Depressionen :(

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Erna
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Depressionen :(

Beitrag Mi., 24.02.2010, 13:48

Hallo Ihr da draussen,

nach langem mitlesen hab ich mich entschlossen auch mal zu schreiben...
Derzeit hänge ich total fest in einer Depression, ich bin nur noch erschöpft, alles ist zuviel, ich kann nur noch schwer Gesprächen folgen, ich vergesse alles, kann mich nicht konzentrieren, alles ist doof
Das schlimmste ist aber, ich fühle gar nichts mehr. Keine Freude, keine Traurigkeit, nur noch eine absolute Leere.
Ich igel mich zuhause total ein, habe fast keine Sozialkontakte mehr, weil ich mich einfach nirgends mehr melden kann, ich habe immer das Gefühl, ich gehe den Leuten auf die Nerven... Bzw. denke ich die Leute würden über mich reden, immer schauen, was ich mache, mich beobachten...

Hätte ich meine beiden Kinder nicht (beide Kindergartenalter) würde ich nichtmal mehr mein Haus saubermachen geschweige denn aufstehen... Alles was ich derzeit mache, mache ich nur noch als Versuch den schönen Schein für die Kinder zu wahren (was aber unendlich schwer ist...)

Nen relativ zeitnahen Termin bei einem Therapeuten bekomm ich auch nicht, weil alle jahrelange Wartelisten haben...

Jedenfalls nehme ich wieder Citalopram (aber es scheint sich nicht zu bessern), ich war wegen einer Depression schon letztes Jahr in Behandlung (aber hab auch damals keinen Termin beim Psychotherapeuten bekommen).

Zu allem Überfluss kommt noch dazu, dass ich alleinerziehend bin und auch nicht zuverlässig jemanden habe, wo ich die Kinder im Notfall mal abgeben könnte...

Ah, ich hasse es zu jammern, aber ich brauch ein wenig Zuspruch
Wissen, dass es anderen auch so geht und vielleicht hören, wie andere aus solchen Tiefs wieder heraus kommen ....


Liebe Grüsse, Erna

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ENA
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 14:38

Also ich weiß von wochen- und monatelanger Wartezeit,..aber Jahre?

Habt ihr denn keine Lebensberatungsstelle oder psychosoziales Zentrum bei Euch in der Nähe? Die bieten doch zumindestens schon mal psychosoziale Beratung an und die Mitarbeiter/Innen sind entweder Psychologinnen oder Sozialpädagog/Innen, etc. mit therapeutischer Zusatzausbildung. Auch Kliniken bieten in ihren Ambulanzen Therapie an, ebenso wie manche Psychiater, die eine entsprechende Zusatzausbildung gemacht haben... .

...und bei manchen Kliniken gibt es doch auch Mutter-Kind-Stationen... .

Wünsche auf jeden Fall schon mal gute Besserung, ENA!

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Dunkle
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 15:07

Erna hat geschrieben:Ah, ich hasse es zu jammern, aber ich brauch ein wenig Zuspruch Wissen, dass es anderen auch so geht und vielleicht hören, wie andere aus solchen Tiefs wieder heraus kommen ....
Hallo Erna,

wenn Du eine Bronchitis bekommst, gehst Du ja auch zum Arzt, genau wie wenn eines Deiner Kinder Ohrenschmerzen hat. Also, raff Dich ein wenig zusammen, wenigstens soviel, um einen neuen Termin bei einem Psychiater zu vereinbaren, der mit Dir abklären kann, warum Dein Medikament nicht so gut wirkt. Dann ein anderes verschreibt und damit schon mal ein erster Schritt gemacht ist.
Mit allem anderen hat ENA völlig Recht, wenn Du nicht gerade in einem winzigen Dorf wohnst, sollte wenigstens ein Erstgespräch bei einem Therapeuten innerhalb von ein paar Wochen machbar sein. In der Zwischenzeit kann man Beratungsangebote wahrnehmen, und Du hast ja die Zeit des Tages, in der Deine Kinder im Kindergarten sind, zu Deiner Verfügung. Anstatt Dich um den schönen Schein zu kümmern und das Haus zu wienern, kümmere Dich in dieser Zeit lieber um Dich.
Wenn Du das längerfristig weiter vor Dir herschiebst, wirst Du irgendwann auch die Kraft nicht mehr haben...
Denkst Du nicht, das bist Du den Kindern schuldig, Dich jetzt mal um Deine Gesundheit zu kümmern?

Wo ist denn der Papa der Kinder und wo sind die beiden Großeltern?

Gruß, D.

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Thread-EröffnerIn
Erna
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 20:36

Hallo Ihr 2, danke für Eure Antworten ...

ENA hat geschrieben:Also ich weiß von wochen- und monatelanger Wartezeit,..aber Jahre?
Ok, ich wohne auf nem Kuhdorf, in der Tat gibt es hier keine Therapeuten, die nächsten sind allerlei km entfernt. In der nächstgrösseren Stadt habe ich jetzt alle auffindbaren Psychologen angerufen, aber entweder haben sie ihre Warteliste gesperrt oder tatsächlich Wartezeiten von ein oder 2 Jahren

Die Idee mit dem Psychosozialen Zentrum werde ich aber aufgreifen, danke für den Tipp, da habe ich in meiner eingefahrenen Denkweise derzeit überhaupt nicht dran gedacht...
Dunkle hat geschrieben: Also, raff Dich ein wenig zusammen, wenigstens soviel, um einen neuen Termin bei einem Psychiater zu vereinbaren, der mit Dir abklären kann, warum Dein Medikament nicht so gut wirkt. Dann ein anderes verschreibt und damit schon mal ein erster Schritt gemacht ist.
Nun, wenigstens das ist erledigt, in 2 Wochen hab ich den Termin (da hab ich allerdings auch 3 Monate drauf gewartet).

Ansonsten, Dunkle, leider muss/will/kann/darf/soll (keine Ahnung ob es Segen oder Fluch ist) ich in der Zeit, wo die kleinen betreut sind arbeiten, also das fällt schon mal aus als Zeit sich um mich zu kümmern ...

In meiner endlosen Schwarzseherei hatte ich es mir lange verscherzt mit dem Papa der Kinder, aber inzwischen haben wir uns soweit zusammengerauft, dass es den Anschein hat er nähme die Kinder wieder regelmässig mal eine Nacht oder so.

Meine Eltern kommen nicht gut zurecht, dass ich so down bin und sind da meist etwas unkooperativ, weil sie vielleicht Angst haben, oder meinen es gehört sich nicht oder was auch immer.
Wenn sie mich nicht direkt ansprechen, dass ich schlecht aussähe, dann ist besser immer alles super auf die Nachfrage wie es mir geht. Ich weiss das ist nicht die tolle Art von mir, aber ich kann da auch irgendwie nicht aus mir heraus...Dann kommt bei mir immer der Film ich sei ein Jammerlappen und so unnütz, dann tu ich lieber so, als ob alles toll ist

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Dunkle
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:58

Hallo Erna,

dass Du arbeitest, wusste ich nicht, ändert natürlich die Sachlage...
Auch, dass Du auf einem Dorf wohnst.
Ich kann verstehen, dass Du diese Lage als ziemlich ausweglos siehst.

Trotzdem solltest Du Dich nicht so schnell wieder in die Untätigkeit zurückverweisen lassen. Frag doch auch den Psychiater, ob er nicht einen Tipp für Dich hat, wo DU noch um eine Therapie anfragen könntest.
Übrigens gibt es ja nicht nur Therapeuten in freier Praxis, sondern auch an Kliniken, im Rahmen der Diakonie oder Caritas oder bei anderen sozialen Trägern.

Den Film "Ich bin ein Jammerlappen" kenne ich . Dennoch, lass Dich nicht beirren. Dass Du weißt, Du bräuchtest Therapie, dass Du selbst merkst, dass Du Dich negativ veränderst, all das sind doch schon Warnzeichen, die Du ruhig für Dich selbst ernst nehmen kannst.

Ich kam auch aus der Kleinkind- und Zuhause-Phase mit meiner Tochter, dann auch vom Papa dieser Tochter getrennt, mit einer unbehandelten Depression. Ich habe lange gebraucht, einzusehen, dass ich doch etwas tun muss,weil die Traurigkeit und Antriebslosigkeit sonst immer wieder kam.

Wünsche Dir alles Liebe!
Gruß
D.

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Erna
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Beitrag Do., 25.02.2010, 08:15

Hallo Dunkle,

im Grunde geht das schon seit Jahren so, wenn ich drüber nachdenke. Es gab zwar immer gute Phasen, aber zwischenzeitlich auch solche wie im Moment... Manchmal denk ich, ich bin mit dem Leben im allgemeinen einfach nur überfordert :(

Nunja, hier ist schon recht nahe eine Klinik. Aber ich scheue mich extrem davor dort hin zu gehen. Vielleicht weil ich Angst habe abgestempelt zu werden.

Naja erstmal arbeiten gehen, dann mal schauen, was der Tag bringt ....

Liebe Grüsse, Erna

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ENA
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Beitrag Do., 25.02.2010, 10:47

Hallo Erna!

Wie gesagt, in der Klinik gibt es ja auch die Möglichkeit, eine ambulante Therapie zu machen,...eben in der Klinik-Ambulanz... .

...und warum sollte man Dich da abstempeln? Die sind doch für Leute da, denen es nicht gut geht und die gewillt sind, dass es Ihnen wieder besser geht!...Die haben die unterschiedlichsten Leuten aus unterschiedlichen Gesellschaftschichten und Lebensumständen da, warum sollten die denn ausgerechnet Dich abstempeln,...Du wirst mit Sicherheit auch nicht die einzigste Frau mit Kind zu sein und ich sage immer:"Wenn es einem schlecht geht, dann darf man sich auch Hilfe holen und muss nicht erst warten, bis man zusammenbricht"!

Wünsche Dir ganz viel Mut, Dir Hilfe zu holen,

liebe Grüße, ENA!

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Dunkle
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Beitrag Do., 25.02.2010, 16:00

Liebe Erna und liebe ENA,

ich glaube, was Erna mit "abstempeln" meint, ist wahrscheinlich ihr Lebensumfeld auf dem Dorf, oder?
Die würden das schon mitkriegen, dass Du da hingehst (wenn Du gingest) und das würde dann eine bestimmte Haltung dazu erzeugen. Denn in vielen Schichten ist es doch noch so: Nur wer einen "Knall" hat, geht in so eine Klinik, da wird ja dann leider auch so gar nicht differenziert, ob nun ambulant oder stationär.. Klapse bleibt Klapse, oder?
Oh, Erna, ich fürchte, da musst Du Dir ein dickes Fell wachsen lassen.
Aber noch mal mein Rat: Frag doch einfach den Psychiater, ob er diese Klinik kennt und ob er sie für Dich empfehlen könnte und ob er dort jemand kennt...

Wenn das alles nichts ist, fiel mir noch ein, ob Du mithilfe des Psychiaters mal eine Mutter-Kind-Kur mit integrierter Kurz-Therapie kreieren könntest...
Dann könntest Du in die Berge oder an die See, sieht von außen aus wie Erholung mit den Kindern, dort sind die Kinder gut betreut und Du hättest Zeit für einige gute Gespräche. Das wäre ein Anfang...
Ich weiß, das ist alles schwierig!!

LG
Dunkle

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ENA
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Beitrag Do., 25.02.2010, 17:26

Dunkle hat geschrieben:Die würden das schon mitkriegen, dass Du da hingehst (wenn Du gingest) und das würde dann eine bestimmte Haltung dazu erzeugen.
Naja, aber wenn das in der nächst größeren Stadt ist?
Ansonsten gibt es ja auch noch die zweitnächste größere Stadt,...und manche Spezialkliniken sind ja eh weiter weg... . Da ist man dann eh ein paar Wochen weg und keiner weiß, wohin...und vielleicht gibts da auch eine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder?
Erna hat geschrieben:ich war wegen einer Depression schon letztes Jahr in Behandlung (aber hab auch damals keinen Termin beim Psychotherapeuten bekommen).
Bist Du denn von dieser Zeit her noch auf irgendeiner Warteliste?

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Erna
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Beitrag Do., 25.02.2010, 20:42

Hallo Dunkle
Dunkle hat geschrieben:Liebe Erna und liebe ENA,

ich glaube, was Erna mit "abstempeln" meint, ist wahrscheinlich ihr Lebensumfeld auf dem Dorf, oder?
Die würden das schon mitkriegen, dass Du da hingehst (wenn Du gingest) und das würde dann eine bestimmte Haltung dazu erzeugen. Denn in vielen Schichten ist es doch noch so: Nur wer einen "Knall" hat, geht in so eine Klinik, da wird ja dann leider auch so gar nicht differenziert, ob nun ambulant oder stationär.. Klapse bleibt Klapse, oder?
Genau, O-Ton meiner Mutter, wo ich doch mal gejammert hab: "Sowas zu haben kannst Du Dir doch gar nicht leisten, Du hast 2 Kinder und alles was Du brauchst wieso gehts Dir denn schlecht? Psychische Krankheiten, besonders Depressionen sind nur was für Yuppies"
Vor allem hat man still zu sein, bloss nicht jammern und immer schön stark sein und natürlich perfekt.
Dunkle hat geschrieben:Wenn das alles nichts ist, fiel mir noch ein, ob Du mithilfe des Psychiaters mal eine Mutter-Kind-Kur mit integrierter Kurz-Therapie kreieren könntest...
Dann könntest Du in die Berge oder an die See, sieht von außen aus wie Erholung mit den Kindern, dort sind die Kinder gut betreut und Du hättest Zeit für einige gute Gespräche. Das wäre ein Anfang...
Ich weiß, das ist alles schwierig!!Dunkle
Ich glaub das bekommt man nur alle 4 Jahre, ich hatte meine letzte Mutter-Kind-Kur 2008... Wegen Burnout-Syndrom. Aber damals war es Stress pur, dafür sind meine Kinder vielleicht noch zu klein (3 und 6). Aber naja, am 9.03 hab ich Termin beim Psychiater, mal sehen was der so sagt.




Hallo ENA
ENA hat geschrieben: Bist Du denn von dieser Zeit her noch auf irgendeiner Warteliste?

Nein, leider auf keiner Warteliste, damals hatte ich einen, aber das musste ich canceln, weil meine Mutter ja nimmer mehr auf meine Kinder aufpassen wollte, weil es sich ja nicht gehört zum Psychologen zu gehen...

Liebe Grüsse, Erna

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ENA
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Beitrag Do., 25.02.2010, 21:18

Hallo Erna!

Ist vielleicht leichter gesagt als getan, aber:
Erna hat geschrieben:"Sowas zu haben kannst Du Dir doch gar nicht leisten, Du hast 2 Kinder und alles was Du brauchst wieso gehts Dir denn schlecht? Psychische Krankheiten, besonders Depressionen sind nur was für Yuppies"
Dann sei halt ein Yuppie!...und ich finde, Du darfst Dir auch eine psychische Erkrankung auch leisten,...(wobei man sich auch fragen kann, ob man die überhaupt will bzw. selber entschieden hat, dass man sich eine Depression "leistet" (die kostet nämlich u.a. viel Kraft und Zeit!!!)... . Ich glaube nämlich mal, da hat man nicht so unbedingt die Wahl...).
...und durch die Depression hast Du sogar ein bisschen zuviel, was Du brauchst,...zwei Kinder,...Deinen Alltag....UND eine Depression, die Du Dir eben nicht ausgesucht hast... .

Mutmachen wollende Grüße, ENA!

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Erna
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Beitrag Sa., 27.02.2010, 12:14

Hallo,

so langsam scheint zumindest meine Mutter auch zu kapieren, dass es keine Faulheit oder Lethargie von mir ist geschweige denn böse Absicht, wenn ich nicht so funktionieren kann wie es erwartet wird... Wir hatten gestern ein kleines Gespräch, das auch von ihrer Seite angefangen wurde...

Leider wird mir immer bewusster, warum ich mich eigentlich so einigel zu Hause... Kaum bin ich unterwegs, ob zum Kindergarten, einkaufen oder arbeiten, merke ich wie sich in mir eine unerträgliche Anspannung ausbreitet, meine Bewegungen werden fahrig, ich bin total schreckhaft und fühle (zumindest in Geschäften und im Kindergarten, und auch die erste Stunde auf der Arbeit) eine regelrechte Beklemmung in mir

Auch das hat in den letzten Jahren angefangen und wird immer schlimmer, wenn es mir nicht gut geht. Aber die Lösung Tavor zu nehmen, wenn man etwas unternehmen muss ist auch nicht das richtige...

Liebe Grüsse, Erna

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ENA
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Beitrag Sa., 27.02.2010, 17:02

Hallo Erna!
Erna hat geschrieben:so langsam scheint zumindest meine Mutter auch zu kapieren, dass es keine Faulheit oder Lethargie von mir ist geschweige denn böse Absicht, wenn ich nicht so funktionieren kann wie es erwartet wird... Wir hatten gestern ein kleines Gespräch, das auch von ihrer Seite angefangen wurde...
Hey, hört sich ja gut an!!!
Erna hat geschrieben:Leider wird mir immer bewusster, warum ich mich eigentlich so einigel zu Hause...
Es zu erkennen, ist auch schon viel wert,...es ist quasi mit die Basis dafür, dass sich etwas ändern kann,...
Erna hat geschrieben:Aber die Lösung Tavor zu nehmen, wenn man etwas unternehmen muss ist auch nicht das richtige...
Ne. Zumindestens nicht auf Dauer... .

Liebe Grüße, ENA!

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Erna
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Beitrag Fr., 12.03.2010, 07:38

Hallo,

ich hatte meinen Psychiater-Termin. Der war nicht so wirklich erfreulich, zu den Citralopram (jetzt in Höchstdosis) gibt es jetzt noch Trimipramin und bissl mehr Tavor.

Das Problem was sich derzeit auftut, ist halt, dass die Stimmung morgens zwar ok ist, aber je länger der Tag ist umso schwärzer wird alles.
Ab und zu hab ich mal 2 oder 3 Tage wo ich Bäume ausreissen könnte vor Energie, aber danach ist alles umso übler und die ganze Depression stürzt auf mich ein mit voller Wucht. Das ist auch schon lange so, nicht erst seit der Tabletteneinnahme.

Der Psychiater meinte, man sollte mal schauen, ob es in Richtung bipolar geht

Und vor allem, wenn es nicht bald besser wird, wäre es vielleicht besser mal in die Klinik zu gehen

Was ist dann mit meinen Kids und was ist mit all den Leuten, die dann reden werden, es vielleicht dem Jugendamt sagen und ich als verrückt abgestempelt werde

1.000.000 Gedanken, alle sind wirr ich komme zu keinem Ergebnis

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Dunkle
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Beitrag Fr., 12.03.2010, 10:27

Liebe Erna,

der 9.3. war vorbei und ich habe mich schon gefragt, wie es Dir geht....

Es ist nicht schön für Dich, das zu hören, was der Arzt Dir sagt.
Aber ich finde, dass seine Reaktion (Dosiserhöhung usw. ) deutlich sagt, dass Du Deine Erkrankung ernst nehmen musst. Es ist eben nicht nur eine leichte Verstimmung.

Das Ernstnehmen liegt nun bei Dir, auch die Überwindung, Dich dem zu stellen und Dich mit dem Gedanken "Klinik" ganz vorsichtig anzufreunden. Du musst lernen und die Menschen, mit denen Du zusammen lebst, auch. Auch Deine Kinder. Deine Familie, Noch-Mann, Oma usw. - alle müssen lernen, dass es ernst ist, dass Du nichts vorschützst, sondern enrnstlich krank bist und Erholung und Hilfe brauchst.
Das ist schmerzlich - und Deine Ängste davor, in Deinem Dorf als "verrückt" abgestempelt zu werden, kann ich gut verstehen. Aber wir leben nicht mehr im Mittelalter, psychische Krankheiten können - genau wie jede andere Krankheit - jeden treffen und das müssen auch die Leute auf Deinem Dorf einsehen. Überleg mal, ob Du die feindliche Haltung, die Du Deinen Leuten vorab schon mal "zuschreibst", nicht auch ein wenig zur Verteidigung von Nichtstun einsetzst....

Dass die Menschen um Dich herum lernen, Deine Krankheit ernst zu nehmen, heißt nicht, dass Du von allem entmündigt wirst. Solange Du in Behandlung bist, ist das kein Grund, warum Du nicht fähig sein solltest, für Deine Kinder zu sorgen.
Sich in Behandlung zu begeben, ist übrigens der beste Beweis, dass man in der Lage ist, für sich und für die, die einem anvertraut sind, zu sorgen.

Ich wünsch Dir viel Kraft!

Lieben Gruß
Dunkle

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