert. Ich würde mich gerne darüber unterhalten. Tai chi geht, glaube ich, auch in diese Richtung.
Da hast Du also Dein eigenens Yoga kreiert. Das finde ich sehr interessant. Da können wir wirklich gerne drüber reden.

Zu der Geschichte mit dem "Körpergedächtnis", welches man nach Deiner Beschreibung wohl eher "Zellgedächtnis" nenne müßte. Ich habe auch einige Erfahrungen mit aggressiven Zeitgenossen im öffentlichen Raum gemacht. Zu jener Zeit übte ich eine Meditation, welche den Körper mit einer "Schutzhülle" umgibt und zusätzlich mehrere "Wächter" aufstellt. Die "Schutzhülle" hat ganz gut funktioniert: Einmal stand ich in einer Kassenschlange und hinter mir war eine Frau, welche ganz offensichtlich Streit suchte. Ich habe ihre Anspannung sofort gemerkt, konnte aber nicht weg, weil ich unbedingt eetwas kaufen mußte. Es dauerte auch nicht lang, da wurde ich irgendwie gerempelt und was als "Entschuldigung" kam, war eine deutliche Provokation. Hinter meiner "Schutzhülle" fühlte ich mich gar nicht betroffen und konnte ganz ruhig und höflich reagieren, während ich mir vorstellte, wie ihr Verhalten und ihre aggressive Fratze auf sie gespiegelt würde. Ich weiß nicht, wie es gewirkt hat. Jedenfalls fand sie nichts zum Einhaken bei mir und war hinterher schneller weg, als ich gucken konnte. So unangenehm muß ihr die Situation geworden sein. Allerdings bin ich später von Visualisierungen bei der Meditation abgekommen, deshalb blieb es bei einigen wenigen Erfahrungen mit solchen Techniken.

Über das "Körpergedächtnis" selbst weiß ich wenig zu sagen. Doch derzeit erprobe ich gerade eine Technik, wo die Hände auf bestimmte Körperstellen gelegt werden, um Blockaden zu lösen. Ich könnte mir vorstellen, daß dabei eine "Eigenresonanz" entsteht, welche es ermöglicht, das Fremdempfinden im "Körpergedächtnis" zu neutralisieren. Jedenfalls hilft mir das wirklich, mit meinen eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Pflichten besser in Kontakt zu kommen.

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schwarzweiss11
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Beitrag So., 29.08.2010, 15:49

Hallo MrN,

ja, das wird dann wohl mein eigenes Yoga sein. Allerdings mache ich keine Bauchatmung bei den Übungen für den Bauch, weil diese Art der Atmung mit der Anspannug des Bauchmuskels nicht funktioniert, sondern die Brustkorb-Rippenatmung nach Pilates.

Das Wort "Zellgedächtnis" kenne ich auch, es meint dasselbe wie "Körpergedächtnis".
Der Körper hat all das, was uns widerfahren ist, gespeichert, auch wenn wir uns dessen nicht mehr bewusst sind. Wenn wir aber auf den Körper achten, kommen wir möglicherweise an die Wurzeln des "Übels" und können diese möglicherweise verändern oder ihnen aus dem Weg gehen.

Diese Schutzhüllen-Meditation würde ich gerne mal probieren. Hast du dazu evt. einen Link, einen im Netz verfügbaren Text?
och derzeit erprobe ich gerade eine Technik, wo die Hände auf bestimmte Körperstellen gelegt werden, um Blockaden zu lösen. Ich könnte mir vorstellen, daß dabei eine "Eigenresonanz" entsteht, welche es ermöglicht, das Fremdempfinden im "Körpergedächtnis" zu neutralisieren. Jedenfalls hilft mir das wirklich, mit meinen eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Pflichten besser in Kontakt zu kommen.
dsa erinnert mich stark an Reiki.
Ich mache das auch schon mal gerne, Hand auflegen und einfach nur spüren. Am liebsten Abends, im Bett, um zur Ruhe zu kommen. Es funktioniert und ich fühle mich dann geborgen - ist eines meiner Urprobleme, mangelnde Geborgenheit. Ich fühle mich durch meine eigene Energie, diesen Kreislauf, der entsteht, wenn ich die Hand auflege, stark und wohl und geborgen.

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MrN
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Beitrag Do., 02.09.2010, 17:45

Hallo SchwarzWeiß,
ja, genau so fühlt es sich auch für mich an. Das Handauflegen hilft mir, meine Gefühle wahrzunehmen und einzuordnen und damit den Kopf frei zu kriegen für Entscheidungen.

Die Schutzhüllen-Meditation habe ich nach einem Traktat von dieser Schule erlernt. Leider stellte ich nach einer gewissen Zeit fest, daß die Wächterfiguren etwas zu lebendig wurden. Das kann evtl. daran liegen, daß ich sehr leicht dissoziiere. Seitdem habe ich mich auf Meditationsformen ohne Kontemplation festgelegt und möchte auch nichts anderes empfehlen.

LG
MrN

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Harmonia
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Beitrag Sa., 13.06.2015, 17:27

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob ihr bei euch auch feststellen könnte, dass ihr eine ausgeprägte visuelle Aufmerksamkeit habt. Also sowas wie intensives und schnelles Sehen.
Dann würde mich noch etwas interessieren. Bei mir ist es manchmal so, dass ich relativ schnell den Blick anderer Menschen deuten kann und darauf dann schon mal reagiere, obwohl die Leute ja gar nichts gesagt haben. Kennt das jemand?

LG Harmonia
Herzliche Grüße
Harmonia

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Francesca
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 03:10

@Harmonia
bei mir ist es andersrum: im akustischen Bereich HS.

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Harmonia
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 05:47

Ich bin ebenfalls sensibel im akustischen Bereich, höre jeden noch so leisen Ton. Ich meine die Geschwindigkeit, in welcher man die Reize aufnimmt. Und ich kann unglaublich schnell Gesehenes erfassen und interpretieren, z.B. Gesichtsmimik.
Herzliche Grüße
Harmonia

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outofnightmare
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Beitrag Mi., 09.09.2015, 10:44

Steffie hat geschrieben:Fall dies jemand liest und denkt, dass er sich wiederfindet, kann man hier http://www.treffpunkt-hochsensibilitaet ... rsons.html einen Test machen?

Fast alle Hochsensiblen Menschen, die ich kenne haben seelische Probleme, da sie in einer unsensiblen Welt mit ihren seismographischen Fähigkeiten einfach sehr viel mehr fühlen, als normal sensible!

Lieben Gruß, Steffie
Diese Ansicht kann ich teilen. Ging mir genau so. Bei mir ist auch häufig die Unsensibilität von anderen Auslöser für depressive Verstimmungen. Es hilft manchmal, zu akzeptieren, dass andere Menschen einfach SO sind, ohne das böse zu meinen. Sie können nicht soviel empfinden/wahrnehmen und handeln eben dementsprechend.

Es ist auch oft anstrengend, dass man zwischenmenschliche Beziehungen häufig direkt durchschaut...

Wichtig ist, dass man sich als sensibler Mensch nicht für irgendjemandes Zwecke instrumentalisieren lässt!
"I think people often try to find through sex things that are much easier to find in other ways."
- Carol

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Mohnblume23
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Beitrag Do., 10.09.2015, 17:02

Hallo,

Ich bin auch von der Sorte Hochsensibel Bin aber sehr stolz darauf, diese "Gabe" haben zu dürfen.

Habt ihr schon einmal was von Indigo Kindern oder Erwachsenen gehört?
Meist werden Hochsensible in der Esoterik in diese Kategorie eingeordnet.
Wenn ihr Fragen dazu habt, dürft ihr mir gerne eine pn schreiben...

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Francesca
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Beitrag Fr., 16.10.2015, 20:17

Danke für den Thread, den ich andernorts hier im Forum auch mal "gefüttert" habe und aufgrund dessen ich eine Benachrichtigung über den jüngsten Post hier bekommen habe.

Ich musste heute an meinen früheren Arbeitsplatz fahren, um dort etwas abzuholen. Dass meine HS im dortigen Großstadtbeton sehr große Turbulenzen mit sich bringt (ich bin nicht ich selbst, wie betäubt etc.), weiß ich erst seit ich einen neuen Job habe - in einem Umfeld, das eigentlich Naturschutzgebiet ist, wenn man aus dem Fenster schaut. Das heutige Flashback war ein echter "Supergau". Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich das wieder abbaut. Ich möchte mich einfach nur verkriechen und frage mich, warum ich immer wieder vergesse, dass ich HS habe.
Insgesamt beschert mir meine HS wundervolle Moment im Kontakt mit Literatur, Sprache, Musik etc. - andererseits die Hölle auf Erden im Kontakt mit gewalttätigen "Büffelhaut"-Menschen.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 16.10.2015, 21:16

Mohnblume23 hat geschrieben:Hallo,

Ich bin auch von der Sorte Hochsensibel Bin aber sehr stolz darauf, diese "Gabe" haben zu dürfen.

Habt ihr schon einmal was von Indigo Kindern oder Erwachsenen gehört?
Meist werden Hochsensible in der Esoterik in diese Kategorie eingeordnet.
Wenn ihr Fragen dazu habt, dürft ihr mir gerne eine pn schreiben...


Hm, sich psychische Probleme als "Gabe" schönzureden ist natürlich auch ein Weg....

viewtopic.php?f=17&t=35309&p=811303#p811303

Du willst Fragen beantworten? Wie wäre es mit der Frage, wie du mit dem Ausmass deiner eigenen Probleme anderen Menschen was von deiner "Gabe" erzählen willst.

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Francesca
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Beiträge: 60

Beitrag Fr., 16.10.2015, 23:06

@münchnerkindl
Ich finde, dass Dein Beitrag gegen die Netiquette verstößt (i.S. von beleidigend).
@Mohnblume 23
Der Satz "Wenn Ihr Fragen habt, dürft Ihr mir gerne eine PN schreiben" ist m.M. nach der Auslöser für münchnerkindls "Unmut". Eine nervige Überlegenheit tut sich da kund.

Kleiner Buchtipp: "Indigo" von Clemens Setz. Der Autor karikiert darin die Esoterikszene, die die Indigo-Kinder erfunden hat.

Dieser Esoterik-Schmarrn rund um die Hochsensibilitätsdebatte ... gruselig.
Diese Posts, die beleidigen, ... gruselig.
Das Leben ist schon schwer genug !!!!


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 17.10.2015, 03:41

@münchnerkindl
Hm, sich psychische Probleme als "Gabe" schönzureden ist natürlich auch ein Weg....
Hochsensibilität ist keine psychische Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, so wie Introversion, ...

@ Mohnblume23
Ich bin auch von der Sorte Hochsensibel Bin aber sehr stolz darauf, diese "Gabe" haben zu dürfen.
Ich beneide jeden, der an der HS auch das Positive sehen kann. Ich vermag das leider nicht. Für mich ist sie eine einzige Qual.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Mohnblume23
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag Fr., 13.11.2015, 18:30

Jetzt melde ich mich auch nochmal...

Ich wollte euch durch meinen Post nich verärgern, sondern euch auf die Indigos usw. aufmerksam machen.
Natürlich ist es jedem selbst überlassen die Hochsensibilität als "psychische Störung" oder Anderes zu sehen.

Nur warum sollte man sich, falls es eine "Störungen" sein sollte, diese nicht auch schön reden? @münchnerkindl

Wie gesagt, ich sehe es als "Gabe". Ich nehme Gefühle schneller wahr als andere und sehe sofort wie es einem Menschen in meiner Umgebung geht, was in sozialen Berufen nur von Vorteil ist.
Und darauf bin ich stolz. Ist doch besser so als verbissen durch die Welt zu gehen.

Nur sollte sich jeder, der so eine Hochsensibilität besitzt, Hilfe suchen, um zu Techniken zu lernen richtig damit umzugehen und manche Dinge abzugrenzen.


Jenny Doe
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weiblich/female, 55
Beiträge: 4874

Beitrag Fr., 13.11.2015, 19:44

@ Mohnblume23
Ich wollte euch durch meinen Post nich verärgern
Also, mich hast Du nicht verägert. Also, keine Sorge Ich finde es wirklich toll, wenn Menschen das Positive sehen können.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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